--><font size=5>Deutsche Konzerne gehen in China in die Offensive </font>
Handel und Logistik folgen der Industrie - Investitionen steigen stark
HANDELSBLATT, 4.11.2003
cs/mg/HB PEKING/DÜSSELDORF. <font color="#FF0000">Deutsche Handelskonzerne und Dienstleister drängen auf den chinesischen Markt</font>. Nach Industrieunternehmen wie Siemens oder Daimler- Chrysler verstärken nun etwa der Einzelhandelsriese Metro oder die Deutsche Post ihr Engagement. <font color="#FF0000">Das Land entwickelt sich nach Einschätzung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zum"absoluten Renner" für deutsche Unternehmen. Mittlerweile ziehen fast alle Branchen mit</font>.
<font color="#FF0000">"Das Interesse der Dienstleister ist neu"</font>, sagte Detlef Böhle, Asien-Experte des DIHK. Banken, Handels- und Logistikunternehmen nutzten die Möglichkeit, die sich durch Chinas Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO ergeben hätte.
Zu den Vorreitern unter den Handelskonzernen zählt die Metro. Gestern stellte Metro-Chef Hans-Joachim Körber seine Pläne für China vor. Sein Unternehmen werde <font color="#FF0000">bis 2008 weitere 40 Großmärkte eröffnen und 600 Mill. Euro investieren</font>. Der Konzern betreibt in China derzeit 18 Märkte und setzte im vergangenen Jahr 583 Mill. Euro um.
"Der <font color="#FF0000">riesige Markt </font>und die <font color="#FF0000">rasant steigenden Konsumausgaben </font>zwingen Handelskonzerne fast dazu, in China einzusteigen", sagte Peter Pfeiffer, Vice President der Unternehmensberatung A. T. Kearney. <font color="#FF0000">Dort liege einer der wichtigsten Zukunftsmärkte</font>.
Das Potenzial für Investoren im Bereich Handel ist enorm. Zwar setzt der französische Handelskonzern Carrefour in China bereits 1,4 Mrd. Dollar um und gilt damit als Marktführer, die Konzentration hat in der Branche aber gerade erst begonnen. Die Top-50-Einzelhändler bringen es zusammen auf einen Marktanteil von kaum 5 %. Selbst der weltweit größte Einzelhändler, die US-Kette Wal-Mart, setzt an 29 Standorten nur etwa 1 Mrd. Dollar um.
Erleichtert wird ein Engagement auf dem chinesischen Markt durch den Abbau von Investitionshemmnissen. Ausländische Dienstleistungsunternehmen - und damit auch Einzelhändler - sollen ab 2005 ohne einen einheimischen Partner ihr Geschäft eröffnen dürfen. Auf diese Regelung hatte sich die Regierung in Peking mit der Welthandelsorganisation WTO kürzlich geeinigt. Bis es so weit ist, dürfen Ausländer - je nach Region - 30 bis 65 % an einer Firma besitzen.
Auch die Logistikbranche baut ihr Geschäft aus."<font color="#FF0000">China wird in den nächsten Jahren zu einem der weltweit wichtigsten Märkte für DHL"</font>, sagte Post-Vorstand Uwe Dörken. Die Logistik sei in China zu einem entscheidenden Faktor für den Aufschwung geworden. DHL, die Logistik- und Expresstochter der Deutschen Post, verzeichnet in China ein jährliches Wachstum von bis zu 45 %. Daher investiert die Post in den kommenden fünf Jahren über 200 Mill. Dollar in den Ausbau des Express-Netzes. Das Geld fließt in das Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Logistikkonzern Sinotrans. DHL Sinotrans kontrolliert nach eigenen Angaben knapp 40 % des Logistikmarktes in China.
Erst kürzlich hatte Tui, Europas größter Reisekonzern, das erste europäisch-chinesische Joint Venture im Bereich Tourismus abgeschlossen. Der Konzern erhofft sich zweistellige Wachstumsraten mit Touristen aus Europa.
<font color="#FF0000">Deutsche Industriekonzerne, die schon seit Jahren in China aktiv sind, verstärken ihr Engagement erheblich</font>. Bei Siemens, bereits jetzt einer der größten Investoren im Reich der Mitte, hieß es gestern, man werde das Engagement ausbauen. Siemens-Vorstand Klaus Wucherer prüft derzeit weitere Investitionsmöglichkeiten. <font color="#FF0000">Die Münchener haben bereits 20 000 Mitarbeiter in China. Der Chipkonzern Infineon will bis Ende 2007 rund 1,2 Mrd. Euro in China investieren</font>.
Deutsche Unternehmen haben ihre China-Investitionen in den vergangenen beiden Jahren <font color="#FF0000">enorm gesteigert</font>. Nach Schätzungen aus Unternehmenskreisen investierten sie bis heute 10 bis 12 Mrd. Euro in China. Bis zum Jahr 2001 hatten sich die Investitionen nach den letzten offiziellen Zahlen der Bundesbank seit Beginn der Erfassung auf lediglich 6,9 Mrd. Euro summiert. SEITEN 14 und 20
Quelle: Handelsblatt, 04.11.2003
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