Dionysos
26.11.2003, 18:57 |
Zur Immobilien-Blase in Spanien Thread gesperrt |
-->taz vom 25.11.2003
Spanien baut Spekulations-Blasen
Die spanische Bauwirtschaft boomt trotz mehr als 100.000 leer stehender Wohnungen allein in der Hauptstadt.
Der Kauf einfallsloser Wohnblocks treibt auch kleine Leute in die Verschuldung - und in den Ruin, sobald die Zinsen steigen
aus Madrid REINER WANDLER
Gälte es, ein Wahrzeichen für das heutige Spanien zu wählen, würde es sicher weder ein Stier noch eine Flamenco-Tänzerin, sondern ein Baukran. Denn die Bauwirtschaft sorgt für ein Wirtschaftswachstum, das seit Jahren mindestens einen Prozentpunkt über dem europäischen Schnitt liegt. 870.000 neue Arbeitsplätze entstanden in den letzten sieben Jahren.
Der Motor ist die spanische Hauptstadt. Nach Berlin ist Madrid die europäische Metropole, in der am meisten gebaut wird. Während die deutsche Hauptstadt eine neue, prunkvolle Identität sucht, drehen sich in Madrid die Kräne nicht etwa, um die Stadt für die Olympia-Kandidatur 2012 herauszuputzen. Was gebaut wird, sind einfallslose Wohnblocks, irgendwo am öden Stadtrand entlang der 900 Kilometer Schnellstraßen. 28 Neubaugebiete sind ausgeschrieben und vergeben.
Das Geschäft mit dem Wohnraum ist lukrativer als jede andere Investition. Seit 1997 haben sich die Quadratmeterpreise im Landesschnitt verdoppelt. Spanien war einst als europäischer Schnäppchenmarkt für Wohnungen bekannt. Jetzt gehören die großen Städte des Landes zu den teuersten Europas. Und die Nachfrage steigt weiter. Jährlich entstehen über eine halbe Million neue Wohnungen. Längst werden sie nicht mehr nur zum Eigenbedarf gekauft - 80 Prozent der Spanier wohnen in einer Eigentumswohnung. Die niedrigen Zinsen von rund 2,5 Prozent - Mitte der 90er waren es noch knapp 9 Prozent - verführen auch immer mehr einfache Leute zum Spekulieren mit Wohnraum.
Bereits jetzt stehen in Madrid über 100.000 Wohnungen leer. Ein Versuch der konservativen Stadtverwaltung, sie teurer zu besteuern und die Besitzer so zum Vermieten zu zwingen, scheiterte am Widerstand der Spitze der Volkspartei (PP) von Regierungschef José MarÃa Aznar. Er hat versprochen, die Steuern zu senken, und will dies auf allen Ebenen und zu jedem Preis umgesetzt wissen. Doch was heute noch Geld bringt, kann schon morgen der spanischen Wirtschaft und vielen Kleininvestoren das Genick brechen. Vor wenigen Wochen warnte erstmals die Spanische Zentralbank vor einer Spekulationsblase. Die Wohnungspreise seien restlos überhöht. Eine"jähe Anpassung" - sprich Preisverfall - drohe. Während die spanische Regierung diese Möglichkeit weit von sich weist, bestätigen Wirtschaftswissenschaftler die Befürchtung.
Die Zahlen sprechen für sich. Bereits heute zahlen die spanischen Haushalte über 40 Prozent ihres Bruttoeinkommens für die Hypothek. Die Gesamtverschuldung spricht noch deutlichere Worte: Die durchschnittliche Familie steht mit 87 Prozent des ihr zur Verfügung stehenden Einkommens bei den Banken in der Kreide. Sobald die Leitzinsen steigen - etwas, was die Europäische Zentralbank längst nicht mehr ausschließen will -, führt so manches private Projekt in den Ruin. Die Nachfrage nach Wohnungen und auch der Konsum, die zwei Motoren der ansonsten eher schwachen spanischen Wirtschaft, brechen dann in sich zusammen.
Was passiert, wenn die Bauwirtschaft ins Stocken gerät, zeigte sich Ende 1992. Der Bauboom, hervorgerufen durch Olympia in Barcelona und die Expo in Sevilla, stoppte schlagartig. Die Arbeitslosenzahlen stiegen förmlich über Nacht dramatisch an, die spanische Wirtschaft rutschte in eine Krise, die fünf Jahre anhalten sollte. Bereits damals hatten viele vor einer Spekulationsblase gewarnt. Und sie sollten Recht behalten. Die Wohnungspreise gaben 8 Prozent nach.
http://www.taz.de/pt/2003/11/25/a0075.nf/text.ges,1
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manolo
26.11.2003, 19:31
@ Dionysos
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Re: Zur Immobilien-Blase in Spanien |
-->>Das Geschäft mit dem Wohnraum ist lukrativer als jede andere Investition. Seit 1997 haben sich die Quadratmeterpreise im Landesschnitt verdoppelt.
>Die Zahlen sprechen für sich. Bereits heute zahlen die spanischen Haushalte
>Was passiert, wenn die Bauwirtschaft ins Stocken gerät, zeigte sich Ende 1992. Der Bauboom, hervorgerufen durch Olympia in Barcelona und die Expo in Sevilla, stoppte schlagartig. Die Arbeitslosenzahlen stiegen förmlich über Nacht dramatisch an, die spanische Wirtschaft rutschte in eine Krise, die fünf Jahre anhalten sollte. Bereits damals hatten viele vor einer Spekulationsblase gewarnt. Und sie sollten Recht behalten. Die Wohnungspreise gaben 8 Prozent nach.
[b]hallo,
danke fürs Reinstellen.
Da werden nur die Allerletzten dann nicht mit leben koennen.
Mit dem Zusammenkrachen der Preise um 8 Prozent.
Das sind doch für uns rosige Aussichten, nicht wahr Euklid, koenigin, Kizkalesi, forever und das halbe Dutzend andere? Vor allem, weil wir auch keine Stadtrandwohnungen in Madrid unser eigen nennen, gelle?
man
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Pups
26.11.2003, 19:45
@ manolo
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Auch in Spanien gilt: Entscheidend ist die Lage, die Lage u. die Lage...... (owT) |
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Euklid
26.11.2003, 19:55
@ manolo
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Re: Zur Immobilien-Blase in Spanien |
-->Nein so einen Krempel kaufen wir nicht.
Wir wollen Meer,gute Luft,viel Sonne und keine Industrieglocke überm Kopf.
Hast völlig Recht.
Wir kaufen gruindsätzlich keine Wohnungen in revolutionsgeschwängertem Großstadtklima;-))
Das ist was für junge Leute die sich die Nächte um die Ohren hauen wollen.
Gruß EUKLID
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Koenigin
27.11.2003, 19:13
@ Pups
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Re: Auch in Spanien gilt: Nur Fachleute haben Ahnung. |
-->hola manolo
habe ich ja jetzt erst gelesen, diese entsetzlichen
Nachrichten von dem bevorstehenem Zusammenbruch
des spanischen Immo-Marktes und dem angedrohten
Zusammenkrachen der Preise um geschlagene 8 Prozent.
Bald hätte ich den Weg in die Ferreteria eingeschlagen,
um mich nach Strickpreise zu erkundigen....
Nach ca. Verdreifachung (!!!!) der Preise in
den letzten ca.10 Jahren.
Zumindest auf den Canaren, Mallorca und der C.d.S.
Verdoppelung mal mindestens an der Costa Brava, Blanca und Dorada.
Das wäre ja entsetzlich.
Oder meinte der Panikmacher aus Madrid oder
Brüssel etwa 8 Prozent im Monat?????
Das wäre dann schon schlechter.
Aber dann bin ich sicher, dann gäb's auch keinen Euro
und keinen Dollar mehr, sondern irgendein neues
Negergeld von Monopoly.
Und dann wäre es mir auch sowas von egal.
Hauptsache wäre dann doch, ich hätt' noch was, was
ich anfassen und weiß tünchen könnte und
.....Wasser, Meer, Strand, vor allem
Sonne und Wärme gibts nämlich gratis dazu.
Und Señores Pups und Euklid haben schon Recht:
Die Lage ist wirklich entscheidend.Wie überall.
Die hat auch dann noch ihren Reiz und die Immobilie
einen bleibenden Wert, wenn die Preise des ganzen
Kirmeskrams den Ebro oder den Gualdalquivir
runterrauschen würden.
Und dann wären die Preise im Breisgau, an der Elbchaussee,
auf Sylt, am Bodensee, in Franfurt an der Oder, im
Oberunterwesterwald, in der Lüneburger Heide,
in Dresden, auf der Kö in Düsseldorf, im Taunus,
in Bottroppp und/oder am Marienplatz in München aber auch
sämtliche Wasserwege Absurdistans runter.
Und, da bin ich sicher, da dürfte ich
nicht einmal mein Haus an jedem Fleck
der Republik weiss streichen, wenn ich es möchte.....
Da werden schon wieder irgendwelche Städtebau-Management-
Verordnungs-Wächter sagen"in der Strasse bitte nur Klinker-
wegen der Optik....."
Aber noch mal zu den fürchterlichen 8 Prozent,
wie"beim letzten Platzen der Blase?!?!?!
Wer will denn mit solchen Zahlen da wirklich
wen erschrecken????
Viva España
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Euklid
27.11.2003, 20:45
@ Koenigin
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Re: Auch in Spanien gilt: Nur Fachleute haben Ahnung. |
-->Hallo koenigin
hast mal wieder völlig Recht.
Wer geht schon nach Madrid in diese stinkige Luft und dem Kessel im Sommer?
Die 8% im Jahr machen keiner Micky-Maus etwas aus oder muß mein Schlafzimmerschrank deswegen um 8% kleiner werden weil das Haus an Fläche verliert wegen der 8% Wertminderung
Frauchen meint vielleicht daß wir mehr Geld hätten.Aber das könnte ich bestimmt abblocken denn ihr erzähle ich jeden Tag von der Mörder-Deflation.[img][/img]
Und daß wir deshalb Trüffel essen gehen sollten und dafür auf Nippes verzichten.
Es macht aber denen etwas aus die zuviel borgen und zu wenig vorgearbeitet haben.
Gruß EUKLID
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