-->nicht dass diese so wichtig ist, aber das Thema darf nochmal diskutiert
werden.
ich meine ich gebe ja Dir und allen in der Runde zu diesem Thema Recht.
Nur: unausgebildet bleibt unausgebildet und wird dazu auch noch alt.
Die Behauptung, Lehrlinge im Betrieb erwirtschaften die bezahlte Prämie
nicht halte ich schlicht und einfach für blanken Unsinn.
Erstens: sie werden zum großen Teil in die Produktionsfaktoren eingesetzt,
wo sich der Meister samt Truppe zu fein ist - also in unproduktiven Sektor
wie putzen etc.;
Zweitens: die Lehrlinge erstellen genügend Güter, um ihren Lohn zu rechtfertigen. Frisch eingesetzter Areitsloser Handwerker ist nicht unbedingt
das beispiellose Produktivitätswunder.
Die Kosten entstehen also sowieso, und wenn man als Unternehmer nicht rechnen
und abwiegen kann, und das ist offensichtlich der Fall - insofern es um Betriebswirtschaft geht - und nicht um unternehmerische Weitsicht, die
zu sparen für die Zukunft ruft, dann ist wohl die Haltung der Unternehmer
eindeutig falsch und unbegründet.
Wo ist der Unterschied, ob mir eine Reinigungsfirma die Produktionshalle
reinigt, oder der Lehrling?
Muß ich immer den Großkotzmeister der mich 50 Euro pro Stunde einkaufen schicken, wenn es der Lehrling der in der Kategorie von 5 Euro fällt,
auch tun kann?
Sorry! Wer nicht forscht und wer nicht in die Zukunft investiert, der verdient
normalerweise gar keine Zukunft. Ob diese Zukunft dann SPD, CDU oder sonst Jemand für die Unternehmer dann verplant ist zwar Frechheit, aber
irgendwie auch nötig.
Ich will diese Politik nicht verteidigen, um Gottes Willen. Sie ist schlecht.
Anderseits hilft da Einstellungsstopp und Ausbildungsstopp keineswegs weiter,
verlängert nur die Agonie, in der man so oder so sich die Seele aus dem Leib rausackert.
Wenn das vereinigte Kolchos des deutschen Unternehmertums in solcher Situation
immer nur noch alles nach"Sicherheitskriterien" verabschiedet, die augenscheinlich und momentan für die Unternehmen gut sind, der schneidet
sich genauso ins eigene Fleisch wie ein Suizidentschlossener, der nicht weiß
wie man sich die Ader aufschneidet und erst an Gummipuppen die Methoden
so lange verfeinert, bis ihm ein Psychiater erwischt.
Und genau das passiert jetzt.
Das beste ist immer noch, daß manche tatsächlich glauben, durch die Steuersenkung etwas besser wird. Alles hängt von der Nachfrage nach Waren
ab, und die deutsche Binnennachfrage ist von Gehältern der Angestellten
und Arbeitern abhängig.
Für die Zukunft gilt aus meiner Sicht Folgendes: sofort nach dem die Steuersenkung vollzogen ist, müssen Unternehmer mit den Preisen runter,
um Kauflust zu erzeugen. Nur da ist die helfende Hand aus dem billigen
Ausland schon längst am Drücker - denn die haben gute Gewinne erwirtschaftet,
und sind für so einem Fall bestens ausgerüstet. Die Kriegskasse ist jedenfalls
doppelt gesichert - durch Rücklagen und niedrigere Lohnkosten und Löhne.
Mal ehrlich - wenn alle nur aufeinander doof aus der Wäsche schauen,
was die Regierung so beschließt, und dann gleich auch jammert weil die SPD dies und jenes beschloß, der sollte mal auf diesen schwarz-gelben Mongoloiden
Bullshit auch einen Blick risikieren.
Bei denen heißt die Reform zwar anders, bewirkt aber haargenau das Selbe.
Das was mit deutscher Wirtschaft passiert, hat sehr wenig mit der Politik zu tun. Die können nur mit Steuersenkung/Schuldenaufnahme entgegenwirken,
oder mit Steuererhöhung/Verteilung entgegenwirken.
Genau dieses Modell wird an den USA bemängelt. Schuldenmacherei Non Plus Ultra incl. Steuersenkung und es funktioniert nicht. Mindestens genauso wenig, wie
Steuererhöhung und Verteilung des Geldes an die die sowieso keine Leistung erbringen.
Der Unterschied zu dem Land der ewigen kapitalistischen Aufschwung USA,
ist der:
Der heutige Arbeitslose in Deutschland bekommt Unterstützung vom
Vati Staate, die er sich via Steuern und Abgabenordnung vom Unternehmer ja holt.
In Tricklandia (USA) gibt es ja keine permanente 100% Sicherheit, bei KV,
RV, und PV und etc. Diese Pulle ist auch schon längst leer. Also
die Sozialhilfe wird mittels Kredit aufgenommen.
Wenn Du mich fragst ist das überhaupt kein Unterschied: die machen Schulden und wir machen auch Schulden.
Bei Tricksen sind allerdings die Amis deutlich besser, weil deutlich krimineller.
Ich bezweifle es sehr ernst, daß die verwöhnte Vollkaskogesellschaft
mit Vollkaskomentalität die auch zahlreiche Denkmäler abverlangt,
bereit wäre, die Tatsache zu akzeptieren, daß man ausgerechnet bei Bilanzen
zu Hause auch tricksen und betrügen muß.
Emerald hat das ganz gut in seiner Antwort auf Al-Qaida Satire erfasst.
Die sind nicht besser als wir, sie haben viel mehr blinde und von Atomwaffen erpresste Gläubiger. Und sie haben Ihren tollen Antiterrorkrieg, daß Malaysia
und Co - schon zu Hungerlohn für Amerika Waren erstellt, davon dürfen wir vorerst gerne absehen.
Gruß. Nicht sauer sein. Die Steuersenkung ist nur die pawlowsche Lampe, die alle
Hunde nur zu einer - diesmal leerer Chapischüssel - ruft.
Eine Bemerkung noch: wenn Du erlaubst.
Der heutige Unternehmer in Deutschland mag ganz schön schwitzen, weil er die Defizite als Zahlen bereits sieht. Dem Eichel geht es nicht anders.
Nur Niemand ist bereit miteinander zu reden, wie man gemeinsam vorgeht, um dem Unternehmer tatsächlich sinnvolles Risiko unterstützt durch Steuersenkungen
ermöglicht. Das ist wie mit den zwei Bauarbeitern, die sich stundenlang
darüber streiten, wer als erster anfangen will. Die Arbeit bleibt in der Zeit liegen, der Kunde wird unzufrieden.
Turon
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-->Hi Turon,
ich antworte mal auf diesen Beitrag, zugleich auch auf Deine Erwiderung weiter unten.
Grundsätzlich bin ich nicht der Meinung, dass ein Azubi während seiner Ausbildung notwendigerweise seine Kosten einspielen muss. Tut er es, ist es schön, wenn nicht ist es nicht unbedingt ein Beinbruch, wenn er nachher zu einem produktiven, gut ausgebildeten Mitarbeiter wird. In der öffentlichen Diskussion wird das Problem für mein Empfinden zu stark auf den Aspekt"so viele Jugendliche haben keinen Ausbildungsplatz und dies ist die Schuld von Unternehmen, die nicht ausbilden" verkürzt. Plakativ kann man dann fordern, dass die Unternehmen eben mehr Ausbildungsplätze zu schaffen haben oder blechen müssen - dann hat zumindest die liebe Seele an der Basis ihre Ruh'.
Was hingegen kaum thematisiert wird, weil es dafür auch keine so plakativen Patentrezepte gibt, ist die Tatsache, dass ein Ausbildungsverhältnis nicht nur die Bereitschaft und Fähigkeit zur Ausbildung auf Unternehmensseite, sondern auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur Ausbildung auf Seite des potenziell Auszubildenden erfordert. Wer schon aus der Schule nicht die Grundfertigkeiten der deutschen Sprache in Wort und Schrift und die des Rechnens mitbringt, ist für jedes Unternehmen eine Zumutung und findet verdientermaßen keinen Ausbildungsplatz. Dies ist aber nicht"Schuld" des Unternehmens. Dass es Betriebe ablehnen zu Flickschustern der Versäumnisse des Bildungssystems vor der eigentlichen betrieblichen Ausbildung zu verkommen, ist nachvollziehbar. Zudem ist das"duale" System natürlich auch zu einem guten Teil ein Schönwettersystem wie auch viele andere Systeme. Wenn Unternehmen aus konjunkturellen und in Deutschland vor allem auch aus strukturellen Gründen die Beschäftigung zurückfahren, dann schlägt das selbstverständlich auf den Ausbildungsmarkt durch. Die Überregulierung im Lande führt ja dazu, dass selbst erfolgreiche Unternehmen jeden weiteren Expansionsschritt scheuen, wie der Teufel das sprichwörtliche Weihwasser - bloß keine neuen Auflagen, keine neuen Mitbestimmungsgrenzen auslösen. Auf der Brotsuppe sind die Unternehmer natürlich auch nicht dahergeschwommen, dass man jede neue Kröte klaglos schluckt, nur weil die Partei das für sozial, gerecht oder schlag mich tot hält. Das Stichwort heißt Vermeidungsreaktion, Wasser fließt eben nach unten und das ist auch sehr, sehr gut so - es schafft das dringend notwendige Korrektiv für den ärgsten Unsinn, den sich weitestgehend fachfremde, vollversorgte Politiker regelmäßig für die Wirtschaft einfallen lassen.
Grundsätzlich sind Unternehmen daran interessiert, weiter zu wirtschaften. Wenn sich die Rahmenbedingungen allerdings sehr viel schlechter darstellen, dann ist - Patriotismus hin oder her - irgenwann der Punkt erreicht, wo man seine Zukunft anderenorts sucht. (Nebenbei, welche Parteien waren es, die den Deutschen jede Form des Patriotismus ausgebleut haben?) Wenn dies massenhaft geschieht, dann wird das irgendwann natürlich zurückschlagen. Genauso wenig, wie ein Autohersteller erwarten kann, billig im Ausland zu produzieren und dann auf Dauer teuer im Inland abzusetzen, kann natürlich ein Arbeitnehmer erwarten, auf Dauer in Hochlohn-Deutschland sein Einkommen zu erwirtschaften und dann koreanische Fahrzeuge zu kaufen. Du hast ja bereits die Tatsache anklingen lassen, dass was für den einzelnen betriebswirtschaftlich sinnvoll sein kann, bei massenhafter Anwendung volkswirtschaftlich nachteilig ist. Diese Form der Arbitrage wird das Gefälle aber im Zeitablauf tendenziell einebnen. Was jedoch nur in geringem Ausmaß arbitrierbar ist, sind staatliche Lenkungs- und Zwangsmaßnahmen. Diesen kann man nur entgehen, indem man mit den Füßen abstimmt.
Und da sind wir auch schon bei der Lösung:
Ich gehe mittlerweile davon aus, dass das gesamte Parteien-Beamten-Kartellsystem in Deutschland grundsätzlich nicht mehr reformierbar ist (parallel zur damaligen DDR). Erforderlich ist ein Strukturbruch, der schmerzhaft wird, je früher er aber kommt, desto besser wird es letztlich für alle sein. Entscheidend für einen derartigen Strukturbruch dürfte es sein, dass sich der Druck im Kessel weiter erhöht. Die Parallelen zur damaligen DDR sind wiederum frapierend: Auch dort führte die Abstimmung mit den Füßen durch Teile der Bevölkerung letztlich zum Strukturbruch. Hier wird es tendenziell die Kapitalseite sein, die durch die Abstimmung mit den Füßen, den Strukturbruch auslösen wird. Absolute Parallelität der Ereignisse auch, dass diejenigen, die auf diese Weise einem maroden System den Rücken kehren, von den aktuellen Exponenten und Machteliten des Systems als Verräter, vaterlandslose Gesellen und Asoziale verunglimpft werden. Das muss man nicht ernst nehmen. Ernst nehmen sollte man aber die Ursachenforschung, warum es gerade"die Besten" sind, die das Land verlassen - und zwar mittlerweile scharenweise. Tatsächlich alles verblendete und unsolidarische Egomanen oder einfach nur Menschen, die aufgrund ihrer Verstandes- und ihrer materiellen Gaben nicht nur die Zeichen der Zeit richtig deuten sondern auch konsequent handeln? Eine ehrliche Bestandsaufnahme der Fehlentwicklungen der letzten Jahre, die Stichworte sind ja hinlänglich bekannt, würde unter Umständen mit einem wenig erfreulichen Blick in den Spiegel enden...
Schönen Tag
JLL
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-->Hallo JLL!
>Hi Turon,
>ich antworte mal auf diesen Beitrag, zugleich auch auf Deine Erwiderung weiter unten.
>Grundsätzlich bin ich nicht der Meinung, dass ein Azubi während seiner Ausbildung notwendigerweise seine Kosten einspielen muss.
Das ist mit Sicherheit nicht zwangsläufig der Fall - aber es könnte einer werden, insofern man mit seiner Arbeitskraft entsprechend verfährt. Organisation ist alles. Ich sehe dass so - wenn ich schon 10 Köpfe zu beschäftigen habe, dann werde ich eventuell einen Beschäftigten (Auszubildenden)
ebenfalls beschäftigen können. Es sei denn ich habe so oder so drei Mitarbeiter zu viel.
Tut er es, ist es schön, wenn nicht ist es nicht unbedingt ein Beinbruch, wenn er nachher zu einem produktiven, gut ausgebildeten Mitarbeiter wird. In der öffentlichen Diskussion wird das Problem für mein Empfinden zu stark auf den Aspekt"so viele Jugendliche haben keinen Ausbildungsplatz und dies ist die Schuld von Unternehmen, die nicht ausbilden" verkürzt.
Es ist nicht unbedingt die schuld des Unternehmens, es ist schuld der Politik. Eindeutig. Nur so wie ich diese Dinge sehe: die Scheiße ist doch schon längst gemacht. Ferner: die Unternehmen sprechen nicht unbedingt die klare Sprache was Ihnen so fehlt.
Plakativ kann man dann fordern, dass die Unternehmen eben mehr Ausbildungsplätze zu schaffen haben oder blechen müssen - dann hat zumindest die liebe Seele an der Basis ihre Ruh'.
Plakativ machen beide Regierungen - ob schwarz-gelb, oder rot-grün genau die selbe Politik, die nennt Schweinsuche - da stimme ich voll überein. Aber das bedeutet nicht, daß man diese Mistviecher mal langsam nicht beachten sollte.
Die können keine Zukunft machen, die können diese nur verwalten.
>Was hingegen kaum thematisiert wird, weil es dafür auch keine so plakativen Patentrezepte gibt, ist die Tatsache, dass ein Ausbildungsverhältnis nicht nur die Bereitschaft und Fähigkeit zur Ausbildung auf Unternehmensseite, sondern auch die Bereitschaft und Fähigkeit zur Ausbildung auf Seite des potenziell Auszubildenden erfordert. Wer schon aus der Schule nicht die Grundfertigkeiten der deutschen Sprache in Wort und Schrift und die des Rechnens mitbringt, ist für jedes Unternehmen eine Zumutung und findet verdientermaßen keinen Ausbildungsplatz.
Ich muß doch dringendst bitten auch die Tatsache zu akzeptieren, daß es etliche Menschen gibt die eben deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen,
rechnen können usw. Außerdem kann ein Unternehmer sowas auch leicht prüfen.
Wenn ich immer nur noch davon ausgehe, sie alle können weder schreiben noch lesen, ist Niemandem geholfen.
Dies ist aber nicht"Schuld" des Unternehmens. Dass es Betriebe ablehnen zu Flickschustern der Versäumnisse des Bildungssystems vor der eigentlichen betrieblichen Ausbildung zu verkommen, ist nachvollziehbar. Zudem ist das"duale" System natürlich auch zu einem guten Teil ein Schönwettersystem
wie auch viele andere Systeme.
Schau doch mal wie vorurteilsvoll Du diese Dache über den selben Kamm
nimmst. Daraus resultiert die Haltung (bei sehr vielen) ich finde sowieso keine qualifizierte Ausbildungswillige, und wenn ich suche dann kostet das viel zu viel. Und wenn ich einem finde, bringt er nicht zwangsläufig die Leistung.
Im Grunde genommen ist es das selbe, was die Menschen zu Bewerbungsverweigern macht. Und was das duale System ist: es ist ganz klar, daß viele diese Modelle nichts taugen. Der Generationsvertrag funktioniert genauso wenig,wie die die private Krankenversicherung. In dem Augenblick wo die gesetzlichen Kassen
die Leistung verweigern, sind alle unten durch. Das ist klarer Fall.
Trotzdem, mich persönlich beeindruckt das nicht.
Mitschuld an der Misere haben alle, da sie nur eigene Interessen sehen.
Wenn Unternehmen aus konjunkturellen und in Deutschland vor allem auch aus strukturellen Gründen die Beschäftigung zurückfahren, dann schlägt das selbstverständlich auf den Ausbildungsmarkt durch. Die Überregulierung im Lande führt ja dazu, dass selbst erfolgreiche Unternehmen jeden weiteren Expansionsschritt scheuen, wie der Teufel das sprichwörtliche Weihwasser - bloß keine neuen Auflagen, keine neuen Mitbestimmungsgrenzen auslösen.
Die Überregulierung im Lande hat tatsächlich katastrophale Folgen;
Nur davon weiß der Sozialhilfeempfänger nichts. Für jeden Scheiß werden Broschüren gedrückt (vor allem die Werbeblättchen).
Eine Politikwende kann man nur dadurch erreichen, wenn man die breiten Massen
entsprechned, klar und unverhohlen darüber informiert, warum das Handwerk und
Co. nicht einstellen wollen. Selbstverständlich können Selbständige durchaus Einfluß auf die Politik machen.
Auf der Brotsuppe sind die Unternehmer natürlich auch nicht dahergeschwommen, dass man jede neue Kröte klaglos schluckt, nur weil die Partei das für sozial, gerecht oder schlag mich tot hält. Das Stichwort heißt Vermeidungsreaktion, Wasser fließt eben nach unten und das ist auch sehr, sehr gut so - es schafft das dringend notwendige Korrektiv für den ärgsten Unsinn, den sich weitestgehend fachfremde, vollversorgte Politiker regelmäßig für die Wirtschaft einfallen lassen.
Wenn Ihr darauf unbedingt warten wollt, bis das Volk die Quilotine wieder rausholt, wird es noch sehr lange dauern. Natürlich ist das Mumpitz was die Politik betreibt - das weiß doch verdammt noch mal jeder - und jeder die Unternehmer allen voran finden sich damit ab.
>Grundsätzlich sind Unternehmen daran interessiert, weiter zu wirtschaften. Wenn sich die Rahmenbedingungen allerdings sehr viel schlechter darstellen, dann ist - Patriotismus hin oder her - irgenwann der Punkt erreicht, wo man seine Zukunft anderenorts sucht.
Wirtschaften hat mit Patriotismus nicht das Geringste zu tun. Sonst o.k.
(Nebenbei, welche Parteien waren es, die den Deutschen jede Form des Patriotismus ausgebleut haben?)
Das ist ein Thema für weitere Debatte, die ich aufgrund meiner Judenkritik
neulich nicht unbedingt will. Aber: die SPD/Grüne verhehlen den Patriotismus,
die CDU/FDP propagieren auf der ganzer Linie den falschen Patriotismus, der noch weit schädigender ist als die derzeitige Politik.
Was ist Patriotismus? Ein Patriot verteidigt eigenes Land auch gegen die gültige Verfassung und auch gegen die aktuellen Gesetze - selbst wenn er alleine ist. Die CDU/FDP machte aus dem Patriotismus nahezu sexuelle Hörigkeit gegenüber dem zu ernährenden Monster Vati Staat.
In Wahrheit sind Menschen die rebellieren (in so eine Lage wie jetzt) die Patrioten schlechthin, weil sie der Regulierungswut und Freiheitsbeschneidung
rote Karte zeigen. Nur man macht aus ihnen deswegen vor laufender Kamera Verbrecher auf die Politik kommt es da überhaupt nicht an.
Einer der es wagte war ja Möllemann - und bekam bei der nächster passender Gelegenheit den Parteiausschuß.
Wenn dies massenhaft geschieht, dann wird das irgendwann natürlich zurückschlagen. Genauso wenig, wie ein Autohersteller erwarten kann, billig im Ausland zu produzieren und dann auf Dauer teuer im Inland abzusetzen, kann natürlich ein Arbeitnehmer erwarten, auf Dauer in Hochlohn-Deutschland sein Einkommen zu erwirtschaften und dann koreanische Fahrzeuge zu kaufen. Du hast ja bereits die Tatsache anklingen lassen, dass was für den einzelnen betriebswirtschaftlich sinnvoll sein kann, bei massenhafter Anwendung volkswirtschaftlich nachteilig ist. Diese Form der Arbitrage wird das Gefälle aber im Zeitablauf tendenziell einebnen. Was jedoch nur in geringem Ausmaß arbitrierbar ist, sind staatliche Lenkungs- und Zwangsmaßnahmen. Diesen kann man nur entgehen, indem man mit den Füßen abstimmt.
Klar: alles was wir tun und einfordern, oder was wir von uns selbst geben,
stört den momentanen Gleichgewicht, genauso wie übrigens das jetztige Gleichgewicht sich selbst stört, weil er über Jahre nicht haltbar ist.
Vielleicht auch der Grund dafür, warum die politische Ausrichtung eines Volkes
stets zwischen Grundrichtungen wie Kapitalismus, Sozialismus etc. schwankt.
Was wir heute also mit den Füßen abstimmen, wird morgen auch zurückschlagen. Das haben die Politiker längstens erkannt und bauen sich dafür ihre eigenen
Handlungsspielräume aus - wie die SPD halt - durch mehr Einschnitte verursacht
sie quasi, daß die Mehrzahl der Wähler ablehnend gegenüber der Politik steht,
weil sie ja heute nicht wählen muß. Sie entscheidet ihre Stimmenabgabe aus der Unwissenheit direkt an der Urne.
>Und da sind wir auch schon bei der Lösung:
>Ich gehe mittlerweile davon aus, dass das gesamte Parteien-Beamten-Kartellsystem in Deutschland grundsätzlich nicht mehr reformierbar ist (parallel zur damaligen DDR).
Richtig, ist auch meine Annahme. Bis man eine Quilotine am Brandenburgerplatz
aufstellt, ist keine Änderung zu erwarten. Oder solange passiven Widerstand leisten bis die Sitten in diesem Lande einfach unhaltbar werden.
Erforderlich ist ein Strukturbruch, der schmerzhaft wird, je früher er aber kommt, desto besser wird es letztlich für alle sein. Entscheidend für einen derartigen Strukturbruch dürfte es sein, dass sich der Druck im Kessel weiter erhöht. Die Parallelen zur damaligen DDR sind wiederum frapierend: Auch dort führte die Abstimmung mit den Füßen durch Teile der Bevölkerung letztlich zum Strukturbruch. Hier wird es tendenziell die Kapitalseite sein, die durch die Abstimmung mit den Füßen, den Strukturbruch auslösen wird.
Hälst Du Möglichkeit für wahrscheinlich, daß die Unzahl von Betrieben am Ende
sich erst mit der Regierung verbrüdert, um die Last auf die Bevölkerung umzulegen? Es ist doch das Kapital, daß durch vorzügliche Lobbyarbeit die politischen Entscheidungen herbeizaubert! Die Regierung macht es aus der Not heraus. Hat denn die Regierung nicht nach Rürup´s Meinung gefragt, oder
nach Hartz-Konzepten die man einführte um wiederum bei den Autobahngebühren zuzuschlagen?
Politik kann Scheiße so stark zusammendrücken wie sie will. Das einzige was sie erreicht, daß sich die Scheiße verformt und sich zwischen den Fingern den Weg ebnet.
Absolute Parallelität der Ereignisse auch, dass diejenigen, die auf diese Weise einem maroden System den Rücken kehren, von den aktuellen Exponenten und Machteliten des Systems als Verräter, vaterlandslose Gesellen und Asoziale verunglimpft werden. Das muss man nicht ernst nehmen. Ernst nehmen sollte man aber die Ursachenforschung, warum es gerade"die Besten" sind, die das Land verlassen - und zwar mittlerweile scharenweise.
Die Antwort ist stets die selbe: weil sie für sich keine Rahmenbedingungen
mehr sehen. Das sind waschechte Patrioten!!!!!!!!!!!
Tatsächlich alles verblendete und unsolidarische Egomanen oder einfach nur Menschen, die aufgrund ihrer Verstandes- und ihrer materiellen Gaben nicht nur die Zeichen der Zeit richtig deuten sondern auch konsequent handeln?
Verblendete Egomanen sind doch diejenigen die stets schuld bei allen anderen suchen, und sich dafür fürstlich bezahlen lassen. Die gibt es ganz oben, aber auch ganz unten.
Eine ehrliche Bestandsaufnahme der Fehlentwicklungen der letzten Jahre, die Stichworte sind ja hinlänglich bekannt, würde unter Umständen mit einem wenig erfreulichen Blick in den Spiegel enden...
Ja, wenn dies sowohl die Politbüromitglieder, die Arbeiter- und die Sozialhilfeempfängerklasse, genauso wie alle Firmenleitungen tun würden - dann
ja.
Zum Schluß noch mein Kommentar:
Ich empfinde bei dem Posting klare Aussage: es wird Dich überraschen.
Im Prinzip willst Du doch gar nicht über die Richtigkeit Deiner Annahmen
diskutieren. Du nimmst an, daß all das was gegenwärtig in Deutschland passiert,
vollkommen richtig ist, und von Regierungspolitik verursacht wurde.
Ich finde jedoch persönlich, daß wir ausgerechnet darüber gar nicht diskutieren sollten, oder Eure Handlungsweise damit auch zu entschuldigen versuchen.
Klar: so wird man früher oder später genaus das erreichen, was Ihr für sinnvoll
hält. Wenn es aber später erfolgt, ist der Neustart definitiv schwieriger.
Konses zu planen, bedeuten nicht den selben auch tatsächlich zu haben.
Und in Deutschland gibt es keinen Konsens sondern immer stärkere und
radikalisierte Formen der eigener Meinung und ihrer Vertretung.
Wenn es also der Plan ist, durch Leid der Bevölkerung die Regierung zum Umlenken zu bewegen, so wird es auch erfolgen.
Auf meine Argumente, daß genau das weder in der größtmöglicher Kommunismusstufe
(in USA) auch nicht funktioniert hast Du mir keine Antwort gegeben, was ich Dir
auch nicht verübeln kann.
Der einzige Unterschied ist aber: ich nenne die Dinge bei Namen wie sie derzeit in alle Weltecken herrschen. Bessere Rahmenbedingungen erreicht man durch Reformprozess kaum (diese Dinge stellen sich von alleine an, und haben was mit mentaler Verfassung jedes einzelnen zu tun).
Du machst Dir dagegen aber ganz klar vor, daß wenn die Regierung und alle anderen endlich sputen, dann wird alles besser.
Ganz im Gegenteil. Nur eine Sache paßt aber ausgezeichnet: Aus dem Chaos neu zu starten ist einfacher, als aus dem Teilchaos funktionierendes System zu machen.
Deswegen schaffen es ja Länder wie Japan, Tigerstaaten eine Weile zu glänzen und werden später ersetzt durch andere aufgehende Sterne, die aus dem Chaos starten, [u]und ausdrücklich den Willen haben aus eigener Kraft eigene Situation zu verbessern. Wenn wir nur immer auf die anderen schielen, ist damit
niemandem geholfen.
Gruß und Danke für dein Posting
Turon
>Schönen Tag
[b]
>JLL
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