-->>Hallo Brennendes_Herz, ;-)
>> Auch ohne Macht und Eigentum kann es Wirtschaft geben.
>Das ist ja schon mal was. ;-) Darf ich daraus schliessen, dass Du Dich meinen Ausführungen prinzipiell anschliesst? Das große ABER habe ich aber sicher nicht übersehen... ;-)
nicht wirklich
>> Aber nur ein zwei Schritte weit.
>> Wirtschaften ist der Versuch Schulden möglichst effizient zu tilgen.
>Warum? Wirtschaften heisst für mich Bedürfnisbefriedigung auf verschiedensten Ebenen (nicht auf allen, wohlgemerkt). Die Grundbedürfnisse des Lebens kannst Du jetzt natürlich als"Urschuld" begreifen - wenn Du das so willst.
Ohne irgendwelche Schulden würde ich auf einer Wiese stehen und rund um die Uhr in die Sonne bzw Mond glotzen.
Dann ist das Leben eben nichts anderes als das unendliche und letztlich vergebliche Begleichen irgendwelcher fantastischer Schulden. ;-)
>Andere Leute begreifen das Leben aber nicht als Schuld. Sondern als Geschenk. Wie sieht's eigentlich mit Dir aus? (wichtige Frage!)
Das Leben ist für mich eine Pause zwischen dem Tod. Tod-Geburt-Leben-sterben-wieder Tod. Ein debitistischer Prozess: )
Das Universum war nicht existent, dann kam der Urknall, die Ausbreitung des Universums und weil es sich ausbreitet, müsste es auch wieder in sich zusammenfallen. Der Debitismus ist ein ganz grosses Ding.
So zurück zum Thema Wirtschaft.
>Bevor ich mich nun dem Vorwurf aussetze, ablenken zu wollen: Nachdem ich schon den Begriff"Urschuld" weltanschaulich nicht nachvollziehen kann - warum soll ich dann die schier unendlich verknüpften Wirtschaftsbeziehungen von Milliarden von Menschen als bloßes Schludenabtragen verstehen? ;-) Im Gegenteil, ich sehe darin eine geradezu universale, stillschweigende Übereinkunft, sich immer gegenseitig immer weiter nach oben zu heben.
>Was hältst Du davon? ;-)
Diese Theorie harmoniert nicht mit dem was auf der Welt passiert. Stichwort dritte Welt, Industrieländer, Wirtschaftskrisen...
>> Wenn ich aber keine Abgaben an die Macht abdrücken muss, ist mein Schuldendruck bedeutend geringer. Das ist der ein Punkt.
>Du willst also auf die Motivation eines Menschen hinaus, richtig? Ein sehr guter Gedanke, wie ich meine. Kann es demnach - nach Deinem Dafürhalten - auch noch andere Motivationen geben, als negative? Die Drohung, den Schädel eingeschlagen zu bekommen, empfinde ich nicht gerade als positiv... ;-)
Nein. Für mich ist Wirtschaft angewandte Schuldentilgung. Abgaben an den Staat erhöhen allenfalls den Urschulddruck(Ca. um den Faktor 1 bis 2).
Erst Eigentum (ohne Macht gibt es kein Eigentum) lässt die Löcher aus dem Käse fliegen weil Mensch jetzt die tollsten Sachen machen kann um Us zu tilgen.
>> Ohne Macht gibt es kein Eigentum = keine Möglichkeit Eigentum zu belasten.
>Ja, das stimmt - für unser gegenwärtiges System. Das Institut des"Eigentums", wie wir es verstehen, ist ohne durchsetzende Macht nicht denkbar. Aber letztlich läuft es wieder auf die Motivation hinaus: Ist es für Dich wirklich undenkbar, Dir vorzustellen, für diesen oder jenen Fall etwas zu versprechen (z.B. Herausgabe von Gegenständen), und auch zu halten, ohne dass ein Zwingherr auf Dich"aufpasst"?
Nein. Über mir steht keiner mit der Keule und droht mir. Das ist falsch verstanden worden. Die Wirtschaft ist so groß gewachsen, weil der mit dem Knüppel dafür sorgt, das mein Schuldkontraktpartner die Regeln einhält, auf die er liebend gerne pfeifen würde und damit wirtschaften im grossen Still verunmöglichen würde.
>Oder würdest Du auch dann Dein Wort halten, wenn ein solcher Zwingherr nicht vorhanden ist? Vielleicht zumindest so lange, als Du der Meinung bist, Dein Partner hat Dich im Grunde fair behandelt?
Leben ist jeder gegen jeden. Profit machen auf Kosten anderer ist des Menschen grösstes Hobbie. Faire Behandlung beschränkt sich nur auf Freunde und Verwante.
>> Herstellen von Dingen bei jemandem in einem anderen Dorf mit Vorrauszahlung traue ich mir nicht zu. Das Risiko der nichtlieferung wäre zu hoch. Schon gar nicht Massenherstellung von Spaten.
>Ja, nicht so ohne weiteres. Misstrauen ist wahrlich kein Fehler! ;-) Aber Du musst ja auch nicht gleich mit der Massenproduktion anfangen. Wenn wir uns mit den Ursprüngen des Wirtschaftens beschäftigen, dann war die Massenproduktion sicher keine Selbstverständlichkeit... ;-)
>Anders gefragt: Unter welchen Umständen würdest Du eventuell doch ein solches Geschäft abschliessen? Hängt das vielleicht von der Person des Partners ab? Oder ist uU auch jemand anders zu legitimieren, um die Exaktheit des abgewickelten Geschäftes im Zweifelsfalle zu beurteilen? Oder muss das unbedingt ein Zwingherr sein?
Das kann nur ein Zwingherr sein. Ohne den eröffne ich keinen Versandhandel oder eine Fabrik in China.
>> Fortgeschrittenes Wirtschaften ist ohne Macht deshalb nicht möglich.
>Unter gewissen Voraussetzungen möglicherweise doch. ;-)
>> Leider, oder zum Glück müssen wir noch feststellen.
>Warum"zum Glück"?
Zum Glück weil es eventuell einen Weg gibt die Menschheit vom Krieg zu befreien. Jedes Wirtschaften endet sehr bald in grossem Elend den es enthält ein eingebautes Verfallsdatum. Wenn der letzte Schuldner keinen weiteren findet ist es soweit.
Dottore sagt der Debitismus ist die einzige dem Menschen würdige Form des wirtschaftens oder so ähnlich. Er hat aber den Knall zum Schluss nicht beachtet, der all die tollen Dinge die der Debitismus hervor bringt mindestens wieder ausgleicht.
>Gruß, silvereagle
Gruß
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