politico
13.11.2003, 06:38 |
Weltweite Einschätzungen Thread gesperrt |
-->Hallo an Alle!
Die Diskussion in diesem Forum erscheint mir oft etwas abgewandt (Randthemen) und auf bestimmte Regionen lokalisiert (EU, US).
Um die kommende Entwicklung abzuschätzen, müssen wir alle Wirtschaftsräume der Welt in Beziehung setzten.
Die Frage, was passiert wo:
- USA: Hyperinflation nach Abwertung, dann Deflation?
- Euroland: Deflation, nach Zerbrechen des Euro Hyperinflation?
- China: Deflation?
- Japan: beginnende Hyperinflation?
- wie passt das alles zusammen?
Bitte um Einschätzungen.
Politico.
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R.Deutsch
13.11.2003, 07:17
@ politico
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Was ist denn Inflation und was Deflation? (owT) |
-->
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Emerald
13.11.2003, 07:19
@ politico
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Re: Weltweite Einschätzungen |
-->hier meine bescheidenen Aussichten f.d. Märkte:
a) seit dem Dubai-Meeting d.J. abgemachte Sache fĂĽr eine Dollar-Abwertung.
b) mit der Tiefer-Bewertung des Dollars 30 - 40% will Amerika den Karren
wieder als Super-Power aus dem Dreck ziehen.
c) ab Mitte 2004 weltweit ansteigendes Zins-Niveau, ausgehend von Japan und
den USA
d) China und Indien als kommende Wirtschafts-Mächte zurückbinden (evt. militärisch).
e) Nach Irak auch Iran, Syrien, Libanon und später Nord-Korea in kriegerische Auseinandersetzungen verwickeln. Ankurbeln der Rüstungs-Industrie, welche
Aktionen bereits den ersten Bubble in den USA zeitigten.
f) Japan wird von den USA maximal eingebunden fĂĽr seine Zwecke; Finanzierung
des eigenen Defizits und Halten von Trilliarden von Dollars. Der Yen darf
auf 90.00 bis 100.00 je Dollar anziehen.
d) Inflation ist seit über zwei Jahren das erklärte Ziel der US-Notenbank und
sie wird diese auch mit der Noten-Presse herbeibringen: eher frĂĽher denn
später.
e) Dieses Szenario verunsichert mindestens Teile der Welt, vor allem China und
Indien, SĂĽdkorea, Malaisia und Indonesien.
f) Inflation mit Oel-Preis-Steigerungen sind geplant. Die USA sichern sich via
Russland den Nachschub so lange die Russen mitspielen, was ein sehr grosses
Risiko in sich birgt.
g) Wiederwahl Bush absolut unsicher, weshalb die Republikaner mit allen
Mitteln ihre Positionen verteidigen werden. Dies hat Krugman, Soros und viele
andere längstens erkannt.
h) Europa kommt zwischen die MĂĽhlsteine: USA/SĂĽdost-Asien. Die Euro-Aufwertung
und die EU-Erweiterung sind Traktanden welche uns alleine schon, ohne Teilnahme
an fremden Kriegshandlungen und Wiedergutmachungen strapazieren.
i) Das 'Fiasko' aus all diesen Punkten wird dem Gold zugute kommen, aber auch
hier wird die grosse Mehrheit einmal mehr auf der Strecke bleiben.
Einen schönen (hui es regnet wie aus Kübeln) Donnerstag an alle.
Emerald.
PS: We are all in a transition period, but we have nothing to laugh.
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Ventura
13.11.2003, 07:34
@ Emerald
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Re: Weltweite Einschätzungen |
-->Hi,
d.h. wir bekommen noch 1 Mio. Arbeitslose mehr und Probleme mit der inneren Sicherheit.
Mehr Zwangsversteigerungen, etc..
Ein Touch der Weimarer Republik, vor lauter Bohlen, Stahnke und anderen Konsorten bekommt es die Masse gar nicht mit, ist auch besser so.
Cash (u.a. Rohstoff gedeckte Währungen) und Gold im Fach hinter den Bergen sind die Mittel der Zeit.
Wenn die Aktien ein KGV von 3 - 5 haben, ca. 2013 drehen wir das Gold in Aktien und machen noch einmal 1500 %!
Positiv sollten Sie den Tag beginnen!
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fridolin
13.11.2003, 09:07
@ Emerald
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Frage... |
-->i) Das 'Fiasko' aus all diesen Punkten wird dem Gold zugute kommen, aber auch hier wird die grosse Mehrheit einmal mehr auf der Strecke bleiben.
<font color=#0000FF>Könntest Du das etwas genauer spezifizieren, was Du damit meinst? Wer wird da weshalb auf der Strecke bleiben? Was ist Deiner Ansicht nach grundsätzlich demjenigen zu empfehlen, der vom Goldpreis profitieren will? Goldminen-Aktien, Derivate/Zertifikate auf Goldminen, Derivate/Zertifikate auf den Goldpreis selbst, physisches Gold? Danke.</font>
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Emerald
13.11.2003, 10:03
@ fridolin
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Re: Frage... |
-->mit der grossen Mehrheit meine ich die ausgesteuerten Menschen, die
Arbeitslosen, die Nicht-Informierten und vor allem all jene welche die
Welt nicht mehr verstehen und schon gar nicht das Geld besitzen sich
abzusichern und/oder vorzusorgen.
Ich bin und bleibe ausschliesslich in Goldminen-Aktien der ersten und
zweiten Kategorie. Später voraussichtlich phys. Gold, vor allem
Kruger's: keine Derivate und keine Optionen, weil ich ja mit dem
Geld anderer Menschen arbeite und die möchten vor allem immer zuerst
verstehen: was habe ich und wo kann ich die Preise verfolgen.
Emerald.
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stocksorcerer
13.11.2003, 10:09
@ politico
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Im Chaos liegt die Ordnung |
-->Hallo zusammen,
ich frage mich in letzter Zeit immer häufiger, was mit dem Preisgefüge in Dtld. los ist. Und daher tue ich mich schwer damit, festzustellen, was wir nun überhaupt erleben.
Ich persönlich habe mir niemals alle paar Jahre einen Neuwagen gekauft, sondern die Karren gefahren, bis sie TÜV-technisch"hinüber" waren oder das Umstellen auf KAT etc. nicht mehr lohnte.
Nun habe ich gar kein benzinbetriebenes Fahrzeug mehr. Ich besorge mir auch höchst selten teurere Möbelstücke oder HIFI-Geräte oder so etwas. Und vielleicht geht mir deshalb der Blick auf deflationäre Tendenzen verloren.
Was ich im tagtäglichen Leben eines jeden Konsumenten feststelle, ist, dass Konsumgüter wie Lebensmittel (die man halt ein Stück weit kaufen muß, wenn man sich bis dato noch nicht selbst versorgen kann) in meinem Portemonnaie ziemlich heftig zuschlagen.
Habt Ihr die Erfahrung nicht gemacht? Bei irgendeinem Discounter wie Lidl, Aldi, Kaufland, Plus etc. ein paar Kleinigkeiten eingekauft und auf dem Kassenbeleg stand 24,10 €? Wo man innehält und den Schein studiert, aber preislich keinen Fehler findet und wieder einmal feststellt, dass man noch vor der Euro-Einführung beim Zahlen von 24,10 DM gesagt hätte:"Das ist aber obere Fahnenstange?" Knapp 50 Mark für ein paar Gegenstände im Einkaufswagen?
Die ganze hedonische Preisverschleierung hat uns zwar immer wieder vorgaukeln sollen, dass sich trotz Euro-Einführung nichts getan hat mit Teuerungen. Aber de facto - wie ich das sehe - haben wir im Segment Lebensmittel und anderen Konsumgütern des täglichen Bedarfs - ganz starke inflationäre Erscheinungen zu konstatieren. Oder sehe ich das falsch? Wenn ja, wo ist der Haken?
winkääää
stocksorcerer
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fridolin
13.11.2003, 11:14
@ stocksorcerer
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Statistik... |
-->Habt Ihr die Erfahrung nicht gemacht? Bei irgendeinem Discounter wie Lidl, Aldi, Kaufland, Plus etc. ein paar Kleinigkeiten eingekauft und auf dem Kassenbeleg stand 24,10 €? Wo man innehält und den Schein studiert, aber preislich keinen Fehler findet und wieder einmal feststellt, dass man noch vor der Euro-Einführung beim Zahlen von 24,10 DM gesagt hätte:"Das ist aber obere Fahnenstange?" Knapp 50 Mark für ein paar Gegenstände im Einkaufswagen?
<font color=#0000FF>Kann ich nicht bestätigen. Eben nochmal nachgesehen. Auf meinem letzten Kassenzettel von Aldi stehen genau € 16,75 drauf. *LOL*</font>
Die ganze hedonische Preisverschleierung hat uns zwar immer wieder vorgaukeln sollen, dass sich trotz Euro-Einführung nichts getan hat mit Teuerungen. Aber de facto - wie ich das sehe - haben wir im Segment Lebensmittel und anderen Konsumgütern des täglichen Bedarfs - ganz starke inflationäre Erscheinungen zu konstatieren. Oder sehe ich das falsch? Wenn ja, wo ist der Haken?
<font color=#0000FF>Der Haken scheint mir zu sein, daĂź subjektives Empfinden eben nicht objektiv ist. Es gibt ja detaillierte Statistiken zu Preisen, die nach Sektoren aufgegliedert sind, etwa hier: http://www.destatis.de/indicators/d/vpi001am.htm Ich sehe da bei den Nahrungsmitteln einen aktuellen (Okt 2003) Index von 104,9 gegenĂĽber 103,5 fĂĽr denselben Monat des Vorjahres."Ganz starke Inflation"?? Oder was soll an dieser Statistik nicht stimmen? Gerade bei Nahrungsmitteln ist doch nix mit"hedonischer Preismessung", oder wieso soll ein Brot heute anders bewertet werden als vor einem Jahr?
GruĂź</font>
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LOMITAS
13.11.2003, 16:45
@ stocksorcerer
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Re: Im Chaos liegt die Ordnung |
-->>Fahnenstange?" Knapp 50 Mark für ein paar Gegenstände im Einkaufswagen?
>Die ganze hedonische Preisverschleierung hat uns zwar immer wieder vorgaukeln sollen, dass sich trotz Euro-Einführung nichts getan hat mit Teuerungen. Aber de facto - wie ich das sehe - haben wir im Segment Lebensmittel und anderen Konsumgütern des täglichen Bedarfs - ganz starke inflationäre Erscheinungen zu konstatieren. Oder sehe ich das falsch? Wenn ja, wo ist der Haken?
>
>winkääää
>stocksorcerer
hallo,
da sucht du vergeblich einen haken. die haben einfach bei der umstellung richtig hingelangt.
bei aldi und anderen billiganbieter hielt sich das in grenzen.
aber die anderen. aber hallo - deshalb sind sie jetzt noch nicht pleite. in der zeit der umstellung / 2002 bis ende 2002 ) haben sie sich goldene nasen verdient. da ich täglich einkaufe habe/hatte ich alle preise gut im gedächtnis. somit kann ich feststellen das der durchschnittspreis - nur für die güter des täglichen bedarfs. seit 2002 um satte 35% gestiegen ist.
jetzt gehts aber denen auch an den kragen, nur halt mit verzögerung.
LOMITAS
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