Turon
15.11.2003, 00:05 |
Hohmann´s Auschuß und Konsequenzen - die heilige Inquisition ist wieder da Thread gesperrt |
-->Nun nach dem Hohmann"erfolgreich" beseitigt ist, kristallisiert sich die CDU
zu einer Partei die in Zukunft bloßes Aufmucken nicht mehr zu dulden oder nur ansatzweise zu tolerieren hat.
Nun müssen die Mitglieder der CDU ihre Reden entsprechend ausrichten, was Ihnen
die Schranken des politischen Spiels deutlich schmälert. Wer dennoch auf gefährlichen Terrain fischen geht, riskiert es ausdrücklich entweder von links, oder von der Mutterpartei angegriffen und gebrandmarkt zu werden.
Darüberhinaus wird die CDU nun ihre Ausrichtung mit entsprechend Kontrastschärfe nachjustieren müssen. Was es bedeutet: die Patrioten, die es zahlreich bei der CDU gibt, werden sich ganz klar Gedanken darüber machen müssen, welche Aussage überhaupt noch willkommen ist.
An diesen nahezu historischen Tag wurde quasi die innere CDU Spaltung
besiegelt.
Was soll denn das für eine konservativ ausgerichtete Partei sein, die in den Ausführungen von Patrioten, Landesvätern, die darum kämpfen, daß der Deutsche
mehr Selbstbewußtsein hat, nicht mehr dazu aufrufen kann, mehr aufrichtigen und korrekten Nationalstolz zu zeigen, weil dies vermutlich die Wiedergeburt von Adolf gewertet wird?
Sind Nationalisten permanente Kriegshetzer? Keineswegs. Sie kümmern sich erst um eigenen Kramm, und dann um mögliche anderen Hilfsbedürftigen. Mit heutigem Tag steht fest: sie sind bei der Union willkommen, solange sie die Schnauze
sprichwörtlich halten - und wenn ihnen nach Politikmacherei ist.
Es ist davon auszugehen, daß die CDU früher oder später an diesem Debakel
zu scheitern beginnt und entsprechend gespalten wird. Eine größere Partei rechts von der CDU wäre damit quasi schon da.
Die 200 Abgeordnete mit ihrer Abstimmung wurden zum Teil bestimmt umgestimmt, einige folgten dem Herdentrieb, andere wiederum sahen daran Risiken in dem Fortbestand der CDU und bestimmt gibt es auch einige, die tatsächlich dafür gestimmt haben und es genauso meinten.
Die CDU zeigt sich mit dieser Abstimmung nach außen als geschlossene Partei,
aber diese Erfahrung, heute gegen die Volksstimme zu stimmen, hinterläßt bei Vielen ganz sicher ein sehr mulmiges Gefühl.
Ab heute jedenfalls kann man anfangen zu zählen, wie viele ähnliche Abstimmungen, daß von der Spitze der Partei geforderte Zustand tatsächlich noch eintrifft.
Von politischen Gegner Deutschlands kann die CDU jetzt erwarten, in nationale Dylemas verwickelt zu werden. Wird sie sich dagegen wehren, kann sie jetzt immer als getarnte Partei mit starken rechtsradikalen Strömungen aufgezeigt werden.
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Damit ist die CDU für viele Unionsanhänger quasi unwählbar geworden.
Die Union läßt es auf sich sitzen, daß Deutschen - auch die nach 1945 geborenen - das Gütezeichen"Täter" weiterhin tragen dürfen.
Dieser"Coup" ist der CDU wahrhaftig nicht gelungen. Im Prinzip ist das schon da gescheitert, als man Hohmann wegen seiner Rede kritisierte.
Dies gilt umso mehr, insofern das Buch aus dem Hohmann zitiert, um aus Juden"Tätervolksähnlichkeit" darzustellen, nich auf der Verbotsliste der antisemitischer Literatur steht. Dieser Umstand wäre entsprechend auch zu prüfen, ob dies der Fall ist.
Würde dies zutreffen, wäre Hohmann zum Teil rechtens angegriffen, da er aus einem Buch zitiert das eindeutig antisemitische Inhalte aufzeigt, und dieser
Umstand entsprechend durch die Auflistung im Index der verbotener Literatur
aufgeführt ist.
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Ist aber all das nicht der Fall, so hat die CDU mit ihrem Beschluß
lediglich für noch mehr Rechtsunsicherheit gesorgt. Und zwar derart, daß
die Debatten über das Judentum generell jetzt gemeiden werden müssen, damit man aus Versehen nicht was Falsches sagt, was Kopf und Kragen kostet, wenn es Fräulein Merkel so will.
Die Überschrift mag ein wenig an den Haaren gezogen sein, ist aber sicherlich
vergleichbar mit dem was zur Zeiten der heiliger Inquisition geduldet wurde,
und was nicht.
Gruß
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Taktiker
15.11.2003, 01:48
@ Turon
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Die heilige Inquisition ist schon lange da! |
-->>Damit ist die CDU für viele Unionsanhänger quasi unwählbar geworden.
Hallo Turon!
Das stimmt wohl zumindest für den Augenblick. Leider wächst über vieles wieder Gras und genau damit kalkulieren die Unionsoberen. Ich bin überzeugt, dass Rotgrün dieses Pferd weiter reiten wird, um noch einen Hauch einer Chance wiederzuerlangen. Und damit wird der Zwist in Union und FDP weiter genährt werden. Ohne ein Anhänger von Rotgrün bzw. dieser Antisemi-Spalterstrategie zu sein, finde ich es aber interessant, dass gerade die streng bürgerlichen Parteien so empfänglich für diese Form der Spalterei sind.
Viele Leute werden wohl nicht mehr Union wählen, schon gar nicht SPD oder grün, auch nicht ultrarechts oder links. Sie werden gar nicht mehr wählen gehen. Eine feine Strategie ist das, was Rotgrün da fährt. Taktisch motiviert und absolut kurzsichtig, aber so sind ja die Zeiten. Ich brauchte keinen Hohmann-Fall, um zu wissen, bei der nächsten Wahl nicht mehr zu erscheinen. Noch nicht mal einen ungültig gemachten Wahlzettel sind mir diese bourgeoisen Quasköppe aller denkbaren Parteifarben wert. Die inszenierte Feierlichkeit des pompösen Demokratur-Rituals würde mich nur nötigen, eine Ladung Vorverdautes in den Umschlag abzuseihen.
Ich gehe solange nicht mehr wählen, bis der von wenigen Erlauchten ernannte Bundespräser -falls es dann noch einen gibt- nicht mehr von Ratlosigkeit oder Furcht in der Bevölkerung spricht, sondern von Wut und Empörung. Wenn ein CDU-Lokalmeier just dann von seinen Ämtern entbunden wird, weil er offen schreibt, man könne"in Deutschland nicht mehr seine Meinung sagen", muß der Gott der bitteren Ironie daselbst vor Ort gewesen sein. Kann man sich seitens der Inquisitoren bloßer bloßstellen?
Ich sag es hier schon lange: Liberalismus ist das stinkendste Scheißhaus wo gibt, aber einige auch hier wollen es nicht schnallen. Das System, welches sich über den Begriff Freiheit absolut definiert, kann nach allen Lektionen der größtmöglichen Ironie von geschichtlichen Abläufen nur das unfreieste sein, wo gibt.
Und wie sagen wir es dem Delinquenten? Nicht so:"Kommen Sie mit! Sie sind verhaftet!" Sondern so:"Es tut uns sehr leid, aber...","Mit Bedauern müssen wir leider...","Von heftigen Bedenken begleitet müssen wir dennoch"...
Sind das nicht auch die scheinheiligen Wendungen, mit denen die Arbeitsverteiler in diesem System ihre Fußtritte gern ausschmücken? Wo so wohlklingend illustriert wird, sind besonders harte Stiefel am Werk. Kennt das nicht jeder von uns auch von persönlichen Bekanntschaften?!
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Liberale sind für mich nicht nur jene, die sich originär so bezeichnen, also z.B. die FDP. Nein, dort läßt sich die ganze Koksertruppe von Grün über Rot bis Schwarz einordnen."Liberal", so will sich doch heute jeder von denen nennen lassen. Liberal? -> Freiheit? na klar, FREIHEIT!! das klingt toll! Das machen wir mal so! Aber:"wer die Freiheit mißbraucht, der muß bestraft werden"..so kürzlich von einem kleinen Bettelschergen im CDU-Forum zu lesen und mittlerweile auch massenhaft dem breiten Publikum eingeschärft.
Hohmann hat seine Freiheit also mißbraucht. Der Günzel auch. Und CSU-Geis im Prinzip auch schon (aber das wird derzeit noch verhandelt). Eigentlich besteht für alle wirklich"liberalen" Geister also kein Grund zur Aufregung, schließlich handelt es sich hier nur um einen Verstoß gegen die Spielregeln und die waren ja bekannt.
Gute Nacht und liberale Träume allen hier,
Taktiker.
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Tempranillo
15.11.2003, 02:07
@ Taktiker
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Re: Die heilige Inquisition ist schon lange da! |
-->>Ich sag es hier schon lange: Liberalismus ist das stinkendste Scheißhaus wo gibt, aber einige auch hier wollen es nicht schnallen.
Hallo Taktiker,
speziell für Dich eine Bemerkung des großen Karl Kraus:
"Der Liberalismus kredenzt ein Abspülwasser als Lebentrunk."
Tempranillo
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stocksorcerer
15.11.2003, 08:52
@ Turon
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Inquisition paßt schon |
-->Hallo Turon, [img][/img]
mir stellt sich die Frage, wie Frau Merkel als kommende Amtshandlung - wie angekündigt - dafür sorgen will, dass wieder mehr Patriotismus aufkommt in der Partei und in Dtld., wenn sie die deutsche Geschichte nicht komplett, sondern bloß fragwürdig einseitig verzerrt, aufarbeiten will. Wenn man auf Hohmänner einprügelt, die mit Recht für heutige Generationen und die damaligen Gegenspieler in Deutschland auch offiziell den Status der Unschuld einfordern, dann zerstört man genau den Ursprung, aus dem ein neuer Patriotismus aufkommen könnte. Mal abgesehen davon, dass ich persönlich von Patriotismus gar nicht so viel halte, weil er prima ausgenutzt wird, worden ist und werden wird von Lumpen auf dieser Erde.
Ich persönlich bin für einen fairen Umgang miteinander, ohne Erbsünden und Generationenlasten aufgebürdet zu bekommen oder mir gar meinen Mund verbieten zu lassen. Und ich sehe das genauso wie Finkelstein, als er Laurenz Meyer den Zaunpfahl um die Ohren haut:
Sie führten aus, nach der Erfahrung des Nationalsozialismus hätten die Deutschen eine ganz besondere, einzigartige Art von Verantwortung gegenüber Israel. Und das tut mir leid. Ich muß dem ganz dezidiert widersprechen. Nach der Erfahrung des Nationalsozialismus haben Sie eine ganz besondere Verantwortung gegenüber den Opfern der Unterdrückung. So würde ich das sagen und das habe ich von meinen verstorbenen Eltern gelernt: Nicht Staaten gegenüber, wir haben gegenüber Staaten keine besondere Verantwortung, sondern wir haben eine besondere Verantwortung gegenüber denen, die unter Verfolgung leiden. Das ist die Lehre, die ich gelernt habe von meinen verstorbenen Eltern über den Holocaust.“
Und das bedeutet auch, dass man ganz genau hinsieht, was im Nahen Osten geschieht. Das bedeutet, dass man nicht politisch korrekt eine Art Ausgewogenheit schafft, sondern Ursache und Wirkung genau mißt und beurteilt. Der Aggressor ist Sharon mit seiner Zaun- und Siedlungspolitik, mit den Schikanen an Kontrollstellen, mit dem Stehlen von Wasser, mit der vorsätzlichen Verelendung der Palästinenser. Er höchstpersönlich hat Hizbollah und Hamas überhaupt erst erschaffen, als er 1984 den Panzerdivisionen den Befehl gab, das Feuer auf Stadtteile in Beirut zu eröffnen und durch die Vertreibung der PLO ein Machtcakuum geschaffen hat.
Und wenn Dtld. - gemäß Finkelstein - eine Aufgabe auf dieser Erde hat, dann nicht etwa diejenige, jedem Juden in den Arsch zu kriechen und 100.000 Mahnmal-Minenfelder mit oder ohne Degussa zu bauen, sondern auch denjenigen Juden und natürlich auch allen anderen Verbrechern anderer Religionen und Rassen einen Spiegel vorzuhalten, die andere Menschen um ihres Vorteils willens unterdrücken. Ich denke, vor allem Deutschland hat ein ganz massives Definitionsproblem mit Antisemitismus. Antisemitismus ist nämlich lediglich ein Programm, ein Mechanismus, eine Art Notausschalter für unvorhergesehene Ereignisse. Drücken und aus.
Die CDU hat sich selbst disqualifiziert. Die Partei gefällt mir nicht mehr nur nicht, sie ist objektiv gesehen wirklich unwählbar geworden. Die zunehmende Parteiräson und die anschließende Hexenjagd gegen"Unbelehrbare" wird dafür sorgen, dass kein Politiker nunmehr seinem Gewissen, sondern nur noch der Parteiführung vepflichtet ist. Ein Bruch mit dem Grundgesetz. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Und damit ist ein weiteres großes Stückchen Demokratie zum Teufel gegangen in Dtld..
winkääää
stocksorcerer
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Bob
15.11.2003, 09:01
@ Tempranillo
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Re: Deutschlands Rettung: Ausdehnung der bayrischen Nation auf den Rest (owT) |
-->
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stocksorcerer
15.11.2003, 09:35
@ stocksorcerer
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Dazu auch: Deutschland hemmt europäische Front gegen Sharons Politik |
-->
Deutschland wird zu einsamem Fürsprecher Israels in EU
Zuletzt aktualisiert: 14 November 2003 18:14 CEST
Brüssel (Reuters) - Deutschland gerät in der Europäischen Union (EU) zunehmend in die Rolle eines der letzten Fürsprechers Israels.
Viele EU-Staaten übten immer schärfere Kritik an der israelischen Politik, berichteten EU-Diplomaten. Vereinzelt gebe es auch Rufe nach Sanktionen. Dabei richte sich die Kritik meist nur gegen Israel, nicht aber gegen die Palästinenser. Deutschland nehme dagegen eine ausgewogenere Haltung ein, auch um in der Region von beiden Seiten als Gesprächspartner akzeptiert zu werden. Doch auch die Deutschen seien verärgert darüber, dass die israelische Regierung eine Zusammenarbeit mit dem EU-Nahostbeauftragten Marc Otte ablehne.
Besonders deutlich wurden die Fronten zwischen den EU-Staaten mehreren Botschaftern zufolge bei der Diskussion über eine umstrittene EU-Umfrage, wonach die EU-Bürger in Israel die größte Gefahr für den Frieden in der Welt sehen. Deutschlands EU-Botschafter habe bei einem Treffen mit seinen Kollegen wütend auf die Umfrage im Auftrag der EU-Kommission reagiert, sagte der Botschafter eines anderen Landes. In der Umfrage war nicht nach den Palästinensern, sondern mit Israel nur nach einer Seite des Nahost-Konflikts gefragt worden.
Andere Länder hätten die Empörung über die auch von Israel scharf kritisierte Umfrage dagegen nicht verstanden. Portugal habe erklärt, das Problem sei nicht die Umfrage. Ihr Ergebnis überrasche angesichts der Gewalt im Nahen Osten nicht. Ein Botschafter sagte später, auch die israelische Regierung scheine zu verstehen, dass sie ein ernstes Image-Problem habe.
VIELE WOLLEN HARTE HALTUNG GEGENÜBER SCHARON
Während Deutschland - zum Teil mit polnischer Unterstützung - zum einsamen Unterstützer Israels werde, unterstütze ein größeres Lager von Ländern eine harte Haltung gegenüber der israelischen Regierung unter Ariel Scharon, hieß es in diplomatischen Kreisen weiter. Dazu gehörten Frankreich, Spanien, Portugal, Griechenland, Schweden, Luxemburg und die Niederlande.
Die EU-Außenminister wollen am Montag und Dienstag erneut über die Nahost-Politik beraten und dabei auch israelische Vertreter treffen. Voraussichtlich werde die EU dabei von Israel eine Zusammenarbeit mit dem Nahost-Gesandten Otte anmahnen, der bislang in Israel vor verschlossenen Regierungstüren steht. In EU-Kreisen hieß es, jüngste Signale deuteten darauf hin, dass sich Israel bewege. Der EU war aus Israel immer wieder eine Bevorzugung der Palästinenser vorgeworfen worden.
Auch Deutschland trage zentrale EU-Kritik an Israel mit, sagten Diplomaten. Dies betreffe etwa den Bau eines Grenzzauns, bevor es Einigkeit über die Grenzen eines künftigen Palästiennserstaates gebe. Dies betreffe ebenso die Zusammenarbeit mit Otte, die israelische Siedlungspolitik und die gezielte Tötung von palästinensischen Extremisten. Deutschland fürchte aber um die Glaubwürdigkeit der EU als Gesprächspartner, wenn sie nur einseitig Position beziehe.
Andere Länder wie Spanien oder Portugal werfen Israel dagegen vor, alle roten Linien überschritten zu haben. Die EU müsse zu einer härteren Linie gegenüber Israel finden, sagten Diplomaten.
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winkääää
stocksorcerer
<ul> ~ http://www.reuters.de/news_article.jhtml?type=worldnews&StoryID=3824836#</ul>
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Turon
20.11.2003, 00:06
@ stocksorcerer
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Re: Inquisition paßt schon |
-->>Hallo Turon, [img][/img]
Hi! Alter Kämpfer ;)
>mir stellt sich die Frage, wie Frau Merkel als kommende Amtshandlung - wie angekündigt - dafür sorgen will, dass wieder mehr Patriotismus aufkommt in der Partei und in Dtld., wenn sie die deutsche Geschichte nicht komplett, sondern bloß fragwürdig einseitig verzerrt, aufarbeiten will. Wenn man auf Hohmänner einprügelt, die mit Recht für heutige Generationen und die damaligen Gegenspieler in Deutschland auch offiziell den Status der Unschuld einfordern, dann zerstört man genau den Ursprung, aus dem ein neuer Patriotismus aufkommen könnte.
Sobald ein nationales Selbstbewußtsein entsteht, und der entsteht zumindest in der Geschichte meines Landes dann, wenn man verraten und angegriffen wird -
wird der Patriotismus direkt herausgefordert.
Wie ich schon zu Entwicklung des Judentums geschrieben habe: Die Juden sind nirgenwo richtig zu Hause in Europa, stets hat irgendjemand was gegen sie.
Daher hat ihre Kultur und nationales Bewußtsein die schlimmsten Verfolgungen
überstanden. Die meisten weltweit verstreuten Juden sind ja nicht im Israel geboren, dennoch sind sie quasi stolz darauf Juden zu sein.
Ihre Vereinigungen sind politisch sehr stark und beeinflussen alle Politiker
ganz egal in welchem Sinne. Nun zu duetschem Patriotismus.
Mit erneuter Erinnerung, die Deutschen sind ein Tätervolk - ganz besonders, weil eine Merkel es sagt - erreicht man nicht nur, daß das Volk nach eigenen
Wurzeln sucht und irgendwann die ganze wirkliche Geschichte wissen will.
Dieser Prozess ist jetzt - seit Merkels Liberum Veto gegen Hohmann - praktisch voll entbrannt. Merkel ging ein Risiko ein, die sie nicht tun durfte.
Dies geschieht aus dem einfachen Patriotismus, der Gemeinsamkeiten einer etnischer Gruppe etc. Sobald die Geschichte so erzählt wird, wie sie von älterer Generation am liebsten gehört wird, gibt es einen Anhaltspunkt dafür, daß sich dieser quasi unschuldiger Patriotismus zu radikalen deutschen Patriotismus entwickelt, der Deutschland nicht das geringste nützt, sondern schadet.
Dafür ist jetzt Frau Merkel verantwortlich, und wenn sie nicht mehr Glück als Verstand hat, wird das ihr politisches Werk sein.
Mal abgesehen davon, dass ich persönlich von Patriotismus gar nicht so viel halte, weil er prima ausgenutzt wird, worden ist und werden wird von Lumpen auf dieser Erde.
Tue ich ich großen und Ganzen auch nicht. Die Mißbrauchpotentiale sind extrem. Wenn ich an etwas bei den Polen stolz sein kann, dann auf das, daß solange es keinen Feind in den Grenzen gibt sind Polen doch absolute Individualisten und bei weitem freier als die Deutschen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl ergibt sich nur dann tatsächlich, wenn es gilt einen
Agressor zu bekämpfen - und das wird alleine aus der Staatshymne ersichtlich, über die viel gewitzt wird:"...Noch ist Polen nicht verloren, solange wir leben..."
Die Deutschen sind da ganz anders mit Ihrer Verbotener"...Deutschland, Deutschland über alles...". Dieser Satz ist bezeichnend für die Unterwürfigkeit der Deutschen vor dem Staate, für andere Nationen (zumindest für meine jedenfalls) furchteinflüßend, und für uns nicht was Normales. Denn erst kommen
wir und dann der Staat.
Was den Patriotismus angeht: klar kann man es aus Machtinteressen mißbrauchen,
aber nicht bei echten Patrioten.
Falsche Patrioten sind immer in wilden Symbolen des Staates verliebt, die an
2,50 Euro Flagge zu finden sind, oder an Worten die eigenes Volk loben, für Sachen für die er nichts kann. So zum Beispiel lobten deutsche Politiker und die Deutschen sich selbst gerne dafür, daß sie so fleißig, pünktlich und leistungsstark sind und behaupten alle anderen leisten weniger, ohne die anderen tatsächlich zu kennen.
Das ist pervers: wie kann man denn auf sich und das Volk so stolz sein, wenn wir doch wissen, daß jeder am liebsten doch länger im Bett bleiben würde, und ihm der Leistungsdruck kaputt macht, aber er tut es ja, weil Arbeitsplatzverlust droht.
Das ist so, als wenn ich Pferd wäre, und stolz darauf wäre, das mein Reiter so
eine tolle Peitsche hat, die aus mich das letzte Quentchen Gehorsamkeit und Leistung rausholt.
Es gibt sicher mehrere Gründe dafür für die Deutschen Nationalstolz zu zeigen.
Meine wären:
1) Das Nein zum Krieg im Irak;
2) Wiedervereinigung geschafft;
3) europäische Vereinigungsprozess, der uns voraussichtlich
doch endlich Frieden in Europa bescheren wird.
4) Die gesellschaftliche Veränderung der Gesellschaft, die zunehmnend pazifistischer wird;
Das sind nur Gründe, die mir spontan einfielen;
Ich persönlich bin für einen fairen Umgang miteinander, ohne Erbsünden und Generationenlasten aufgebürdet zu bekommen oder mir gar meinen Mund verbieten zu lassen.
Das ist ein Gebot des zwischenmenschlichen Anstands. Sich zanken ist erlaubt,
solange man anschließend bereit ist, sich an das Gute zu erinnern, und gemeinsam die Friedenspfeife rauchen.
Und ich sehe das genauso wie Finkelstein, als er Laurenz Meyer den Zaunpfahl um die Ohren haut:
>Sie führten aus, nach der Erfahrung des Nationalsozialismus hätten die Deutschen eine ganz besondere, einzigartige Art von Verantwortung gegenüber Israel. Und das tut mir leid. Ich muß dem ganz dezidiert widersprechen. Nach der Erfahrung des Nationalsozialismus haben Sie eine ganz besondere Verantwortung gegenüber den Opfern der Unterdrückung. So würde ich das sagen und das habe ich von meinen verstorbenen Eltern gelernt: Nicht Staaten gegenüber, wir haben gegenüber Staaten keine besondere Verantwortung, sondern wir haben eine besondere Verantwortung gegenüber denen, die unter Verfolgung leiden. Das ist die Lehre, die ich gelernt habe von meinen verstorbenen Eltern über den Holocaust.“
[b]Eine Hochachtung dem, der es so sieht und so verbreitet. Niemand ist einem
Staat - der ihm beherrscht besonders was schuldig - es ist umgekehrt.
Der Staat schuldet seinem und anderen Völkern stets Hochachtung. Leider sieht der Staat es völlig anders. Dem Staat nach und insbesondere Frau Merkel, möchte offensichtlich den Deutschen Verantwortung dafür aufbrüdern, was sich Nazis so geleistet haben. Dabei ist sie doch - aufgrund der Macht die sie hat, als Staatsdiener am ehesten die Person die man als Täter bezeichnen könnte.
Der Staat hat den Deutschen den Angriff suggeriert und befohlen, und nicht die Deutschen haben es dem deutschen Staat suggeriert und befohlen.
>Und das bedeutet auch, dass man ganz genau hinsieht, was im Nahen Osten geschieht. Das bedeutet, dass man nicht politisch korrekt eine Art Ausgewogenheit schafft, sondern Ursache und Wirkung genau mißt und beurteilt.
Als Patriot ganz gewiss auch im eigenen Lande. Und als freier und mündiger
Bürger muß man auch eigene Meinung haben, und diese darf ruhig anders sein, als es die dubiosen Medienkonzerne so gerne verbreiten.
Komisch: wir hielten in den Achtzigern die"Trybuna Ludu" - (quasi die polnische Bildzeitung (Unterschied - Wortschatz mindestens 20000 Wörter, wobei
das Wort"ficken" und Abwandlungen verboten waren ;)) - für reinste Propaganda.
In Deutschland glaubt man tatsächlich in großen und Ganzen was die Bild so schreibt.
Übrigens: schau mal auf pilt.de. Die"Bild" kann man noch nicht einmal so parodisieren, daß es nur ansatzweise witzig ist. Die echte Bild schafft es immer sich selbst totzuparodisieren.
Der Aggressor ist Sharon mit seiner Zaun- und Siedlungspolitik, mit den Schikanen an Kontrollstellen, mit dem Stehlen von Wasser, mit der vorsätzlichen Verelendung der Palästinenser. Er höchstpersönlich hat Hizbollah und Hamas überhaupt erst erschaffen, als er 1984 den Panzerdivisionen den Befehl gab, das Feuer auf Stadtteile in Beirut zu eröffnen und durch die Vertreibung der PLO ein Machtcakuum geschaffen hat.
Dabei erinnert das sehr wohl auch an die Warschauer Ghetto, was dort abgeht.
>Und wenn Dtld. - gemäß Finkelstein - eine Aufgabe auf dieser Erde hat, dann nicht etwa diejenige, jedem Juden in den Arsch zu kriechen und 100.000 Mahnmal-Minenfelder mit oder ohne Degussa zu bauen, sondern auch denjenigen Juden und natürlich auch allen anderen Verbrechern anderer Religionen und Rassen einen Spiegel vorzuhalten, die andere Menschen um ihres Vorteils willens unterdrücken.
Ganz klar. Nicht nur als Deutscher, jeder Christ hat diese Aufgabe normalerweise - nach Jesus.
Ich denke, vor allem Deutschland hat ein ganz massives Definitionsproblem mit Antisemitismus. Antisemitismus ist nämlich lediglich ein Programm, ein Mechanismus, eine Art Notausschalter für unvorhergesehene Ereignisse. Drücken und aus.
Meine bescheidene womöglich subjektive Meinung: (da es ein heißes Pflaster ist) - Deutschland ist alles, nur nicht antisemitisch. Unter den Deutschen kann es durchaus Antisemiten geben, nur gibt sie ganz sicher nicht in diesem Forum,
und in Kassel gab es sie auch nicht. Es gibt dafür jede Menge Menschen die sich fragen, wieso sie nicht darüber entscheiden können, was man in eigenem Lande nicht sagen darf - und früher oder später werden sie sich die Freiheit so oder so nehmen. Dagegen kann nicht mal die später abgeworfene Atombombe was tun, geschweige denn Spinner wie diese jämmerliche Judenrat, Frau Merkel - die nach eigenem Bekunden noch nie, nie,nie Jemandem was zu Leide getan haben.
Wenn ich meine Schuld selbst nicht anerkenne, kann ich mich wohl kaum verantwortlich für das Leiden anderer fühlen. Die Deutschen haben aber bewiesen, alleine mit Nein zum Irakkrieg, daß sie schuldbewußt sind,
obwohl die meisten nie was für den Zweiten Weltkrieg können. Dazu sind
sie zu spät geboren.
Die CDU hat sich selbst disqualifiziert. Die Partei gefällt mir nicht mehr nur nicht, sie ist objektiv gesehen wirklich unwählbar geworden. Die zunehmende Parteiräson und die anschließende Hexenjagd gegen"Unbelehrbare" wird dafür sorgen, dass kein Politiker nunmehr seinem Gewissen, sondern nur noch der Parteiführung vepflichtet ist.
Das nannte man - in der Zeit als es sich zwischen 1933-1945 so entwickelt
hat, auch Nationalsozialismus - und die CDU durfte als erste wohl behaupten,
daß die Hitlerzeit eine Diktatur war.
Was zwischen 1933-1939 schlecht war, wird jetzt wieder ausdrücklich verlangt.
Dabei hat diese CDU schon mal offensichtlich bei den Denkmalbautenwut vergessen,
die Attentäter auf Hitler zumindest zu rehabilitieren. Natürlich: das waren ja Staatsfeinde, da kann man nichts machen und so denken dürfte man ja auch nicht.
Ein Bruch mit dem Grundgesetz. Angst ist ein schlechter Ratgeber. Und damit ist ein weiteres großes Stückchen Demokratie zum Teufel gegangen in Dtld..
Ja, leider - aber ich denke, die Abschaffung der Demokratie in deutschen Ländern hat Frau Merkel bei Bush schon besprochen, als sie sich dem Volkswillen und Regierungswillen und ihrer Mehrheit"demokratiebewußt" widersetzte.
>winkääää
>stocksorcerer
Gruß und auch Danke für Dein posting,
Turon
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fridolin
20.11.2003, 09:47
@ Turon
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Nationalhymne |
-->Die Deutschen sind da ganz anders mit Ihrer Verbotener"...Deutschland, Deutschland über alles...". Dieser Satz ist bezeichnend für die Unterwürfigkeit der Deutschen vor dem Staate, für andere Nationen (zumindest für meine jedenfalls) furchteinflüßend, und für uns nicht was Normales. Denn erst kommen
wir und dann der Staat.
<font color=#0000FF>Hallo Turon,
das ist historisch nicht ganz richtig. Hoffmann von Fallersleben - selber eine Art"Revoluzzer" - hat den Text der heutigen Nationalhymne 1841 im Exil auf Helgoland (damals zu England gehörig) verfaßt, als es einen deutschen Nationalstaat noch gar nicht gab. Deutschland war damals in Dutzende von Königreichen, Fürstentümern, Herzogtümern und was weiß ich noch aufgespalten. Die erste Strophe sollte damals ganz einfach besagen, daß ein geeinigter deutscher Nationalstaat vor allen anderen Eigeninteressen der deutschen Territorialfürsten stehen solle. Der Text war also im wesentlichen innenpolitisch gemeint, nicht aggessiv gegen andere Völker.
Die Tragik der deutschen Geschichte war es leider, daß die Deutschen sich im 19. Jahrhundert ihren Nationalstaat nicht von unten her erkämpft hatten (1848er Revolution gescheitert), sondern daß er ihnen erst 1871 von oben (Bismarck, Preußen) übergestülpt wurde. Daher vermutlich die Gleichsetzung von Patriotismus und plumper Obrigkeitshörigkeit. Ebenso die in der deutschen Geschichte häufige Ausnutzung patriotischer Gefühle zu politischen Zwecken (siehe Parolen wie"mit Gott für Kaiser und Vaterland!" usw.).
Gruß</font>
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André
20.11.2003, 14:25
@ Turon
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Re: Stolz in D sind nur die Dummen, denn Dummheit und Stolz wachsen auf EINEM |
-->[b] Holz.
Das ist nicht nur ein Sprichwort, sondern Fakt.
Deshalb ist auch in sofern Deiner Analyse zu widersprechen.
Aber vielleicht gibt es hierzulande überdurchschnittlich viele unintelligente
und intelligente Dumme.:-)
Das mit der Nationalhymne ist das bereits zurechtgerückt worden.
Überdies ist Deutschland stets ein kultureller und geographischer Begriff
nicht jedoch ein staatlicher Begriff!!!
Aber das kann man als Ausländer kaum wissen, zumal es viele
Deutsche nicht wissen.
MfG
A.
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