-->>während in Marokko jeder 2. Erwachsene weder schreiben noch lesen kann,
>hat der junge König mindestens 40 - 50 Milliarden US$ bei zirka 20 ausländischen
>Banken hinterlegt.
>Ich frage mich ob man da den marokk. Dirham vielleicht nicht doch noch einmal
>long gehen sollte. Er notiert jetzt zirka Dirham 8.32 je US$ im November 2002
>haben wir hier geschrieben und gelesen den Dollar gegen Dirham short zu gehen
>Kurs damals um die Dirham 11.00 und jetzt ist nächste Woche Zahltag.
>
hola Emerald,
du weisst, dass ich"hier und da" mal in Marokko's Gebieten"stöbere", eben weil es für mich d a s Nachbarland (neben Portugal)ist. Und ich kenn auch dein Intreresse an diesem fazinierendem Land.
Deswegen erlaube ich mir ein interessanten Bericht reinzustellen, der dir beim Bewusstseinsfinden über den Dirham helfen könnte...
adios y hasta luego
D.Koenig
Mit schwarzem Ferraris kommt"M VI." übrigens in Agadir zum Golfspielen und geht hinterher gerne in den Lobbies der 5-Sterne-Hotels bei den Touristen Kaffetrinken.....
Scheint ein nettes Kerlchen zu sein...
...nur keinen Sohn hat er noch nicht....
Marokkos König Mohammed VI. setzt auf Reformen
von Nikolaus Nowak
Wenn nachts an der Route de Zaers im Rabater Villenvorort Souissi die schweren Eisentore aufgehen und zwei Ferrari in Richtung Autobahn gleiten, sind es König Mohammed VI. und sein Bruder Mouley Rashid, die auf der neuen Strecke nach Casablanca ihre PS-starken Motoren ausreizen wollen. Der 40-jährige Alawitenherrscher und sein jüngerer Bruder, der auch ins politische Geschäft erstaunlich eng eingebunden ist, sind dem sprichwörtlichen westlichen Luxus ebenso erlegen wie ihre Amtskollegen am Golf oder im Fernen Osten. Beim jüngsten Staatsbesuch von Frankreichs Präsident Jacques Chirac tauchte plötzlich ein Maybach in der Flotte auf. Ein andermal scheuten sich die Brüder nicht, in Tenniskleidung an dem im Palast zusammengerufenen diplomatischen Corps vorbeizuschreiten.
Und dennoch: Jenseits aller Stereotypen vom prassenden Prinzen hat Mohammed VI. nach vier Jahren im Amt endlich Tritt gefasst."König sein, das lernt man", soll sein Großvater, Mohammed V., seinem eigenen Sohn und Thronerben mitgegeben heben. Hassan II. beschied sich mit den politischen Leitlinien, die Umsetzung und Verfolgung anders Denkender überließ er seinen Ministern. Nach Hassans plötzlichem Tod im Juli 1999 kündigte der binnen Stunden inthronisierte Mohammed VI. Reformen an. Es blieb aber bei Amnestien und Auftritten, bei denen der König in Shorts Passanten begrüßte und aus dem Rennwagen heraus Bonbons verschenkte.
Nun gaben ihm ausgerechnet die Terroranschläge vom 16. Mai in Casablanca, die 45 Tote forderten, den entscheidenden Impuls."Jetzt ist Schluss mit der Laxheit gegenüber allen, die die Demokratie nutzen, um Hass, Fanatismus und Zwietracht zu säen", sagte der Herrscher mit dem kurz geschorenen Haupt. Marokko brauche nicht nur Sicherheit vor Fanatikern, sondern nun erst recht durchgreifende Reformen. Tausende Terrorverdächtige sitzen in Untersuchungshaft, 16 Todesurteile sind anhängig.
Und vorige Woche kündigte der König ein lange umstrittenes, modernes Frauenrecht an: Seither ist das Eheschließungsalter von 15 auf 18 Jahre angehoben, die Vielehe auf Grund strenger wirtschaftlicher Voraussetzungen so gut wie abgeschafft, die Verstoßung der Frau verboten und das Sorgerecht geschiedener Mütter zumindest in Maßen garantiert.
Lammfromm beschieden sich die gemäßigten Islamisten der Partei Justiz und Entwicklung (PJD), die aus den Kommunalwahlen vor einem Monat als heimliche Sieger hervorgingen, mit dem Hinweis, der König habe ja durchaus in Sinne des Korans gehandelt, auch die Scharia habe ja die Gleichstellung zum Ziel. Die illegale Gruppe um den Scheich Abdessalam Yassine, die vor drei Jahren bei der größten Demonstration in Marokkos Geschichte eine Million Menschen gegen das Projekt auf die Beine brachte, hielt sich mit Kommentaren völlig zurück.
So scharfe Töne wie Yassines Zweifel an der Glaubensführerschaft des Königs und seiner Abstammung vom Propheten schlägt heute niemand mehr an."Wichtig ist, dass Marokko islamisch bleibt, und der König garantiert das", sagt PJD-Führungsmitglied Abdelilah Benkirane. Die Abstammungsfrage sei zweitrangig."Wir brauchen den König, denn er ist der einzige Ausgleich zwischen den gesellschaftlichen Gruppen und der Geschäftsmafia der Reichen", so ein Unternehmer. Griffe der Monarch nicht hier und dort ein, wäre Marokko einer"Diktatur der Skrupellosen" ausgeliefert.
Dabei lief manches in den letzten Jahren schief. Die Eiszeit mit dem Nachbarn Spanien kostete interessante Investitionen, die törichte Besetzung der unbewohnten Petersilieninsel im Sommer 2002 endete mit einer Blitzräumung durch die spanische Armada. Dafür empfahl sich Mohammed VI. durch die politische Treue im Terrorkrieg als wichtiger Verbündeter den USA. Vor allem beim marokkanischen Anspruch auf die ehemals spanische Kolonie Westsahara, die Hassan II. 1975 im"Grünen Marsch" besetzen ließ und zu einer Legitimationsfrage der Alawiten machte, könnte dies ausschlaggebend werden.
Damit auch im Privatleben keine Zweifel an seiner staatstragenden Rolle aufkommen, heiratete Mohammed VI. vor anderthalb Jahren - während des"Petersilienkrieges" - die Computeringenieurin Selma Bennani. Die Bürgerliche schenkte ihm inzwischen eine Tochter. Ein Thronerbe wird noch erwartet http://www.welt.de/data/2003/10/20/184982.html?s=1
|