Praxedis
26.11.2003, 19:04 |
Schsen: Interessante Flaschenpost aus dem Jahr 1930 gefunden! Thread gesperrt |
-->Coswig: Botschaft aus schlechter alter Zeit gefunden
Maurer stoßen bei Umbauarbeiten im Coswiger Fachkrankenhaus für Lungenkrankheiten auf Flaschenpost ihrer alten Kollegen
Nicht schlecht staunten jetzt Maurer bei den Umbauarbeiten am Coswiger Fachkrankenhaus für Lungenkrankheiten als sie eine Mauer durchbrachen. Dabei kam ein alter Rundbogen mit einem Hohlraum zum Vorschein. Und darin steckte eine uralte Bierflasche mit Schnappbügel und einem Zettel darin. Die Flaschenpost wurde am <font color="#cc0000">30. April 1930</font> geschrieben. Es sind nur wenige Sätze: <font color="#cc0000">„Der Bau ist halbfertig, das Geld ist alle spricht die Bauleitung. Mit der Arbeit sieht es dieses Jahr ganz schlecht aus. Wir beiden Kollegen werden wohl unsere Motorräder noch verkaufen müssen, wenn es so weiter geht. Sollte diese Flasche gefunden werden, bitte so gebt uns Bescheid.“</font> Unterzeichnet ist das mit Zimmermannsbleistift und in altdeutscher Schrift verfasste Zettelchen mit den Namen „Maurer Oskar Hänschel, geb. 2.7. 1897, Maurer Otto Morgenstern, geb.27.10 1899 und Arbeiter Ernst Chrostack, geb. 19.7. 1900.“ Die beiden Maurer wohnten in Medingen, Ernst Chrostack gab als Wohnsitz Dresden, Wittenbergstraße 28 II an.
„Von denen lebt sicher keiner mehr, aber vielleicht gibt es noch Angehörige“, sagt Ursula Russow-Böhm, die Verwaltungschefin des Krankenhauses. Die alte Bierflasche mit der Aufschrift „Getränkehandlung K.Richter, Neu-Coswig“ und der pergamentartige Zettel genießen schon fast den Status einer Reliquie. „Wir werden das auf jeden Fall gut aufbewahren und sichtbar ausstellen“, so Russow-Böhm. <font color="#cc0000">Für Winfried Handtusch, den technischen Leiter des Hauses, ist die Botschaft so neu nicht. „Auch heute merken wir, dass beim Umbau eines so alten Hauses Probleme auftauchen, die wir nicht geahnt haben, und dass das Geld für alles nicht reicht.“</font>
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<ul> ~ Quelle: Sächsische Zeitung</ul>
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Praxedis
26.11.2003, 19:05
@ Praxedis
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Ich meinte natürlich"Sachsen" (owT) |
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Jagg
26.11.2003, 19:11
@ Praxedis
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Re: Unglaublich, daß die sich damals ein Motorrad leisten konnten! (owT) |
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Praxedis
26.11.2003, 19:35
@ Jagg
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Die goldenen Zwanziger schufen so manches kleine Vermögen |
-->z.B. die BMW"R 47" von 1927
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Ein günstiger Verkaufspreis von damals 1.850 Reichsmark und der Wegfall der bis dahin üblichen 15prozentigen Luxussteuer auf Kraftfahrzeuge sicherte der R 47 große Beliebtheit und sorgte dafür, dass die Sportmodelle nicht mehr nur Imageträger waren sondern sich auch zu einem profitablen Geschäftszweig entwickelten.
Weiterhin war natürlich der Motorradsport ein Aushängeschild von BMW. Neben dem erfolgreichen Einsatz der R 47 durch Privatfahrer waren es gerade die Werksmaschinen, die in der 500er-Klasse für Furore sorgten. Siege, wie beim"Karlsruher Wildpark Rennen" durch Ernst Henne, festigten den Ruf der BMW Maschinen als"Symbol von Qualität, Leistung und Zuverlässigkeit".
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Herbi, dem Bremser
26.11.2003, 22:56
@ Praxedis
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Re: Die goldenen Zwanziger - Vermögen ** So richtig reich war damals keiner |
-->Moin Praxedis,
die Mitschüler meines Vaters, die von begütertem Hause aus studieren konnten, standen so etwa ab 1927 bis 1933 mehr oder weniger arbeitslos auf der Straße und durften sich andere Arbeit suchen als dies ihre hohe Schulausbildung zuließ.
Diese andere Arbeit bestand größtenteils aus Hilfsarbeiten hie und da.
Will sagen:
Reich war da keiner.
Den Kaufwert der BMW-Maschine aus 1927 würde ich auf heutige Verhältnisse mit Faktor 15 übertragen, also 1.850 * 15 = 27.750 Dö-Mark:= 14.188 €.
Das konnte Ende der 1920er nur von jemandem, der wirklich Arbeit hatte mit eisernem Willen abgespart werden.
Mein alter Herr ist Ende der 1920er für einige Jahre ausgewandert in die weite Welt und hat den"darbenden" Eltern Kleinigkeiten aus Übersee zukommen lassen
und hat sich 1938 einen PKW, den ersten privat genutzten in seiner Heimatstadt, leisten können - den er nach der Hochzeitsreise 1939 gegen Bezahlung wieder abgeben durfte.
Gruß
Herbi
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