--><font size="5">Byron Wiens"Liste der Ăberraschungen" verspricht hervorragendes Aktienjahr </font></font>
Chef-Investmentstratege von Morgan Stanley erwartet Anstieg des S&P-500 um 18 Prozent - Zudem werde die US-Notenbank Fed die Leitzinsen 2004 unverĂ€ndert lassen - Zudem: Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und sein Stellvertreter Paul Wolfowitz treten zurĂŒck, weil sie ihre Arbeit als so gut wie getan ansehen
New York - Sie ist ein echter Klassiker und wird von den Börsianern stets mit Spannung erwartet: die traditionelle"Liste der Ăberraschungen" von Byron Wien, Chef-Investmentstratege bei Morgan Stanley. Nun hat Wien das Papier fĂŒr 2004 vorgelegt, das fĂŒr die Marktteilnehmer einige gute Nachrichten bereit hĂ€lt.
So soll der amerikanische Benchmarkindex Standard & Poor's 500 in diesem Jahr um 18 Prozent auf 1300 Punkte zulegen."Der Markt ist unterbewertet", erlĂ€utert Wien seine sehr optimistische Prognose."Die Unternehmensergebnisse werden besser als erwartet ausfallen." Pharmawerte und andere Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung von"hoher QualitĂ€t" dĂŒrften dabei noch besser abschneiden als der Leitindex, betont der Stratege.
Eine weitere Prognose von Wien lautet, dass die US-Notenbank Federal Reserve die Zinsen trotz eines krĂ€ftigen Wirtschaftswachstums wahrscheinlich das gesamte Jahr unverĂ€ndert lassen werde. Daher werde die Rendite zehnjĂ€hriger US-Anleihen unter fĂŒnf Prozent bleiben.
Seit 1986 veröffentlicht der Stratege jeweils zum Jahresanfang eine Liste von Ereignissen, die seiner Auffassung nach mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent oder mehr eintreten werden. Mit seiner Prognose, dass der S&P-500 um 18 Prozent zulegen wird, liegt er deutlich höher als 14 von Bloomberg News befragte Experten. Diese rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von 2,9 Prozent auf 1145 Punkte."Die Chance, dass der S&P das Jahr bei 1145 Punkten beendet, ist gleich Null", hÀlt Wien dagegen. Entweder werde es sehr viel besser oder sehr viel schlechter ausfallen. Beim Nikkei-225 erwartet Wien einen Anstieg von 20 Prozent auf 13 000 ZÀhler, weil"die japanische Konjunktur an Schwung gewinnt". 2003 stieg der Nikkei erstmals seit 1999, wenn auch nicht bis auf 11 000 Punkte, wie Wien vorhergesagt hatte.
Als weitere Ăberraschungen fĂŒr das Jahr 2004 nennt Wien:
- Osama bin Laden wird an der Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan gefasst. Es gibt keinen"gröĂeren Terrorangriff mit Todesopfern in den USA". Im vergangenen Jahr hatte Wien vorhergesagt, dass der irakische Diktator Saddam Hussein 2003 sein Amt als PrĂ€sident niederlegen und ins Exil gehen werde.
- Die UnterstĂŒtzung fĂŒr"radikale Islamisten" in Saudi-Arabien gefĂ€hrdet die saudische Monarchie und stört die Ă-lförderung. Der Rohölpreis steigt auf ĂŒber 40 Dollar je Barrel. Die Aktienkurse von Ă-lkonzernen klettern.
- Nach einem Jahr Untersuchungen der Fondsbranche legen die Kurse der Vermögensverwalter Alliance Capital Management, Marsh & McLennan und Federated Investors zu, weil der Aktienmarkt stark ist und die Kontrollen in der Branche verbessert worden sind.
- US-VizeprĂ€sident Dick Cheney will sich nicht zur Wiederwahl aufstellen lassen und wird von Bill Frist, dem MehrheitsfĂŒhrer im Senat, abgelöst. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und sein Stellvertreter Paul Wolfowitz treten zurĂŒck, weil sie ihre Arbeit als so gut wie getan ansehen, nachdem US- PrĂ€sident George W. Bush die Zahl der im Irak stationierten US-Truppen reduziert hat."Der letzte Punkt ist ein bisschen gewagt", rĂ€umt Wien ein.
Vor einem Jahr sagte Wien richtig voraus, dass US-Aktien den ersten Jahresgewinn seit 1999 verzeichnen werden. Auch prognostizierte Wien richtig, dass Brasilien eine Rallye der lateinamerikanischen AktienmĂ€rkte anfĂŒhren wird. Ein zweites Jahr in Folge lag Wien dagegen mit seiner Prognose falsch, dass US-Notenbankchef Alan Greenspan den Hut nehmen wird. Und auch Senatorin Hillary Clinton trat nicht als PrĂ€sidentschaftskandidatin an. [b]Bloomberg
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