-->Es fehlen einem einfach die Worte, dieser Unfug geistert noch immer rum
Schlecker und Aldi sollten auch schließen. Bei Schlecker arbeitet oft nur 1 Person und bei einigen Aldi's nur 2 Personen. Insbesonderen am einem PC Verkauftstag gibt es dort mehr Geld als in manchen Banken. UPS, DHL usw. verteilen keine Nachnahmesendungen mehr (mein UPS Lieferant hat öfter an einen Pelzhändler per Nachnahme geliefert)
SPIEGEL ONLINE - 07. Januar 2004, 17:53
Ärzte fürchten Raubüberfälle Praxisgebühr: Gefahr für Leib und Leben?
Ärzte und ihre Standesverbände finden immer neue Argumente gegen die Praxisgebühr. Nun gilt sie als Sicherheitsrisiko: Mit Kassen voller Geld, so fürchten die Mediziner, wachse auch das Risiko vor Überfällen.
Praxisgebühr: Gefahr für Leib und Leben?
Berlin -"Wenn heute schon alte Leute auf der Straße für 20 Euro in der Tasche niedergeschlagen werden, dann kann man ja schon fast auf den ersten Raubüberfall auf einen Arzt warten", sagt der Berliner Allgemeinmediziner Rainer Schott. Es sei wohl eine Frage der Zeit, bis es sich in der kriminellen Szene herumgesprochen habe, dass"wir jetzt auch Geld in der Tasche" haben.
Schott befürchtet neben Überfällen auf Praxen Angriffe auf den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Diese Notfallmediziner dürfen wegen des Sicherheitsrisikos bei Hausbesuchen keine morphinhaltigen Medikamente mit sich führen. Da sie nun aber Bares bei sich hätten, könnten sie für Räuber interessant werden, so Schott.
Vor allem für seine Kolleginnen sehe er Gefahren, sagt der Zwei-Meter-Mann."Es sind zwar keine großen Geldsummen, aber für einen Schuss am Bahnhof Zoo reicht es allemal", betont er. Deshalb hätten sich die Bereitschaftsärzte in den vergangenen Monaten dafür eingesetzt, dass sie nur Überweisungen ausstellen dürfen - leider erfolglos."Wenn der erste Überfall passiert ist, wird das Geschrei groß sein", sagt Schott."Wir fühlen uns einfach allein gelassen."
"Bis zu 1000 Euro in den Kassen"
Besonders in den rund 50.000 bundesdeutschen Hausarztpraxen sei die Angst deutlich gewachsen, schätzt der Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl."Die meisten Mediziner kassieren die Praxisgebühr bekanntlich bar von ihren Patienten. Dadurch landen vor allem zu Quartalsbeginn täglich bis zu 1000 Euro in den Kassen." Doch Stahl will die Situation nicht dramatisieren. Er rät den Ärzten stattdessen, das Geld ein- bis zweimal am Tag zur Bank zu bringen.
"Alles nur Theorie", widerspricht jedoch Angelika Prehn, Allgemeinmedizinerin in einem Problemkiez in Berlin-Friedrichshain."Durch den größeren Verwaltungsaufwand habe ich in den ersten Tagen bei den Helferinnen schon eine Doppelbesetzung, da kann ich nicht noch eine Schwester mal schnell zur Bank schicken", sagt sie. Die viel gepriesene bargeldlose Bezahlung mit der EC-Karte lehnt Prehn ab. Diese koste monatlich mindestens 20 Euro Mehraufwand für den Arzt.
"Alles eine Frage des Geldes"
Auch die Polizei spricht von einem"Überfallrisiko mehr" in Deutschland. Nach den Worten des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, ist die Hemmschwelle für Gewalt deutlich gesunken."Wo sich Bargeld befindet, besteht die Gefahr von Raubüberfällen - egal ob im Tabakladen oder in der Arztpraxis", betont der Fachmann. Vor allem Drogenabhängige nutzten jede Chance, schnell an Geld zu kommen."Doch die Polizei kann jetzt nicht vor stark frequentierten Arztpraxen Beamte stellen", sagt der GdP-Chef.
Der Bundesverband Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen (BDWS) setzt auf technische Hilfsmittel. Es gehe ja nicht um den Wachmann vor der Arztpraxis, sagt Hauptgeschäftsführer Harald Olschok. Videoüberwachung oder Alarmknöpfe beispielsweise sorgten bereits für mehr Sicherheit. Es sei"alles eine Frage des Geldes - selbstverständlich gibt es nichts zum Nulltarif". Olschok rät den Ärzten, auch die abendlichen Gänge zur Bank richtig zu planen. Er warnt:"Auch dies ist ein Risikofaktor." Immerhin gebe es jährlich 150 Überfälle auf Geldboten.
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