Euklid
12.11.2003, 09:55 |
Soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden? Thread gesperrt |
-->Was würde passieren mit den Immo-Preisen wenn der Schwarzbauermarkt im Einfamilienhausbereich in Deutschland ausgetrocknet wird?
Momentan werden nur noch ca 300 000 Wohnungen erstellt.
Die überwiegende Anzahl davon wird an Samstagen in der sogenannten Eigenhilfe hochgezogen.
Vor Jahren wurden hier in Deutschland mal 1 000 000 Wohnungen hochgezogen.
Gehen wir mal davon aus (eigene Beobachtungen ) daß davon ca 80% in Eigenhilfe hochgezogen werden handelt es sich hier um Riesenumsätze für die Bauindustrie die verloren gehen.Natürlich gehen auch dem Staat hier eine Menge an Steuern verloren.Ich rede nicht von Geschoßwohnungen die in der Hauptsache von Firmen hochgezogen werden.
250 000 EFH ergeben eine Umsatzsumme für das Baugewerbe von.
Das sind 62,5 MRD Umsatz die nur zum kleinen Teil (Baustoffe) über Firmenbücher laufen.
Funktioniert das noch wenn Papa am Samstag in die Firma muß?
Hat so etwas mittelfristig Auswirkungen auf den Preis?
Gruß EUKLID
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Dieter
12.11.2003, 10:45
@ Euklid
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Re: Soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden? |
-->Hallo Euklid,
Deinen Beobachtungen würde ich aus Sicht des Ã-stlichen Westfalens zustimmen.
Nehmen wir an, das riesige Volumen der Schwarzbauten würde zurückgedrängt, ich vermute mal, daß dadurch nicht viel mehr Umsatz für das Handwerk entstehen würde.
Denn viele EFH werden nur deshalb gebaut, weil mit viel Eigenleistung und"Nachbarschaftshilfe" kalkuliert wird. Schließlich ist es nur noch einer Minderheit vergönnt, sich die Stundensätze der Dienstleister/Handwerker zu gönnen.
Offizielle Bauleistungen können erst dann wieder attraktiv werden, wenn die Schere zwischen Brutto- und Nettolohn um mind. 50% geringer wird und zweitens das gleiche im Unternehmensbereich bei den Nebenkosten stattfindet. Solange man 4-5 Std. arbeiten muß um eine Handwerkerstd. bezahlen zu können, solange wird sich das Bauvolumen nicht wesentlich vergrößern - auch wenn es keine Schwarzarbeit gäbe.
Jetzt zu Deiner Frage im Immo-Preisbereich:
Ich denke bei Wegfall von Schwarzarbeit dürfte es zur Angebotsverknappung kommen im Bereich der Einfamilienhäuser mit Preisstabilisierung oder -erhöhung. Ähnliche Auswirkungen bei den Mieten.
Gruß Dieter
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Euklid
12.11.2003, 11:20
@ Dieter
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Re: Soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden? |
-->Ja Dieter so sehe ich das auch.
Meine Infos gehen in eine Richtung daß man weiter an Zulagen bastelt (modifizierte oder mumifizierte;-)) Eigenheimzulage)
Die solls aber nur noch geben wenn man Firmen damit beauftragt und nicht Schwarzarbeit damit fördert;-))
Dann müssen wohl die Schwarzarbeiter erst mal eine Firma gründen;-)) und dürfen sich dann mal mit den Formalitäten des deutschen Bürokratismus rumschlagen;-))
Weitere Austrocknung wird der natürliche Abgang plus gesteuerte Abriß im Osten sein.
Weitere Austrocknung wird der vorzeitige Erbübergang sein damit die Jungen wohl die Erbschaftssteuer und die Alten den ganzen Schmuß der Verantwortungssteuerer los werden.
Es hat Charme im Alter arm zu werden und trotzdem die Fäden weiterhin in der Hand zu halten;-))
Unbedingt notwendig sind gerade jetzt gute Strategien gegen die vorgezogene Ausplünderung der Verantwortungssteuerer.
Die Mieten stehen langsam aber sicher nicht mehr in einem gesunden Verhältnis zu den anfallenden Nebenkosten einer Wohnung.
Das Paket Strom,Wasser,Müllabfuhr und Heizung übersteigt langsam aber sicher in vielen Fällen (hauptsächlich bei schlechtgedämmten) die Miete.
Die durch die ENEV geforderte Nachrüstung von Altbauten wird gerade bei diesen Bauten die Mieten nach oben treiben weil wohl kein Vermieter sein Kapital zur Verfügung stellt damit die Mieter wohl Heizkosten sparen können.
Wieder so eine durch Gesetz initiierte Mieterhöhung.
Der Anstieg bei den massenweise nachzurüstenden Altbauwohnungen wird die Neubaumieten automatisch mit nach oben treiben.
Als ich vor 5 Jahren mein hochwärmegedämmtes EFH vermietet habe hat sich kein Schwanz dafür interessiert daß es Niedrigenergiehaus war.
Sie wollten nur die billige Miete.
Heute hören sie plötzlich ganz genau zu und kriegen ganz lange Ohren wenn sie dieses Zauberwort hören.Inzwischen merken sie den Riesenblock der Nebenkosten im Geldbeutel und schauen sich genauer um;-))
Mir solls recht sein;-))
Besonders gesucht sind hochgedämmte Wohnungen.Und deren Miet- Preis ist in der Tat steigend.
Schlechtgedämmte Wohnungen haben halt Billigmieten,dafür zahlt der aufmerksame Mieter halt mit dem Aufschlag bei den Nebenkosten.
Gruß EUKLID
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Karl52
12.11.2003, 17:18
@ Euklid
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Re: Soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden? |
-->Die durch die ENEV geforderte Nachrüstung von Altbauten wird gerade bei diesen Bauten die Mieten nach oben treiben weil wohl kein Vermieter sein Kapital zur Verfügung stellt damit die Mieter wohl Heizkosten sparen können.
Wieder so eine durch Gesetz initiierte Mieterhöhung.
Der Anstieg bei den massenweise nachzurüstenden Altbauwohnungen wird die Neubaumieten automatisch mit nach oben treiben.
Hallo Euklid,
es ist allerdings auch zu befürchten, daß die hochgedämmten Häuser, ob Alt- oder Neubau, die Zahl der Allergiker in die Höhe treibt wegen mangelhafter Lüftung und so.
Insofern sehen viele, insbesondere Ärzte die ENEV mit sehr gemischten Gefühlen.
Hinzu kommen, wenn ich das richtig verstanden habe, hab dazu vor ein paar Monaten mal im Internet gestöbert, in dieser Verordnung auch etliche sachliche Mängel hinzu; bin allerdings kein Bauingenieur, insofern nicht vom Fach.
Andererseits habe ich seinerzeit mein Haus buchstäblich trockengeheizt und konnte die Möbel beim Einzug direkt an die Wände stellen, Nachbarn mußten nach zwei Monaten die Tapete komplett runterreißen, die Wände desinfizieren etc, um den Schwarzschimmel in den Griff zu kriegen.
Gruß Karl
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Euklid
12.11.2003, 17:26
@ Karl52
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Re: Soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden? |
-->Hallo Karl
du hast völlig Recht denn die Probleme sind noch gar nicht vollständig gelöst.
Aber der Zwingherr schreibt ja vor.Das sind dann die neuen Schreibtischtäter die solche Dinge ganz einfach verordnen.
Für die Details haben wir ja die Rindviecher die sich Ingenööör nennen.
Gruß EUKLID
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Karl52
12.11.2003, 18:18
@ Dieter
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Re: Soll der Schwarzmarkt ausgetrocknet werden? |
-->Hallo Dieter,
eigene Beobachtungen (30 Jahre alt, nicht unbedingt unaktuell) aus dem Münsterland liefert folgende Aussage:
Vattern, sagen wir mal Bauer, Höfe im Münsterland sind groß und reich (gewesen, vor dem EU-Wahnsinn) von einem stellt den Baugrund für sagen wir mal fünf oder so Häuser zur Verfügung, Baugenehmigung wird auf dem Hochsitz in Vatterns Jagd nach dem dritten oder so Korn klargemacht, Sau, Hirsch oder sonstwas inclusive, auch in zweiter Auflage, auch dritte.
Einer aussem Schützenverein hat mit Sicherheit 'nen Bagger, 'n Dachdecker ist auch dabei, den Rest macht man in Eigenregie. Mauern ist nicht schwer, Fundament gießen und so auch nicht. Immer die gleiche Truppe auf fünf gleichen Baustellen; det Janze über, sagen wir mal zwei Jahre. Billiger kannste nicht bauen.
Auf das Ergebnis 'ne Buddel Köm gelenzt, alles paletti, alles Nachbarschaftshilfe! Freunde für's Leben, man kennt sich halt.
Das wird in OWL nicht anders sein, auch nicht in Ostfriesland. Datt is Wertschöpfung.
Gruß Karl
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