Dionysos
05.11.2003, 09:54 |
Spiegel: Sechs private Krankenversicherungen vor der Pleite Thread gesperrt |
-->Ratingagentur warnt vor Pleitewelle
Die Aktienbaisse der vergangenen Jahre kommt privat Krankenversicherte teuer zu stehen. Die Ratingagentur Fitch rechnet mit deutlich steigenden Beiträgen - auch Insolvenzen sind nicht mehr auszuschließen, da es die Krankenversicherer noch schlimmer erwischt hat als die Lebensversicherer.
Köln - Fitch-Analyst Marco Metzler sagte, die Versicherer müssten die Beiträge drastisch anheben und im Falle der Versicherungsvereine, bei denen die Kunden zugleich Eigentümer sind, Nachschüsse einfordern. Die Branche benötige drei bis fünf Milliarden Euro frisches Kapital. Je Versichertem kommt Fitch auf einen Betrag von rund 250 Euro.
Sechs Krankenversicherer wiesen einer noch nicht veröffentlichten Fitch-Studie zufolge 2002 ein negatives Eigenkapital aus.
Nach Berechnungen von Fitch auf Basis von Zahlen aus 2002 haben die 50 deutschen Krankenversicherer 5,7 Milliarden Euro an Kursverlusten verbucht sowie durch unterlassene Abschreibungen stille Lasten von einer weiteren Milliarde aufgebaut. Dem stünden 2,8 Milliarden Euro an stillen Reserven in Immobilien und festverzinslichen Wertpapieren gegenüber.
Nach Berechnungen von Fitch auf Basis von Zahlen aus 2002 haben die 50 deutschen Krankenversicherer 5,7 Milliarden Euro an Kursverlusten verbucht sowie durch unterlassene Abschreibungen stille Lasten von einer weiteren Milliarde aufgebaut. Dem stünden 2,8 Milliarden Euro an stillen Reserven in Immobilien und festverzinslichen Wertpapieren gegenüber.
Pleiten werden wahrscheinlicher
Kurzfristig ließen sich in der Krankenversicherung keine akzeptablen Erträge erzielen, so der Analyst, der die Branche mit einem negativen Ausblick bewertet. Das Insolvenzrisiko sei gestiegen. Auch als Folge einer Regulierungslücke stelle sich die Lage der Krankenversicherer dramatischer dar als in der Lebensversicherung, die mit der Familienfürsorge und der Mannheimer ja bereits Schieflagen habe verkraften müssen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht stelle die Solvabilität nämlich auf das Versicherungsgeschäft, nicht aber auf die Kapitalanlage ab. Daher verfügten deutsche Krankenversicherer über vergleichsweise wenig Eigenkapital.
Laut der Agentur vwd soll es sich bei den Gesellschaften, die 2002 auf Marktwertbasis ein negatives Eigenkapital ausgewiesen haben, um die Inter Krankenversicherung a.G., die Mannheimer Krankenversicherung AG, die Hallesche-Nationale Krankenversicherung a.G., die Freie Arzt- und Medizinkasse, die Victoria Krankenversicherung AG und die Arag-Krankenversicherungs-AG handeln.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,272591,00.htm
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Otto_Ludwig_Piffel
05.11.2003, 09:59
@ Dionysos
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wo bleiben die zins- und tilgungsfreien Kredite für solche Institutionen?:-) |
-->>Ratingagentur warnt vor Pleitewelle
>Die Aktienbaisse der vergangenen Jahre kommt privat Krankenversicherte teuer zu stehen. Die Ratingagentur Fitch rechnet mit deutlich steigenden Beiträgen - auch Insolvenzen sind nicht mehr auszuschließen, da es die Krankenversicherer noch schlimmer erwischt hat als die Lebensversicherer.
>Köln - Fitch-Analyst Marco Metzler sagte, die Versicherer müssten die Beiträge drastisch anheben und im Falle der Versicherungsvereine, bei denen die Kunden zugleich Eigentümer sind, Nachschüsse einfordern. Die Branche benötige drei bis fünf Milliarden Euro frisches Kapital. Je Versichertem kommt Fitch auf einen Betrag von rund 250 Euro. > Sechs Krankenversicherer wiesen einer noch nicht veröffentlichten Fitch-Studie zufolge 2002 ein negatives Eigenkapital aus.
>Nach Berechnungen von Fitch auf Basis von Zahlen aus 2002 haben die 50 deutschen Krankenversicherer 5,7 Milliarden Euro an Kursverlusten verbucht sowie durch unterlassene Abschreibungen stille Lasten von einer weiteren Milliarde aufgebaut. Dem stünden 2,8 Milliarden Euro an stillen Reserven in Immobilien und festverzinslichen Wertpapieren gegenüber.
>Nach Berechnungen von Fitch auf Basis von Zahlen aus 2002 haben die 50 deutschen Krankenversicherer 5,7 Milliarden Euro an Kursverlusten verbucht sowie durch unterlassene Abschreibungen stille Lasten von einer weiteren Milliarde aufgebaut. Dem stünden 2,8 Milliarden Euro an stillen Reserven in Immobilien und festverzinslichen Wertpapieren gegenüber.
>Pleiten werden wahrscheinlicher
>Kurzfristig ließen sich in der Krankenversicherung keine akzeptablen Erträge erzielen, so der Analyst, der die Branche mit einem negativen Ausblick bewertet. Das Insolvenzrisiko sei gestiegen. Auch als Folge einer Regulierungslücke stelle sich die Lage der Krankenversicherer dramatischer dar als in der Lebensversicherung, die mit der Familienfürsorge und der Mannheimer ja bereits Schieflagen habe verkraften müssen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht stelle die Solvabilität nämlich auf das Versicherungsgeschäft, nicht aber auf die Kapitalanlage ab. Daher verfügten deutsche Krankenversicherer über vergleichsweise wenig Eigenkapital.
>Laut der Agentur vwd soll es sich bei den Gesellschaften, die 2002 auf Marktwertbasis ein negatives Eigenkapital ausgewiesen haben, um die Inter Krankenversicherung a.G., die Mannheimer Krankenversicherung AG, die Hallesche-Nationale Krankenversicherung a.G., die Freie Arzt- und Medizinkasse, die Victoria Krankenversicherung AG und die Arag-Krankenversicherungs-AG handeln.
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,272591,00.htm
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-- Elli --
05.11.2003, 10:56
@ Otto_Ludwig_Piffel
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@Otto_Ludwig_Piffel |
-->Bitte mal hier schauen: http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/230794.htm
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Taktiker
05.11.2003, 11:02
@ Dionysos
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Privatisierte Risikoabsicherung taugt eben nur für Schönwetterzeiten |
-->Man sollte sein Gehalt radikal zu senken versuchen. Wenn der Merz mit seinen Plänen durchkommt, haben wir nur noch 2 verschiedene Gehälter in diesem Land, beide jeweils knapp unter den Schwellen zur nächsthöheren Steuerstufe. Wer dann >40.000€ im Jahr verdient, ist echt gearscht, weil er den Premiumsteuersatz zahlt und rein gar nichts mehr absetzen kann.
Genauso bei den Krankenversicherungen. Man sollte tunlichst schauen, in die Gesetzlichen zurückzurutschen. Die Beitragssteigerungen bei den Privaten werden so happig sein, dass einem die 10€/Quartal-Arztgebühr bei den Gesetzlichen wie Peanuts vorkommen werden.
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Tierfreund
05.11.2003, 11:14
@ Otto_Ludwig_Piffel
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PKV - bald 30 % Beitragerhöhung für Männer? |
-->Beitragsexplosion wg. EU droht
Versicherungen könnten in den nächsten Jahren bis zu 85 Prozent teurer werden. Davor warnt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft laut einem „Bild"-Bericht vom Mittwoch. Der Grund für diese Befürchtung sei, dass die EU-Kommission am Mittwoch einen folgenschweren Beschluss fassen wolle: Männer und Frauen müssten dann künftig die gleichen Tarife bezahlen.
Billig-Beiträge zum Beispiel für junge Frauen in der Kfz-Haftpflicht darf es demnach dann nicht mehr geben. Deswegen sei es möglich, dass die Beiträge für Risiko-Lebensversicherungen für Frauen um bis zu 85 und die für private Krankenversicherungen für Männer um 30 Prozent steigen könnten.
Wenn das so weiter geht,sind wir bald von einer Beitragverdoppelung nicht mehr weit entfernt.Die PKV könnte noch zum grossen Boomerang werden,spätestens wenn die Beiträge für viele Versicherte unbezahlbar werden.Anscheinend ist diese Entwicklung politisch gewollt,um uns die Bürgerversicherungs - Kopfpauschalen Modelle ( Reformen ) schmackhaft zu machen.
Grüße
Tierfreund
<ul> ~ Quelle: Focus Online</ul>
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libertaryan
05.11.2003, 11:24
@ Taktiker
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Re: Privatisierte Risikoabsicherung taugt - allemal mehr als die GKV |
-->>Man sollte sein Gehalt radikal zu senken versuchen. Wenn der Merz mit seinen Plänen durchkommt, haben wir nur noch 2 verschiedene Gehälter in diesem Land, beide jeweils knapp unter den Schwellen zur nächsthöheren Steuerstufe. Wer dann >40.000€ im Jahr verdient, ist echt gearscht, weil er den Premiumsteuersatz zahlt und rein gar nichts mehr absetzen kann.
>Genauso bei den Krankenversicherungen. Man sollte tunlichst schauen, in die Gesetzlichen zurückzurutschen. Die Beitragssteigerungen bei den Privaten werden so happig sein, dass einem die 10€/Quartal-Arztgebühr bei den Gesetzlichen wie Peanuts vorkommen werden.
Du glaubst also, daß das in der GKV schon alles gewesen wäre bzw. sein wird? Pustekuchen! Erstens: beachte die Quelle. Wie"sauber" der Spiegel arbeitet, wissen wir von der Hohmann-Affäre. Zweitens: einzelne Gesellschaften haben Probleme aufgrund schlechter Anlagepolitik. Aber alle GKVs haben überhaupt keine Reserven und die Leistungen sind nicht sicher. ZUdem müssen die PKVs über die Privatpatienten für die LÃ-cher in der GKV mitbezahlen. Die"Vollkasko"-Tarife und -mentalität ist Unsinn, sowohl gesetzlich, als auch privat. Man sollte nur die GROSSEN Risiken versichern und den Kleinkram selbst direkt an den Behandler bezahlen (Tarif mit hohem SB). So spart man die hohen Kosten der Verwaltung.
Ich prognostiziere, daß das bisherige System der GKV innert der nächsten 5-6 Jahre"zugemacht" wird wegen Unbezahlbarkeit. Bei Fortschreibung des jetzigen status quo hätten wir in 2030 Beitragssätze von 22-25% (Quelle: Prognos-Institut 1999)
staatskritische Grüße
libertaryan
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JoBar
05.11.2003, 12:28
@ -- Elli --
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Re: @Elli |
-->Wie wäre es mit einer Funktions-Umkehr? Per default wird NICHTS zitiert, erst wenn man auf X ( oder des Nachfolger:) clickt, dann wird der vorangegangene Artikel ab der Cursor-Position zum zitieren eingefügt.
J.
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fridolin
05.11.2003, 13:09
@ libertaryan
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Frage... |
--> Die"Vollkasko"-Tarife und -mentalität ist Unsinn, sowohl gesetzlich, als auch privat. Man sollte nur die GROSSEN Risiken versichern und den Kleinkram selbst direkt an den Behandler bezahlen (Tarif mit hohem SB). So spart man die hohen Kosten der Verwaltung.
Schon richtig. Nach dem derzeitigen Rechtsstand hat der gesetzlich Versicherte (ob nun pflichtweise oder freiwillig) allerdings gar keine Möglichkeit, Tarife mit Selbstbeteiligung zu vereinbaren. Allenfalls gibt es einige zaghafte Ansätze, z.B. bei der Techniker-Krankenkasse.
Ich hab aber mal eine grundsätzliche Frage in diesem Zusammenhang. Besteht für jemanden mit Wohnsitz in Deutschland, der nicht der Versicherungspflicht unterliegt, eigentlich die Möglichkeit, eine private Krankenversicherung auch bei ausländischen Gesellschaften abzuschließen, wenn er bei den hiesigen Privatversicherern keinen guten Tarif findet? Rein rechtlich wird das wahrscheinlich kein Problem sein, aber ich kann mir vorstellen, daß Versicherer sich vorwiegend auf das jeweilige Inland beschränken. Die weitere Frage ist, ob ausländische Krankenversicherer dann tatsächlich preiswerter und flexibler sind.
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Wasi
06.11.2003, 00:15
@ JoBar
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@Elli: Das ist eine gute Idee! |
-->>Wie wäre es mit einer Funktions-Umkehr? Per default wird NICHTS zitiert, erst wenn man auf X ( oder des Nachfolger:) clickt, dann wird der vorangegangene Artikel ab der Cursor-Position zum zitieren eingefügt.
>J.
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-- Elli --
06.11.2003, 12:07
@ Wasi
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Re: @Elli: Das ist eine gute Idee! / Textzitat |
-->>>Wie wäre es mit einer Funktions-Umkehr? Per default wird NICHTS zitiert, erst wenn man auf X ( oder des Nachfolger:) clickt, dann wird der vorangegangene Artikel ab der Cursor-Position zum zitieren eingefügt.
>>J.
Das geht technisch leider nicht. Als Default kann man nur einstellen, ob der vorherige Text ganz oder gar nicht erscheint. Dann finde ich die jetzige Regelung doch besser.
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JoBar
06.11.2003, 13:44
@ -- Elli --
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Re: @Elli: Das ist eine gute Idee! / Textzitat |
-->Wie wäre es wenn Du den Vorschlag an Parsimony weiter reichst?
J
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