chiron
04.02.2004, 10:46 |
Die folgende E-Mail erreichte mich letzte Woche... Thread gesperrt |
-->Die folgende E-Mail erreichte mich letzte Woche...
Die Märkte befinden sich auch nach meiner Auffassung in einem absoluten Ungleichgewicht, welches mittel- bis langfristig zu weiteren Turbulenzen führen muss. Die verzweifelten Versuche von Regierungen und Notenbanken, die Luft langsam aus den Ballons zu lassen, das künstliche Aufblähen der Geldmengen und die verzweifelten Versuche, die Kapitalströme in die „richtigen“ Richtungen zu lenken, enden in ihrer Konsequenz unweigerlich in immer schlimmeren Verhältnissen, die ab einem gewissen Punkt nicht mehr zu kontrollieren sein werden. Die Schuldenfalle tut ihr übriges.
Ich bin bei einer deutschen Großbank seit fünf Jahren als Vermögensberater tätig und daher fällt es mir mangels langer Erfahrung schwer, mögliche künftige Entwicklungen zu antizipieren, weil ich der Meinung bin, dass die „Lehrbuchtheorien“ in Zukunft an einigen Stellen versagen werden. In erster Linie denke ich da an das Thema „Deflation“. Deflation halte ich aktuell für eine große Gefahr. Einige Gründe: Basel II, geringe Kapazitätsauslastung in den Unternehmen, marode Sozialsysteme in Europa, Defizite in den USA, die angeschlagene Risikobereitschaft vieler Investoren, Unternehmer und Konsumenten etc.
Trotzdem sehe ich wie Sie die Gefahr von steigenden Zinsen. Aber das würde der Theorie Deflation = niedrige Zinsen widersprechen.
Besonders auf Grund der Probleme in den USA könnte ich mir diese Konstellation allerdings vorstellen, hätte aber gerne, soweit es Ihnen möglich ist, einmal Ihre Meinung dazu gewusst. Oder gibt es Quellen und Literatur die Sie zu diesem Thema empfehlen könnten?
Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Marco Bätzel
...und hier gehts zur Antwort.
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch/page/index.cfm?SelNavID=350&NewsInstanceID=1&IsArchive=0&NewsID=111</ul>
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Diogenes
04.02.2004, 11:23
@ chiron
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Wenn ich nur wüßt', was drinnen ist |
-->Hi chiron,
Grauliere zu der ausführlichen Antwort. Mein Schulß ist der selbe, wie der deine: Alles ist möglich.
Deswegen ein Bilck auf des Big Picture.
Wir haben die größte Hybris, seit dem Turmbau zu Babel. Der Unterschied ist, damals wurde noch mit Ziegeln gebaut, wir bauen mit Papier. Plus: Wir haben den größten Kreditexzess, den es je gab, organisiert nach dem Pyramidenspielprinzip.
Das heißt im wesentlichen, es wurde weit mehr versprochen, als gehalten werden kann. Deswegen gibt es - abgesehen von einer Whärungsreform - nur zwei Möglichkeiten, wie die Fiktion wieder mit der Realität in Einklang kommt.
1) Man schreibt genügend Forderungen ab. Das wäre die sogenannte"Deflation"
2) Man monetisiert die Forderungen, sodaß sich der Realwert reduziert Das wäre die sogenannte"Infaltion".
Das Resultat ist das gleiche: Der Papierhalter wird geschröpft.
Nachdem mittlerweile so zimlich alles aus dem Lot ist, glaube ich, daß man mit den klassischen ökonomicschen Modellen auf keinen grünen Zweig kommt. Es stimmt nichts mehr, alles Investieren wird zu reinen Zockerei.
Man muß umdenken: Man muß vom Vermögensverwalter zum Vermögenserhalter werden. Der beste Weg das zu tun, ist das"Wert"Papier zu meiden und einerseits liquide zu sein und andererseits in Realitäten zu gehen.
Die Realitäten, die zum einen relativ preiswert und zugleich liquide sind Gold und Silber. Darüber hinaus ist eine Chshposition ratsam, nur für alle Fälle.
Am Ende gewinnt der, der am wenigsten verliert.
Gruß
Diogenes
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eesti
04.02.2004, 11:37
@ Diogenes
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100%ige Zustimmung |
-->>Hi chiron,
>Grauliere zu der ausführlichen Antwort. Mein Schulß ist der selbe, wie der deine: Alles ist möglich.
>Deswegen ein Bilck auf des Big Picture.
>Wir haben die größte Hybris, seit dem Turmbau zu Babel. Der Unterschied ist, damals wurde noch mit Ziegeln gebaut, wir bauen mit Papier. Plus: Wir haben den größten Kreditexzess, den es je gab, organisiert nach dem Pyramidenspielprinzip.
>Das heißt im wesentlichen, es wurde weit mehr versprochen, als gehalten werden kann. Deswegen gibt es - abgesehen von einer Whärungsreform - nur zwei Möglichkeiten, wie die Fiktion wieder mit der Realität in Einklang kommt.
>1) Man schreibt genügend Forderungen ab. Das wäre die sogenannte"Deflation"
>2) Man monetisiert die Forderungen, sodaß sich der Realwert reduziert Das wäre die sogenannte"Infaltion".
>Das Resultat ist das gleiche: Der Papierhalter wird geschröpft.
>Nachdem mittlerweile so zimlich alles aus dem Lot ist, glaube ich, daß man mit den klassischen ökonomicschen Modellen auf keinen grünen Zweig kommt. Es stimmt nichts mehr, alles Investieren wird zu reinen Zockerei.
>Man muß umdenken: Man muß vom Vermögensverwalter zum Vermögenserhalter werden. Der beste Weg das zu tun, ist das"Wert"Papier zu meiden und einerseits liquide zu sein und andererseits in Realitäten zu gehen.
>Die Realitäten, die zum einen relativ preiswert und zugleich liquide sind Gold und Silber. Darüber hinaus ist eine Chshposition ratsam, nur für alle Fälle.
>Am Ende gewinnt der, der am wenigsten verliert.
>Gruß
>Diogenes
Aber wo parkt man sein Geld krisensicher?
Gut, Edelmetalle sind eine Möglichkeit, aber wer will damit schon sein Haus mauern?
Die andere Möglichkeit ist dort zu investieren, wo der (ein???) Zusammenbruch bereits erfolgte und somit ein neuerlicher Kollaps eher unwahrscheinlich ist.
Selbst Deutschland braucht für die kürzeste Zeit zwischen 2 Zusammenbrüchen 15 Jahre (1929 bis 1944).
Da boten sich Argentinien, Rußland und generell Asien besonders an.
Es hat sich bisher nicht s geändert. Dort liegt der sichere Hafen.
Derzeit. Und eine gute Rendite ist dort auch zu haben gewesen. Bisher, aber das ist Nebensache, Mitnahmeeffekt.
MfG
Labas rytas!
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chiron
04.02.2004, 12:08
@ Diogenes
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Re: Wenn ich nur wüßt', was drinnen ist |
-->
>Am Ende gewinnt der, der am wenigsten verliert.
>Gruß
>Diogenes
Hallo Diogenes
So isses und darum ist Flexibilität einerseits und keine Altlasten zu haben andererseits das non-plus-ultra. Ich würde meine finanzielle Freiheit nie für eine Spekulation aufs Spiel setzen, wie das heute schon fast der Normalfall ist, sprich Hypotheken bis unters Dach, nur weil sie gerade sooooo günstig sind.
Gruss chiron
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Turon
04.02.2004, 12:17
@ Diogenes
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Re: Wenn ich nur wüßt', was drinnen ist |
-->Nachdem mittlerweile so zimlich alles aus dem Lot ist, glaube ich, daß man mit den klassischen ökonomicschen Modellen auf keinen grünen Zweig kommt. Es stimmt nichts mehr, alles Investieren wird zu reinen Zockerei.
Richtig - auf der anderer Seite ist ist Investitionsunterbrechung der Killer schlechthin - der Armageddon. Die Situation läßt sich am besten so beschreiben.
Seit 2001 setzt USA alles auf eine Karte, in der Hoffnung daß der Markt das alles bedenkenlos schluckt. Diese Idee sieht man in allen Entscheidungen, die
das weiße Haus, die FED oder auch amerikanische Unternehmen betreiben - es wird zum Teil erheblich geschönt und wenn auch das nicht mehr ausreicht - schlicht und einfach betrogen. Falls es irgendwie funktioniert - hat USA paar Jährchen gewonnen - falls aber der Markt sich vernünftig verhält - ist es der Kopfschuß
für alle Wirtschaftssysteme. Funktioniert die neue amerikanische Idee die Welt
in noch deutlich höheren Kreditwahn zu ertränken - ist die Welt vorerst auf dem Verliererposten, Amerika unbedeutend später gleich auf.
Das Treiben der FED und der US-Politik kann man nur als Verzweiflungstat sehen,
ein Kindchen der vor der Kasse heult, weil Mami kein Überraschungsei kauft. Mit Finanzmathe hat das alles doch gar nichts mehr zu tun - es sei denn USA wird noch einen weiteren Schritt wagen und absolut jedem die Möglichkeit gibt sich zu verschulden - aber auch hier sind wir jenseits von Gut und Böse und die Konsequenzen daraus werden auch erheblich werden. An dem entgültigen Zusammenbruch kommt halt kein Weg vorbei, man kann es nur mit immer höheren Aufwand (wobei Aufwand gegen unendlich strebt) um immer weniger Zeiteinheiten (wobei das wiederum gegen Null strebt) in die Zukunft verschieben - und genau das tut Amerika derzeit.
Man muß umdenken: Man muß vom Vermögensverwalter zum Vermögenserhalter werden.
Ich würde hier den Ausdruck"Vermögensverwalter" und"Vermögenserhalter" streichen, da heutige Vermögen leider auf Kreditblasen basieren. Gewinner ist eigentlich nur Jemand der am schnellsten nichts hat, und sich aus dem Karussel am ehesten ausklinkt, sich allerdings trotzdem erhalten kann, das bedeutet: [u]die Kunst des Überlebens gut beherrscht und die momentane Situation richtig einzuschätzen weiß.
Der beste Weg das zu tun, ist das"Wert"Papier zu meiden und einerseits liquide zu sein und andererseits in Realitäten zu gehen.
Bei der Aussage bin ich aber doch irgendwie ratlos. Man kann einerseits kaum
Papier meiden und dennoch liquide sein - das würde bedeuten man ist Gläubiger sich selbst gegenüber - wo das andere Ich dann der Kreditnehmer sei. Nach meiner Einschätzung spielt hier mehr die Rolle die Zeichen der Zeit richtig zu erkennen. Doch werden diese Zeiträume sehr sehr klein sein.
Ein Rezept gibt es vielleicht - aber zu 99,9% wird es einem unmöglich sein,
diesen zu exaktem Zeotpunkt anzuwenden.
Gruß
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Amanito
04.02.2004, 13:02
@ chiron
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kein Widerspruch |
-->Die mangelnde praktische Erfahrung mit dem Thema führt andauernd zu Mißverständnissen, eines davon ist, daß die Zinsen fallen müssen oder niedrig bleiben müssen. Wenn man zu der Deflation der 30er Jahre zurückgeht, stellt man fest, daß hier die Anleihen massiv abgesoffen sind, auch die US-Staatsanleihen, einfach weil die Risikoprämien deutlich höher sind.
Manfred
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Diogenes
04.02.2004, 14:14
@ Turon
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Veranschaulichung anhand der Kreditpyramide |
-->gut beherrscht und die momentane Situation richtig einzuschätzen weiß.[/b]
>Der beste Weg das zu tun, ist das"Wert"Papier zu meiden und einerseits liquide zu sein und andererseits in Realitäten zu gehen.
>Bei der Aussage bin ich aber doch irgendwie ratlos. Man kann einerseits kaum
>Papier meiden und dennoch liquide sein - das würde bedeuten man ist Gläubiger sich selbst gegenüber - wo das andere Ich dann der Kreditnehmer sei.
Hi Turon,
Das kann man sich am besten anhand der Kreditpyramide veranschaulichen. Besagte Pyramide steht auf dem Kopf:
- Ganz unten ist Gold; egal ob gesetzliches Zahlungsmittel oder nicht, es ist das Schuldentilgungsmittel, das keine Verbindlichkeit ist.
- in der Schicht drüber kommt das Fiat money.
- darüber dann die diversen Kredite, mit nach oben hin nach längerer Laufzeit und abnehmender Liquidität geordnet.
Liquide sein heißt also sich weites möglich unten aufzuhalten, ergo Gold und GZ, wobei GZ ein potentieller Abschreibposten ist. Aber so lange GZ eben gesetzliches Zahlungsmittel ist, kann man damit Rechnungen begleichen, die man eben begleichen muß.
Wenn nun, so wie heutzutage, die Kredite überhand nehmen, wird die Pyramide kopflastig. Man kann zweierlei tun, um sie wieder ins Lot zu bringen:
1) Man schrumpft die Pyramide, man verringert die Summe an Krediten, durch Rückzahlung/Abschreiben. Das wäre die sogenannte"Deflation".
2) Man verbreitert die Basis. Das macht man indem man den Goldwert des Papiers reduziert, umgangssprachlich: man wertet Gold auf - die so genannte"Geld-inflation"
In beiden (!) Fällen, veressert sich das Verhältnis von Gold zu Papier. Gold gewinnt real. Die Halter von Schuldtiteln dagegen verlieren real, im ersten Fall durch Forderungsausfälle, im zweiten durch Kaufkraftverlust ihrer Forderungen.
>Ein Rezept gibt es vielleicht - aber zu 99,9% wird es einem unmöglich sein,
>diesen zu exaktem Zeitpunkt anzuwenden.
Was immer du an Gold hälst, hast du sicher. Einerlei, ob die diversen Papiere zwischendurch steigen oder fallen.
Gruß
Diogenes
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Diogenes
04.02.2004, 14:28
@ eesti
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Re: 100%ige Zustimmung |
-->Hallo eesti,
>Aber wo parkt man sein Geld krisensicher?
>Gut, Edelmetalle sind eine Möglichkeit, aber wer will damit schon sein Haus mauern?
Ein Dach über dem eigenen Kopf ist auch eine gute Anlage, schuldenfrei wenn es irgendwie geht. Der Nutzwert des eigenen Hauses ist immer gegeben und das Haus löst sich nicht einfach in Luft auf.
>Die andere Möglichkeit ist dort zu investieren, wo der (ein???) Zusammenbruch bereits erfolgte und somit ein neuerlicher Kollaps eher unwahrscheinlich ist.
Wäre eine Möglichkeit zur Diversifikation. Anderer seits:
- wie hängen dieses Land und die Investition wirschaftlich mit dem Rest der Welt zusammen?
- politische Stabilität?
- käme man im Notfall an die Investitionen heran?
- Wie stabil sind die Währungen?
...
Muß man genau von Fall zu Fall überprüfen, irrsinig umständlich und sicher ist man nie.
>Selbst Deutschland braucht für die kürzeste Zeit zwischen 2 Zusammenbrüchen 15 Jahre (1929 bis 1944).
>Da boten sich Argentinien, Rußland und generell Asien besonders an.
Wie im voraus wissen/abschätzen?
Rußland lebt (mit Ach und Krach) von Rohstoffen, wird in einer Wirtschaftskrise nochmals getroffen. Zudem ein alter Bankrotteur.
Asien ist auf den Export nach US ausgerichtet und hat seine eigene Kreditblase. Kriegt auch voll seinen Teil ab.
Argentinien? Ewiger Bankrotteur, ewiger Währungskrisenstaat.
Ich für meinen Teil hab nicht soviel, daß ich großartige Assetallokations veranstalten muß. Der einfachste und sicherste Weg scheint mir: Edelmetall und GZ. Einen Teil davon im Ausland.
Gruß
Diogenes
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chiron
04.02.2004, 14:29
@ Diogenes
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Kompliment, klasse Vergleich! |
-->>gut beherrscht und die momentane Situation richtig einzuschätzen weiß.[/b]
>>Der beste Weg das zu tun, ist das"Wert"Papier zu meiden und einerseits liquide zu sein und andererseits in Realitäten zu gehen.
>>Bei der Aussage bin ich aber doch irgendwie ratlos. Man kann einerseits kaum
>>Papier meiden und dennoch liquide sein - das würde bedeuten man ist Gläubiger sich selbst gegenüber - wo das andere Ich dann der Kreditnehmer sei.
>Hi Turon,
>Das kann man sich am besten anhand der Kreditpyramide veranschaulichen. Besagte Pyramide steht auf dem Kopf:
>- Ganz unten ist Gold; egal ob gesetzliches Zahlungsmittel oder nicht, es ist das Schuldentilgungsmittel, das keine Verbindlichkeit ist.
>- in der Schicht drüber kommt das Fiat money.
>- darüber dann die diversen Kredite, mit nach oben hin nach längerer Laufzeit und abnehmender Liquidität geordnet.
>Liquide sein heißt also sich weites möglich unten aufzuhalten, ergo Gold und GZ, wobei GZ ein potentieller Abschreibposten ist. Aber so lange GZ eben gesetzliches Zahlungsmittel ist, kann man damit Rechnungen begleichen, die man eben begleichen muß.
>Wenn nun, so wie heutzutage, die Kredite überhand nehmen, wird die Pyramide kopflastig. Man kann zweierlei tun, um sie wieder ins Lot zu bringen:
>1) Man schrumpft die Pyramide, man verringert die Summe an Krediten, durch Rückzahlung/Abschreiben. Das wäre die sogenannte"Deflation".
>2) Man verbreitert die Basis. Das macht man indem man den Goldwert des Papiers reduziert, umgangssprachlich: man wertet Gold auf - die so genannte"Geld-inflation"
>In beiden (!) Fällen, veressert sich das Verhältnis von Gold zu Papier. Gold gewinnt real. Die Halter von Schuldtiteln dagegen verlieren real, im ersten Fall durch Forderungsausfälle, im zweiten durch Kaufkraftverlust ihrer Forderungen.
>>Ein Rezept gibt es vielleicht - aber zu 99,9% wird es einem unmöglich sein,
>>diesen zu exaktem Zeitpunkt anzuwenden.
>Was immer du an Gold hälst, hast du sicher. Einerlei, ob die diversen Papiere zwischendurch steigen oder fallen.
>Gruß
>Diogenes
Hallo Diogenes
So habe ich das noch nie gesehen, wirklich klasse! Darf ich dieses anschauliche Beispiel mal für einen Newsletter benutzen oder wie hoch sind deine Copyright-Gebühren?
Gruss chiron
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Diogenes
04.02.2004, 14:38
@ chiron
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Re: Kompliment, klasse Vergleich! |
-->>Hallo Diogenes
>So habe ich das noch nie gesehen, wirklich klasse! Darf ich dieses anschauliche Beispiel mal für einen Newsletter benutzen oder wie hoch sind deine Copyright-Gebühren?
Klar darfst du es benutzen, es wäre mir eine Freude. Gebühren fallen keine an.
Das Konzept der Kreditpyramide ist meines Wissens von Marineer Eccles,einem ehemaligen Banker und Zentralbanker. Die Folgerungen daraus sind von mir.
Je mehr einiger Maßen über die Krise kommen, desto besser die Voraussetzungen für einen Neuanfang und desto höher die Chanchen, daß es friedlich abgeht.
Gruß
Diogenes
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chiron
04.02.2004, 14:50
@ Diogenes
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Re: Kompliment, klasse Vergleich! |
-->>>Hallo Diogenes
>>So habe ich das noch nie gesehen, wirklich klasse! Darf ich dieses anschauliche Beispiel mal für einen Newsletter benutzen oder wie hoch sind deine Copyright-Gebühren?
>Klar darfst du es benutzen, es wäre mir eine Freude. Gebühren fallen keine an.
>Das Konzept der Kreditpyramide ist meines Wissens von Marineer Eccles,einem ehemaligen Banker und Zentralbanker. Die Folgerungen daraus sind von mir.
>Je mehr einiger Maßen über die Krise kommen, desto besser die Voraussetzungen für einen Neuanfang und desto höher die Chanchen, daß es friedlich abgeht.
>Gruß
>Diogenes
Na dann mach ich mich mal an die Arbeit, das ganze konsumentenfreundlich und massentauglich aufzubereiten.
Besten Dank und Gruss
chiron
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prinz_eisenherz
04.02.2004, 14:56
@ Turon
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Was wäre wenn, ein Gedankenspiel... |
-->>Seit 2001 setzt USA alles auf eine Karte, in der Hoffnung daß der Markt das alles bedenkenlos schluckt. Diese Idee sieht man in allen Entscheidungen, die
>das weiße Haus, die FED oder auch amerikanische Unternehmen betreiben - es wird zum Teil erheblich geschönt und wenn auch das nicht mehr ausreicht - schlicht und einfach betrogen. Falls es irgendwie funktioniert - hat USA paar Jährchen gewonnen - falls aber der Markt sich vernünftig verhält - ist es der Kopfschuß
>für alle Wirtschaftssysteme. Funktioniert die neue amerikanische Idee die Welt
>in noch deutlich höheren Kreditwahn zu ertränken - ist die Welt vorerst auf dem Verliererposten, Amerika unbedeutend später gleich auf.>
Mein Text und meine Frage:
Ich lese zwar schon geraume Zeit vieles hier im Board, kann aber nicht im entferntesten behaupten einen halbwegs brauchbaren Durchblick zu den Problemen, Ausssichten, Möglichkeiten und Planungen im Hinblick auf Wirtschafts- und Börsenabläufe zu haben.
Dann tröstet mich es doch etwas einige Experten hier im Forum oder die die hier im Forum zitiert werden zu erleben, die in dieser absolut verworrenden Zeit erfreulich direkt zugeben, mit ihrem Latein am Ende zu sein.
Die nicht zu bestreitende Führungsposition der USA, sowohl in militärischer als auch ökonomischer Hinsicht einmal angenommen und dazu die oben beschriebene Schuldenproblematik mit der Aussicht, dass das Gesamtgebäude, sowie eine großer Schuldner ausschert, zusammenbricht meine Frage:
Was ist eigentlich mit diesen Schulden und den sonstigen Verpflichtungen der USA gegenüber dem Ausland wenn es so kommt wie einige bekannte Verschwörungszenarien es vorhersagen und die USA, Kraft ihrer Militärwassersuppe schaffen, die sog."Neue Weltordnung" zu errichten?
Dabei die kulturelle Gleichschaltung wie Sprache, Musik, Sozial- und Rechtssysteme, Wertvorstellungen, die Staatsform... einmal außen vor gelassen und nur einmal angenommen, die USA schaffen es überall auf der Welt die gleiche Wärung als Zahlungsmittel durchzusetzten und in der Folge davon natürlich alle großen Schlüsselindustrien und Rohstoffvorkommen an den strategisch wichtigen Stellen, in den betreffenden Ländern auf der Erde zu besetzen und somit alle Probleme mit den Schulden zu einer inneramerikanischen Angelegenheit umzufunktioniern, d.h. Auslandsschulden werden dann quasi Innlandsanleihen, was ist dann?
Also kurz gesagt: Wenn die USA überall auf der Erde sind.
Das ist meine Frage an die Experten.
Ist das nicht eher die Planung der steuernden und lenkenden einflußreichen Kreise in den USA?
Würden diese sonst so skrupellos, was mich als Laien aber offensichtlich auch die Experten so ungläubig und verwirrt werden läßt, weiter die Geldschleusen öffnen?
Was ist, wenn die wirtschaftlichen Folgen dieser oben genannten Gleichschaltung alle die von uns diskutierten Modelle und Horrozenarien auf einmal ganz klein werden ließen und wir uns ungemein täuschen, wenn wir annehmen, dass die entscheidenen Lenker und Denker in den USA zähneklappernd auf den Tag X starrren?
bis denne
prinz_eisenherz
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PuppetMaster
04.02.2004, 15:10
@ chiron
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Re: Kompliment, klasse Vergleich! |
-->>konsumentenfreundlich und massentauglich aufzubereiten.
wow - schriibsch für ä blick?:)
gruss
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chiron
04.02.2004, 15:19
@ prinz_eisenherz
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Re: Was wäre wenn, ein Gedankenspiel... |
-->
>Was ist eigentlich mit diesen Schulden und den sonstigen Verpflichtungen der USA gegenüber dem Ausland wenn es so kommt wie einige bekannte Verschwörungszenarien es vorhersagen und die USA, Kraft ihrer Militärwassersuppe schaffen, die sog."Neue Weltordnung" zu errichten?
>Dabei die kulturelle Gleichschaltung wie Sprache, Musik, Sozial- und Rechtssysteme, Wertvorstellungen, die Staatsform... einmal außen vor gelassen und nur einmal angenommen, die USA schaffen es überall auf der Welt die gleiche Wärung als Zahlungsmittel durchzusetzten und in der Folge davon natürlich alle großen Schlüsselindustrien und Rohstoffvorkommen an den strategisch wichtigen Stellen, in den betreffenden Ländern auf der Erde zu besetzen und somit alle Probleme mit den Schulden zu einer inneramerikanischen Angelegenheit umzufunktioniern, d.h. Auslandsschulden werden dann quasi Innlandsanleihen, was ist dann?
>Also kurz gesagt: Wenn die USA überall auf der Erde sind.
Hallo Prinz
Zuerst vorab, von den Verschwörungstheorien halte ich nicht all zu viel. Der Gang der Dinge resp. die Büchse der Pandora wurde in mehreren Etappen geöffnet (Bretton Woods usw). Dass was die Verschwörungstheorien beschreiben ist systemimmanent, d.h., die USA müssen sich ausbreiten, um ihre Macht nicht zu verlieren, also Kontrolle über die ganze Welt oder Versinken im Niemandsland, wie das schon all die Vorgänger erlebt haben. Auch sie werden es nicht schaffen, darob verschwende ich inzwischen keinen Gedanken mehr. Das Problem ist nur die Uebergangsphase oder anders formuliert, wie lange geht es, bis das Unvermeidliche als unvermeidlich akzeptiert wird. Darum gilt für mich für die nächsten Jahre"Nichts ist unmööööglich...!
Gruss chiron
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chiron
04.02.2004, 15:24
@ PuppetMaster
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Re: Kompliment, klasse Vergleich! |
-->>>konsumentenfreundlich und massentauglich aufzubereiten.
>wow - schriibsch für ä blick?:)
>gruss
Glaubst du, NZZ, FAZ und Spiegel-Leser haben den Durchblick... Inzwischen sind alle Zeitungen auf dem gleichen Niveau, nur die einen beschreiben den Mist mit intelektueller Ueberheblichkeit, während sich die anderen der Gossensprache bedienen.
Gruss chiron
P.S. Nei, aber dä Finanz-Blick (Cash), als Stimmigsindikator unübertroffe. D'Schlagziile i dä letschte uusgoob"Gordon Gekko ist zurück".
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Sorrento
04.02.2004, 15:38
@ chiron
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Interessehalber: Was für einen Newsletter denn? owT |
-->
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chiron
04.02.2004, 15:41
@ Sorrento
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Re: Interessehalber: Was für einen Newsletter denn? owT |
-->Wenn du mich zur Schleich-Werbung aufforderst...hier findest du die Quelle.
Gruss chiron
<ul> ~ http://www.zeitenwende.ch</ul>
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Sorrento
04.02.2004, 16:04
@ chiron
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OT: Lustig... mkT |
-->>Wenn du mich zur Schleich-Werbung aufforderst...hier findest du die Quelle.
>Gruss chiron
Den hab ich bereits aboniert [img][/img] Tolle Seite das!
Bist du etwa der Hansruedi?
Gruß,
Sorrento
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chiron
04.02.2004, 17:01
@ Sorrento
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Re: OT: Lustig... mkT |
-->>>Wenn du mich zur Schleich-Werbung aufforderst...hier findest du die Quelle.
>>Gruss chiron
>Den hab ich bereits aboniert [img][/img] Tolle Seite das!
>Bist du etwa der Hansruedi?
>Gruß,
>Sorrento
Wer ich bin, das versuche ich schon lange herauszufinden, ist wohl eine Lebensaufgabe, aber der Name steht tatsächlich an meiner Wohnungstür.
Gruss chiron
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eesti
04.02.2004, 17:08
@ Diogenes
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Re: 100%ige Zustimmung |
-->>Hallo eesti,
>>Aber wo parkt man sein Geld krisensicher?
>>Gut, Edelmetalle sind eine Möglichkeit, aber wer will damit schon sein Haus mauern?
>Ein Dach über dem eigenen Kopf ist auch eine gute Anlage, schuldenfrei wenn es irgendwie geht. Der Nutzwert des eigenen Hauses ist immer gegeben und das Haus löst sich nicht einfach in Luft auf.
Antwort: Mit dem Geld, was man vor der Krise außer Landes gebracht hat kann man sich eine ganze Häuserzeile im Krisenstaat kaufen. Eine Bekannte von mir hat das klein durchgezogen. Es ist wirklich so!
Während der Krise ist ein Haus ein Gold- (Geld-)esel für den krisengeschüttelten Staat/Gemeinde, da das Haus nicht außer Landes gehen kann. Es steht immer zum Melken bereit. Oder auf Kredit kaufen aber wenn nur eine Deflation kommt macht man ordentlich Miese - beste sichere Lösung ist die Splittung.
>>Die andere Möglichkeit ist dort zu investieren, wo der (ein???) Zusammenbruch bereits erfolgte und somit ein neuerlicher Kollaps eher unwahrscheinlich ist.
>Wäre eine Möglichkeit zur Diversifikation. Anderer seits:
>- wie hängen dieses Land und die Investition wirschaftlich mit dem Rest der Welt zusammen?
>- politische Stabilität?
>- käme man im Notfall an die Investitionen heran?
>- Wie stabil sind die Währungen?
>...
>Muß man genau von Fall zu Fall überprüfen, irrsinig umständlich und sicher ist man nie.
Im Internetzeitalter alles kein Problem und eine kurze Reise (wenn man weltoffen und an der örtlichen Bevölkerung interessiert ist) beseitigt sehr schnell alle Hemmnisse und Fragen. Prinzipiell kommt man an alle Investments sofort wieder heran.
>>Selbst Deutschland braucht für die kürzeste Zeit zwischen 2 Zusammenbrüchen 15 Jahre (1929 bis 1944).
>>Da boten sich Argentinien, Rußland und generell Asien besonders an.
>Wie im voraus wissen/abschätzen?
Wahrscheinlichkeiten abschätzen, Zusammenhänge analysieren.
>Rußland lebt (mit Ach und Krach) von Rohstoffen, wird in einer Wirtschaftskrise nochmals getroffen. Zudem ein alter Bankrotteur.
Nicht vergessen: Rußland hat NICHT Bankrott anmelden müssen, stand nur kurz davor und hat seine Schulden immer bedient! Argentinien war gerade bankrott.
Rußland hatte einen Gesellschaftsumbruch bewältigt. Mit einem Alkoholiker an der Spitze. Alle Inlandsgeldmittel wurden, wie mehrmals im letzten Jh. in DE auch, durch Inflation entwertet. GZ ist KEINE Lösung, um die Krise auszusitzen.
Rußland ist faktisch autark. Import beträgt nur 50% des Exports, also gute Puffermöglichkeiten vorhanden. RU hat Währungsreserven fast in Höhe der Auslandsschulden und dazu noch Forderungen an Drittstaaten (aber oft uneinbringlich z.B. Irak, Afrika) in Höhe der eigenen Auslandsschulden. Und noch ein Fakt: Rußlands Bruttoauslandsverschuldung ist geringer, als die Bruttoverschuldung von Daimler-Chrysler. Die verschuldung RUs nähert sich der marke von 25% des BIP und ist um ein mehrfaches geringer, als der Verschuldungsgrad Deutschlands.
Bitte nicht die den schlechten Ruf (aus der Vergangenheit) mit der soliden Realität gleich setzen!
>Asien ist auf den Export nach US ausgerichtet und hat seine eigene Kreditblase. Kriegt auch voll seinen Teil ab.
Ja und nein. Asien (bes. China) exportiert viele Waren gegen wertloses Papier (Dollar) nach USA. Was würde es in Asien ändern, wenn man es selbst verkonsumieren würde? Anders gesagt, was würde eigentlich passieren, wenn man den Lebensstandard der USA und Chinas schnell angleicht? Nichts.
Nur braucht Asien dann die USA als Abnehmer nicht mehr. Und ich verstehe nicht, dass sie das nicht schon längst getan haben. Die USA müßten dann auf das Niveau Chinas fast herunterfallen. Denn produziert wird in den USA eh kaum noch etwas verwertbares. Und die Effizienz des Staates ist inzwischen jämmerlich.
>Argentinien? Ewiger Bankrotteur, ewiger Währungskrisenstaat.
DER große Profiteur eines Dollarkollapses. Die Schulden würden sich real stark minimieren. Ohne den gigantischen Schuldendienst ist das Land sehrwohl wettbewerbsfähig und eine dann sichere Anlageperspektive. Mir aber zu weit weg.
>Ich für meinen Teil hab nicht soviel, daß ich großartige Assetallokations veranstalten muß. Der einfachste und sicherste Weg scheint mir: Edelmetall und GZ. Einen Teil davon im Ausland.
>Gruß
>Diogenes
Wenn keine Masse vorhanden ist muß man sie selbstverständlich nicht bewegen und nicht aufteilen..
Im letzten Jh. hatte man aber herausgefunden, dass es selbstzerstörerisch sein kann, wenn man unter bestimmten Rahmenbedingungen zu viel Masse an einem Fleck zusammenbringt.
Gruß
L. Rytas
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Turon
04.02.2004, 17:49
@ prinz_eisenherz
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Re: Was wäre wenn, ein Gedankenspiel... |
-->
>Mein Text und meine Frage:
>Ich lese zwar schon geraume Zeit vieles hier im Board, kann aber nicht im entferntesten behaupten einen halbwegs brauchbaren Durchblick zu den Problemen, Ausssichten, Möglichkeiten und Planungen im Hinblick auf Wirtschafts- und Börsenabläufe zu haben.
>Dann tröstet mich es doch etwas einige Experten hier im Forum oder die die hier im Forum zitiert werden zu erleben, die in dieser absolut verworrenden Zeit erfreulich direkt zugeben, mit ihrem Latein am Ende zu sein.
Was anderes bleibt auch nicht direkt übrig, oder? Die Märkte werden derzeit ganz schön psychologisch beeinflußt, hinter den Kulissen wird massivst interveniert, was eine nachhaltige Wirkung offenbar doch erzeugt - dann kommt der Patriotismus und Konsumssicherheit in USA hinzu.
Man muß einfach abwarten können, wie es weiter geht - derzeit würde ich nicht unbedingt schon alles auf kommenden Crash setzen - denn offenbar läßt sich mit einer angezündeter Tomahawkzigarre sowohl Schiß erzeugen bei den Gläubigern,
wie Sicherheit bei den Marktmassen. Allerdings sind wir ja immer noch paar Wirtschaftsräume - die entegengesetzte Wirtschaftspolitik betreiben. Mit dem EU
Crash kommt auch USA unter die Räder - umgekehrt ebenfalls.
Ich möchte das derzeit jedenfalls nicht bewerten wann, allerdings sobald in USA
der letzte Penner Kredit bekommt, um die Wirtschaft zu stützen, dürfte es wirklich eng um den Dollar werden.
>Die nicht zu bestreitende Führungsposition der USA, sowohl in militärischer als auch ökonomischer Hinsicht einmal angenommen und dazu die oben beschriebene Schuldenproblematik mit der Aussicht, dass das Gesamtgebäude, sowie eine großer Schuldner ausschert, zusammenbricht meine Frage:
Bei der ökonomischer Hinsicht wäre ich ganz vorsichtig - ich würde ein Pokertisch dem die Medien größte Bedeutung zuschanzen als Ã-konomiestandort bezeichnen.
>Was ist eigentlich mit diesen Schulden und den sonstigen Verpflichtungen der USA gegenüber dem Ausland wenn es so kommt wie einige bekannte Verschwörungszenarien es vorhersagen und die USA, Kraft ihrer Militärwassersuppe schaffen, die sog."Neue Weltordnung" zu errichten?
Was soll denn mit den Schulden sein? Es ist eigentlich ganz einfach -
der Gläubiger wird gezwungen auf die eine oder andere Art und Weise, auf die Tilgung zu verzichten. Im Moment tut man das noch nicht, weil man glaubt alles im Lot halten zu können.
>Dabei die kulturelle Gleichschaltung wie Sprache, Musik, Sozial- und Rechtssysteme, Wertvorstellungen, die Staatsform... einmal außen vor gelassen und nur einmal angenommen, die USA schaffen es überall auf der Welt die gleiche Wärung als Zahlungsmittel durchzusetzten und in der Folge davon natürlich alle großen Schlüsselindustrien und Rohstoffvorkommen an den strategisch wichtigen Stellen, in den betreffenden Ländern auf der Erde zu besetzen und somit alle Probleme mit den Schulden zu einer inneramerikanischen Angelegenheit umzufunktioniern, d.h. Auslandsschulden werden dann quasi Innlandsanleihen, was ist dann?
Dann haben wir ein modernes Rom. ;) Verstehe die Frage vielleicht einfach
verkehrt, aber was soll ich Dir darauf denn eigentlich antworten? Der Kapitalismus funktioniert doch nur so lange, solange irgendjemand gefunden wird, der entweder für alte Fälligkeiten aufkommt, oder neue Schulden macht
und dafür Besicherungsgrundlage hat.
Es ist ein ökonomisches Schneeballsystem - nichts Anderes. Natürlich wird der Überlauf erst dann erfolgen, wenn eine kritische Masse stark genug ist immer mehr Menschen davon zu überzeugen, daß man diesem System nicht trauen darf.
Dann bleibt der USA nur noch Zwang und Einführung des Sklaventums übrig -
und genau das sehen wir doch jetzt im nahen und mittleren Osten.
Was nicht freiwillig will - wird gezwungen, aber auch das reicht irgendwann nicht mehr.
>Also kurz gesagt: Wenn die USA überall auf der Erde sind.
>Das ist meine Frage an die Experten.
>Ist das nicht eher die Planung der steuernden und lenkenden einflußreichen Kreise in den USA?
Mehr noch - es ist die einzige Möglichkeit die sie noch haben, und das soll man vereinnahmen - und es ist nur eine Möglichkeit das Systemsterben lediglich hinauszuzögern. USA ist derzeit wie ein krankes Tier - der gelegentlich noch Beute macht und kurzfristig den Hunger stillt. Irgendwann ist diese Kraft aber aufgebraucht. Schaffen die das eher die gesamte Welt zu erobern - führen sie eine Art Sozialismus ein und zwar mit allen Begleiterscheinungen - Totalüberwachung, Totalkontrolle etc.
Es gilt fressen, oder gefressen werden. Jeden Tag ein bißchen mehr.
Würden diese sonst so skrupellos, was mich als Laien aber offensichtlich auch die Experten so ungläubig und verwirrt werden läßt, weiter die Geldschleusen öffnen?
Aus meiner Sicht völlig korrekte Schlußfolgerung - und ich verweise wieder mal auf Sienkiewicz und seine Quo Vadis (bitte nach Möglichkeit korrekte Übersetzung lesen - oder eventuell die polnische Filmfassung unter gleichnamigen
Titel schauen. Nero hat nach der Verwüstung Roms Jemandem gesucht, der zu der Masse spricht - und entsprechend so viel Versprechen tut, damit die Meute sich wieder beruhigt. Da"Brot" nicht reichte als Versprechen, versprach er auch noch"Spiele" im Kolosseum. Die Amerikaner tun jetzt nichts Anderes!
>Was ist, wenn die wirtschaftlichen Folgen dieser oben genannten Gleichschaltung alle die von uns diskutierten Modelle und Horrozenarien auf einmal ganz klein werden ließen und wir uns ungemein täuschen, wenn wir annehmen, dass die entscheidenen Lenker und Denker in den USA zähneklappernd auf den Tag X starrren?
Das spielt keine Rolle wie die es da oben hinkriegen - Schulden müssen nun mal abbezahlt werden - sonst wird Niemand ernsthaft in Zukunft Geld verleihen wollen - höchstens nur der Staat - der sobald alles unter Kontrolle hat die Schulden gegen unendlich ansteigen kann. Es ist nur die Frage, ob dann die zwangsvereinigten Europäer/Amerikaner/Asiaten sich lieber vom Mammon leiten lassen und Optimismus.
>bis denne
>prinz_eisenherz
Ebenso! Wie Du siehst kann ich Dir keine verbindlichere oder bessere Antwort geben. Es wird irgendwann sicher zum Umbruch kommen - allerdings sind die Potentiale die dottore und Du schon auch angesprochen habt: das Waffenarsenal,
das Geldmonopol der USA und einige sonstige Faktoren die USA sonst noch hat,
(zum Beispiel Hand am Ã-lhahn) - nicht von der Hand zu weisen - sie sind schlicht und einfach die einzige Weltmacht und da spielt keine Rolle mehr, ob sie pleite sind oder nicht. Der Gläubiger USA´s steht mit den Rücken zur Wand
und man hält ihm die Knarre am Kopf. Genau das passiert jetzt - da braucht man sich gar nichts mehr vormachen.
Daher bin ich auch der Ansicht, daß man heute am liebsten gar nichts mehr hat, nicht einmal Gold - man holt sich damit das Gestapo quasi selbst ins Haus.
Das ist bittere Erkenntnis - aber damit muß man wohl leben. Auch wenn es scheinbar unverschämt ist. Der Vorwurf der Unverschämtheit gehört leider
mit ins Spiel.
Gruß von T.
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Turon
04.02.2004, 18:08
@ Diogenes
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Hallo Diogenes |
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>Hi Turon,
>Das kann man sich am besten anhand der Kreditpyramide veranschaulichen. Besagte Pyramide steht auf dem Kopf:
>- Ganz unten ist Gold; egal ob gesetzliches Zahlungsmittel oder nicht, es ist das Schuldentilgungsmittel, das keine Verbindlichkeit ist.
>- in der Schicht drüber kommt das Fiat money.
>- darüber dann die diversen Kredite, mit nach oben hin nach längerer Laufzeit und abnehmender Liquidität geordnet.
>Liquide sein heißt also sich weites möglich unten aufzuhalten, ergo Gold und GZ, wobei GZ ein potentieller Abschreibposten ist. Aber so lange GZ eben gesetzliches Zahlungsmittel ist, kann man damit Rechnungen begleichen, die man eben begleichen muß.
OK. Ich meine es reicht für Erklärung Deiner ansichten, insofern das System
geordnet kolabiert - und der Besitz des Goldes nicht illegal wird (diese Spielchen kennen wir ja doch schon aus der Geschichte.
>Wenn nun, so wie heutzutage, die Kredite überhand nehmen, wird die Pyramide kopflastig. Man kann zweierlei tun, um sie wieder ins Lot zu bringen:
>1) Man schrumpft die Pyramide, man verringert die Summe an Krediten, durch Rückzahlung/Abschreiben. Das wäre die sogenannte"Deflation".
Es wirkt sich aber nachhaltig doch so aus, daß sobald meine Fiatmoneyreserven unakzeptabel niedrig werden, muß ich Gold wieder ins Fiatmoney umwandeln. Man müßte eigentlich die Situation der Millionen Arbeitslose genauer beachten.
>2) Man verbreitert die Basis. Das macht man indem man den Goldwert des Papiers reduziert, umgangssprachlich: man wertet Gold auf - die so genannte"Geld-inflation" In beiden (!) Fällen, veressert sich das Verhältnis von Gold zu Papier. Gold gewinnt real. Die Halter von Schuldtiteln dagegen verlieren real, im ersten Fall durch Forderungsausfälle, im zweiten durch Kaufkraftverlust ihrer Forderungen.
Klar. Man ist mit Goldbesitz real gesehn klar der Gewinner. Nur wir reden ja immer noch sehr theoretisch. Keiner schießt Dir in dieser Modellrechnung in den Rücken, weil Du das begehrte Gold hast, und keiner versucht es Dich zu enteignen, oder zu bestehlen, um selbst zu überleben.
>>Ein Rezept gibt es vielleicht - aber zu 99,9% wird es einem unmöglich sein,
>>diesen zu exaktem Zeitpunkt anzuwenden.
>Was immer du an Gold hälst, hast du sicher. Einerlei, ob die diversen Papiere zwischendurch steigen oder fallen.
Sicher??? Ab einen bestimmten Punkt wird potentiell Totalverlustgefahr
so oder so immer höher. OK. Den Schwarzmarkt gibt es auch, aber da gibt es auch die sog."Ordnungshüter".
>Gruß
>Diogenes
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Prinzipiell ist mir klar wie das geht, und wie Du das meinst - keine Frage!
Ich meine nur - man kann - und man wird es tun - Goldbesitz für illegal zu erklären - und heute gibt mir auch keine Bank Kredit auf zum Beispiel ein Kilo Heroin ;) - oder?
Nö Du - also damit sich mit Gold tatsächlich in Sicherheit zu biemen habe ich langsam echtes Problem. Nichts dass ich was gegen Gold habe (ich bin ja selbst Goldbesitzer) - aber irgendwie überkommt mich dabei kein Sicherheitsgefühl.
Gruß.
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-- Elli --
05.02.2004, 11:47
@ Amanito
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Re: kein Widerspruch / US-Bonds während der 30er Jahre (Chart) |
-->>Die mangelnde praktische Erfahrung mit dem Thema führt andauernd zu Mißverständnissen, eines davon ist, daß die Zinsen fallen müssen oder niedrig bleiben müssen. Wenn man zu der Deflation der 30er Jahre zurückgeht, stellt man fest, daß hier die Anleihen massiv abgesoffen sind, auch die US-Staatsanleihen, einfach weil die Risikoprämien deutlich höher sind.
>Manfred
Hier nochmal der Chart (ich hatte ich vor 2 oder 3 Jahren schon mal gepostet):
[img][/img]
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Amanito
05.02.2004, 19:06
@ -- Elli --
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genau, von Cyclepro (owT) |
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