-->Hallo!
Anbei ein Ausschnitt aus dem Buch "Die Goldverschwörung" von Ferdinand Lips, Kapitel VIII: Was geschah mit Deutschlands Gold?
Zunächst nennt er eine Theorie dafür, weshalb die Tresore der Bundesbank komplett leer sein könnten:
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"James Turk erklärt sich die Zusammenhänge wie folgt`: Die Bundesbank hat 1700 Tonnen ausgeliehen, d. h. die Hälfte ihrer Reserven von 3400 Tonnen. Die anderen 1700 Tonnen wurden mit dem U.S. Exchange Stabilization Fund geswapt, der seinerseits das Gold an Bullion-Banken auslieh und der Bundesbank dafür die 1700 Tonnen zusagte, welche das U.S.-Schatzamt in West Point, New York, liegen hatte. Das Endresultat wäre, daß die Tresore der Bundesbank leer sind!"
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Dann beschreibt er ausführlich einen plausiblen Hintergrund für die Aktion der Bundesbank, ihr Gold (daß sie möglicherweise gar nicht mehr hat) gegen Aktien einzutauschen:
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"Was hat Welteke mit seiner seltsamen Bekanntgabe wirklich gemeint?
Ernst Welteke, Präsident der Deutschen Bundesbank, also einer, von dem man annimmt, daß er ein konservativer Mensch sei, macht innerhalb weniger Wochen drei Bekanntgaben, wonach die Bundesbank daran denkt, Gold zu verkaufen und mit dem Erlös Aktien zu kaufen. Deutschland ist das Land, in dem die Väter und Großväter der heutigen Generation unter der Hyperinflation der Weimarer Republik gelitten haben, wo ein Laib Brot mehr als eine Million Reichsmark gekostet hat und die Währung am Ende des Dramas zu Toilettenpapier wurde.
Die Deutschen haben zu Recht eine tief verwurzelte Angst vor Inflation und Währungszerfall. Deshalb haben sie soviel Gold - und nun das. Alice im Wunderland könnte gesagt haben: Es wird immer kurioser und kurioser.
Ein Ausflug in das Reich der Phantasie?
Der englische Finanzexperte Alf Field stellt da ganz andere Hypothesen in den Raum, gibt aber zu, daß es sich dabei um einen Versuchsballon handelt:
»Warum wollen die Deutschen plötzlich einen Teil ihres Goldes verkaufen? Es macht doch keinen Sinn. Es macht auch keinen Sinn, daß sie mit ihren Pressemeldungen den Preis drücken wollen. Wenn ich 3500 Tonnen Gold hätte, wäre ich an einem möglichst hohen Goldpreis interessiert. Meiner Ansicht nach würde die Bundesbank nur Aktien in ihre Reserven aufnehmen, wenn sie unter Zwang handeln muß.«
Nehmen wir an, daß die größte deutsche Bank oder eine Gruppe deutscher Banken (die Bundesbank macht ihr Leihgeschäft nur mit deutschen Banken) während mehrerer Jahre von der Bundesbank Gold ausgeliehen haben, sagen wir mal 1200 Tonnen, das heißt ein Drittel der deutschen Goldreserve - jedenfalls mehr, als man dem Publikum erzählt hat. Dafür erhält die Bundesbank eine Kommission von ca. 1 % p. a. Nehmen wir weiter an, daß die Banken dieses Gold am Markt verkauft haben. Nun, 1200 Tonnen entsprechen 42,2 Millionen Unzen, welche zu ca. $ 300 pro Unze »kühle« $ 12,66 Milliarden ausmachen.
Nehmen wir weiterhin an, daß sich die Banken nicht mehr genügend gegen Kursschwankungen absichern können und deshalb die Transaktion liquidieren möchten, oder aber, daß die Bundesbank das Gold zurückverlangt. Was machen? Eine Möglichkeit wäre es, an den Markt zu gehen und die 1200 Tonnen zurückzukaufen. Dies ist jedoch keine gute Idee, weil der Goldmarkt langsam aber sicher nach oben tendiert. Ferner würde ein so großer Kaufauftrag den Goldpreis in die Stratosphäre senden.
Wenn der Goldpreis von $ 300 auf $ 600 steigt, würden die deutschen Banker einem Verlust von $ 12,6 Milliarden in die Augen schauen. Das wäre ausreichend, um einige von ihnen zahlungsunfähig zu machen. Die Bankengruppe muß jedoch einen Ausweg aus dieser Goldleihe-Transaktion finden und ruft deshalb die Bundesbank an: »Es tut uns leid, meine Herren. Sie haben ein Problem.«
Sie erinnern sich sicher an das Sprichwort, daß so lautet: Wenn jemand von einer Bank $ 1000 ausleiht und nicht zurückzahlen kann, dann hat er ein Problem. Wenn er sich jedoch von der Bank $ 100 Millionen leiht und nicht zurückzahlen kann, dann hat die Bank ein Problem...
Die Bundesbank hat hier ein echtes Problem. <FONT COLOR="#0000FF">Sie hat dem deutschen Publikum keinen reinen Wein eingeschenkt, welch große Quantitäten Gold sie verliehen hat. Und nun muß sie gestehen, daß ein großer Teil des deutschen Goldes weg ist.</FONT> Das würde beim deutschen Publikum nicht gut ankommen.
Der einzige Ausweg für die Bundesbank wird deshalb sein, daß sie sich einverstanden erklärt, die Goldleihe-Transaktion in einen richtiggehenden Verkauf von 1200 Tonnen umzuwandeln. Das nächste Problem ist, daß die Banken nicht genügend Cash haben, um der Bundesbank die $ 12 Milliarden zu bezahlen. Sie haben diesen Cash in Aktien und Anleihen investiert, die infolge der Baisse alle schlecht stehen. <FONT COLOR="#0000FF">Wenn sie jetzt verkaufen müßten, würde der Markt vollends kollabieren.
</FONT>
Die Bundesbank muß deshalb in den sauren Apfel beißen. <FONT COLOR="#0000FF">Sie akzeptiert, daß das Gold weg ist(!) und die Schuldner nicht bezahlen können.</FONT> Die Bundesbank muß deshalb nehmen, was ihr übrig bleibt, und erklärt sich einverstanden, Aktien und Obligationen zu nehmen - anstelle des verschwundenen Goldes.
Der naheliegendste Schritt in dieser Saga: Veröffentlichen wir ein paar Pressemeldungen, um das Publikum auf den kommenden »Verkauf« von Deutschlands Goldreserven gegen Aktien und Obligationen vorzubereiten. Wer weiß, vielleicht eine gesuchte Phantasie mit einem Körnchen Wahrheit. Die Konklusion muß dem Leser überlassen werden."
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Soweit das Buch. Frage: hat da oder hier überhaupt irgend jemand noch den Durchblick, welche Zentralbank und welcher Staat wieviel Gold hat und wo das ist? Und was ist davon verliehen oder geliehen oder auf Termin verkauft oder oder?
Das mit der "Goldreserve" scheint ja mehr und mehr zu einer Farce zu werden. Eine Goldreserve kann doch wohl nur etwas sein, was ich tatsächlich habe, also physisch habe, und das dann auch wirklich mir gehört, ich das daher nicht verliehen habe oder sonst irgendwelche Spekulationen damit treibe.
Das ganze schreit förmlich danach, eines Tages in die Luft zu fliegen.
Und wie ist das nun mit"unserem" Goldschatz? Eichel bekommt ja regelmäßig eine nasse Stirn, wenn er danach gefragt wird, ob Deutschland nicht eventuell mal ein bißchen"überschüssiges" Gold verkaufen könne, um die Staatsfinanzen aufzubessern. Das Gesicht erinnert mich dann immer an jemanden, der genau weiß, daß er das niemals tun kann, weil er gar nichts zum Verkaufen hat. Oder beziehungsweise er weiß, daß er Gold nicht verkaufen kann, weil das auf die Dauer noch mehr Schaden anrichten würde. Dann wäre er wohl klüger, als ihm landläufig zugetraut wird.
Zum Schluß schreibt Lips:
Und der deutsche Bürger?
<FONT COLOR="#0000FF">"... Da die Torheit der Regierenden keine Grenzen kennt, bleibt dem klugen Bürger nichts anderes übrig, als sein Schicksla selbst in die Hand zu nehmen und sich seine persönlichen Goldreserven anzulegen und mit Vorteil, solange es noch so billig ist, wie zum heutigen Zeitpunkt."</FONT>
Wer will sich dieser Konklusion nicht anschließen in Anbetracht des Irrsinns, der da offenbar geschieht?
Grüße,
Michael
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