kingsolomon
23.11.2003, 09:57 |
Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse Thread gesperrt |
-->was zu Bob's Lieblingsthema ;-)
<ul> ~ The Predator Class</ul>
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R.Deutsch
23.11.2003, 11:25
@ kingsolomon
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Betrugskultur |
-->Sehr lesenswerter Artikel. Hintergrund ist der neue Betrugsskandal bei den Fonds. Der letzte Satz lautet (so ungefähr):
Die Räuberklasse lässt sich bei uns (in Amerika) nicht mehr abschaffen. Es ist eine Kultur – unsere Kultur.
Fröhliches Betrügen wünscht
R.Deutsch
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konti
23.11.2003, 11:42
@ kingsolomon
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->Ich verstehe eure Aufregung und Empörung gar nicht. Nur in einer Demokratie mit freier Presse und halbwegs funktionierender unabhängiger Justiz kommen solche Sachen ans Tageslicht. Und das ist auch richtig so.
Nur: Jetzt daraus abzuleiten in welchen schlimmen Zeiten wir leben oder dass das ein typisches Zeichen für die hier am Board so gebranntmarkte amerikanische Kultur ist, ist m.E. lächerlich und zeigt, dass man Vorurteile nur bestätigt sehen möchte.
Ich bin sehr sicher, dass das Ausmaß an Korruption in früheren Zeiten (Mittelalter usw.)und in anderen - nicht demokratischen - Kulturen (Arabien und dgl.)viel größer gewesen ist.
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Euklid
23.11.2003, 11:49
@ konti
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->Ha ha selten so gelacht mit dem Ausdruck freier Presse.
Ist das die Presse mit den Freiern??
Heißt die momentane Presse etwa deswegen so?
Trotzdem schönen Sonntag und nichts für ungut.
Du hast mir meinen Humor wieder mal aufgebaut.
Ich danke dir dafür.
Gruß EUKLID
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konti
23.11.2003, 11:58
@ Euklid
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->Ach Euklid (schmunzel, schmunzel),
kommt immer darauf an, wie man die (relativen) Maßstabe ansetzt. Wenn du die die aktuelle Pressefreiheit misst an einem absoluten Freiheitbegriff magst du ja Recht haben. Aber diese Zustände wird es nie geben.
Wenn die heutige Pressefreiheit aber vergleichst mit der im Nationalsozialismus, dem Zeitalter der Absolutismus, mit der Freiheit in arabischen Ländern (mit festen WK, hi hi hi)finde ich den Freiheitsgrad hier größer.
Finde schon an solchen Beiträgen erkennt man sehr gut wie realistisch jemand denkt und wes Geistes Kind er ist. Du würdest selbst in einer 99%- Welt noch das Haar in der Suppe krampfhaft suchen und - ich bin überzeigt - sogar 2 finden und darüber lästern.
Ich für meinen Teil würde mich über die 99% freuen.
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Euklid
23.11.2003, 12:15
@ konti
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->Ja ja konti
bevor man zugeben muß, daß niemals Freiheit existieren wird auf dieser Welt, flüchtet man sich in die Relativitätstheorie der Freiheit der Presse.
Diese Art von Relativitätstheorie gabs schon weit vor Einstein.
Bevor man ja sagt fängt man halt an zu relativieren.
Bist schon ein Vogel mit klassischem echten Humor
Es gibt dann zwar tausende von Presserohren,wobei aber nur einer hintzen am Ende der Rohre steht und die Musik in das weitverzweigte Rohrnetz einspeißen darf.
Bin grundsätzlich auf gar nichts festgelegt und nicht starr in meinen Gedanken wobei mir gerade die letzte Zeit erhebliches Magengrummeln verursacht wenn ich an Brutkastenaffären,Jessica Lynch und Massenvernichtungswaffen denke.
Ja die Presse hat ihre Freiheit wohl genutzt.
Was waren da am Ende der Trompete wohl für freie Leute gesessen?
Die Vorbläser waren wirklich frei [img][/img]
Gruß EUKLID
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konti
23.11.2003, 12:38
@ Euklid
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->... wie man es kennt:
Viele Worte, kaum Inhalt. Gebetsmühlenartig wird immer derselbe Sermon heruntergebetet. Eher flach als tief.
Diese Welt hier und heute scheint ja für dich das totale Grauen zu sein. So wie du die Welt aufnimmst, kann es nie schlimmere Zeiten als heute gegeben haben.
Wie hältst du dieses schlimme Leben eigentlich aus. Einziger Lichtblick in so einem Leben scheint ja das Schreiben von unzähligen Beiträgen zu sein. Da kriegt man wenigstens etwas Bedeutung und Sinn in sein Leben.
Es lebe die (relative) Freiheit (die reicht mir nämlich).
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Karl52
23.11.2003, 13:04
@ konti
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->... wie man es kennt:
Viele Worte, kaum Inhalt. Gebetsmühlenartig wird immer derselbe Sermon heruntergebetet. Eher flach als tief.
Diese Welt hier und heute scheint ja für dich das totale Grauen zu sein. So wie du die Welt aufnimmst, kann es nie schlimmere Zeiten als heute gegeben haben.
Wie hältst du dieses schlimme Leben eigentlich aus. Einziger Lichtblick in so einem Leben scheint ja das Schreiben von unzähligen Beiträgen zu sein. Da kriegt man wenigstens etwas Bedeutung und Sinn in sein Leben.
Es lebe die (relative) Freiheit (die reicht mir nämlich).
Hi Konti,
spontan bin ich mal geneigt, betr."freie Presse" Euklid in allen Teilen Recht zu geben, auch wenn ich sonst seine pessimistische Sicht der Dinge nicht immer nachvollziehen kann.
Unter einer freien Presse stelle ich mir eine Washington Post vor, die Tricky Dick zu Fall gebracht, einen Spiegel, der in der gleichnamigen Affäire zum Ende der Adenauerschen Restauration maßgeblich beigetragen hat. Gleichzeitig wurden dann auch noch die Tricksereien dieses ominösen Metzgerssohns aus Bayern aufgedeckt ("Eisenharte, breite Kiefer, zeigen den Behuf zum Kau'n"). Dessen Sohn entzieht sich wegen vermeintlicher Unzurechnungsfähigkeit derzeit dem Zugriff der Justiz, was immer das in Bayern heißen mag.
Freie Presse ist für mich auch ein Mathias Bröckers, der einfach mal Ungereimtheiten rund um den 11.09.2001 zusammengetragen hat (WTC-Conspiracy, Heise/Telepolis). Der Bursche stellt nur Fragen und legt bekanntes Wissen, verfügbares Wissen neu auf den Tisch.
Bekommt aber im Gegenzug von Panorama, WDR, Spiegel usf Prügel ohne gleichen.
Die ehedem gerne gelesene Zeit, ein liberal-konservatives Blatt, seit über dreißig Jahren abonniert, wird wohl demnächst abbestellt, weil ich die"Amerika-ist-gut-Tiraden" eines Josef Joffe bis Oberkante Unterlippe stehen habe; versuch dort mal 'nen kritischen Leserbrief zu Windkraft, Iraq-Krieg oder was auch immer unterzubringen, da ist selbst das lokale Käseblättchen 'Aachener Nachrichten' freier!
Den Spiegel lese ich seit 10 Jahren nicht mehr, Focus hatte wenigstens mal 'ne lustige Werbung:"Fakten, Fakten, Fakten", der er aber nie gerecht geworden ist.
Gruß Karl
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Euklid
23.11.2003, 13:06
@ konti
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Re: Wallstreet-Soziologie: Die Räuberklasse |
-->Beim Lesen scheinst du auch Probleme zu haben.
In meinem Posting stand nämlich daß ich damit ganz gut zurecht komme.
Wärst ein bezaubernder Pressemann.Bei dir kommt hinten auch anderes raus als vorne eingeworfen wurde.
Die Welt ist gut. (unter Anwendung der Relativitätstheorie)
Gruß EUKLID
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rodex
23.11.2003, 14:18
@ Karl52
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Die Zeit |
-->>Die ehedem gerne gelesene Zeit, ein liberal-konservatives Blatt, seit über dreißig Jahren abonniert, wird wohl demnächst abbestellt, weil ich die"Amerika-ist-gut-Tiraden" eines Josef Joffe bis Oberkante Unterlippe stehen habe;
Wohl wahr! Besonders die aktuelle Ausgabe finde ich ziemlich unerträglich. Jeder zweite Artikel wird entweder von Anti-Antiamerikanismus oder von Anti-Antisemitismus getragen, und schießt dabei jedesmal weit über's Ziel hinaus.
So zeigt man sich z.B. geschockt, dass es beim Fraktionsausschluss von Hohmann auch Nein-Stimmen und Enthaltungen gab. Man schlägt Alarm, weil sich unter Offiziersstudenten mehr (auch National-) Konservative finden, als in der normalen Studentenschaft. Man möchte für den Irak lieber US- statt UN-Sicherheit. Man stellt fest, dass die deutsche Außenpolitik eigentlich genauso blutrünstig ist wie die US-Außenpolitik [*] usw. usw.
Wenn das die Probleme sind, die der deutschen Geisteselite dieser Tage den Schlaf rauben, dann gute Nacht Deutschland...
<ul> ~ [*] Für Erdgas darf’s auch Blut sein</ul>
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Josef
23.11.2003, 14:30
@ rodex
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Der Geisteselite der ersten Reihe raubt das nicht mehr den Schlaf, denn |
-->die hat das uebele, hinterhaeltige, widerwaertige und verlogene Verhalten
der deutschen Systempresse (zionistisch unterwanderte Medienmaffia) laengst
durchschaut.
Was noch fehlt sind mutige Verleger (und Geldgeber) und engagierte Journalisten
die sich diesem Sumpf entgegenstellen.
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Bob
23.11.2003, 16:22
@ kingsolomon
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Re: Die Räuberklasse - Buchtipp zum Thema |
-->[img][/img] Amazon.de-Verkaufsrang 524 </img>
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Karl52
23.11.2003, 16:37
@ Bob
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Re: Die Räuberklasse - Buchtipp zum Thema |
-->[img][/img] Amazon.de-Verkaufsrang 524 </img>
Pssst, Bob,"Neues vom Räuber Hotzenplotz" geht noch weiter.
Wir sollten mal in Schnupftabak und Pfeffer investieren. Aber nicht weitersagen.
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rodex
23.11.2003, 17:32
@ Karl52
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Der Spiegel: Michael Moore |
-->Gerade gelesen: Im Spiegel von morgen ein Artikel über Michael Moore. Er wird durchgängig als Anti-Amerikaner diffamiert. Zu seinem Auftritt in Berlin liest man"Es könnte auch ein Jahrestreffen der deutschen Verschwörungstheoretiker sein - und Moore der Gastdozent". Als Beleg kommt ein irrer (paranoider) deutsch-Amerikaner aus dem Publikum zu Wort. Es werden ihm ein Haufen Lügen vorgeworfen, zum Beispiel die Behauptung, dass Bush Familienangehörige von Bin Laden nach dem 11. September aus den USA ausfliegen liess. Es wird aber keine einzige der angeblichen Lügen wiederlegt (für das Ausfliegen der Familienangehörigen gibt Moore in seinem Buch immerhin die New York Times und die London Times als Quellen an). Um einen Vorwurf zu klären ruft Moore sogar mit dem SPIEGEL-Journalisten um 5 Uhr morgends in den USA an. Etwas Dreck wird trotzdem hängen bleiben. Und als unrühmliches Finale des Artikels wird Moore dann auf unterstem Niveau sein eigener Erfolg vorgehalten, dass er dadurch Geld verdient hat, dass er Bodyguards hat, und dass er in Berlin im Adlon gewohnt hat. Ich frage mich ernsthaft, was ausgerechnet den SPIEGEL bewegt, einen derart widerlichen Artikel abzudrucken.
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Karl52
23.11.2003, 19:14
@ rodex
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Re: Der Spiegel: Michael Moore |
-->Es gibt schon Gründe, warum ich den Spiegel nicht mehr lese.
Gruß Karl
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Taktiker
24.11.2003, 01:22
@ konti
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Beistand für Euklid |
-->Absolut korrekt, was er über die"freie Presse" schreibt.
Dieser Freiheitsbegriff ist heute nur mehr eine Parole. Das Durcheinanderschwatzen einer Maximalzahl sogenannter Journalisten ergibt keinen Meßwert für das erreichte Quantum an Freiheit, welche übrigens auch gar nicht quantifizierbar ist.
Wer die Möglichkeit, ungestraft 1000 Flugblättchen drucken zu dürfen, als Freiheit bezeichnet, soll doch eine Druckerei oder einen Copyshop aufmachen. So hat er wenigstens die Freiheit, ein paar Cents daran zu verdienen.
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Tempranillo
24.11.2003, 02:08
@ Taktiker
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Re: Meinungsfreiheit, ja. Aber für wen? |
-->Hallo Taktiker und Euklid,
Artikel 5 GG garantiert und regelt die Meinungsfreiheit:
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt."
Man beachte das erste Wort in dem für die deutsche"Demokratie" so grundlegenden Artikel 5, das da lautet "jeder".
Es handelt sich um ein Grundrecht, das uns allen, sämtlichen Bürgern der Bundesrepublik zusteht. Auf dem Papier zumindest.
Die Wirklichkeit ist freilich eine gänzlich andere. Da sieht es so aus, daß der Artikel 5 in Wahrheit nur das Recht einer Reihe von Medienunternehmern, Großverlagen, Parteien, Wirtschaftsverbänden und sonstigen Lobbies ist, ihre eigene Meinung in millionenfacher Auflage zu verbreiten.
Aus einem der Allgemeinheit zustehenden Recht ist ein Privileg für wenige geworden.
Die Pervertierung eines sozialen Grundrechts zu einem individuellen Recht/Privileg allein auf Kapitalkraft, Auflage und Einschaltquoten zurückführen zu wollen würde zu kurz greifen.
Der Kern des Übels liegt eher darin, was die Medien unter Berichterstattung verstehen. Es geht ihnen nicht darum, das in der Gesellschaft vorhandene Meinungsspektrum - näherungsweise - abzubilden, und so der Forderung, wonach JEDER das Recht habe, seine Meinung verbreitet zu sehen, nachzukommen, sondern um etwas anderes: Durch einseitige, entstellende, Unerwünschtes unterdrückende Montage von Fakten soll den Lesern/Zuschauern eine fremdbestimmte Ansicht einsuggeriert werden, was nichts anders heißt als Information durch Indoktrination zu ersetzen.
Die gleichgeschaltete Niedertracht, mit der die deutschen Medien von Zeit zu Zeit zur Treibjagd blasen, war nicht nur im Fall Hohmann zu besichtigen.
Um einen bedauernswerten Ausrutscher einer ansonsten ihre Aufgabe erfüllenden Presse kann es sich also nicht handeln.
Tempranillo
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