Student
02.11.2003, 19:11 |
Wirkung von Falschgeld Thread gesperrt |
-->Hallo,
sehen wir uns mal die Wirkung von Falschgeld an:
A, wie immer klamm, druckt sich Falschgeld und kauft
damit bei B ein. B akzeptiert das Falschgeld und will
damit bei C bezahlen.
Möglichkeit a): C erkennt das Geld als falsch und lehnt
ab. A hat"Plus" gemacht (als Betrüger),
B hat"Minus" (als Betrogener).
Möglichkeit b): C akzeptiert die Zahlung, zahlt seinerseits
bei D, der das ebenfalls akzeptiert. D
scheitert bei E allerdings mit seinem
Zahlungsversuch. A hat nun indirekt den
D betrogen. Aber B und C haben
ihre Ziele am Markt erfolgreich umgesetzt.
Möglichkeit c:) Kette wie bei b), nur akzeptiert auch noch
E die Zahlung mit dem falschen Geld.
A, wie immer klamm, sieht in der Ecke bei
sich Zuhause sein altes Computerspiel liegen.
Das schnappt er sich, geht damit zum Flohmarkt.
E seinerseits ist auch dem privaten Handel
nicht abgeneigt, schlendert also an den
Anbietern vorbei, sieht das Computerspiel des
A. Genau das Richtige für meine Kinder (E tut
noch was für den"Generationenvertrag"), denkt
er und zahlt das Spiel mit (ihr ahnt es schon)
dem falschen Geldschein.
A, in seiner schmuddeligen Bude angekommen,
erkennt an einer Kleinigkeit"seinen" Geldschein.
Ihm kommen plötzlilch die drakonischen Strafen
ins Bewußtsein, die auf Herstellung und in
Verkehrbringung von Falschgeld stehen.
Schnell verbrennt er den Geldschein.
Nun haben wir keinen Betrogenen, auch hat keiner
als Betrüger"Plus" gemacht.
Allerdings haben einige (die Kette könnte ja
auch noch viel länger sein) ihre Ziele am Markt
verwirklichen können.
Lb Gr
Euer Student
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dottore
03.11.2003, 12:59
@ Student
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Re: Alle wollen tauschen - wozu Falschgeld? |
-->Hi Student,
A, B und C haben je ein Computerspiel (bereits existentes Gut).
A tauscht mit B, der mit C, der mit A. Resultat: Jeder hat ein Computerspiel, nur jeder jetzt ein anderes.
Dein Beispiel setzt also voraus, dass keins der existenten Güter verschwindet.
Statt Falschgeld muss A doch nur einen Bon drucken, auf dem steht:"Gut für ein Computerspiel".
Damit kann A das Spiel bei B abholen (sofern dieser den Bon akzeptiert) und B bei C (dito) und C bei A. Will A das Spiel von C haben, und C das von A, tauschen sie direkt.
Das Problem liegt immer bei A: Was druckt er auf das Papier? Druckt er"Bon" = kein Problem. Druckt der über einen 100-Euro-Schein in Rot FALSCHGELD, kann es auch funktionieren. B und danach auch C sagen: So einen wunderschönen Falschgeldschein wollte ich schon immer haben (und geben etwas dafür her, erst B an A, dann C an B). Dann endet die Geschichte bei C, denn A kann diesen Falschgeldschein nicht haben wollen (und dafür sein Computerspiel hergeben), da er ihn unschwer nochmals herstellen kann. C hat, was er schon immer haben wollte - eben einen schönen Falschgeldschein. A behält sein Computerspiel.
Gruß!
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Student
03.11.2003, 21:13
@ dottore
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Re: Alle wollen tauschen - wozu Falschgeld? |
-->Hi Dottore,
Du hast ja meine Story völlig umgemodelt.
>Hi Student,
>A, B und C haben je ein Computerspiel (bereits existentes Gut).
>A tauscht mit B, der mit C, der mit A. Resultat: Jeder hat ein Computerspiel, nur jeder jetzt ein anderes.
Ja, richtige Geschäfte sind hier nicht im Spiel. Den Fall hatte ich gar nicht.
>Dein Beispiel setzt also voraus, dass keins der existenten Güter verschwindet.
D e i n Beispiel setzt das voraus.
>Statt Falschgeld muss A doch nur einen Bon drucken, auf dem steht:"Gut für ein Computerspiel".
>Damit kann A das Spiel bei B abholen (sofern dieser den Bon akzeptiert) und B bei C (dito) und C bei A. Will A das Spiel von C haben, und C das von A, tauschen sie direkt.
>Das Problem liegt immer bei A: Was druckt er auf das Papier? Druckt er"Bon" = kein Problem. Druckt der über einen 100-Euro-Schein in Rot FALSCHGELD, kann es auch funktionieren. B und danach auch C sagen: So einen wunderschönen Falschgeldschein wollte ich schon immer haben (und geben etwas dafür her, erst B an A, dann C an B). Dann endet die Geschichte bei C, denn A kann diesen Falschgeldschein nicht haben wollen (und dafür sein Computerspiel hergeben), da er ihn unschwer nochmals herstellen kann. C hat, was er schon immer haben wollte - eben einen schönen Falschgeldschein. A behält sein Computerspiel.
>Gruß!
Auch alles ok, aber m e i n A hat Falschgeld im herkömmlichen Sinne
gedruckt. So, daß derjenige, der es akzeptierte nicht merkte, daß es kein
echtes Zentralbankgeld war. Als er es dann zum Schluß vom E akzeptierte, hat
er es sogar selbst nicht gleich gemerkt, war halt"gut" gefälscht. Zugegeben,
meine Möglichkeit c), wo das Falschgeld zum A zurückkehrt, ist recht
konstruiert, aber immerhin möglich.
Und es handelte sich nicht um Schülertausch oder so.
A kaufte z.B. Lebensmittel vom Händler B. (Hat er sie aufgegessen, dann weg)
B gab vielleicht seiner Kassiererin C einen Vorschuß auf ihren Lohn.
C kaufte Kohlen beim Kohlenhändler D, der nun seinerseits bei
dem Korbmacher E mehrere Körbe kaufte. Dann Flohmarkt und Schluß.
Wenn man denn möchte, kann man aus A auch noch einen Gewerbetreibenden
machen. Dann entfällt auch der Flohmarkt.
Also alles"echte" Handelsgeschäfte.
Hätte der A nicht den falschen Geldschein hergestellt, wären diese ganzen
Geschäfte vielleicht gar nicht vollzogen worden.
Der falsche Fuffziger hat also die Wirtschaft in Schwung gebracht.
Lb Gr
der Student
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