Taktiker
06.02.2004, 23:39 |
Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung Thread gesperrt |
-->Hei,
ich fand R.Deutschs gestern eingestellte Vorstellung des Hoppe-Buches "Demokratie. Der Gott, der keiner ist" sehr interessant. Besonders brisant der Sezessionsvorschlag, auch sehr klug die Beschreibung der Effizienz absoluter Gewaltlosigkeit gepaart mit geübter wachsender Gleichgültigkeit bzgl."demokratischen" Prozessen. Ebenso die Behauptung, ein Wegfall zentraler Sicherheits- und Ordnungsgarantien würde am Ende allen Befürchtungen zum Trotz mehr Stabilität und allseitige Sicherheit bringen. Muß bei vielem über meinen Schatten springen, aber der ausgeprägte Contrarian-Standpunkt weckt meine Zustimmung.
Hab da eben eine Kritik des Buches gefunden, die ich hiermit mal reinstellen möchte...und der ich eher nicht zuneige. Zum einen führt Weyh Hoppe gleich fälschlicherweise und bewußt gelogen als Monarcheifreund ein, zum anderen strotzt der Text nur so von typisch-demokratischen Abwehrreflexen, typisch-demokratischen Sprach-Feinhanteleien und typisch-demokratischen multikulturellen Gutmenschenattitüden. Auch typisch-demokratisch wird zwanghaft immer hinter der selbstgezogenen Tabuhaltelinie der totalen Toleranz entlanggetrippelt, nicht ohne kurzzeitige Übertreter, aber immer mit einem typisch-demokratischen Augenzwinkern versehen. Wenn sich jemand auf den Fuß getreten fühlen sollte, so wird dies Autor Florian Weyh typisch-demokratisch mit größtem Bedauern getan haben. Schließlich darf auch Herr Weyh später einmal behaupten, seine Texte nur mit den berühmten typisch-demokratischen"Bauchschmerzen" verfaßt zu haben.
Hier der Text:
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Das Politische Buch
30.1.2004
Hans Hermann Hoppe: Demokratie. Der Gott, der keiner ist
Edition Sonderwege bei Manuscriptum
Rezensiert von Florian Felix Weyh
Demokratie. Der Gott, der keiner ist, Coverausschnitt (Foto: Verlag Manuscriptum)
Aus dem Amerikanischen von Robert Grözinger
Beginnen wir mal so: Der repräsentative Parlamentarismus hat seine Mängel. Man muss nur Radio und Fernseher einschalten und denjenigen lauschen, auf deren schwachen Schultern unser Gemeinwohl lastet. Wird eine gute Idee des politischen Gegners nicht gleich als Blödsinn abgekanzelt, sondern verstohlen dem eigenen Programm zugefügt, kann man schon rechtschaffen froh sein. Mehr ist kaum zu erwarten in einem System der Führungsauslese, das auf permanentem Wahlkampf basiert. Aber deswegen gleich solche Geschütze auffahren?
Angesichts von Massenwahlen werden insbesondere jene Mitglieder der Gesellschaft mit geringen oder keinen moralischen Hemmungen gegen das Nehmen von Fremdeigentum, d. i. habituelle Amoralisten, die am talentiertesten sind, aus einer Vielfalt moralisch ungehemmter und miteinander unvereinbarer populärer Forderungen Stimmenmehrheiten zusammenzuzimmern - effiziente Demagogen -, bevorzugt Zugang zur Regierung erlangen und bis an ihre Spitze aufsteigen.
Willkommen beim furiosesten Pamphlet antiparlamentarischer, antidemokratischer, ja antistaatlicher Ideologie seit Carl Schmitt. Wie immer - Tradition verpflichtet! - aus deutscher Feder, diesmal von einem US-Exilanten, dem nach Las Vegas ausgewanderten Volkswirtschaftler und Monarchiefreund Hans Hermann Hoppe. Das ist nicht ohne Pikanterie, denn während Europa einmal von Königen beherrscht wurde, steht Hoppes Gastland USA für den totalen Triumph der demokratischen Idee. Von der aus geht nichts mehr weiter, weil nichts darüber hinausgeht - doch gerade diese"Ende-der-Geschichte"-Haltung im Sinne von Francis Fukuyama ist Hoppe ein Dorn im Auge. Der Fortschritt, sagt er, war zwar ein Schritt - aber in die falsche Richtung:
Vom Standpunkt derjenigen, die weniger gegenüber mehr Ausbeutung bevorzugen und die Weitblick und individuelle Verantwortung höher bewerten als Kurzsichtigkeit und Verantwortungslosigkeit, repräsentiert der historische Übergang von der Monarchie zur Demokratie nicht Fortschritt, sondern zivilisatorischen Niedergang.
Denn der König - der absolute Herrscher, nicht sein konstitutionell verwässerter Nachfahr - denkt wie ein Unternehmer. Ihm gehört das Land, er will es vererben. Also behandelt er es pfleglich, mit langem Zeithorizont. Die Besteuerung wird mäßig bleiben; niemand hinterlässt seinen Kindern gern ausgeblutete Landschaften. Ganz im Gegensatz dazu der auf Zeit gewählte Herrscher:
Ihm gehört die laufende Verwendung der Regierungsressourcen (Nießbrauch), aber nicht ihr Kapitalwert. In deutlichem Unterschied zu einem König wird ein Präsident nicht den Gesamtwert des Regierungsvermögens (Kapitalwerte und laufendes Einkommen) maximieren wollen, sondern das laufende Einkommen. (...) Anstatt den Wert des Regierungseigentums zu erhalten oder gar zu mehren, wie es ein König tun würde, wird ein Präsident (der vorübergehende Verwalter oder Beauftragte der Regierung) die Regierungsressourcen so schnell wie möglich verbrauchen, denn was er nicht jetzt verbraucht, wird er womöglich niemals verbrauchen können.
Selbst wenn die maximierte Entnahme nicht auf finanziellen Eigennutz zielt, sondern nur dazu dient, Wahlgeschenke zu verteilen (wie jedwede Art von Sozialausgaben nach Hoppes Meinung), bleibt sie doch ein bedenklicher Vorgang, weil ständig die Zukunft beliehen wird. Doch auch der"vernünftige Unternehmermonarch" ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Noch lieber will der Volkswirtschaftler zur"natürlichen Ordnung" zurück, wahlweise auch genannt"Anarchokapitalismus","Privatrechtsgesellschaft" oder"reiner Kapitalismus":
In einer natürlichen Ordnung sind sämtliche Güter im Privateigentum einzelner Personen oder Personengruppen. (...) Es gibt keinen Staat, keine Steuern, kein Gerichtsmonopol und kein"öffentliches Eigentum". Sicherheit (...) wird, wie andere Güter und Dienstleistungen auch, in Eigenleistung, in nachbarschaftlicher Kooperation und durch frei finanzierte Spezialunternehmen erbracht. Neben Eigen- und Nachbarschaftsleistungen (...) werden vertraglich vereinbarte Sicherheitsleistungen aller Art vor allem von frei konkurrierenden (unregulierten) Eigentums- und Lebensversicherern angeboten und erbracht, die ihrerseits in regelmäßiger Zusammenarbeit mit unabhängigen und miteinander konkurrierenden Schlichtern bzw. Vermittlern und selbständigen oder angegliederten polizeilichen Vollzugsorganen stehen. Als Ergebnis (in komplettem Gegensatz zum unter staatlichen Bedingungen erzielten Resultat) fällt der Preis für Sicherheit, während die Qualität steigt.
Klingt wie der Alptraum aller Globalisierungsgegner, denen multinationale Versicherungskonzerne jetzt schon zu mächtig sind. Andererseits schimmern auch wohlbekannte Träume linker Anarchisten durch. Staatenlosigkeit, ob rechts oder links imaginiert, umfasst immer die Utopie der Selbstverwaltung. Fragt sich nur, wer zum"Selbst" dazugehört und wie man mit dem"Nicht-Selbst" umgeht? Hoppe knüpft da an eine verdrängte - vielmehr: blutig aus dem Feld geschlagene - amerikanische Tradition an und empfiehlt die Sezession: Austritt aus bestehenden Territorialverbünden und Rückbesinnung auf kleine, ja kleinste Einheiten, in denen beispielsweise der Pater familias die oberste Autorität verkörpert:
Haushalte müssen zu exterritorialen Gebieten erklärt werden, wie ausländische Botschaften.
Sezession kann freiwillig geschehen, indem sich ideologisch homogene Einheiten abspalten; sie kann allerdings auch verfügt werden. Dann heißt sie Diskriminierung, ja Apartheid - absolute Unworte der Demokratie, und darum vom reaktionären Romantiker Hoppe mit besonderer Provokationslust verwendet:
Freiwillige räumliche Trennung und Diskriminierung müssen als nicht schlechte, sondern gute Dinge erkannt werden, die die friedliche Kooperation zwischen verschiedenen ethnischen und rassischen Gruppen ermöglichen.
Und weiter an anderer Stelle:
Erzwungene Integration (das Resultat aller nichtdiskriminierenden Politik) züchtet schlechtes Benehmen und schlechten Charakter. In einer zivilisierten Gesellschaft ist der höchste zu zahlende Preis für schlechtes Benehmen der Ausschluss, und rundum schlechterzogene oder üble Charaktere (selbst wenn sie nicht kriminell sind) werden sich schnell von allem und jedem ausgeschlossen finden und zu Ausgestoßenen werden, physisch entfernt von der Zivilisation.
Was mag dem Autor in Las Vegas nur alles zugestoßen sein, fragt man sich besorgt. Gerade in den heiklen Bereichen der Integrations- beziehungsweise Desintegrationspolitik entgleist Hoppes Sprache völlig."Unproduktive Schmarotzer, Gammler und Kriminelle" besiedeln das Feld - ein Duktus, der an unverdaute 68er-Frustrationen gemahnt, als sich der Autor ganz offensichtlich auf der Seite der Unterlegenen befand. Das Wort"Gammler" hört man seit Jahrzehnten nicht mehr, es klingt unfreiwillig komisch. Nicht mehr komisch allerdings die Aufkündigung gesellschaftlicher Toleranz:
In einer libertären Sozialordnung kann es keine Toleranz gegenüber Demokraten und Kommunisten geben. Sie müssen aus der Gesellschaft physisch entfernt und ausgewiesen werden.
Aber, würde Hoppe spitzfindig entgegnen, das mache nichts, denn"die Gesellschaft" gäbe es ja dann nicht mehr, sondern nur noch einzelne autonome Inseln. Was fängt man mit einem Buch an, das mit dem unschuldigen Blick des reinen Toren daherkommt, dabei aber Ressentiments gegen so gut wie alle modernen Politmodelle bedient, vom Kommunismus bis hin zu Amerikas Ultrarechten um Pat Buchanan, die Hoppe als National-Sozialisten beschimpft. (Die Invektive liegt natürlich auf dem zweiten Teil des Begriffs.) Das voller unerhörter Fantasien strotzt und sich weder um political correctness kümmert noch um deutsche Empfindlichkeiten?
- Man liest es wie ein Stück politischer Pornographie. Wie ein obszönes Szenarium, in dem die Starken den Schwachen Mitleid zusichern, aber keine Rechte mehr; in dem die Klugen und Gebildeten den anstrengenden Diskurs mit den Dummen und Ungebildeten aufkündigen, um mit ihnen nicht mehr um gemeinschaftliche Entscheidung ringen zu müssen. Das Schmittsche Freund-Feind-Denken feiert hier fröhliche Urstände, allerdings in einer unkriegerischen Variante.
Man will das Fremde nicht besiegen, gar unterwerfen - das bedeutete ja wieder Integrationsverpflichtungen -, sondern von ihm unbehelligt bleiben. Ein ziemlicher Unfug, denn Völker verändern sich, indem sie Mitglieder aufnehmen und abgeben, während ein Sezessionsmodell"Reinheit" in Kultur, Herkunft oder Denken voraussetzt, was die angestrebte Anarchie sofort in eine Diktatur umschlagen ließe, denn Reinheit muss ständig überwacht und bewahrt werden.
Auch der ökonomisch begründete Vorrang der Monarchie vor der Demokratie krankt an einer verkürzten Prämisse: Wie alle Theoretiker der Volkswirtschaft lässt sich Hoppe vom Trugbild des nüchtern kalkulierenden homo oeconomicus leiten, den es nie gegeben hat, weder in Privathaushalten noch auf Königsthronen. Die Motivlage von Machthabern ist viel zu diffizil, um sich einer solch simplen Dualität von Besitz vs. Nießbrauch zu beugen. Aber Pornographie muss nicht logisch sein. Sie muss erregen, nicht beweisen; die Erregung allein ist der Beweis ihrer Wirksamkeit.
In diesem Sinne gehört Hans Hermann Hoppes Buch zum Schärfsten, was auf dem Markt politischer Stimulanzien derzeit zu haben ist, auch wenn es - wie alle Pornographie - wenige Schlüsselreize in endloser Litanei wiederholt. In Einzelteilen enthält die Suada erhellende Passagen über unleugbare Mängel der Demokratie, und Kritik ist Demokraten stets willkommen. Diese Annahme freilich muss der Rezensent gegen den Autor verteidigen, denn der eröffnet sein Buch mit einem prinzipiellen Verdikt:
Deutschland ist kein freies Land. Es gibt in Deutschland nicht einmal Redefreiheit. Wer hier bestimmten regierungsamtlich verkündeten Aussagen öffentlich widerspricht, wird eingekerkert. Und wer sich"politisch unkorrekt" äußert, wird kaltgestellt und mundtot gemacht.
So einfach macht es die Demokratie ihren Bezweiflern nicht. Aber es gibt Etliche, die es sich gerne so einfach machen würden. Um ihnen das Handwerk zu erschweren, ist eine breite öffentliche Debatte des provokanten Buches unabdingbar.
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Popeye
07.02.2004, 06:57
@ Taktiker
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh |
-->Danke @ Taktiker!
Wenn ich diese Besprechung von Weyh lese beschleicht mich der Verdacht, dass er nur die Einleitung des Buches gelesen hat, denn mehr müsste er nicht gelesen haben, um die vier Absätze seiner Rezension, die sich mit dem Inhalt des Buches von Hoppe befassen, zu generieren.
Das Buch ist provokativ und steht in den Schlußfolgerungen in der Tradition von Robert Nozicks 'Anarchy, State, and Utopia (1974) und paßt nahtlos in den Themenkreis, der hier im Forum im Zusammenhang mit @dottores Macht-Thesen diskutiert wurde. Eine solch unsachliche und thematisch eingeschränkte Besprechung hat es nicht verdient.
Vielleicht fühlte sich da jemand betroffen..."Unproduktive Schmarotzer, Gammler und Kriminelle"..., naja, solche Bemerkungen führen auch nicht weiter. Ich jedenfalls kann die Lektüre von Hoppes Buch uneingeschränkt empfehlen.
Grüße
[img][/img]
[b]Florian Felix Weyh<7b>
Geboren 1963 in Düren als Sohn zweier Bibliothekare, lebt als Schriftsteller und freier Journalist in Berlin. Er schreibt Theaterstücke, Erzählungen, Literaturkritiken und Essays. Mitarbeit u.a. bei Theater heute und Leviathan. Er moderiert regelmäßig die Sendung „Die lange Nacht“ im DeutschlandRadio. 2003 erstmals Moderator beim Erlanger Poetenfest.
Auszeichnungen u.a.: Gerhart-Hauptmann-Preis (1987), Stipendium des Deutschen Literaturfonds (1989), Foglio-Preis für junge Literatur (1995), Gratwanderpreis für erotische Literatur (1996), Stipendium des Centro Tedesco di Studi Veneziani (1997).
Veröffentlichungen (Auswahl):
- „Die ferne Haut. Wider die Berührungsangst“, Aufbau, Berlin 1999
- „Internet. Kleine Philosophie der Passionen“, dtv, München 2001
Theater (Auswahl):
- „Massbach“, Übungsstück für eine Schauspielschülerin, UA Ulmer Theater 1988
- „Fondue“, ein szenisches Oratorium für 6 Personen in 15 Gesängen und 9 Intermezzi, Nyssen & Bansemer, Köln 1987, UA Freie Volksbühne Berlin 1988
- „Ludwigslust“, Komödie, UA OffOff Berlin 1990
- „Haben Sie ein I?“, Szenen, UA Staatstheater Wiesbaden 1991
- „Stirling. Das Glück der Bewegung. Eine Gesellschaftskomödie“, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1993, UA Hans-Otto Theater Potsdam 1992
- „Gutenberg. Eine sentimentale Komödie in britischer Manier“, S. Fischer, Frankfurt a.M. 1995, UA Theater Krefeld-Mönchengladbach 1997
- „Triage“, Szenen, UA Staatstheater Saarbrücken 1996
- „Die Legende vom Fall ohne Ende“, Libretto zu einer Kammeroper, Musik von Wolfgang Böhmer, Chor und großes Ensemble, UA Theater am Halleschen Ufer Berlin 1996
Radio (Auswahl):
- „Massbach“, DLF/NDR 1986
- „Oststraße oder Wie ein Gedicht entsteht“, DLF/NDR 1987
- „Das schwäbische Eigentum“, DLF/NDR 1989
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Boyplunger
07.02.2004, 10:36
@ Popeye
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh |
-->Hi Popeye!
>Das Buch ist provokativ und steht in den Schlußfolgerungen in der Tradition von Robert Nozicks 'Anarchy, State, and Utopia (1974) und paßt nahtlos in den Themenkreis, der hier im Forum im Zusammenhang mit @dottores Macht-Thesen diskutiert wurde.
Ich würde noch viel weiter gehen und sehe das Buch von Hoppe direkt in der Tradition der Puritaner. Die Vorstellungen der Puritaner sind ja nun seit gut 400 Jahre bekannt. Ich fasse sie mal kurz zusammen:
- Armut, und nicht etwa Reichtum ist eine Sünde, denn Armut ist ein Zeichen von schlechtem Charakter, Reichtum dagegen ein Zeichen göttlicher Gnade.
- Es sollte keinen Herrscher auf der Welt geben außer Gott und kein Recht außer Gottes Wort.
- Es sollte keine Unterscheidungen zwischen den Menschen geben, außer in der Gnade Gottes (um die zu erlangen - siehe oben)
Mit dem ersten Punkt wurde der ganze „Sozialklimbim“ erschlagen, denn es ist ja nur Recht und Billig die Verbesserung des schlechten Charakters zu verlangen.
Bei Hoppe liest es sich in etwa so: Es gibt Leute mit einer großen und einer kleiner Zeitpräferenz. Die Leute mit großer Zeitpräferenz (also alle, die jeden Monat zusehen müssen, wie sie ihre Rechnungen bezahlen können) sind nichts weiter als dem Augenblick verhafteter Pöbel, die Jungs mit der kleinen Zeitpräferenz hingegen(Bob hat dafür den feinen Ausdruck „leisure class“ geprägt) haben den Weitblick, den man zum Fällen von verantwortlichen Entscheidungen braucht.
Der zweite Punkt richtete sich direkt gegen den König. Der (englische) König war seinerzeit sowohl weltlicher, als auch, als Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, kirchliches Oberhaupt Englands. Den entgültigen Showdown zwischen König und Puritanern verlor Karl I. um sagen wir mal gute 35 cm. Immerhin soll die Axt scharf und der Scharfrichter erfahren genug gewesen sein, um Haupt und Rumpf in einem Schlag zu trennen, es hätte also schlimmer kommen können.
Kurz nach dem Königsmord erschien ein Buch von John Gauden mit dem Titel „Eikon Basilike“ in dem Karl als jemand beschrieben wurde, der versuchte England gegen eine gnadenlose Oligarchie zu verteidigen. Dieses Buch erreichte innehalb eines Jahres 36 Auflagen und wurde in 5 Sprachen übersetzt, es traf also den Nerv der Zeit.
Bei Hoppe liest man von der Abschaffung des Staates und der Errichtung einer natürlichen Ordnung, bei der Männer mit einer „natürlichen Autorität“ (siehe Punkt 1 und 3), die Aufgrund ihres großen Besitzes die größte Verantwortung und den größten Weitblick mitbringen, das Heft in die Hand nehmen. Jede Form von Besteuerung ist für diesen Mann ein staatlich legitimierter, mit Androhung von Waffengewalt durchgesetzter Raub. Wenn man die Thesen Hoppes weiterspinnt, dann könnte man auch verlangen, den großen Besitz komplett steuerfrei zu stellen und die einzig notwendige Ausgabe in seiner natürlichen Ordnung, nämlich der Aufrechterhaltung derselben, durch die Besteuerung des Pöbels aufzubringen, denn zum einen trägt der seine, über die Erhaltung der bloßen Subsistenz hinausgehende Mittel ja doch nur ins Bordel, Kneipe bzw. Pferderennbahn und zum andern braucht man die Mittel ja ausschließlich dazu, den Abschaum in Schach zu halten, denn der Besitzende ist ja über jeden moralischen Zweifel erhaben.
Ich will an dieser Stelle gar nicht darüber lamentieren, wie die großen Besitztümer zusammengetragen wurden und gebe nur ein paar Literaturempfehlungen.
- Gustavus Myers „Geschichte der großen amerikanischen Vermögen“
-Morus „Wie sie groß und reich wurden
Kevin Phillips „Wealth And Democracy“ (ein Buch aus jüngerer Zeit)
>Eine solch unsachliche und thematisch eingeschränkte Besprechung hat es nicht verdient.
Vielleicht fühlte sich da jemand betroffen..."Unproduktive Schmarotzer, Gammler und Kriminelle"..., naja, solche Bemerkungen führen auch nicht weiter.
Ganz besonders hervorheben möchte ich die Meinung Hoppes zur Arbeitslosigkeit. Diese ist für Hoppe lediglich eine „unerwünschte Verhaltensweise“. Auch wenn ich einen Job habe, fühle ich mich davon „betroffen“ und sogar mehr als das. Ich empfinde Äußerungen dieser Art als ein Schlag ins Gesicht.
>Ich jedenfalls kann die Lektüre von Hoppes Buch uneingeschränkt empfehlen.
Das kann ich ohne jede Einschränkung unterschreiben. Man sollte immer wissen, woher der Wind weht.
Gruß
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kizkalesi
07.02.2004, 10:37
@ Taktiker
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung |
-->hallo
>Rezensiert von Florian Felix Weyh
aber was heisst hier drüber:
>Aus dem Amerikanischen von Robert Grözinger
Doch nicht etwa die Kritik?
Und wo war die zu lesen? FAZ oder WELT oder Spiegel?
aws.
kiz
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Popeye
07.02.2004, 12:43
@ Boyplunger
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh |
-->Hallo, @Boyplunger,
Du schreibst gegen Ende Deines interessanten Beitrages:
"Ganz besonders hervorheben möchte ich die Meinung Hoppes zur Arbeitslosigkeit. Diese ist für Hoppe lediglich eine „unerwünschte Verhaltensweise“. Auch wenn ich einen Job habe, fühle ich mich davon „betroffen“ und sogar mehr als das. Ich empfinde Äußerungen dieser Art als ein Schlag ins Gesicht."
Ich kann deine Bemerkung auf individueller Ebene gut nachvollziehen. Aber auf kollektiver Ebene aber eben nicht! Auch konnte ich die Stelle auf die Du Bezug nimmst ("unerwünschte Verhaltensweise") in meiner englischen Ausgabe nicht finden. Dort ist auf Seite 99 nur Hoppes Sturmlauf gegen"compulsory insurance" (Zwangsversicherung) gegen z. B. Arbeitslosigkeit zu finden.
Und da muss ihm ein nüchterner Betrachter unserer bundesrepublikanischen Wirklichkeit - zumindest aus meiner Sicht - Recht geben. Eine staatliche Arbeitslosenversicherung (so Hoppe) hat eben die Tendenz mehr Arbeitslose zu produzieren, einerseits der mißbräuchlichen Nutzung wegen, andererseits weil die"Regeln" dieser staatlichen Zwangsversicherung eben jederzeit"politisch" manipuliert werden können - siehe heute Zumutbarkeits-Regelung etc..
In diesem Zusammenhang daher die rethorische Frage: Glaubst Du wirklich im Ernst, dass sich all jene illustren Damen und Herren, die hier und heute den Sozialstaat und seine Errungenschaften mit täglich mediengerecht aufbereiteten Sprechblasen preisen auch nur einen Sch..ßdreck um das Schicksal von nur einem einzigen Arbeitslosen kümmern? Wäre es deshalb vielleicht nicht besser, der Einzelne würde sich bei einer privaten Versicherung gegen Arbeitslosigkeit versichern und hätte dann einen einklagbaren Rechtsanspruch - politisch nicht manipulierbar je nach Kassenlage?
Wochenendgrüße
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Boyplunger
07.02.2004, 15:15
@ Popeye
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh |
-->Hi,
>Du schreibst gegen Ende Deines interessanten Beitrages:
"Ganz besonders hervorheben möchte ich die Meinung Hoppes zur Arbeitslosigkeit. Diese ist für Hoppe lediglich eine „unerwünschte Verhaltensweise“. Auch wenn ich einen Job habe, fühle ich mich davon „betroffen“ und sogar mehr als das. Ich empfinde Äußerungen dieser Art als ein Schlag ins Gesicht."
Ich kann deine Bemerkung auf individueller Ebene gut nachvollziehen. Aber auf kollektiver Ebene aber eben nicht! Auch konnte ich die Stelle auf die Du Bezug nimmst ("unerwünschte Verhaltensweise") in meiner englischen Ausgabe nicht finden. Dort ist auf Seite 99 nur Hoppes Sturmlauf gegen"compulsory insurance" (Zwangsversicherung) gegen z. B. Arbeitslosigkeit zu finden.
Diese Äußerung findet man mehrmals. Obwohl ich mir bei Hoppe, entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten, keine Notizen gemacht habe, habe ich beim Durchblättern sofort eine entsprechende Stelle gefunden.
S.213 „...Gleichzeitig hat fast jede Form unerwünschten Verhaltens wie Arbeitslosigkeit, Wohlfahrtsabhängigkeit, Vernachlässigung, Rücksichtslosigkeit, Unhöflichkeit, Psychopathie, Hedonismus und Kriminalität zugenommen...“
Es ist zugegebener Maßen die von Grözinger besorgte Übersetzung, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß er dem Hoppe da was reingeschrieben hat. Außerdem gehe ich davon aus, daß Hoppe die deutsche Übersetzung gelesen hat, schließlich ist er ja Deutscher.
>Und da muss ihm ein nüchterner Betrachter unserer bundesrepublikanischen Wirklichkeit - zumindest aus meiner Sicht - Recht geben. Eine staatliche Arbeitslosenversicherung (so Hoppe) hat eben die Tendenz mehr Arbeitslose zu produzieren, einerseits der mißbräuchlichen Nutzung wegen, andererseits weil die"Regeln" dieser staatlichen Zwangsversicherung eben jederzeit"politisch" manipuliert werden können - siehe heute Zumutbarkeits-Regelung etc..
Die Frage von hoher oder niedriger Arbeitslosigkeit ist für mich in erster Linie keine Frage von Fleiß oder durch Wohlfahrtssysteme finanzierte Faulheit, sondern zuallererst eine Frage von hoher oder niedriger Wirtschaftsaktivität. Die wiederum ist eine Frage von Kredit und Zukunftsvertrauen (im Grunde das gleiche wie Kredit) oder eben ein Mangel davon. Es gab auch in der Zeit vor der sozialen Absicherung immer wieder breite Kreditzusammenbrüche und in der Folge schreckliche Arbeitslosigkeit.
Literaturempfehlung dazu Max Wirth „Geschichte der Handelskrisen“ Wahrscheinlich kennst du das Buch, falls nicht, es ist wirklich gut.
>In diesem Zusammenhang daher die rethorische Frage: Glaubst Du wirklich im Ernst, dass sich all jene illustren Damen und Herren, die hier und heute den Sozialstaat und seine Errungenschaften mit täglich mediengerecht aufbereiteten Sprechblasen preisen auch nur einen Sch..ßdreck um das Schicksal von nur einem einzigen Arbeitslosen kümmern?
Ich habe Pareto viel zu gründlich gelesen, um auf die süßen Sirengesänge derer hereinzufallen, die an den Trog wollen bzw. dort verbleiben möchten.
>Wäre es deshalb vielleicht nicht besser, der Einzelne würde sich bei einer privaten Versicherung gegen Arbeitslosigkeit versichern und hätte dann einen einklagbaren Rechtsanspruch - politisch nicht manipulierbar je nach Kassenlage?
Die erste Frage ist natürlich die von Hoppe gestellte. „Compulsory insurance“ ja oder nein. Hoppe ist strikt gegen eine erzwungene Versicherung. Also freiwillig. Dem potentiellen Versicherungsnehmer steht es also frei sich zu versichern und der Versicherer hat natürlich das Recht einen Kunden abzulehnen. („Was Baubranche, also die versichern wir schon mal gar nicht... zu hohes Risiko“) Und falls es mal zu einem Kreditzusammenbruch auf breiter Front kommt, und die Versicherungen aufgrund der hohen Belastungen zusammenbrechen, dann kann man sich mit seinem einklagbaren Rechtsanspruch den Arsch abwischen...
Gruß
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Popeye
07.02.2004, 17:06
@ Boyplunger
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh |
-->Hallo, nochmals,
trotz längeren Suchens habe ich die Stelle (vermutlich in dem Abschnitt: ‚On Conservativism and Liberalism’) nicht gefunden. Aber ich glaube Dir das Zitat unbesehen, denn, wie Du schon erwähnst, kommt diese malerische Aufzählung in schöner Regelmäßigkeit und in verschiedenen Zusammenhängen vor. Und es war der Zusammenhang, der mich interessierte.
Nun nochmals zum Thema private oder Zwangs-Versicherung:
Wir verwenden heute den Begriff „sozial“ ja häufig in dem Zusammenhang, dass das Beitrags-Kollektiv den Einzelnen vor unwägbaren Risiken schützt. Soweit ist dieses Prinzip noch mit einem ‚Versicherungsprinzip’ identisch. ‚Sozial’ wird dieses allgemeine Versicherungsprinzip in der Augen der meisten erst dadurch, dass die sog. ‚Stärkeren’ einen höheren Beitrag leisten als die sog.‚Schwachen’. Ein ‚soziales’ Versicherungsprinzip versichert also auch ein schlechtes Risiko (Bauarbeiter) zu Lasten der sog. ‚Stärkeren’ oder des Beitrags-Kollektives; eine private Versicherung tut dies nicht oder nur zu entsprechend höheren Prämien.
(Pleite gehen können beide Systeme, das wäre für mich nicht der entscheidende Unterschied!)
Der für mich problematische Unterschied liegt in dem Umstand, dass bei einer ‚sozialen’ Versicherung der Marktmechanismus außer Kraft gesetzt wird und zwar auf der gesamten Länge der Kette.
Höhere (Arbeitslosen-) Versicherungsbeiträge (eines privaten Systems) hätten wahrscheinlich zwei Effekte: Einerseits würden sie zu höheren Lohnforderungen führen, andererseits würden sie für den Einzelnen den Anreiz verstärken, die Branche zu wechseln. (Da der Arbeitsmarkt bei uns ohnehin außer Kraft gesetzt wurde - ein tauber Punkt).
Eine ‚soziale’ Versicherung muss nun hingegen die Beiträge für alle erhöhen, damit wird aus einem Branchenrisiko früher oder später ein Systemrisiko. Ein Branchenrisiko ließe sich evtl. durch ein Rückversicherungsmodell absichern - ein Systemrisiko nicht.
Das Sozialversicherungsthema wird’s zeigen…
Grüße
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Boyplunger
08.02.2004, 00:53
@ Popeye
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Re: Rezension von Hoppes Demokratiezerhackstückung - Florian Felix Weyh |
-->Nochmal Hi!
>trotz längeren Suchens habe ich die Stelle (vermutlich in dem Abschnitt: ‚On Conservativism and Liberalism’) nicht gefunden. Aber ich glaube Dir das Zitat unbesehen, denn, wie Du schon erwähnst, kommt diese malerische Aufzählung in schöner Regelmäßigkeit und in verschiedenen Zusammenhängen vor. Und es war der Zusammenhang, der mich interessierte.
Wenn du mir noch zwei Antwortpostings gibt’s, dann kaufe ich mir den Hoppe im Original, nur um zu Sehen, was der wirklich so geschrieben hat:-).
Im Ernst, ich habe mir eigentlich schon lange vorgenommen, die Schriften nach Möglichkeit im Original zu lesen. Leider ist mir das nur in Deutsch und Englisch möglich. Französisch kostet mir große Mühe (ich arbeite dran) alles andere, Latein usw. geht leider gar nicht.
>Nun nochmals zum Thema private oder Zwangs-Versicherung:
Wir verwenden heute den Begriff „sozial“ ja häufig in dem Zusammenhang, dass das Beitrags-Kollektiv den Einzelnen vor unwägbaren Risiken schützt. Soweit ist dieses Prinzip noch mit einem ‚Versicherungsprinzip’ identisch. ‚Sozial’ wird dieses allgemeine Versicherungsprinzip in der Augen der meisten erst dadurch, dass die sog. ‚Stärkeren’ einen höheren Beitrag leisten als die sog.‚Schwachen’. Ein ‚soziales’ Versicherungsprinzip versichert also auch ein schlechtes Risiko (Bauarbeiter) zu Lasten der sog. ‚Stärkeren’ oder des Beitrags-Kollektives; eine private Versicherung tut dies nicht oder nur zu entsprechend höheren Prämien.
Der für mich problematische Unterschied liegt in dem Umstand, dass bei einer ‚sozialen’ Versicherung der Marktmechanismus außer Kraft gesetzt wird und zwar auf der gesamten Länge der Kette.
Natürlich kann man argumentieren: „Geht eben die Bauindustrie den Bach runter, scheißegal, machens eben die Polen.“
Und als nächstens ist dann die Autoindustrie dran. Autos sind derzeit die Erzeugnisse, die mit dem höchsten Kreditanteil/Zunkunftserwartung verkauft werden. In dem Zusammenhang sind die Probleme des neuen Golfs für mich die Schatten an der Wand...
Natürlich kann man sagen: Scheißegal, kaufen wir eben die Kisten von den Franzosen und den Tschechen...“
Und als nächstes geht dann die Maschinenbauindustrie den Bach runter...
>Höhere (Arbeitslosen-) Versicherungsbeiträge (eines privaten Systems) hätten wahrscheinlich zwei Effekte: Einerseits würden sie zu höheren Lohnforderungen führen, andererseits würden sie für den Einzelnen den Anreiz verstärken, die Branche zu wechseln. (Da der Arbeitsmarkt bei uns ohnehin außer Kraft gesetzt wurde - ein tauber Punkt).
Siehe oben. Eine Branche nach der anderen wird in Schutt und Asche gelegt...
>Eine ‚soziale’ Versicherung muss nun hingegen die Beiträge für alle erhöhen, damit wird aus einem Branchenrisiko früher oder später ein Systemrisiko. Ein Branchenrisiko ließe sich evtl. durch ein Rückversicherungsmodell absichern
Daran glaube ich schon mal gar nicht. Wenn eine Branche erst einmal verbrannt ist, dann ist sie verbrannt...
>ein Systemrisiko nicht.
Dagegen gibt es leider keine Versicherung...
nochmal Gruß zurück
b.
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LenzHannover
08.02.2004, 14:46
@ Popeye
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@Popeye: Echte Versicherungen bietet die Privatwirtschaft ja nun auch nicht an, |
-->auf der Suche nach einer Haftpflichtversicherung hatte ich mich auch nach Tarifen mit Selbstbehalt erkundigt: Damals absolut nix brauchbares auf dem Markt, der"Preisnachlaß" hätte sich erst nach so 13-15 Jahren gelohnt.
Die Versicherung hätte sich dumm und dämlich verdient, da die ja auch noch die Kosten für die Schadensbearbeitung einspart.
Private Krankenversicherung
Auch hier, Tarife mit Selbstbehalt größter 1000 Euro sind in der letzten Zeit reichlich teurer geworden, sodaß sich die wohl nicht mehr lohnen.
Dieser Anreiz eine fixen Summe von???? Euro Selbstbehalt ist auch widersinnig. Jeder der darüber ist und alle beisammen hat, verballert dann doch Geld ohne Ende, da es ab hier"frei und umsonst" ist.
Mit dem gleichen Ansatz wird man dann auch bei Ärzten / Helferinnen usw. behandelt: Ab jetzt ist es doch völlig egal, die Kasse zahlt doch ab jetzt alles!
Einen echten Markt mit anreizen will in der privaten Wirtschaft offenkundig auch keiner - oder die denken halt nicht nach. [img][/img]
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Popeye
09.02.2004, 13:48
@ LenzHannover
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Re: @Popeye: Echte Versicherungen bietet die Privatwirtschaft ja nun auch nicht an, |
-->Hallo, @LenzHannover,
Recht hast Du - gar keine Frage. Wer sich jemals mit einer Versicherung vor Gericht gestritten hat, weiß mit welchen Tricks dort gearbeitet wird - besonders dann, wenn die erwarteten Zinserträge (der Schadens-Zahlung) höher sind als die Anwaltskosten.
Mein Argument ging auch nur dahin, dass unsere Arbeitslosenversicherung nie dafür angedacht war das Systemrisiko 'Deutschland AG' abzudecken. Konzeptionell abgedeckt war 'zufällige' Arbeitslosigkeit. Nun ist es zu spät... weil diese staatlichen Versicherungssysteme zu wanken beginnen bekommt das Gesamtsystem den Schüttelfrost. Das typische 'to big to fail - Syndrom.
Mit oder ohne Versicherung - nichts ist"sicher" in diesem Leben, außer - naja Steuern und Tod...
Grüße
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