Tempranillo
11.01.2004, 00:51 |
WamS:"Euro-Land ist abgebrannt". Oh, nein, die Diäten steigen um 30% Thread gesperrt |
-->Hallo,
recht viel Neues enthält der Kommentar in der Welt am Sonntag nicht, aber wenn es schon mal was Kritisches über den Eurotz zu lesen gibt, sollten wir die Gelegenheit nutzen.
Von wem der Gastkommentar geschrieben wurde, war bei WamS-Online leider nicht zu lesen. Die Redaktion begnügte sich mit dem Hinweis, daß der"Autor Wirtschaftwissenschaftler und als Euro-Gegner bekannt ist".
Ein Versehen oder doch Methode?
Aus der Welt am Sonntag:
Euroland ist abgebrannt, und die Tage der Euro-Hausse sind gezählt
Deutschland wird mit der EZB und der Gemeinschaftswährung doppelt bestraft.
Der Autor ist Wirtschaftswissenschaftler und bekannt als Euro-Gegner
Dass es mit der Euro-Aufwertung so knüppeldick kommen würde, hatten nicht einmal die Warner vor seiner Einführung vorausgesehen. Von Anfang an war klar, dass es mit der Gemeinschaftswährung zu einem Lastenausgleich zwischen reichen und armen EU-Staaten kommen würde, jenseits und zusätzlich zu den vereinbarten Subventionen.
In den durch den Euro von Währungsrisiko, Kapitalarmut und hohen Zinsen befreiten ärmeren EU-Volkswirtschaften würde zwangsläufig ein Wirtschaftswunder ausbrechen - nur leider ein hochgradig inflatorisch finanziertes; denn sie konnten jetzt ihnen fehlendes Kapital über billige Euro-Kredite und Kapitalimporte ausgleichen.
Doch der Vater dieses"Wunders" an der europäischen Peripherie, das Land mit der härtesten Währung und stärksten Kapitalbildung, nämlich Deutschland, würde davon nichts haben. Es blieb nämlich auf seinen alten Zinsen und niedrigen Inflationsraten sitzen und bekäme so - trotz seiner hohen Ersparnisse - das höchste Realzinsniveau in ganz Euroland!
Erst mit Deutschlands Verzicht auf die Deutsche Mark wurde es möglich, die Abwertungsprämien der europäischen Schwachwährungen, von Lira, Peseta, Peso, Drachme, Punt und so weiter auf den Euro abzuwälzen und zu vergemeinschaften. Deutschland hat diesen Ländern"sein" Zinsniveau geschenkt.
Allein das über die Halskrause (staats)verschuldete Italien"spart" seitdem alljährlich 50 Milliarden Euro und mehr an Zinsen auf seine Staatsschuld!
Und was hat Deutschland, der edle Spender, dafür bekommen?
Jetzt, da es bitter notwendig wäre, die Zinsen endlich auch hier zu Lande investitionsgerecht abzusenken, zwingt die Inflation der alten Schwachwährungsländer die EZB zum zinspolitischen Nichtstun.
Auch mit dem zweiten Geschenk an Europa, dem Stabilitätspakt, hat sich der deutsche Wohltäter sein eigenes Bein gestellt.
Entgegen Etikett und Zielsetzung belohnt der Pakt nämlich jene Stabilitätssünder, denen die Inflation zu Hause die Steuerkassen bis zum Rande füllt, während die Musterknaben in Sachen Stabilität - seit langem Frankreich und Deutschland - dafür bestraft werden sollen, dass ihnen stabilitätsbedingt die Steuereinnahmen wegbrechen - mit der grotesken Folge, dass jetzt ein EU-Organ das andere verklagt.
Was veranlasst die internationalen Finanzmärkte, die Währung dieser nicht nur wirtschaftlich knirschenden Gemeinschaft höher zu bewerten als die unangefochtene Weltwährung Dollar? Reiner Antiamerikanismus kann es nicht sein, und auch nicht das chronische Doppeldefizit der US-Volkswirtschaft.
Denn das Budgetdefizit befeuert die US-Konjunktur, wie man sieht: mit wachsendem Erfolg. Und das US-Leistungsbilanzdefizit stützt die Weltwirtschaft, die ohne die Importüberschüsse der USA (die Exportüberschüsse der anderen Nationen, auch Deutschlands) schon längst abgestürzt wäre.
Und der schwache US-Dollar? Ist er nicht gewollt, um die Exportkonjunktur auf noch höhere Touren zu bringen? Wohl kaum. Die einfachste Erklärung für die Dollar-Baisse ist die am wenigsten erkannte: Der Dollar leidet nicht an Präsident Bushs Steuersenkungen und Ankurbelungsprogrammen, sondern an seinem Notenbankchef Alan Greenspan.
So wie die Börsenblase der 90er-Jahre allenfalls marginal etwas mit den realen Produktivitätssprüngen der IT-Branche zu tun hatte, sondern damit, dass es zu viel und zu billiges Geld zum berufsmäßigen Spekulieren mit Aktien gab, so hat auch die gegenwärtige Baisse ihren eigentlichen Grund in der Politik der US-Zentralbank.
Deren Zinsen sind konjunktur- und nicht leistungsbilanzorientiert, also international gesehen zu niedrig. Deswegen fließt kurzfristiges Geld in den Euro. Doch spätestens dann, wenn sich die US-Konjunktur als wesentlich robuster erweist als die zerrissene in Europa und blockierte in Deutschland, wird sich das ändern, zumal dann das US-Fed-System nicht mehr zögern wird, seine US-Zinsen für in- und ausländische Dollaranleger attraktiver zu machen.
Die Tage der Euro-Hausse sind also gezählt. Doch sie war überflüssig und hinterlässt Spuren. Währungen sollten nicht nur intern, sondern auch extern stabil und spekulationssicher sein.
Seit es kein Weltwährungssystem mehr gibt, das die Zinspolitiken der Zentralbanken koordiniert und auf diese Weise Währungsrelationen und Wechselkurse stabilisiert, müssen Zentralbanken dieses in eigener Regie und Verantwortung tun - und genau da verweigern sie sich.
Die großen Zentralbanken der Welt (USA, England, Japan, EU) agieren"nationaler", als sie es im Zeitalter von Globalisierung und akuter Crash-Gefahren der internationalen Finanzmärkte dürften. Deswegen brechen immer wieder Spekulationshaussen und -baissen aus an den Aktienbörsen, wo der kleine Sparer zu Schaden kommt und zunehmend stärker an den Währungsmärkten, worunter die Exportwirtschaft leidet und die von ihr abhängigen Arbeitsplätze verloren gehen.
Deutschland als investitions- wie exportabhängige Volkswirtschaft ist mit EZB und Euro doppelt"bestraft". Die EZB kann (und darf) angesichts der Binneninflationsgefahr ihre Zinsen nicht senken, zumal diese Gefahr mit der EU-Osterweiterung noch an Dramatik gewinnen wird.
Und ob der Euro wie nach seiner Einführung abwertet oder wie jetzt aufwertet, ist zwar für die Wettbewerbsfähigkeit einer Exportnation wie Deutschland lebenswichtig, passt aber nicht in das binnenmarktorientierte Konzept der EZB.
Wie auch immer Deutschland seine Strukturaufgaben meistert, der Euro ist dabei nicht hilfreich. Es war ein Irrtum zu glauben, er sei eine"Reformpeitsche" (Wolfgang Schäuble).
Er belastet Deutschlands Investitionen und Exporte und blockiert über den Stabilitätspakt den Einsatz des konjunkturpolitischen Instrumentariums, ein Problem, das die glücklichen USA nicht kennen.
Auch wenn es derzeit nicht zu ändern ist, man muss es wissen und die Euro-Partner und EU- ihre Kommissare in Brüssel wissen lassen. Deutschland tut mehr für Europa, als es auf absehbare Zeit wirtschaftlich von ihm hat. Nur: Ein Europa ohne ein dynamisches Deutschland verliert selber an Attraktivität, Zusammenhalt und am Glanz seiner Währung.
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Turon
11.01.2004, 05:42
@ Tempranillo
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@ Tempranillo - so funktionierts es nun mal nicht |
-->Ich kann nur dazu aufrufen:
bevor man Euro und den Rest Europa, als Last für deutschland ansieht, sollte man wahrhaftig den Ursachen auf den Grund gehen. Und da wird man fündig, ohne wenn und aber.
Punkt 1:
Der Euro ist deswegen doch nur scheinbar so stark, weil es jedem klar sein durfte dass eigentlich der Dollar so schwach ist. Bei EU hat sich kaum was geändert.
Punkt 2:
Die Eurowährung des Eurolands ist darauf angewiesen aufgebläht zu werden.
Daher ist es scheißegal, daß die neuen Beitrittskandidaten und zum teil auch alte nix taugen - man spekuliert auf ihre vermeintliche Entwicklung.
Punkt 3: Deutschland wäre mit, wie auch ohne der DM am Ende. Die Gründe sind
einfach mit der ethnischer Entwicklung verknüpft und spiegeln sich darin, daß in Deutschland nur jeder Dritter arbeitet. Um diesen Zustand halbwegs zu halten, braucht Deutschland gute Absatzmärkte mit möglichen Entwicklungspotential - im Gegenzug sollen deutsche Soziallasten von der EU
von allen Einwohnern der EU mit übernommen werden.
Daher sind die 16 EU Milliarden, die Deutschland nach Brüssel überweist, dummerweise nur ein Darlehen, damit der Rückfluß künftig garantiert wird,
um Rentenverpflichtungen und hohen Absatz der arbeitender Minderheit halbwegs zu sichern.
Als weitere Vorgehensweise gilt: Staatsschulden dürfen nicht ausufern - deshalb sucht die OLD-EU verschuldungsfähige Verschuldungswillige Beitrittskandidaten.
Wenn man bedenkt, daß die Grundstücke in Polen und Co, in 10 Jahren 10 mal so viel kosten werden, ergibt sich daraus die Möglichkeit noch mehr Menschen in den debitistischen Schuldenzwang miteinzubeziehen - und genau das ist der Unterschied zwischen EU und USA..
EU kann quasi"Länder übernehmen" USA muß sie auf illegaler Weise erobern.
Ohne Entwicklung der EU nach Osten, gäbe es für Old Europa keine andere Perspektive, als sich mit USA und Japan einer Schlacht bei dem Druck der Euro-, Dollar-, Yennoten zu liefern.
Dass dottores Aussagen hier durchaus klar beachtet werden müssen, brauche ich nicht zu erwähnen, oder?
[b]Ich empfehle nur: es ist OK national zu denken. Dennoch ist es notwendig,
zu prüfen, ob die Nationalpolitik und ihre Organe noch tatsächlich ganz dicht sind (sind sie ja eben nicht) - und da kommt die Misere zu Vorschein. Ein Nationalist und Patriot muß abwiegen was für eigenes Land gut ist - und da kann er meines Erachtens nur noch Richtung Bonn/Brüssel den Zeigefinger erheben.
EU will sparen, wo sich USA/Japan um Sparmaßnahmen gar nicht kümmern kann, Sie ist auf Infla angewiesen. Damit macht sich heutige EU Politik selbst pro forma zu Gläubiger der ganzen Welt.
Gruß!
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Tassie Devil
11.01.2004, 08:22
@ Tempranillo
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Re: Reformpeitsche |
-->>Wie auch immer Deutschland seine Strukturaufgaben meistert, der Euro ist dabei nicht hilfreich. Es war ein Irrtum zu glauben, er sei eine"Reformpeitsche" (Wolfgang Schäuble).
Die Kugel muss auch Teile des Gehirnes von Schaeuble schwer beschaedigt haben, typische cerebrale Kognitionsstoerungen.
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Emerald
11.01.2004, 12:04
@ Tassie Devil
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Einflussreiche Kreise wünschen ihn als Nachfolger Rau's |
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damit wäre mindestens für die Kontinuität schon mal gesorgt?
Emerald.
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RetterderMatrix
11.01.2004, 12:20
@ Emerald
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Kontinuität im Rückschritt, öhm, Rückrollen.... (owT) |
-->
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Tempranillo
11.01.2004, 13:56
@ Turon
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Re: Warum nur, warum, hat keiner jemals Deine Argumente vorgebracht? |
-->Hallo Turon,
es müßte Dich doch stutzig machen, daß eine Argumentation wie die Deine zu keiner Zeit öffentlich vernehmbar war? Sollten die Befürworter des Affeneurotz tatsächlich ein paar schlagende wirtschaftliche Gesichtspunkte übersehen haben?
Jetzt mal der Reihe nach:
>Ich kann nur dazu aufrufen:
>bevor man Euro und den Rest Europa, als Last für deutschland ansieht, sollte man wahrhaftig den Ursachen auf den Grund gehen. Und da wird man fündig, ohne wenn und aber.
Ursachenforschung ist immer gut, ich bezweifle aber, daß es gelingen wird, D-Land als Profiteur der EU darzustellen. Dazu sind die Fakten viel zu klar; vor allem die Verteilung der Lasten.
Wenn es von Vorteil sein soll, so viele Lasten zu schultern wie wir, warum machen es uns dann nicht andere Länder nach? Ansonsten schlagen sie uns doch auch jeden, noch den geringsten Vorteil aus der Hand, vor allem die D-Mark, und gestehen uns noch nicht einmal eine halbwegs angemessene Repräsentanz in den EU-Körperschaften zu. Dazu bitte ich Dich, den Link unten aufzurufen. Dort findest Du eine schöne Aufstellung, was man in der EU unter"Demokratie" versteht.
>Punkt 1:
>Der Euro ist deswegen doch nur scheinbar so stark, weil es jedem klar sein durfte dass eigentlich der Dollar so schwach ist. Bei EU hat sich kaum was geändert.
Zustimmung. Steht auch in dem Beitrag aus der WamS
>Punkt 2:
>Die Eurowährung des Eurolands ist darauf angewiesen aufgebläht zu werden.
Verstehe ich nicht ganz. Heißt aufgebläht
a) Inflationierung oder
b) Territoriale Ausdehnung (möglichst viele EWU-Teilnehmer)?
Zu a): Wie schön werden erst die Vorteile der nachfolgenden Deflation sein.
zu b): Je größer die Zahl der Teilnehmerländer, desto größer die wirtschaftlichen Ungleichgewichte (s. WamS). Darin etwas Positives zu erkennen, fällt mir schwer. Warum wohl hat die Bevölkerung von Hartwährungsländern der Eurotz in jeder Volksabstimmung scheitern lassen? Bei uns sind die Umfragewerte, sofern überhaupt noch welche veröffentlicht werden, geradezu unterirdisch. So doof sind die Leute nicht, daß sie nicht wüßten, was für sie ein Vorteil ist, und was nicht. Sie kriegen halt den A... nicht hoch; aber das ist wieder ein anderes Thema.
>Daher ist es scheißegal, daß die neuen Beitrittskandidaten und zum teil auch alte nix taugen - man spekuliert auf ihre vermeintliche Entwicklung.
Willst Du bei Schrempp Pressesprecher werden? Der glaubt auch, daß man aus Schrott (vermeintliche) Qualitätsprodukte fertigen kann? [img][/img]
Die Möglichkeiten der Entwicklung werden durch den Eurotz und EU im wirtschaftlich wichtigsten Teilnehmerland blockiert (s. WamS). Wie das zu etwas Gutem führen soll, ist mir schleierhaft. Es sei denn, man sagt, eine gesamteuropäische Angleichung in Richtung DDR sei etwas Wünschenswertes.
>Punkt 3: Deutschland wäre mit, wie auch ohne der DM am Ende.
Scheint mir etwas verwegen, die Behauptung. Zuerst wird ein Land nach allen Regeln der (nicht nur) europäischen politischen Kunst ausgeplündert und zur Sau gemacht, und danach soll alles ohnehin so gekommen sein?"Wenn wir ihn nicht enthauptet hätten, wäre er auch gestorben."
>einfach mit der ethnischer Entwicklung verknüpft und spiegeln sich darin, daß in Deutschland nur jeder Dritter arbeitet.[/b]
Daran ist die EU ja wirklich nicht unbeteiligt.
>Um diesen Zustand halbwegs zu halten, braucht Deutschland gute Absatzmärkte mit möglichen Entwicklungspotential - im Gegenzug sollen deutsche Soziallasten von der EU von allen Einwohnern der EU mit übernommen werden.
Das ist mir neu, daß mit ausländischem Geld deutsche Kassen subventioniert werden. Bis jetzt hatte ich es andersherum in Erinnerung (Kontingentflüchtlinge, Mitversicherung ausl. Angehöriger, div. Entschädigungen und sonstiger Pipapo).
>Daher sind die 16 EU Milliarden, die Deutschland nach Brüssel überweist, dummerweise nur ein Darlehen, damit der Rückfluß künftig garantiert wird,
>um Rentenverpflichtungen und hohen Absatz der arbeitender Minderheit halbwegs zu sichern.
Warum geben andere Länder nicht ebenso großzügige Darlehen. Die nutzen auch Europa als Absatzmarkt; z.T. mehr als D-Land.
Zu einem Darlehen gehört doch die Tilgung? Ob ich das noch einmal erleben werde? Bis jetzt sind die von D-Land ausgegebenen"Darlehen" von Jahr zu Jahr mehr geworden. Wo bleibt da der"Rückfluß"?
>EU kann quasi"Länder übernehmen" USA muß sie auf illegaler Weise erobern.
Das erste übernommene Land ist D-Land. Herrlich, fremder Völker Knecht und Sklave zu sein.
>Ohne Entwicklung der EU nach Osten, gäbe es für Old Europa keine andere Perspektive, als sich mit USA und Japan einer Schlacht bei dem Druck der Euro-, Dollar-, Yennoten zu liefern.
Wenn das kommt, dann mit oder ohne Erweiterung
Tempranillo
<ul> ~ Ein Füllhorn deutscher Vorteile</ul>
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Turon
11.01.2004, 14:36
@ Tempranillo
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Dazu vielleicht später etwas ausführlicher |
-->aber im Moment nur so viel. Die EU muß zusehen - wie jedes Wirtschaftssystem,
daß sie weitere Länder (Mitglieder) in die eigene Schöpfungskette einbindet.
EU tut haargenau das selbe mit Euro und EU-Erweiterung, was Bush im Irak auch tut. Der Unterschied ist - Eu Beitrittskandidaten lassen sich kapitalisieren,
in dem ihre Grundstücke, Häuser und alle Waren quer durch die gesamte Wirtschaft entsprechend in Euro berechnet werden.
Ist in etwa der selbe Vorgang, als der Umschwung des Ostens zur Kapitalismus, plötzlich wurde alles teuerer, ohne daß die Qualität der Produkte besser wurde (zum Teil wurde die Qualität gar schlechter).
Bereits jetzt zeichnet sich ab, daß in 4-5 Jahren spätestens die Immobilienwerte im Osten deutlich teurer werden als heute. Dieser Vorgang, ist also ziemlich typisch, würde ich sagen (ist ja in allen Ländern der EU ja passiert.)
Weiterhin teile ich auch nicht die Ansichten der Bevölkerung zu DM selbst - (d.h. daß die DM heute deutlich besser wäre als der Euro). Die DM alleine würde heute voraussichtlich sich deutlich dramatischer entwickelt haben, als zum Beispiel der Dollar. Man sollte sich das langsam vor Augen führen. Da wo ich in Deutschland mal lebte gibt es zuweilen Wohnungen a 75 qm zum Preis von 35000
Euro - vor zwei Jahren war alles unter 60.000 in Kassel indiskutabel für die Verkäufer. Nordhessen ist ja nicht das einzige Gebiet wo hier langsam alles zusammenklappt - aber Nordhessen auch ist Beispiel dafür, was in Deutschland weiterhin passieren wird. Wir haben es hier mit massiven Arbeitsplatzabbau zu tun, die Leute haben deutlich weniger Geld, Löhne gehen mittlerweile unterhalb des 5 Euro Bereich, und diese Entwicklung hat aber mit dem Euro nicht das geringste zu tun.
Es hat was damit zu tun, daß die Komunen hier massivst verschuldet sind und damit handlungsunfähig. Grund dafür ist Bevölkerungsentwicklung und Einkommensituation. Andersrum zeichnet sich hier Kapitalflucht ab, ansonsten kann ich mir wahrlich nicht erklären, warum man heute bei Immobilien Preisnachlässe von 20%-30% gewähren muß um sie überhaupt zu veräußern.
Die DM alleine würde sich heute genauso entwickeln wie der Dollar, mit dem Unterschied, daß der Dollar alleine ja noch paar Argumente auf eigener Seite hat (Ã-lwährung, Staatsreservenwährung etc.) Daher kann man davon ausgehen, daß die DM heute sich deutlich schneller nach unten hinzubewegen würde, wenn zum Beispiel im Süden Europas die Grundstückspreise nicht nach oben gingen würden.
Daher: die Eurostärke hat nicht das geringste mit deutschem Beitrag zu tun.
Es hat was mit Aussichten zu tun. Parallel dazu kannst Du Entwicklung der DM
shene, als die Ex-DDR aufgelöst wurde. Genau das selbe passiert jetzt mit dem Euro auch, weil sein Ausdehnungsraum größer wird, und zahlreiche östliche"Waren" (Immos,Grundstücke) in Zukunft völlig neu bewertet werden, und sich auf höherem Niveau einpendeln würden.
Ich bin im Polen ja Grundstückbesitzer - seit dem Kauf ist der Wert um etwa 40%
gestiegen (ohne das ich besonders was dazu gemacht habe). Es ist auch nicht die attraktivste Gegend oder so - im Staatszentrum hast Du mit höheren Steigerungsraten zu tun - und all das hat was mit der Eurospekulation zu tun.
Nützen tut der Euro dem Osten nicht das geringste - es ist sogar schädlicher, als bestehende Zahlungssysteme. Das gilt übrigens für alle Länder der EU, heutige und auch Kommende.
Gruß
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Euklid
11.01.2004, 15:27
@ Turon
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Re: Dazu vielleicht später etwas ausführlicher |
-->Hallo Turon
hast du noch nicht bemerkt daß ihr nach der Besetzung durch den Russen jetzt einfach durch die US-Boys besetzt bleibt.
Da ihr ja mit großem Mißtrauen gegenüber der EU an den Start seid wird euch eine weitere Besatzung nicht erspart bleiben;-))
Das Konzept der US-Boys sieht nämlich einen Beschützerzuschlag vor.
Und da ihr euch großartig zwischen den Bären aus Rußland und der EU manövriert habt seid ihr den Klauen des Onkel Tom ausgeliefert.
Wenn ihr nicht mehr zahlt werdet ihr wohl wieder.......
Du weißt doch daß Amerikaner gute Geschäftstleute sind.
Es ist niemals klug an die Verteilung irgendeiner Beute zu denken ohne daß man ein sicheres Versteck hat.
Gruß EUKLID
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Turon
11.01.2004, 16:38
@ Euklid
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Re: Dazu vielleicht später etwas ausführlicher |
-->Hallo euklid!
Ich verstehe nicht, warum Du hier das Thema wechselst. Mal ganz cool bleiben.
Ich kann nichts dafür, daß meine Regierung zu blöde ist, um sich und eigenes Land sowohl vor der EU, wie auch vor der USA zu schützen. Dieses Veto geht mir persönlich kaum weit genug. Das ist Milchmädchenpolitik mit nahezu mäfchenhafter Zickigkeit, was polnische Diplomatie sich da neuerdings geleistet
hat. Geschwätz um den heißen brei ist es, die Differenzen liegen ökonomisch ganz anders.
>Hallo Turon
>hast du noch nicht bemerkt daß ihr nach der Besetzung durch den Russen jetzt einfach durch die US-Boys besetzt bleibt.
Ja, und? Gäbe es die USA nicht, wäre es der EU-Altesheim der uns zu irgendetwas zwingt (eigentlich wollen sowohl Bush wie Schröder/Chirac)
eigenen Arsch nur anbieten, das man lecken kann. Und gebe es die drei nicht,
dann wäre es Mütterchen Rußland. Wir haben es schön, wir können uns aussuchen
angeblich welchen Arsch uns besser schmeckt. Aber eigentlich sind alle
angebotene Ärsche total verschissen. ;)
>Da ihr ja mit großem Mißtrauen gegenüber der EU an den Start seid wird euch eine weitere Besatzung nicht erspart bleiben;-))
Bedanke Dich bei polnischer Führungselite, die sich bestimmt großzügig vom Bush kaufen ließ. Da ist der Punkt begraben. Übrigens dieses Rennen kann man gegen Polen nicht gewinnen. Ihr verlangt von uns mehr, als wir haben und deswegen wird es auch nicht funktionieren. Gilt für USA/EU oder auch Rußland.
>Das Konzept der US-Boys sieht nämlich einen Beschützerzuschlag vor.
Das Konzept der EU dagegen den Sozialstaat - mit vielen, vielen Sozialhilfeempfängern in eigenem Land trotz zahlreichen Ich AG´s auf 400 Euro Basis - bei Vollzeit natürlich incl. Überstunden Sa/So Arbeit und 70 Stundenwoche.
>Und da ihr euch großartig zwischen den Bären aus Rußland und der EU manövriert habt seid ihr den Klauen des Onkel Tom ausgeliefert.
EU Klauen, Ivan´s Klauen, USA Klauen - ich sehe da keinen großartigen Unterschied. Es sind Klauen halt. Kommt das eigentlich vom Werb"Klauen?"
Und ich dachte schon, das klauen das hat poln. Automafia in Eigenleistung
etabliert. War wohl nur ein übernommener Konzept mit Ableitung 6.ten Gerades.
Es ist halt schwer ganze Fabriken zu klauen. ;) Es ist einfacher sie zu vernichten. Allerdings wollte die Mafia nichts vernichten. Das unterscheidet sie ja von der EU/USA/Rußland.
>Wenn ihr nicht mehr zahlt werdet ihr wohl wieder.......
>Du weißt doch daß Amerikaner gute Geschäftstleute sind.
Das ist richtig, aber USA interessiert sich für Polen doch nur deswegen, weil
Polen in die EU kommen will. Das kann man durchaus nutzen. Paar tolle polnisch-amerikanische Joint Ventures sponsored by EU wo das Geld ja in der USA am Ende landet - das gehört wohl zu amerikanischen Konzept der Schwächung der EU.
Ihr hättet uns nicht an die Wand mit Forderungen stellen sollen. Diese Forderungen reichen um uns an die Wand zu fahren, und wenn schon dann machen wir es dann richtig destruktiv. Dann kommt der Krieg um Frieden ;) und alle werden endlich auf den Grund der schmerzhaften Tatsachen geführt. Daß man seinen
Hintern immer frei zu halten hat, weil die jeweiligen Mächte es doch so am liebsten haben.
>Es ist niemals klug an die Verteilung irgendeiner Beute zu denken ohne daß man ein sicheres Versteck hat.
Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, daß man die 70 Jahre Lebenserwartung nicht zum Reichtumsanhäufung vertrödeln sollte. Hast Du nichts (aber auch keine Schulden), kann man Dir kaum was wegnehmen. Man kann Dich auch nicht wie einen
Bauer im Schach einsetzen, so überlebt man den Kampf dann besser.
Es war ein großer Fehler Polens erst den EU Weg gehen zu wollen, dann den US Weg zu gehen - schließlich baute man durch Polen durch einen Schlachtfeld der neuen konträren Blöcke. Ganz umsonst sogar könnt Ihr Euch dann in Polen bezwingen, übrigens ist die Bevölkerung dann als Kriegsparteien ja auch zu mieten.
Gruß EUKLID
Sorry Euklid! Ich bemühe mich um ein wenig Witz dabei - aber wenn es nach mir ginge - jetzt aus der Perspektive der Zeit - in Wahrheit wäre es für alle Beteiligten besser, wir würden eine Mauer entlang aller Grenzen aufziehen sollen, und Deutschland auch zur Sicherheit.:) Wir können und wir wollen auch nicht miteinander vernünftig umgehen - als Freunde zumindest in Hinblick auf die zwischenmenschliche Basis. Ich weiß, daß die EU politik nur Euch was tatsächlich nützt (sehr spekulativ natürlich). Ihr investiert nicht einmal 10%
Eures Budgets, wir müssen uns mit Hals und Kopf in die Gilotine hineinwagen, um uns Leben erst zu erarbeiten.
Das ist der kleine aber feine Unterschied. Da macht es wenig Sinn zu diskutieren, welcher Gilotine besser ist - die EU, die USA, oder die russische. Das spielt für uns keine Rolle mehr.
Gruß, ebenfalls.
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Euklid
11.01.2004, 16:51
@ Turon
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Re: Dazu vielleicht später etwas ausführlicher |
-->Hallo Turon
solltest du mein Witzeln etwa in den falschen Hals gekriegt haben?
Die EU ist doch momentan noch immer USA-Dominiert.
Der Franzose legt sich zwar a bisserl mit den US-Fritzen an aber die Deutschen haben doch gar keine Armee mehr.
Vor den Deutschen braucht ihr nun wirklich keine Angst zu haben.
Wenn ihr kommt gehen die doch schnell über den Rhein nach Westen und dann waren es die Franzosen;-))
Also Deutschland hat doch vom Stimmenverhältniss her am wenigsten zu melden.
Völlig unterrepräsentiert.
Und mißt man nach der alten üblichen Regel wer bezahlt bestimmt die Musik sieht es doch noch schlechter für die Deutschen aus.
Sowohl der Bürgerquotient als auch der Nettozahlerquotient sieht doch für Deutschland nuhn mal am wenigsten vorteihaft aus.
Euer Miller hat sich wohl von Aznar (der will auf nix verzichten) in dem Solo Trio mit Bush und Blair alias Irak-Koalition verhaspelt.
Gruß EUKLID
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Turon
11.01.2004, 20:04
@ Euklid
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Ja sorry - ich bin schon langsam US-geschädigt |
-->kann nichts mehr gutes an diesen komischen Blöcken mehr finden.
Es wäre mir schon viel lieber, die Schweißer würden Europa zusammenbringen, aber bloß keine Politiker und Bamten.
Gruß
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kizkalesi
12.01.2004, 09:07
@ Tempranillo
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Re: WamS:"Euro-Land ist abgebrannt". Oh, nein, die Diäten steigen um 30% |
--> hallo
ist von Prof. Wilhelm Hankel
aws.
kiz
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