rocca
24.11.2003, 22:42 |
Die allgegenwärtigen Mikrochips - Folgen für Mensch und Umwelt Thread gesperrt |
-->Die Allgegenwart von Mikroprozessoren in unserem Alltag bahnt sich an. Hunden und Rindern werden schon heute winzige Chips unters Fell gepflanzt, um sie auf ihrem weiteren Lebensweg sicher identifizieren zu können."Intelligente", mit Funk-Chips versehene Kinderkleidung wird entworfen, um die lieben Kleinen jederzeit und überall orten zu können. Supermarktprodukte bekommen versuchsweise"intelligente" Etiketten aufgeklebt. Passiert die Kundschaft am Ausgang eine elektronische Schranke, werden diese Etiketten angefunkt und die Rechnungen drahtlos zusammengestellt und abgebucht - was den gesamten Berufsstand der Kassiererinnen überflüssig machen könnte.
Orwell und Huxley konnten die Dimensionen noch nicht einmal ahnen in was wir da reingeraten. Eine kleine Clique könnte (wird?) mit entsprechenden Gesetzen die Menschheit beherrschen. Und willige Büttel gibt es immer genug. Heute werden die Weichen dazu gestellt.
Gutes Szenario (wers mag):
Zum Anfang werden alle glücklich und zufrieden sein in was für einer fortschrittlichen Welt wir doch leben. Für Kino- und Theater, Sport- und Musikveranstaltungen wird in Zukunft das Handy die Eintrittskarte sein. Sämtliche Dienstleistungen und Einkäufe werden darüber abgewickelt und ins Haus geliefert. Staus werden vermieden weil die Autos zentral gesteuert werden. Die Bullerei weiss immer wo wir anzutreffen sind und dass wir brav waren. Mautgebühren, Steuern und Abgaben werden immer pünktlich eingezogen und wir geben kein Geld mehr für überflüssige Mahnungen aus. Das Auto kann auch nicht mehr im Haltverbot abgestellt werden da es sich dort nicht parken lässt. Dafür wird uns in der Nähe ein Parkplatz zugewiesen. Und wenn wir jemals in die Versuchung kommen sollten das Konto über die genehmigte Summe zu überziehen erhalten wir online einen günstigen Konsumentenkredit. Das Szenario vom Kühlschrank und Waschmaschine kennt jeder. Es gäbe noch viiiiel mehr.
Das andere (böse) Szenario will ich mal lieber für mich behalten.
ff
<ul> ~ Wer sich dafür interessiert</ul>
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Taktiker
24.11.2003, 23:23
@ rocca
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Locker bleiben! |
-->Schon wer täglich ein wenig mit seinem GPRS-Handy rumspielt, weiß, wie unzulänglich die Prinzessin-auf-der-Erbse-HeiTesch im rauhen Alltagsbetrieb ist. Wir werden bald mit UMTS sehen, dass die tollen Geräte mit Mühe ein paar Standbildchen über den Äther kriegen werden...
Im Labor sieht das natürlich alles ganz perfekt aus, aber"draußen im Lamde", da ist diese Präzisionstechnik ein lahmer Furz! Noch das Maut-Debakel im Kopf? Was die Technik anfällig macht, ist das notwendige Zusammenspiel von zuviel HiTech, der überall an der Cutting Edge spezifiziert ist.
Das dauert noch 100 Jahre, bis das mal alles zusammenpaßt. Wenn das alles mal funktionieren wird, wird die Macht, die diese Geräte und Methoden braucht, längst kalter Rauch sein. Das sagt das alte Menschheitsprinzip, dass 'Gechichte' immer eine Funktion der größtmöglichen Ironie ist.
Beispiele:
- Die Handies und PDA's werden immer perfekter. Erstmals werden die Dinger richtig multifunktional und sogar brauchbar! Nur, oh weh, all die busy-busy Manager, die solche Geräte normalerweise kaufen, haben keine Termine mehr einzutragen und wichtige Business-Conference-Calls gibts auch nicht mehr, seit nur noch das Arbeitsamt gelegentlich anruft.
- Die Digikameras werden der chemischen Fotografie endlich konkurrenzfähig: Digifotografieren macht jetzt erst richtig Spaß... Aber, oh weh, die Deutschen wollen nicht mehr in den Urlaub fahren! Da gibts so tolle Kameras und nichts mehr zu fotografieren!
Man könnte das mit allerlei anderen elektronischen Gerätschaften fortsetzen. Dass es jetzt endlich richtig gute PDA/GSM-basierte Navisysteme fürs Auto gibt, zeigt uns schon, wohin es mit dem Autofahren in den nächsten Jahren geht...*G* Außerdem wird die Berliner-Südwärts-Rennstrecke A9 in wenigen Monaten fast komplett dreispurig sein. Schon jetzt kann man da ordentlich durchbratzen. Dies nur als weiterer Fingerzeig in Sachen Automobilität. Die besten Navisysteme und megabreite Autobahnen. Es wäre wirklich skurril, wenn da das Autofahren plötzlich en vogue werden würde...
Also, keine Angst vor den Chips und Mikrorobotern! Selbst wenn 'sie' die Sensoren und die Datenübertragung in den Griff bekämen... bei der adäquaten Verarbeitung würde es spätestens scheitern! Nach 5 Tagen könnte man 1 Million Tipps im Internet lesen, wie man die neue Technik abmontieren, blockieren oder irreführen kann. Die Welt da draußen ist zu komplex für ein paar statische Chips.
In meinem Projekt machen wir ziemlich anspruchsvolle Datenverarbeitung für die Lufthansa (Prognose von Buchungsverläufen auf feinstziselierter Ebene) und nudeln ein paar Terabytes an Daten jeden Tag durch. Wenn man sich ansieht, mit welchen Schwierigkeiten man da kämpft, halte ich noch mindestens 30 Jahre für nötig, um eine Datenverarbeitung auf der Ebene durchzuführen, welche für die Auswertung eines solchen Sensoren-Giganetzwerks nötig wäre. Aber nur dann 30 Jahre, wenn die technische Entwicklung weiter so ungebremst und exponenziell wie bislang abläuft. Stockungen und Rückschläge sind da noch nicht einberechnet. Allein die heute gängigen Formen der Datenhaltung sind für solche Breitbanddatensammler gar nicht ausgelegt, schon gar nicht für universelle Auswertung und breite Anwendungsspektren.
Technisch nicht unmöglich, aber nicht im Zeitrahmen realisierbar, um der kontrolldurstigen derzeitigen Macht noch in die Hände zu fallen. Das panische Vertrauen auf diese Techniken dürfte eher ihr Fiasko beschleunigen, siehe analog Maut-Debakel (derzeit gar keine Maut) oder amerikanische Smartbombs, die mittlerweile 80% der Kriegstaktiken dort bestimmen, aber schon von billigen GPS-Jammern verarscht werden können.
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rocca
24.11.2003, 23:44
@ Taktiker
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Re: Locker bleiben! Du machst mir Hoffnung |
-->ehrlich gesagt dachte ich auch nicht daran dass nun jeder komplett überwacht werden könnte, da die Datenflut immens ist. Aber wenn jemand"auffällig" geworden ist, ist jede Möglichkeit gegeben.
Von (demnächst anstehenden biometrischen) implantierbaren chips für die wundervolle Reise zum Grand Canyon will ich noch gar nicht reden.
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Hörbi
25.11.2003, 20:51
@ Taktiker
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Re: Locker bleiben! |
-->>Schon wer täglich ein wenig mit seinem GPRS-Handy rumspielt, weiß, wie unzulänglich die Prinzessin-auf-der-Erbse-HeiTesch im rauhen Alltagsbetrieb ist. Wir werden bald mit UMTS sehen, dass die tollen Geräte mit Mühe ein paar Standbildchen über den Äther kriegen werden...
>Im Labor sieht das natürlich alles ganz perfekt aus, aber"draußen im Lamde", da ist diese Präzisionstechnik ein lahmer Furz! Noch das Maut-Debakel im Kopf? Was die Technik anfällig macht, ist das notwendige Zusammenspiel von zuviel HiTech, der überall an der Cutting Edge spezifiziert ist.
>Das dauert noch 100 Jahre, bis das mal alles zusammenpaßt. Wenn das alles mal funktionieren wird, wird die Macht, die diese Geräte und Methoden braucht, längst kalter Rauch sein. Das sagt das alte Menschheitsprinzip, dass 'Gechichte' immer eine Funktion der größtmöglichen Ironie ist.
>Beispiele:
>- Die Handies und PDA's werden immer perfekter. Erstmals werden die Dinger richtig multifunktional und sogar brauchbar! Nur, oh weh, all die busy-busy Manager, die solche Geräte normalerweise kaufen, haben keine Termine mehr einzutragen und wichtige Business-Conference-Calls gibts auch nicht mehr, seit nur noch das Arbeitsamt gelegentlich anruft.
>- Die Digikameras werden der chemischen Fotografie endlich konkurrenzfähig: Digifotografieren macht jetzt erst richtig Spaß... Aber, oh weh, die Deutschen wollen nicht mehr in den Urlaub fahren! Da gibts so tolle Kameras und nichts mehr zu fotografieren!
>Man könnte das mit allerlei anderen elektronischen Gerätschaften fortsetzen. Dass es jetzt endlich richtig gute PDA/GSM-basierte Navisysteme fürs Auto gibt, zeigt uns schon, wohin es mit dem Autofahren in den nächsten Jahren geht...*G* Außerdem wird die Berliner-Südwärts-Rennstrecke A9 in wenigen Monaten fast komplett dreispurig sein. Schon jetzt kann man da ordentlich durchbratzen. Dies nur als weiterer Fingerzeig in Sachen Automobilität. Die besten Navisysteme und megabreite Autobahnen. Es wäre wirklich skurril, wenn da das Autofahren plötzlich en vogue werden würde...
>Also, keine Angst vor den Chips und Mikrorobotern! Selbst wenn 'sie' die Sensoren und die Datenübertragung in den Griff bekämen... bei der adäquaten Verarbeitung würde es spätestens scheitern! Nach 5 Tagen könnte man 1 Million Tipps im Internet lesen, wie man die neue Technik abmontieren, blockieren oder irreführen kann. Die Welt da draußen ist zu komplex für ein paar statische Chips.
>In meinem Projekt machen wir ziemlich anspruchsvolle Datenverarbeitung für die Lufthansa (Prognose von Buchungsverläufen auf feinstziselierter Ebene) und nudeln ein paar Terabytes an Daten jeden Tag durch. Wenn man sich ansieht, mit welchen Schwierigkeiten man da kämpft, halte ich noch mindestens 30 Jahre für nötig, um eine Datenverarbeitung auf der Ebene durchzuführen, welche für die Auswertung eines solchen Sensoren-Giganetzwerks nötig wäre. Aber nur dann 30 Jahre, wenn die technische Entwicklung weiter so ungebremst und exponenziell wie bislang abläuft. Stockungen und Rückschläge sind da noch nicht einberechnet. Allein die heute gängigen Formen der Datenhaltung sind für solche Breitbanddatensammler gar nicht ausgelegt, schon gar nicht für universelle Auswertung und breite Anwendungsspektren.
>Technisch nicht unmöglich, aber nicht im Zeitrahmen realisierbar, um der kontrolldurstigen derzeitigen Macht noch in die Hände zu fallen. Das panische Vertrauen auf diese Techniken dürfte eher ihr Fiasko beschleunigen, siehe analog Maut-Debakel (derzeit gar keine Maut) oder amerikanische Smartbombs, die mittlerweile 80% der Kriegstaktiken dort bestimmen, aber schon von billigen GPS-Jammern verarscht werden können.
Alles Digitale kann auch weiterhin digital sabotiert werden, denke ich mal.
Die Möglichkeiten scheinen ins Uferlose zu wachsen, und genau darin werden sie sich wohl verlieren, vermute ich, hoffenderweise.
Am Ende könnte man Vieles und Zuletzt wird wohl alles zu teuer sein um es auf Dauer tun zu können.
Dazu werden vielleicht bald schon jene fehlen, die es auch noch in ausreichender Weise beherrschen, verstehen, warten und weiter zu entwickeln, imstande sind. Und das womöglich nicht unbedingt nur aus demografischen Gründen.
H.
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