dottore
04.12.2003, 11:31 |
Studenten-Rekord (A) Thread gesperrt |
-->Aus aktueller Agentur, falls nicht schon bekannt:
Rekordstudentenzahl in Deutschland - Viele Akademiker arbeitslos
Berlin (ddp). Erstmals gibt es mehr als zwei Millionen Studenten in Deutschland. Im gerade begonnenen Wintersemester waren nach der am Donnerstag in Berlin vorgestellten Hochschulstatistik mit 2,026 Millionen Studierende an deutschen Hochschulen mehr junge Leute eingeschrieben als jemals zuvor.
Die Studienanfängerquote, also der Anteil von Immatrikulierten an der gleichaltrigen Bevölkerung, ist mit 39,6 Prozent ebenfalls weiter gestiegen, liegt im internationalen Vergleich aber im hinteren Bereich. Im Vorjahr lag die Quote bei 37,1 Prozent, 1993 waren es nur 25,5 Prozent.
Dass viele junge Leute wegen schlechter Arbeitsmarktchancen studieren, wollte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, nicht bestätigen. Hahlen wies aber darauf hin, dass ein Studienabschluss"längst keine Arbeitsplatzgarantie" mehr bedeutet. Die Zahl der arbeitslosen Akademiker sei seit Herbst 2001 um 40 Prozent auf 253 000 gestiegen.
Die Betreuungssituation für Studenten hat sich Hahlen zufolge in den vergangenen zehn Jahren leicht verschlechtert. Auf eine Lehrperson kamen im Jahr 2002 rund 15 Studierende, zehn Jahre zuvor waren es 14,3 Studenten im Schnitt. Auch bei den Ausgaben für Hochschulen machte Hahlen kaum Verbesserungen aus. Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt habe 2001 mit 1,4 Prozent nur geringfügig über dem Wert von 1992 mit 1,3 Prozent gelegen.
Ein weiterer Trend ist der Hochschulstatistik zufolge das steigende Alter von Absolventen. 2002 lag es im Schnitt bei knapp 29 Jahren, 1993 betrug es 28,4 Jahre. Mit 22 Jahren sei auch der durchschnittliche Studienanfänger"relativ alt". Den Anteil der von Langzeitstudenten bezifferten die Statistiker vor dem Hintergrund der Diskussion über Studiengebühren mit rund zehn Prozent. Einbezogen werden jene, die mindestens vier Semester länger als die Regelstudienzeit studieren.
Für Studenten aus dem Ausland sind deutsche Hochschulen nach Aussage Hahlens attraktiv. Der Ausländeranteil unter den Studierenden stieg seit 1993 von 6,7 auf 11,7 Prozent. Besonders junge Leute aus Osteuropa und China schreiben sich zunehmend an deutschen Hochschulen ein. Jeder zehnte ausländische Student in Deutschland kommt bereits aus China.
ddp/stu/muc
041119 Dez 03
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rodex
04.12.2003, 11:53
@ dottore
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Re: Studenten-Rekord (A) |
-->>Dass viele junge Leute wegen schlechter Arbeitsmarktchancen studieren, wollte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen, nicht bestätigen. Hahlen wies aber darauf hin, dass ein Studienabschluss"längst keine Arbeitsplatzgarantie" mehr bedeutet. Die Zahl der arbeitslosen Akademiker sei seit Herbst 2001 um 40 Prozent auf 253 000 gestiegen.
Wenn man keine Lehrstelle und/oder anschließend keinen Job findet, immatrikuliert man sich eben an der Uni. Völlig richtig ist dabei der Hinweis auf die arbeitslosen Akademiker, denn auch mit Hochschulabschluss sieht's am Arbeitsmarkt derzeit düster aus (wenn man nicht zufällig ein Fach studiert hat das jetzt -nicht bei Studienbeginn- im Trend liegt). Wobei die Arbeitslosenquote nur einen Bruchteil der Misere an's Licht befördert. Welcher Absolvent meldet sich schon arbeitslos (kaum einer hat Anspruch auf Arbeitslosengeld oder -hilfe)? Da wird unterqualifiziert in Billigjobs gearbeitet, den Eltern auf der Tasche gelegen, ein Aufbau- oder Zweitstudium belegt, oder immer häufiger sogar die Promotion angestrebt (was das Problem auch nur aufschiebt). Den 250.000 arbeitslosen Akademikern mit vermutlich größtenteils mehrjähriger Berufserfahrung stehen nochmal eine vielfache Anzahl an Akademikern gegenüber, die nicht offiziell arbeitslos gemeldet sind weil sie sich in vermeintlichen Warteschleifen befinden.
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Masteraffe-sein-Bruder
04.12.2003, 13:27
@ rodex
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Re: Berufschancen für Akademiker |
-->Kann nur mein jetziger Gefühl als Student beschreiben: In meinem Fach BWL scheint Licht am Ende des Tunnels, wenn man bedenkt, was die Unternehmen schon wieder Geld für Workshops, Abendessen ausgeben....
Hab allein im letzten Monat 4 Einladungen von großen, internationalen Firmen bekommen, obwohl ich eigentlich noch gar nicht fertig bin und gar nicht auf Stellensuche bin.... Auch Leute in Praktia erzählen, dass z.B. im Investment-bereich wieder Leute gesucht werden, da zuviele letztes Jahr entlassen...
Lässt sich allerdings wahrscheinlich nicht auf D übertragen, da Schweiz (HSG)
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VictorX
04.12.2003, 15:43
@ dottore
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Re: Studenten-Rekord (A) |
-->Nach wie vor bekommen die Studenten, gerade in den Wirtschaftswissenschaften, von ihren Professoren eingebleut, die geistige Elite des Landes zu sein. Da ich viele Kunden gerade in den oberen Etagen der Konzerne habe, bekomme ich hier des öfteren Kunde zu den Fähigkeiten eben dieser Absolventen. Von unternehmerischem Denkvermögen keine Spur aber dafür können sie prima Exceltabellen erstellen. Man stelle sich einen frischgebackenen Vertriebsmann in einem Konzern direkt von der Uni bei einem mittelständischen patriachich geführten Unternehmen vor. Früher gab es für sowas mal Karrieren für technische Berufe die sich kaufmännisch weitergebildet haben, ergo auch mal den Duft einer Werkstatt genossen haben. Das waren dann in der Regel gute Leute, die die gleiche Sprache wie ihre Kunden gesprochen haben. Das Anspruchsdenken der Hochschulabgänger steht oft im diametralen Gegensatz zu dem, was sie tatsächlich für ein Unternehmen zu leisten im Stande sind.
Nicht umsonst wird man in der Automobilbranche nur etwas, wenn man wirklich von der Pike auf, d.h. Autoverkauf, Händlerbetreuung etc. hinter sich hat.
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McShorty
04.12.2003, 16:23
@ dottore
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In dem ZH, Frage: Lehre oder Abi? |
-->Hallo,
in dem ZH mal eine Frage an geschätze Forumswissen.
Ist zwar noch nicht so brandaktuell, will aber schon mal vortesten und euch hier sicher noch öfter damit nerven.
Mein Junior steht vor der Frage Abi (in HH, ja leider, nicht lachen) oder in 1,5 Jahren, also 2005 Lehre zu machen. Er ist eher so in technischer Richtung fixiert, gute Noten in Ma + Physik. Lehre im Bereich Elektik, Elektronik oder kombiniert mit Mechanik (Mechatronik) würde ihm wohl liegen.
Andere Variante wäre noch 3 Jahre Abi machen + danach sehen ob Lehre oder gleich Studium.
Ich persönlich meine erst Lehre + dann schauen wozu Lust, Abi kann er ja immer noch in Abendschule machen. So ganz ohne Lehre ins Leben starten, halte ich für risikoreich, man weiß nie was für Zeiten noch kommen und Fachideoten ohne Praxis gibt es ja jetzt schon genug.
Vielleicht hat ja jemand von euch ein paar Antworten (dürfen kurz + knapp sein) + Erfahrungen für uns übrig.
Besten Dank im voraus.
Gruß in die Runde
McShorty
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Todd
04.12.2003, 16:42
@ McShorty
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Re: In dem ZH, Frage: Lehre oder Abi? |
-->Hallo,
mein Rat; Abi machen dann Lehre in Mechatronic. Diese kann, wenn er gut ist verkürzt werden auf 2 Jahre. Danach Studium je nach Lage; Elektronik oder
vieleicht gibt es dann schon einen Studiengang Mechatronic. Auf jedenfall-
Nanotechnology wird das Gebiet der Zukunft, weil es in alle Bereiche wie Technik, Medizin, Biologie und Chemie, Pharmanzie hineinreicht.
Gruß
Todd
>Hallo,
>in dem ZH mal eine Frage an geschätze Forumswissen.
>Ist zwar noch nicht so brandaktuell, will aber schon mal vortesten und euch hier sicher noch öfter damit nerven.
>Mein Junior steht vor der Frage Abi (in HH, ja leider, nicht lachen) oder in 1,5 Jahren, also 2005 Lehre zu machen. Er ist eher so in technischer Richtung fixiert, gute Noten in Ma + Physik. Lehre im Bereich Elektik, Elektronik oder kombiniert mit Mechanik (Mechatronik) würde ihm wohl liegen.
>Andere Variante wäre noch 3 Jahre Abi machen + danach sehen ob Lehre oder gleich Studium.
>Ich persönlich meine erst Lehre + dann schauen wozu Lust, Abi kann er ja immer noch in Abendschule machen. So ganz ohne Lehre ins Leben starten, halte ich für risikoreich, man weiß nie was für Zeiten noch kommen und Fachideoten ohne Praxis gibt es ja jetzt schon genug.
>Vielleicht hat ja jemand von euch ein paar Antworten (dürfen kurz + knapp sein) + Erfahrungen für uns übrig.
>Besten Dank im voraus.
>Gruß in die Runde
>McShorty
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VictorX
04.12.2003, 16:46
@ McShorty
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Re: In dem ZH, Frage: Lehre oder Abi? |
-->Erst Abi dann Lehre. Aber das Wichtigste: Fremdsprachen. Hier fehlt es bei den meisten. Wer Fremdsprachen beherrscht, hat den Großteil seiner Mitbewerber schon ausgeschaltet. Wenn es irgendwie sich mit der Schule machen lässt, sollte er ein halbes oder ganzes Jahr nach GB. Als zweite Fremdsprache entweder Spanisch (Spanien, Lateinamerika)oder Französisch. Das Beste wäre natürlich Russisch oder Mandarin, aber da muss man wirklich Lust dazu haben.
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dottore
04.12.2003, 16:50
@ McShorty
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Re: Lehre. Immer machen, worauf man aufbauen und was man ausbauen kann |
-->Mit 29 (Uni-Abgang-Durchschnitt) wird's mit der Lehre schwierig.
Als Geselle kann man sogar schon (neue Handwerksordnung) Geschäfte aufmachen, kann Abi machen, dann studieren, usw.
Gruß!
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Wasi
04.12.2003, 22:45
@ McShorty
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Antwort: ABI! |
-->Mein Rat:
Wenn er das Zeug dazu hat, auf jeden Fall erst Abi machen!
Das Abi im Abendstudium zu machen dauert vier Jahre Minimum,
und es macht nur Sinn wenn er anschließend noch sechs bis zehn
Jahre Fernstudium dranhängt. Das kostet viel zuviel Zeit und
Nerven.
In den drei Jahren Abi gleich kann er Fremdsprachen weiterlernen,
in den Schulferien Praktika machen (warum nicht mal in so einen
Industriebetrieb reinschnuppern) oder schon mal in Vorlesungen in
der Uni gehen, ob ihm die Theorie da gefällt. Und mit Abi hat er
viel bessere Chancen auf eine GUTE Lehrstelle, vielleicht ergibt
sich dann auch etwas mit einem Doppel Lehre/Studium, Berufsakademie,
FH-Studium mit Auslandssemester und und und
Gruss
Wasi
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McShorty
04.12.2003, 23:49
@ McShorty
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Danke an Alle für die Antworten - owT |
-->
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Baldur der Ketzer
05.12.2003, 00:14
@ McShorty
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Re: In dem ZH, Frage: Lehre oder Abi?------ Abi plus |
-->Hallo, McShorty,
aus meiner Sicht, unbedingt Abi, nach Möglichkeit Studium.
Erfahrung sammeln kann man nebenher auch, aber den Abschluß, die Eintrittskarte für gewisse Etagen, den kriegt man nebenher nur enorm erschwert.
Ein Bekannter wurde von seinen uninteressierten, freizeitorientierten Eltern nicht gefördert, sondern damit abgespeist, er würde eh in der Firma, in der sein Vater arbeiten würde, als Lehrling anfangen und dann dort für immer schaffen, also, wieso sich Gedanken machen....
er war bester Hauptschüler, er war bester Lehrling, aber der beruf machte ihm keine Freude.
Dann überwarf sich sein Vater mit dem Chef, mußte die Stelle wechseln, Sohnemanns Karriere war dahin.
Worauf er in Abendschulen mühsamst das nachbuckeln mußte, was er durch normales Abi quasi umsonst bekommen hätte - und obwohl er alles mit Bravour absolvierte, hinkt er dennoch Abschlußtechnisch stets hinterher, zu einem Abitur ist er nie gekommen.
Als er dann in einen anspruchsvollen Job wechselte, kam er gerade soooooooo irgendwie ins Personalbüro, und er schaffte es, die Stelle trotz *unzureichender* Zeugnislage zu bekommen - mit Dusel.
ist das sinnvoll? Er sagte immer, wir (seine Freunde) hätten das Abi locker gmeacht und geschenkt bekommen, er würde immer hinterherhinken, uns nie erreichen, obwohl er dreimal so viel buckeln müßte, schultechnisch.
Ein anderer Fall: der meinige.
Ich wollte nie studieren, hatte mit 18 eigene Handelsfirma. Dann hat mich mein Vater gewzungen, mich anzumelden, aus, basta, Du studierst jetzt, keine Widerrede.
Es ließ sich nebenher machen, durchschnittlicher Zeitaufwand pro Woche 10 Stunden. Es reichte auch später zum Prädikatsexamen.
Daß ich zwischendurch - durch die ausführlichst geschilderten Meinungsverschiedenheiten mit BRDDR-Fiskalterriern - heilfroh war, quasi mit Fahrstuhl auf ein gleiches Wissensniveau zu kommen wie meine Peiniger und Widersacher, war dann ein Segen.
Ohne Studium hätte ich vieles nicht so machen können, mangels systematischem Überblick, wie ich dies so problemlos machen und umsetzen konnte.
Mein ganzes Geschäftsmodell fußt auf einer komischen Begebenheit, die sich jedoch allein auf meine Jahre in der Uni (Steuerrecht) zurückführen läßt.
Und als es dann darum ging, im Ausland eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen stellte sich IMMER die Frage, welche Ausbildung?
Wieso sind Sie ausreichend qualifiziert, um hier eine Gewerbeerlaubnis zu beantragen, usw.
Ohne Uni-Abschluß hätte ich meine derzeite Bewilligung gar nicht erhalten können.
Also, so viel wie möglich vorweisen, parallel fahren, aber immer die notwendigen und hinreichenden Voraussetzungen trennen:
es ist notwendig, viel zu wissen, aber es ist nicht hinreichend, wenn die Qualifikation nicht VERBRIEFT ist durch einen Schul/Uni-Abschluß.
Eine Lehre zum Spaß kann man dann, ohne Berufschulunsinn, auch im Expresstempo durchziehen, aber eben nicht umgekehrt. Die Weiche wird einmal gestellt, ein späteres Aufspringen auf den schnelleren Zug ist m.E. in der Praxis unmöglich.
Ein Bekannter ist Personalchef, er riet mir dringend zum Studium.
Begründung: zwei Mann, beide gleich sympathisch, beide gleiche Kenntnisse. Wen nimmt er? Den mit den besserenSchulabschlüssen - schon allein als Rückversicherung, falls seine Wahl schiefgeht und der Kandidat ein Witzknaller wird.
Deswegen: unbedingt durchbeißen und Abi als Mindestvoraussetzung. Soweit muß es einfach reichen. Das gehört heutzutage schon irgendwie zum guten Ton.
Der Personalchef sagte mir noch, ich solle mal bei großen Firmen auf das Briefpapier achten, unten, kleingedruckt: alles Dr., Dr., Dr., Dr., und wenn einer ohne ist, fällt der auf wie ein bunter Hund mit Makel dran.
Im Leben gibt es nun mal Spielregeln, und eine davon ist, daß man für bestimmte Flure und Etagen Eintrittskarten braucht ( so unsinnig das im Einzelfall sein mag - aber so ist es nun mal).
Und die kann man nur in der Jugend lösen - später wird es zu mühsam.
Ich sehe das an mir, ich habe weder Zeit noch Muße, noch weitere Sprachen zu lernen. Heute bereue ich es, in der Schulzeit das nicht gleich mitdurchgezogen zu haben.
Meine Sicht der Dinge. Mit bestem Gruß vom Baldur
P.S.: das einzige, was man einem nie und in keinem Regime abnehmen kann, sind Wissen und Kenntnisse. Und manches an strukturiertem Denken wird einem halt doch in den (Hoch-) Schulen vermittelt.
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Sascha
06.12.2003, 03:14
@ dottore
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Studenten-Rekord (A) |
--> Hallo Allerseits!
Das Problem ist das Folgende:
In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurden die Bildungsabschlüsse immer mehr aufgeweicht. Auch die Abschlußprüfungen in fast ausnahmslos allen Ausbildungsberufen die von den entsprechenden Kammern durchgeführt werden sind aufgeweicht worden. Heute läßt man viele Leute mit 4,0 durchkommen die früher definitiv nicht mal den Hauch eine Chance gehabt hätten bei ihrem lückenhaften Wissen. Man sieht es überall. Aus Gnade lassen die Prüfer (da sie ja auch nur Menschen sind) die Leute halt gerade so durch. Ähnliches passiert auf den Gymnasien und den Realschulen. Dadurch haben mehr junge Leute eine Studienberechtigung. Auch bei den Studiengängen ist es teilweise einfacher geworden sein Diplom & Co. zu erreichen. Die Folge davon muß natürlich sein, daß es mehr Studierende und mehr Studiumsabsolventen gibt. Weil es eben immer einfacher wurde. Gleichzeitig nehmen m.E. viele jungen Leute tatsächlich ein Studium aus Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit auf weil sie keinen Ausbildungsplatz oder nur irgendwelchen Schrott vom Arbeitsamt angeboten bekommen. Dies führt zu realtiv hohen Studentenzahlen und gleichzeitig einer Verwässerung der Bedeutung des Hochschulabschlusses.
Die Unternehmen reagieren entsprechend mit Assesment Centern, mehrstufigen Bewerbungsverfahren und Personalbögen und Einstellungstests. Die Unternehmen [u]müssen[u] ja so reagieren da man idiotischerweise die Bildungsabschlüsse immer mehr"verwässert" hat. Vor zwanzig oder dreißig Jahren konnte der Arbeitgeber mit relativ großer Sicherheit sagen, daß ein Abiturient diese und jene Aufgabe erledigen kann. Heute gibt es Leute die das Abi in der Tasche haben wo ich nur noch ganz dolle den Kopf schütteln kann da diese nicht mal in der Lage sind zwei Brüche zu addieren oder aus einem Bruttobetrag die Mehrwertsteuer von 16% herauszurechnen. Das ist einfach nur noch grausam was da passiert. Auf der einen Seite habe ich ja Mitleid mit den jungen Leuten aber auf der anderen Seite kann es ja nicht das Ziel sein.
Die Anforderungen seitens der Arbeitgeber steigen an. Aber man befriedigt die Anforderungen nicht dadurch indem man die Bildungsabschlüsse verwässert, sodaß am Ende jeder zweite plötzlich das Abitur schafft wo dies vor einigen Jahren nur jeder fünfte geschafft hat. Die Leute sind ja nicht plötzlich doppelt so schlau geworden innerhalb dieser kurzen Evolutionszeit. Heute werden immer noch viele Abiturienten und Diplomanden gesucht. Scheinbar meinen einige Bildungsminister, daß man jetzt einfach mehr Abiturienten und Diplomanden"produzieren" könne indem man die Anforderungen herunterschraubt oder mit extremer Wohltätigkeit die Noten vergibt.
Es hilft niemandem wenn wir das Abi in Zukunft verschenken. Auf dem Papier hat dann zwar jeder Abi aber der Wirtschaft hilft es auch nicht. Ganz im Gegenteil. Wenn die Schulen nicht mehr sieben und aussortieren dann drückt man diese Aufgabe den Unternehmen auf.
Es wird Zeit, daß die Schraube mal wieder angezogen wird. Wenn ich mir überlege wieviele Leute mit mir BWL studiert haben und in ihrem ganzen Leben vielleicht zweimal ne Finanzzeitung wie das Handelsblatt oder die Financial Times gelesen haben dann sagt mir das ziemlich viel.
Viele Grüße,
Sascha
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