-->Hi Theo,
>Wenn der WK des Yen/$ trotz verfehlter Hochkäufe der BoJ ansteigt, bis das LeiBi ausgelichen ist, dann bedeutet das in diesem speziellen Falle doch, daß der Warenaustausch sich nicht in der Mitte trifft, sondern asymptotisch gegen Null geht, oder? Ich sehe die Japaner nicht massenweise Ami-Schlitten kaufen. Vielleicht bringe ich da was durcheinander.
Natürlich geht er runter, richtig. Etwa 150/100 - 130/90 - 100/80 - 90/70 usw. Vielleicht ist bei 50/50 Schluss? Der Export Japan/USA wäre dann gedrittelt, der Export USA/Japan halbiert.
>Immerhin ist es doch in Japan so, daß wegen der Defla, WK hin oder her, doch kaum japanische Kredite entstehen, die einem Kaufrausch auf amerikanische Waren entsprechen würden. Also, die Amis bekommen kaum Yen in die Finger.
Genau das ist das Problem.
>Im Falle des LeiBi-Ausgleichs zwischen USA und EUR-Zone kann man sich doch durch Abwertung beider Währungen gegenüber Gold mithilfe des POG in der Mitte treffen, sozusagen Saldierung des Warenaustauschs auf hohem Niveau, bis das LeiBi ausgeglichen ist.
Die Abwertung Euro gg. Gold kann ich leider nicht sehen. Da das Gold (wenn es auch bestritten wird) im Euro-Raum klumpt und das US-Gold (so vorhanden; ich denke, schon) in Fort Knox als"strategische Reserve" gehortet wird, kann das Gold nur eine Rolle beim Ausgleich der LeiBi spielen, wenn es ex USA nicht mehr nachgefragt wird. Dass Gold gegen Dollar stärker steigen könnte als andere Kommoden oder Fertigwaren, ist durchaus möglich. Aber dass es gegen Dollar fällt und gegen Euro steigt, ist ziemlich auszuschließen.
>Wenn wir hier von LeiBi-Defizit sprechen, reden wir vom akkumulierten Defizit, oder vom jährlichen? Wenn ersteres, dann kann Gold weit steigen.
Vom jährlichen. Das andere würde ja bedeuten, dass Geld, das aus"offenen Rechnungen" (jetzt ablaufenden Krediten und zwar auf Euro lautend!) kommt, statt zur Tilgung der ablaufenden Kredite zum Kauf von Gold gegen Euro verwendet würde. Das kann passieren, wenn die Euro-Forderungen wackelig werden, aber dann macht man die Forderungen erst mal zu Euro (bar) und schaut sich an, was die dann noch wackeligere Gegenseite macht.
Ich bleibe also dabei: Erst wenn die Euro-ZBs aufgehen (Euro-Staaten ziehen direkt), kommt die Stunde des Goldes gg. Euro. Da aber im Euro-Raum nur die nationalen ZBs aufgehen könnten, die EZB selbst nicht, die kann weder am Devisenmarkt intervenieren noch Govs als Pfand reinnehmen, heißt dies:
- Entweder es geht alles seinen derzeit absehbaren Gang.
- Oder eine erste ZB geht auf und nimmt kurze Staatsläufer direkt rein (dann fliegt der Euro weg).
- Oder die EZB"interveniert" selbst. Dann allerdings ist Game over und der Goldpreis in Euro fährt ab.
Wie die Punkt 3 rechtlich hinkriegen wollen, ist mir schleierhaft. Selbst wenn sie"undercover" täten, würde es sofort bekannt. Auch ZBs haben ja ein Gegenüber im Markt. Und es muss nur der erste Devisen- oder Geldhändler die EZB am Telefon haben, dann brennt die Hütte lichterloh.
Die EZB weiß das natürlich und der Markt genau so. Und dümmer als die beiden sollten wir hier auch nicht sein.
Gruß!
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