RK
15.11.2003, 23:35 |
Hi dottore:"Die Welt verändern, ohne die MACHT zu erobern" Thread gesperrt |
-->Die Welt verändern, ohne die Macht zu erobern
hier: http://www.graswurzel.net/283/holloway.shtml
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Taktiker
16.11.2003, 00:19
@ RK
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Herrlich! |
-->Yesss!!!
Nur ein Zitat daraus: "Wenn es ihm gelingt, einen Kampf zu definieren, so hat es wenig Mühe, ihn auch zu gewinnen" Paßt nebenbei auch zur Antisemi-Kampagne rund um Hohmann... Solange wir mit den vorsoufflierten Parolen"Tätervolk","Semitismus" und"Antisemitismus","Rassismus","Faschismus" hantieren, und das auch noch mit der selben Semantik, spielen wir ein ungewinnbares Match auf dem Terrain der aktuellen Macht. Man kann nicht durch Ratio, Diskussionen, Argumente Punkte sammeln, denn wenn es für die Gegenseite eng wird, bekommt man schnell ein Etikett und verschwindet über die Seitenauslinie. Man muß den Gegner immer mit dessen eigenen Waffen schlagen, dessen Kugeln zurückwerfen, statt eigene Waffen zu gebrauchen, deren Konstruktionsplan beim Gegner in der Schublade liegt. Wenn man die schwarzen Etiketten verpaßt bekommt, sollte man nicht wütend Amok laufen, sondern sich derer rühmen und sie umdefinieren. So wie:"Ja, ich bin jeden Tag aufs neue gerne Täter." oder"Ich bin allen Menschen etwas schuldig". Warum wohl hatte ein Wowereit den Knoten zu seiner Kandidatur 2001 erst durchschlagen, als er offen und vor aller Welt verkündete:"ja, ich bin schwul und das ist gut so."?? Weil es hier genau um dasselbe geht. Schön, wie sich hier mehrere Themenkomplexe philosophisch treffen.
Vielen Dank für diesen Artikel, gut gemacht, RK! Das ist genau auf meiner Linie, was der Mann erzählt. Das hat so absolut gar nichts mehr mit Marx zu tun ("Marxisten" - schwupps, da ist das Etikett), sondern eher mit den Lektionen eines Proudhon, der in scharfem Gegensatz zu Marx stand.
Revolution??? Neeeeiiin!! Wir machen keine Revolution! So einfach kriegt Ihr uns nicht!
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Tempranillo
16.11.2003, 00:32
@ Taktiker
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Re: Aus dem Umdefinieren erwachsen Verpflichtungen |
-->Hallo Taktiker,
>Man muß den Gegner immer mit dessen eigenen Waffen schlagen, dessen Kugeln zurückwerfen, statt eigene Waffen zu gebrauchen, deren Konstruktionsplan beim Gegner in der Schublade liegt. Wenn man die schwarzen Etiketten verpaßt bekommt, sollte man nicht wütend Amok laufen, sondern sich derer rühmen und sie umdefinieren. So wie:"Ja, ich bin jeden Tag aufs neue gerne Täter." oder"Ich bin allen Menschen etwas schuldig".
"Und für das, was Du uns schuldig bist, schreiben wir Dir dann die Rechnung; generationenlang, für immer."
Tempranillo
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dottore
16.11.2003, 11:32
@ RK
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Re: Hi dottore:"Die Welt verändern, ohne die MACHT zu erobern" |
-->>Die Welt verändern, ohne die Macht zu erobern
>hier: http://www.graswurzel.net/283/holloway.shtml
Dazu:
"Nun ist das Problem, was wir mit Revolution meinen. Offensichtlich bedeutet es, eine andere
Gesellschaft anstelle des Kapitalismus zu schaffen, aber ich denke, daß es wichtig ist zu sagen,
daß wir nicht wissen, wie wir das erreichen können. Sicher haben wir viele Kämpfe, die bereits eine
Richtung angeben, und viele Kämpfe zeigen uns, welchen Weg wir nicht gehen sollten, aber
Revolution kann nur gedacht werden als ein Herausfinden, als eine Frage. Mehr und mehr bin ich
davon überzeugt, daß das Problem nicht darin liegt, den Kapitalismus zu zerstören, sondern
vielmehr darin, aufzuhören, ihn ständig selbst hervorzubringen."
Nichts leichter als das: Rückkehr zur Einsiedler-, Familien-, Eigenhof- und / oder Stammesgesellschaft, ohne das ein Staat darüber existiert. Auch staats- udn machtfreie Territorien, auf denen mit Hilfe von Kooperativen produziert wird, lassen sich denken.
Dann fang schon mal an, Dir so ein Territorium aus einem <b<Staatsmachtgebiet[/b] rauszuschneiden. Gründe eine"freie Republik" ohne Waffen, Regierung usw. - und schon geht's. Alles weitere (Geld, Zins, Steuern, Eigentum usw. ) entflällt per se. In die UNO kannst Du dann leider auch nicht.
Gruß!
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RK
16.11.2003, 12:35
@ dottore
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Auf Dauer wird es kommen - oder technologisch bedingt der totale Untergang aller (owT) |
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Miesespeter
16.11.2003, 14:00
@ RK
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Mehr Vorsicht bitte mit seherischen Voraussagen, siehe Malthus.....(owT) |
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RK
16.11.2003, 14:16
@ Miesespeter
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Ist genauso"seherisch" wie dottores"Es wird immer wieder genauso kommen" (owT) |
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BillyGoatGruff
16.11.2003, 14:18
@ dottore
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Noch eine Interessentin für dieses Territorium |
-->>Nichts leichter als das: Rückkehr zur Einsiedler-, Familien-, Eigenhof- und / oder Stammesgesellschaft, ohne das ein Staat darüber existiert. Auch staats- udn machtfreie Territorien, auf denen mit Hilfe von Kooperativen produziert wird, lassen sich denken.
Meine Tochter (gerade Abitur hinter sich) träumt schon lange davon;-)
>Dann fang schon mal an, Dir so ein Territorium aus einem <b<Staatsmachtgebiet[/b] rauszuschneiden. Gründe eine"freie Republik" ohne Waffen, Regierung usw. - und schon geht's. Alles weitere (Geld, Zins, Steuern, Eigentum usw. ) entflällt per se. In die UNO kannst Du dann leider auch nicht.
>Gruß!
Als Territorium hat sie sich eine Insel (z.B. Südsee) gedacht, soweit weg vom nächsten Machtzentrum, sodass es für diese Macht uninteressant wäre, ihre Hand auf das Territorium zu legen.
Dass es de iure keine bewohnbaren herren(bzw. damen-)losen Territorien auf dem Globus mehr gibt, hat sie noch zu wenig berücksichtigt. Vielleicht könnte man eines für 100 Jahre leasen? Ich wäre für meine alten Tage dann vielleicht auch noch dort willkommen, wenn ich einen wesentlichen Teil der Leasinggebühr bezahle;-)
BillyGoat
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RK
16.11.2003, 14:46
@ BillyGoatGruff
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OT: Was Kinder und Insekten gemeinsam haben |
--> DER SPIEGEL 46/2003 - 10. November 2003
URL: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,273382,00.html
Interview
Was Kinder und Insekten gemeinsam haben
"Kinder sind Larven des Menschen", behauptet Midas Dekkers, 57. Der niederländische Biologe schreibt in seinem neuen Buch über Kinder als Raupen, ihre Metamorphose in der Pubertät und die Aufgabe der Eltern.
SPIEGEL: In Ihrem Buch"Von Larven und Puppen" behaupten Sie, man solle Kinder nicht wie Menschen behandeln. Ist das Ihr Ernst?
Schmetterlings-Raupe: Hat die gleiche Aufgabe wie ein Kind, sagt der Biologe
Dekkers: Ja. Ich habe Kinder intensiv so beobachtet, wie man es sonst nur mit Insekten tut. Mit diesem biologischen Blick sieht man: Ein Kind ist ein ganz anderes Wesen. Kinder sind Larven des Menschen, so wie Raupen Larven der Schmetterlinge sind. Wie Raupen haben Kinder nur eine Aufgabe: zu wachsen, das heißt zu fressen. Sind sie groß genug, verpuppen sich Raupen und schlüpfen als Schmetterlinge. Kinder machen so eine Metamorphose während der Pubertät durch.
SPIEGEL: Wenn Menschen und Insekten den gleichen Gesetzen gehorchen - sollten Eltern ihre Kinder dann anders erziehen?
Dekkers: Man kann Kinder nicht zu einem guten Erwachsenen aufziehen. Eltern können nur zuschauen und alles tun, damit das Kind eine gute Larve sein kann. Sie müssen ihm vor allem Liebe und Essen geben.
SPIEGEL: Alle Debatten um Erziehung, Schule und Bildung sind umsonst?
Dekkers: Ich bin kein Erziehungsexperte, sondern Biologe. Als solcher wollte ich ein anregendes, amüsantes Buch über Kinder schreiben, das nicht durch die rosafarbene Brille der Rührung getrübt ist. Es gibt genug Bücher über Kinder, geschrieben von Menschen, die viel für Kinder übrig haben und von Biologie wenig wissen. <font color=#FF0000>Ein Kind ist kein Fass, in das man Wissen einfüllen muss. Es ist eher ein Schwamm, der Wissen aufsaugt.</font>
SPIEGEL: Mögen Sie Kinder?
Dekkers: Ja doch. Aber ich bilde mir nicht ein, sie zu verstehen. Das geht nämlich nicht, weil ich nichts mit ihnen gemeinsam habe. <font color=#FF0000>Ich behaupte sogar, mit allen 57-Jährigen mehr gemeinsam zu haben, als mit dem Kind, das ich einmal war.</font>
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Burning_Heart
16.11.2003, 16:03
@ dottore
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Das nennt man übrigens Anarchie-Die Urform des Lebens- |
-->Schwarz/Weiss gedacht heisst das, das wir entweder zur Anarchie, also einer Gesellschaft ohne Eigentum/Wirtschaftskettenbrief, zurückkehren oder
einer der kommenden Crashs macht uns völlig fertig. Alles nicht anarchistische über Urschuld hinausgehende ist gefährlich. Dazu gehört vor allem das Endlostape Urschuld/Macht/Geld/Eigentum/Wirtschaftswachstum/Krise, und solange welche überlebt haben,gehts wieder von vorne los. Ich glaube mittlerweile, das die
Wirtschaft, weil zwangsläufig mit einem bösen Ende versehen, nicht etwas tolles ist sondern unser ganz grosses Problem.
Geht natürlich alles wieder nicht, der richtige Weg ist es trotzdem.
Gruß
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