dottore
07.01.2004, 11:51 |
Golddeckung Thread gesperrt |
-->Hi,
vielleicht sollte noch dies & das deutlicher gemacht werden, zumal, um die aktuellen Vorgänge besser zu verstehen:
Golddeckung. Die war de facto immer 100 %. Bei allen Währungen, die auf Gold basierten. Die 100 % waren nur eine Grenze, ab deren Unterschreitung die ZBs Steuern bezahlen mussten, nämlich Abführung des Gewinns, der sich daraus (Rediskont) ergab bzw. ab der"offiziellen" Grenze zusätzliche Strafsteuern (z.B."Banknotensteuer" im Dt. Reich).
Die Gold-ZBs gehörten teils dem Staat, teils Privaten. Gehörten sie dem Staat, kassierte der die Steuer, gehörten sie Privaten, dann diese. Solche Steuerzessionen sind nichts Neues.
Banknoten kamen zunächst gegen Wechsel in Umlauf. Sobald die Wechsel wieder aus der ZB waren und vom Wechselschuldner bezahlt, war auch die Banknote wieder weg. Die Vorstellung, dass es"ungedeckte" Banknoten gegeben habe, ist insofern falsch. Hätte es keine Wechsel mehr gegeben, wären alle Noten in die ZB zurückgekehrt und die ZB hätte aktiv nur noch ihren Goldbestand und passiv ihr Kapital dagegen verbucht. Die Wechselgläubiger wären auf dem Umweg über das Inkasso der ZB an das Gold gekommen, das die Wechselschuldner der ZB hätten zur Auslösung ihrer Wechsel andienen müssen.
Dies hatte sich zwar in der Realität mit Banknoten, die gegen den Goldbestand ausgegeben waren, vermischt. Aber das ist eine völlig andere Geschichte. Diese Banknoten waren simple Depotscheine für deponiertes Gold. Beides ist also streng zu trennen.
Aus der Idee der Depotscheine stammte zwar das"zahlbar bei Sicht", weshalb insofern eine"Überbrückung" geschaffen wurde (3 Monate, die übliche Laufzeit der Wechsel, die ZB-fähig waren). Aber letztlich kam es auf die Fähigkeit der Wechselschuldner an, innerhalb der Frist, den Wechsel gegen Gold auszulösen, das allein GZ war (die Banknoten wurden im Reich z.B. erst 1907 GZ). Dies empfahl sich, wenn der Goldpreis unter der Parität stand. Stand er drüber, war es günstiger, den Wechsel mit Noten einzulösen.
Die Banknoten waren also (theoretisch) immer durch Gold gedeckt: entweder durch ohnehin in der ZB vorhandenes oder wenig später bei ihr eintreffendes. Um zu verhindern, dass noch nicht in die ZB zurückgekehrtes Gold vorzeitig abgefordert wurde, hatten die ZBs (die Wechsel ja ihrerseits nicht vor der Zeit fällig stellen konnten, nachdem sie rediskontiert waren und in ihr lagen) nur die Möglichkeit, den weiteren Rediskont zu verteuern bzw. dann wieder zu senken (was zu den hier schon diskutierten sehr häufigen Änderungen des Rediskontsatzes führte - manchmal mehrmals in einem Monat).
Wären der ZB tatsächlich alle Noten auf einen Schlag präsentiert worden ("Sicht"), wäre sie erledigt gewesen. Deshalb wurde bei Runs vorne immer schön langsam ausgezahlt, in der Hoffnung, dass hinten die laufend fälligen Wechsel mit Gold bedient wurden bzw. dass die in Form von Gold thesaurierten Reserven, die Passivposten zu physisch vorhandenem Gold waren, ausreichten.
Immerhin war das Geschäft der ZBs risikoreicher als heute, wobei die Risiken entweder vorab ausgeschlossen werden konnten (reichliche Kapitalaustattung in Form von hinterlegtem Gold und damit thesauriertem Gold - die alte Funktion des"Staatsschatzes" [ja, so was gab's mal tatsächlich!] oder im Laufe der Geschäftstätigkeit durch die Bildung entsprechender Reserven aus nicht ausgeschütteten Gewinnen.
Diese"Reserverolle" des Goldes zur Verhinderung eines ZB-Konkurses (Insolvenz) beginnt jetzt wieder ein wichtiger Faktor zu sein - allerdings nur im Euro-Raum. Die BoJ hat so gut wie nichts und die Fed-Banken haben nur noch Erinnerungsposten. Auf physisches Gold haben sie keinen direkten Zugriff mehr - es liegt in Fort Knox.
Gruß!
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Euklid
07.01.2004, 12:13
@ dottore
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Re: Golddeckung |
-->
>Diese"Reserverolle" des Goldes zur Verhinderung eines ZB-Konkurses (Insolvenz) beginnt jetzt wieder ein wichtiger Faktor zu sein - allerdings nur im Euro-Raum. Die BoJ hat so gut wie nichts und die Fed-Banken haben nur noch Erinnerungsposten. Auf physisches Gold haben sie keinen direkten Zugriff mehr - es liegt in Fort Knox.
>Gruß!
Hallo dottore
wieso soll das Gold nur im Euro-Raum diese Rolle spielen?
Etwa wegen der vielleicht momentan zu starken Währung?
Es war noch nie ein Problem eine Währung durch hauseigene Maßnahmen zu schwächen.
Das Gegenteil davon ist wohl eher die Wahrheit.
Sollten sie auf die Bilanz im Hinblick auf die Währungsreserven der Dollars in den europäischen Banken anspielen sehe ich darin auch kein Problem.
Der Dollar leidet an massivem Vertrauensverlust und nur das ist das Problem.
Wir wären viel weiter in der Diskussion wenn wir definitiv wüßten was in Fort Knox tatsächlich eingelagert ist.
Daß sie jetzt die Probleme in einer zu starken Währung sehen wo sie sie vorher beim zu schwachen Euro als er getestet wurde ausgemacht haben entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Nur eine starke Währung erzwingt auf Dauer eine Wettbewerbsfähigkeit der hauseigenen Wirtschaft.Und nur weil alle jetzt jodeln vor Schmerzen und Abstrichen kann es voran gehen.
Amerika geht die laue Methode des Abwertens und nicht Europa.
Gruß EUKLID
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zucchero
07.01.2004, 13:55
@ Euklid
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haben ein gewehr - ezb hat wenigstens 1/3 golddeckung der banknoten (owT) |
-->
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dottore
07.01.2004, 14:00
@ Euklid
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Re: Es geht um die ZBs SELBST! |
-->Hi Euklid,
grundsätzlich vorweg: Es geht längst nicht mehr um Finessen, sondern ums Eingemacht, nämlich um die ZBs selbst bzw. deren Solvenz!
>wieso soll das Gold nur im Euro-Raum diese Rolle spielen?
Weil die anderen ZBs (Ausnahme SNB, die dazuzuzählen ist) kein Gold haben. Sie können daher auch kein Interesse an einer Goldposition (aktiv) und deren möglichst hohen Bewertung haben.
Extremfall:
1. Alle Euro-ZBs gehen auf Null-Zins, habe also keinerlei Einnahmen aus ihrer Banknoten-Tätigkeit. Aus den bei ihnen verpfändeten Titeln ziehen sie keine Zinsen, da diese den Pfandgebern zustehen. Aus den Devisentiteln, die im wesentlichen Dollar-Titel sind, ziehen sie zwar Zinsen, da die Dollar-Titel aber fallen, müssen sie die Zinsen mit den Kursverlusten verrechnen.
Um Löhne und Gehälter bezahlen zu können (von Gewinnen an Staat bzw. restliche Privataktionäre ganz abgesehen), muss der POG steigen! Aus seiner Höherbewertung lassen sich die entsprechenden Passiva (laufende Rechnungen usw.) bezahlen.
2. Die BoJ und die Feds haben den POG als"Geldregen" (Kostendeckung) nicht zur Verfügung, da sie kein (kaum) Gold haben. Sie müssen sich bei Nullzins aus der Notenausgabe gegen Kurzläufer aus den Zinsen der bei ihnen liegenden länger laufenden Staatspapieren decken. Diese tragen zwar die laufenden Kosten über eine gewisse Zeit, sind aber am Ende ein Minusgeschäft für den Staat, der sich letztlich auch für die Bezahlung der Kosten der ZB verschulden muss.
Damit haben wir zwei komplett verschiedene Konzepte und ergo Strategien. Was ist zu erwarten?
A. Zwischen den USA und Japan wird sich die Handelsbilanz über den WK ausgleichen. Japan ist da chancenlos. Der Yen wird solange steigen, bis der Saldo zu den USA verschwunden ist. Wechselkurse werden in Zukunft, wenn alle ZBs mit ihrer Nuller-Politik gleichgeschaltet sind, nicht mehr von"Finanzströmen" beeinflusst, weil es keine nennenswerten Arbitrage- oder Differenzgewinne mehr gibt. Wie auch?
B. Bleiben USA/Japan und Euro-Raum. Auch deren WKs werden sich beim Ausgleich der Habi einpendeln. Das ist ja überhaupt der innere Witz des Dollar-fällt-gegen-alles: Es ist de facto nichts anderes als der immer rascher daher kommende Habi-Ausgleich, den der Markt ganz normal erzwingt - oder wie hätte das Leistungsbilanz-Defizit, oft genug bejault, sonst verschwinden sollen?
Die Japaner haben ihre Krise (US-Export) schon hinter sich, auch immer noch abfederbar durch Dollarhochkauf und bleiben geduldig hocken, bis besseres Wetter aufzieht. Nicht so der Euro-Raum mit seinen aberwitzigen Wohlfahrtsstaaten. Hier wird's intern kritisch (sozial, Unruhen).
Nun kann die EZB nicht intervenieren, da WKs nicht ihr Geschäft sind, und ergo auch nicht den Dollar hochkaufen wie die BoJ (das könnten nur nationale ZBs, aber wie sich einigen?). Also bleiben den Euro-ZBs nur die EZB-Zinssenkung - auf Null.
Damit kommt es aber zum Ertrags- und Solvenzproblem (oben). Ist dann auch zwischen USA und Euroraum das Leibi-Defizit weg, bleibt der Dollar, wo er ist - und damit ist's auch mit dem POG nach oben grosso modo vorbei. Ab dann wird's bitter, aber so weit ist es noch nicht.
>Etwa wegen der vielleicht momentan zu starken Währung?
>Es war noch nie ein Problem eine Währung durch hauseigene Maßnahmen zu schwächen.
In dem Dreierblock geht's nicht.
>Das Gegenteil davon ist wohl eher die Wahrheit.
>Sollten sie auf die Bilanz im Hinblick auf die Währungsreserven der Dollars in den europäischen Banken anspielen sehe ich darin auch kein Problem.
>Der Dollar leidet an massivem Vertrauensverlust und nur das ist das Problem.
Es ist nur das anlaufende Verschwinden des Leibi-Defizits. Noch gibt es keinen Grund an der Solvenz der üblichen Dollarschuldner in den USA zu zweifeln.
>Wir wären viel weiter in der Diskussion wenn wir definitiv wüßten was in Fort Knox tatsächlich eingelagert ist.
Definitiv die ca. 8000 to. Es ist ganz ausgeschlossen, dass die Controler (of the currency usw.) durch leere Tresore huschen und Gold erfinden.
>Daß sie jetzt die Probleme in einer zu starken Währung sehen wo sie sie vorher beim zu schwachen Euro als er getestet wurde ausgemacht haben entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Jeder ist halt so komisch wie er kann. Der schwache Euro war - wie oft genug gepostet - das Resultat der Verschuldungen in Euro der US-Banken plus Kassa-Transfer.
>Nur eine starke Währung erzwingt auf Dauer eine Wettbewerbsfähigkeit der hauseigenen Wirtschaft.Und nur weil alle jetzt jodeln vor Schmerzen und Abstrichen kann es voran gehen.
>Amerika geht die laue Methode des Abwertens und nicht Europa.
Amerika wertet gar nichts ab. Das tut der Markt: Das Leibi-Defizit verschwindet halt.
Gruß!
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dottore
07.01.2004, 14:11
@ zucchero
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Re: Per Ultimo Nov 2003 alle Euros ganz genau... |
-->... mit 32,098... % in Gold gedeckt.
Jawoll!
Dem Euro scheint's zu reichen, gell?
Und Gruß!
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McShorty
07.01.2004, 14:34
@ dottore
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Re: Fragen zur Bewertung von Gold + desen Buchung |
-->Hallo Dottore,
das ist ja alles hoch interessant + kompliziert, das muß ich erst einmal in Ruhe verdauen.
Hier aber auf die Schnelle mal ein paar Fragen.
Wenn bei den euopäischen ZB´s Einnahmeusfälle durch sinkende Zinsen und auch weniger Kredite (od. weniger Zuwachs desselben!) entstehen und gleichzeitig Verluste aus Dollar-(und anderen)Anlagen auftreten, können die ZB´s das nur durch eine Höherbewertung des POG ausgleichen, richtig? Es wird also die Aktivseite beim Gold vergröert? Was + wie macht man auf der Passivseite? Banknoten drucken ü sie in den Tresor den ZB´s legen? Aber dann sind doch die"Einnahmen" + event. Gewinne de ZB´s nichts als heiße Luft, also nicht realwirtschaftlich erarbeitet? Nur gebucht (+ viell. gedruckt), wie immer mehr in den entw. kap. Staaten, ähnlich den Staatschulden + Zinsen darauf?
Je nierdiger die Zinseinnahmen der ZB´s (durch niedrige Zinsen selbst od. maues Kreditgeschäft) - desto mehr sind ZB´s an hohem/höheren POG interessiert?
Was passiert wenn in dieser Situation POG fällt, die Produzenten sich auf einmal entschließen, massiv zu fördern + auf Termin oder physisch verkaufen (Rußland, SA u.a.)? Klappen dann die ZB´s wie Kartenhäuser zusammen?
Danke + Gruß
McShorty
P.S. Was macht eigentlich dieses komische Loch (gebuchte Banknoten?) in der ECB-Bilanz? Sie haben doch da ein Auge drauf?
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CRASH_GURU
07.01.2004, 14:49
@ dottore
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Re: @ dottore Es geht um die ZBs SELBST! |
-->Hallo dottore,
sehr guter Beitrag. Ich hätte dazu zwei Fragen:
>Definitiv die ca. 8000 to. Es ist ganz ausgeschlossen, dass die Controler (of the currency usw.) durch leere Tresore huschen und Gold erfinden.
Ich habe des öfteren gelesen, dass die Fort Knox Bestände das letzte mal vor mehr als 10 Jahren physisch geprüft wurden. Sind irgendwelche Dokumente zu Deiner obiger Aussage im Internet??
Wo kann man denn die Goldbestände der Euro ZBs nachlesen?
Gruss
cg
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dottore
07.01.2004, 15:24
@ McShorty
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Re: Fragen zur Bewertung von Gold + desen Buchung |
-->Hi,
>Hier aber auf die Schnelle mal ein paar Fragen.
>Wenn bei den euopäischen ZB´s Einnahmeusfälle durch sinkende Zinsen und auch weniger Kredite (od. weniger Zuwachs desselben!) entstehen und gleichzeitig Verluste aus Dollar-(und anderen)Anlagen auftreten, können die ZB´s das nur durch eine Höherbewertung des POG ausgleichen, richtig?
Ja.
>Es wird also die Aktivseite beim Gold vergröert?
Ja.
>Was + wie macht man auf der Passivseite?
Zunächst geht's über die G+V und damit werden die laufenden Kosten gedeckt, Rest Gewinn und der geht an die Finanzminister.
Technisch geht's so: Der (Vor-)Posten Ausgleich aus Nettoneubewertung (passiv) wird in sonstige Passiva verwandelt und die in Höhe des Gewinns werden durch Forderung der öffentlichen Hand (gg. ZB) ersetzt. Sobald die öff. Hand die nächste Anleihe zurückzahlt (geht nur über ZB) hat die ZB auf Unterkonto den gesamten Erlös aus Anleiherückzahlung und saldiert den mit dem, was sie selbst der öff. Hand schuldet. Mit der Differenz wird also die Summe der von der öff. Hand zu leistenden Rückzahlung gemindert. Zusätzliches Geld erscheint nicht.
>Banknoten drucken ü sie in den Tresor den ZB´s legen?
Nein, verschwindet ganz von selbst. ZB hat Schuld (ex Gewinn) gegen öff. Hand und gleichzeitig Forderung an sie (ex wo ist das Geld zur Rückzahlung der Anleihe?) und saldiert beides.
Die Jungs außerhalb der ZB kriegen die volle Rückzahlsumme, die bei ihnen aber gleich wieder durch die nächste Anleihe (oder Direktkredit an die öff. Hand) abgeknöpft wird.
Die öff. Hand ist immer im Minus! Das kann zwar im Laufe eines jahres mal ein Kassenplus werden, aber bis Jahresende ist es todsicher wieder weg und das Gesamtminus (Rückzahlungsverpflichtungen) ex früheren Schulden, die laufend fällig werden, wird dann vorgetragen.
Daher gäbe es nur einen einzigen Weg, das Elend zu beseitigen: POG steigt so immens, dass mit dem dann an die öff. Hand auszuschüttenden Gewinn alle öff. Schulden verschwänden - und die öff. Hand noch mit einem Kassen- und Etat-Netto-Plus übrig bliebe. DAS wäre dann zusätzliches Nettogeld - OHNE Laufzeit, da Gold, gegen das es erscheinen würde, selbst keine Laufzeit hat, also niemals fällig wird.
Problem: Dann DARF der POG niemals mehr fallen, da sonst die ZB sofort in Verlust kommt (Aktivseite kürzer) und der Staat den Verlust zur Insolvenzverhinderung wieder ausgleichen müsste - zunächst mit dem Nettogeld (verschwindet passiv in der ZB = Banknoten weg und verbrannt und aktiv in der kleineren Goldposition). Und danach (falls POG weiter fällt) durch Ausgleich des ZB-Verlustes durch neue Staatsschulden.
>Aber dann sind doch die"Einnahmen" + event. Gewinne de ZB´s nichts als heiße Luft, also nicht realwirtschaftlich erarbeitet?
Richtig. Aber da sie - siehe eben - sofort saldiert werden, läuft es darauf hinaus, dass der Staat in dieser Höhe keine zusätzlichen Steuern (= realwirtschaftliches Erarbeiten der Bürger) erheben müsste. Es ist dann nichts anderes als eine Steuersenkung.
>Nur gebucht (+ viell. gedruckt), wie immer mehr in den entw. kap. Staaten, ähnlich den Staatschulden + Zinsen darauf?
Nicht gedruckt, sondern - siehe nochmals eben - mit bereits bestehenden"Forderungen" des Staates auf zusätzliche Steuern saldiert.
Oder so: Die ZB ist eine Steuererhebungsanstalt (wie Tankstelle oder Lohnbüro). Nur dass die ZB gleichzeitig auch die Höhe der Steuer festsetzen kann (im Gegensatz zur Tankstelle).
>Je nierdiger die Zinseinnahmen der ZB´s (durch niedrige Zinsen selbst od. maues Kreditgeschäft) - desto mehr sind ZB´s an hohem/höheren POG interessiert?
Ja. Sie sind letztlich wie alle Spekulanten, die höhere Sachpreise erwarten (Grundstücke wäre das selbe). Mit dem Unterschied, dass sich auch der POG, wie alle Preise nur durch zusätzliche Kredite erhöhen kann und diese in Form von"Geld", um das Goldgeschäft zur Kasse zu bezahlen, beim Spekulanten (ZB) selbst beschafft werden muss - wieder gegen die ZB-Steuer.
>Was passiert wenn in dieser Situation POG fällt, die Produzenten sich auf einmal entschließen, massiv zu fördern + auf Termin oder physisch verkaufen (Rußland, SA u.a.)? Klappen dann die ZB´s wie Kartenhäuser zusammen?
Die Euro-ZBs kommen in Probleme. Sie können zwar noch andere Passiva auflösen, die sie gegen Gold gebildet haben, aber danach ist Schluss und es geht ans Kapital und die Rücklagen.
Klartext: Haben die ZBs Nullzins, können sie ihre eigenen Kosten nur durch Erträge aus der Devisenposition decken. Fällt die um mehr als die Zinsen daraus, muss der POG steigen. Steigt er nicht: Ende. ZBs geschlossen. Deshalb fängt die Buba ja mit diesen komischen"Kostensenkungen" an (Filialen zusammenlegen, Leute raus). Die sind ja nicht blöd, sondern riechen was.
>Danke + Gruß
>McShorty
>P.S. Was macht eigentlich dieses komische Loch (gebuchte Banknoten?) in der ECB-Bilanz? Sie haben doch da ein Auge drauf?
Nichts Neues. Position wie eh und je.
Gruß!
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McShorty
07.01.2004, 16:10
@ dottore
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Re: Danke! Frage zu BOJ, wie macht die das? |
-->Hallo Dottore,
Danke für die ausführliche Antwort. Sieht ja wohl alles andere als lustig aus (tja, das Leben ist wohl doch kein bunter Teller). Wenn die ZB´s ersteinmal mit Höherbewerten angefangen haben und der POG sinkt irgendwann wieder, sind die ja wieder gekniffen. Dann müssen die ZB´S ja wieder abschreiben + next Lost steht ins Haus. Mal sehen wie lange die Schose so noch läuft.
Mal ´ne Frage zu zu never ending Japan. Wovon hat die BOJ denn die letzten Jahre während ihrer Fast-Null-Zins Politik gelebt? Wohl kaum von Zinseinnahmen in Yen?
Wenn ich mir den Kursverlauf USD/YEN ansehe,
Gruß, zweifend + kopfschüttelnd
McShorty
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Theo Stuss
07.01.2004, 16:48
@ dottore
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Re: Welche ZB will denn hohe Zinsen? |
-->>Klartext: Haben die (europäischen) ZBs Nullzins, können sie ihre eigenen Kosten nur durch Erträge aus der Devisenposition decken. Fällt die (sich aus verzinslichen Dollarforderungen bestehende Devisenposition) um mehr als die Zinsen daraus, muss der POG steigen, (indem die europäischen ZBs selbst Gold hereinnehmen). Steigt er nicht: Ende. ZBs geschlossen. Deshalb fängt die Buba ja mit diesen komischen"Kostensenkungen" an (Filialen zusammenlegen, Leute raus). Die sind ja nicht blöd, sondern riechen was.
Hi Dottore,
da sich die ZBs gegen hohe Zinsen sträuben, bleibt also nur der Weg über die Reflationierung und auch den plafondierten POG(EUR).
Oder anders ausgedrückt, LeiBi-Defizit kann erst verschwinden, wenn die Gleichung
POG($) / ($/EUR) = ungefähr konstant
nicht mehr gilt. Der POG(EUR) wird sich also vollständig vom POG($) lösen müssen und zwar so lange, bis bei sich bei Nullzins ein festes Wechselkursverhältnis zwischen EUR/$ über eine Quasi-Parität beider Währungen zu einer Gewichtseinheit Gold neu einstellt, bei der das LeiBi-Defizit verschwinden kann.
Gruß,
Theo
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FOX-NEWS
07.01.2004, 17:22
@ McShorty
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Warum sollen sie nicht bescheissen? |
-->Hi,
Bücher frisieren, Geld rausblasen... sie haben die MACHT dazu
sam
PS: Erinnert ihr euch noch an die Transfer-Rubel Geschichte?
Da haben doch nach dem Zusammenbruch der Sovietunion ein paar Mafiosi die Bücher einer Sibirischen Bank frisiert und ein Konto mit 180 Mia(!) Transferrubeln gefaked. (1Transferrubel ~ 4.8 DM). Das war eine Summe in höhe des damaligen BSP von D-Land.
Die gierigen Kerle sind dadurch aufgefallen, dass sie das Material in 100Mio Tranchen via Schweiz kurant machne wollten.
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dottore
07.01.2004, 18:11
@ CRASH_GURU
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Re: Hier geht's nach Fort Knox: |
-->Hi cg,
>Ich habe des öfteren gelesen, dass die Fort Knox Bestände das letzte mal vor mehr als 10 Jahren physisch geprüft wurden. Sind irgendwelche Dokumente zu Deiner obiger Aussage im Internet??
Die Bestände werden jedes Jahr per 30. 9. inventarisiert. Fort Knox untersteht wie alles Gold und Silber der US Münze. Da fehlt kein Gramm. Wer anderes erzählt, weiß nicht, wovon er spricht. Den Jahresbericht bitte nachlesen unter:
Hier gehts zu Fort Knox
Ab Seite 64 alle benötigten Details.
Besucher sind nicht zugelassen. Aber es ist ausgeschlossen, dass da gefälschte Statements abgegeben oder gedruckt werden.
>Wo kann man denn die Goldbestände der Euro ZBs nachlesen?
Bestände nur als Gold und Goldforderungen angegeben. Monatsberichte der EZB mit laufender Marktbewertung, zuletzt per 28. 11. 2003.
Gruß!
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dottore
07.01.2004, 18:44
@ Theo Stuss
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Re: Woher Profit? Und: Zinsen spielen ABSOLUT KEINE Rolle in der Wirtschaft! |
-->Hi Theo,
>da sich die ZBs gegen hohe Zinsen sträuben,
Wer sagt denn das? Die einzige Staatsbehörde, die Profit macht. Noch.
>bleibt also nur der Weg über die Reflationierung
ZBs können nicht reflationieren, da sie keine Kredite vergeben. Reflationieren kann nur die Wirtschaft selbst. Per Kredit.
Außerdem spielen Zinsen sowieso absolut keine Rolle in der Wirtschaft - im Gegensatz zu dem, was gelegentlich behauptet wird.
Lt. Bundesbank (Oktober 03 für 2000/01 als letztverfügbar) liegen die Zinsaufwendungen sämtlicher Unternehmen, ob groß, ob klein bei 1 bis max. 2,5 % der Gesamtaufwendungen!
1 % bei Großunternehmen, 2,5 % bei Nichtkapitalgesellschaften.
Zum Vergleich: MATERIALaufwendungen zwischen 58 und 68,5 %, PERSONALaufwand zwischen 14 und 24.
Die ganze Vorstellung von Reflationierung via"Zinssenkungen" ist HUMBUG wie die Vorstellung von"Zinslasten" (oder 30, gar 40 Prozent"Zinsanteil in Preisen") kompletter SCHWACHSINN ist.
Es kommt einzig und allein darauf an, ob sich durch NACHFRAGE nach Titeln, die einen Zins verheißen, der KURS der Titel hebt (Rendite runter) und entsprechend aus dem Kursgewinn ZUSÄTZLICHE KREDITMÃ-GLICHKEITEN ergeben - wie bei einem Haus, das ich höher belasten kann, wenn es von 100.000 auf 200.000 Euro steigt.
>und auch den plafondierten POG(EUR).
Der kann nicht plafondiert werden - es sei denn die ZBs gehen wirklich in de Markt. Dann aber tanzt der Teufel!
>Oder anders ausgedrückt, LeiBi-Defizit kann erst verschwinden, wenn die Gleichung
>POG($) / ($/EUR) = ungefähr konstant
Anders. Das Leibi-Defizit verschwindet, wenn alle Waren (inklusive Gold!) gegen Dollar so teuer geworden sind, dass sie der Amerikaner nicht mehr kauft. Wir sind auf bestem Weg dahin.
Der klassische Leistungsbilanzausgleich in altväterlicher Art.
>nicht mehr gilt. Der POG(EUR) wird sich also vollständig vom POG($) lösen müssen
Ja, die beiden treibt's massiv auseinander. Aber dass sich dabei der POG / Euro von dem Euro löst (also IN Euro steigt) - ist (noch) nirgends zu sehen (siehe Popeyes dauernde Mahnungen dazu).
>und zwar so lange, bis bei sich bei Nullzins ein festes Wechselkursverhältnis zwischen EUR/$
Ja, so schaut's aus. Vielleicht beim Dollar / Euro von 1,30 / 1,50? Je nach Over-Shooting (vorher 1,80?).
>über eine Quasi-Parität beider Währungen zu einer Gewichtseinheit Gold neu einstellt, bei der das LeiBi-Defizit verschwinden kann.
Ja, genau so sehe ich es auch. In Dollar wird die Unze vielleicht bis > 600/800 hochzucken. Overshooting drüber. Oder sagen wir so: VWs werden kaum overshooten, ein Spekulationsmetall kann sogar extrem. Dann aber oh, oh...
Der Preisfindungsprozess wird jedenfalls ein Höllenritt.
Gruß!
Nach dem Höllenritt - so jedenfalls mein"Drehbuch" - beginnt dann das zermürbende Finale. Und wir sehen... ich sag's lieber nicht.
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CRASH_GURU
07.01.2004, 19:02
@ dottore
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Re: Hier geht's nach Fort Knox: Danke EZB zeigt unveränderte Goldbestände!?? |
-->Gold und Goldforderungen
Die EZB hielt am 31. Dezember 2002 unverändert
24,7 Mio Unzen Feingold, da im Berichtsjahr
keine Goldtransaktionen durchgeführt
wurden. Die Änderung in der Bilanzposition
resultiert aus der vierteljährlichen
Neubewertung (siehe „Gold, Fremdwährungsforderungen
und -verbindlichkeiten“ im Abschnitt
Rechnungslegungsgrundsätze).
Also kommen die +10 Milliarden nur durch Preissteigerung / Neubewertung zustande!
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apoll
07.01.2004, 19:10
@ dottore
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Re: Hier geht's nach Fort Knox: |
-->>Hi cg,
>>Ich habe des öfteren gelesen, dass die Fort Knox Bestände das letzte mal vor mehr als 10 Jahren physisch geprüft wurden. Sind irgendwelche Dokumente zu Deiner obiger Aussage im Internet??
>Die Bestände werden jedes Jahr per 30. 9. inventarisiert. Fort Knox untersteht wie alles Gold und Silber der US Münze. Da fehlt kein Gramm. Wer anderes erzählt, weiß nicht, wovon er spricht. Den Jahresbericht bitte nachlesen unter:
>Hier gehts zu Fort Knox
>Ab Seite 64 alle benötigten Details.
>Besucher sind nicht zugelassen. Aber es ist ausgeschlossen, dass da gefälschte Statements abgegeben oder gedruckt werden.
>>Wo kann man denn die Goldbestände der Euro ZBs nachlesen?
>Bestände nur als Gold und Goldforderungen angegeben. Monatsberichte der EZB mit laufender Marktbewertung, zuletzt per 28. 11. 2003.
>Gruß!
Lieber dottore!
Es ist ja sehr erhaben,daß Du den Berichten der US-Münze glaubst und für ausgeschlossen halte ich bei denen da drüben überhaupt nichts,haben diese Amis
doch ständig bewiesen daß sie mit allen Raffinessen ihre Bilanzen fälschen,warum
also der Welt nicht was vorgaukeln,was schon lange in der Hand höherer Interes-
sen liegt.Trau schau wem,-dem Lügengeist jedenfalls kein Wort.Das amerikanische
Imperium wurde doch nur durch Betrug/Täuschung/Lüge/Mord/Krieg und dem monopo-
listischen grünen Dreck geschaffen und warum sollte es mit den Goldbeständen an-
ders sein? Um Deine Illusionen auf ein gesundes Maß zu reduzieren, empfehle ich
Dir den letzten Bieler Wirtschaftsbrief von Dirk Schröder(Anschrift kennst Du ja
wenn nicht, laß es mich wissen. Dieser lautet: Amerika"Die Juden als Tätervolk"
das beste,was er bisher recherchiert hat.Übersicht: Zeugung und Geburt einer
Weltmacht/ Die Shoah an den Indianern Nordameriaks/ Die Versklavung der Schwar-
zen und der Europäer/ Die permmanente Vertreibung der Juden. Es handelt sich um
die Nummer 147. Bestellen es lohnt sich wirklich,hier wurden bisher ungeahnte
Dinge offengelegt.Grüße Apoll
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dottore
07.01.2004, 19:11
@ CRASH_GURU
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Re: Das ist nur die EZB |
-->>Gold und Goldforderungen
>Die EZB hielt am 31. Dezember 2002 unverändert
>24,7 Mio Unzen Feingold, da im Berichtsjahr
>keine Goldtransaktionen durchgeführt
>wurden. Die Änderung in der Bilanzposition
>resultiert aus der vierteljährlichen
>Neubewertung (siehe „Gold, Fremdwährungsforderungen
>und -verbindlichkeiten“ im Abschnitt
>Rechnungslegungsgrundsätze).
>Also kommen die +10 Milliarden nur durch Preissteigerung / Neubewertung zustande!
Nicht bei der EZB, sondern bei allen Euro-ZBs, die Buba hat z.B. 111 Mio Unzen.
Der EZB werden"anteilig" entsprechende Bestände"zugerechnet", wurden aber nicht an sie abgetreten. Wie bei Banknoten, die ihr auch zugerechnet werden (passiv bei ihr gebucht), obwohl sie noch keinen einzigen Schein selbst ausgegeben hat.
Gruß!
|
Euklid
07.01.2004, 19:13
@ dottore
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Re: Hier geht's nach Fort Knox: |
-->>Hi cg,
>>Ich habe des öfteren gelesen, dass die Fort Knox Bestände das letzte mal vor mehr als 10 Jahren physisch geprüft wurden. Sind irgendwelche Dokumente zu Deiner obiger Aussage im Internet??
>Die Bestände werden jedes Jahr per 30. 9. inventarisiert. Fort Knox untersteht wie alles Gold und Silber der US Münze. Da fehlt kein Gramm. Wer anderes erzählt, weiß nicht, wovon er spricht. Den Jahresbericht bitte nachlesen unter:
>Hier gehts zu Fort Knox
>Ab Seite 64 alle benötigten Details.
>Besucher sind nicht zugelassen. Aber es ist ausgeschlossen, dass da gefälschte Statements abgegeben oder gedruckt werden.
<font color=#FF0000>Jetzt kommen sie aber mit dem gleichen Argument daß Galiani vorgeworfen wurde.
Das ist GOTTVERTRAUEN PUR!</font>
Augeschlossen ist rein und gar nichts und das gilt besonders in prekären Situationen.
Nur dann wird gefälscht getrickst und geschummelt daß sich die Balken biegen.
Bei der Lauterkeit von Regierungen würde ich noch nicht mal einen Finger ins Feuer legen,geschweige denn meinen Kopf.
Das könnte heftige Brandwunden geben.
Als der Goldfinger mit James Bond gedreht wurde war das Gold noch da [img][/img]
Es könnte auch eine feinere Variante auftauchen:Das Gold ist da und ist verpfändet an gewisse Scheincheninhaber.
Macht sich ja auch besser wenn Blut auf der Straße fließt.
Gruß EUKLID
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Theo Stuss
07.01.2004, 21:13
@ dottore
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@ Dottore: Jetzt mit Gold eindecken und LeiBi-Defizit beobachten? |
-->Dann kurz vor Verschwinden des LeiBi-Defizits in Ackerland umschichten?
Nur, wer Immos und Land hält, egal ob Bauland oder Ackerland, zeigt dem Staat die Breitseite.
Viel besser:
Gold vergraben und abschreiben und ein Stück Land zur Selbstversorgung halten und auf bessere Zeiten warten, dann Gold ausgraben? Wer weiß das schon.
Eigentum gibt es ohne Titel nicht und den Titel gibt's nicht ohne Staat.
Wer will in Frankreich schon verhindern, daß eine Hundertschaft Zigeuner einem den Wald abholzt und die verkaufen das Holz zum Feuern, wenn hier wirklich nichts mehr geht. Ohne Panzerfaust geht das nicht.
Bereits jetzt besetzen die ständig Rangier- und Verladehöfe von Speditionen. Die Polizei leistet noch Hilfestellung indem sie das Gebiet absperrt, damit einem der Wagen nicht von den Brüdern abgefackelt wird, wenn man dazwischen gerät. Dann verhandelt die Gendarmerie über den Abzug. Habe ich schon oft gesehen.
Puuh!
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