RK
09.02.2004, 18:27 |
Statt US-Dominanz Allianz EU-Rußland? Thread gesperrt |
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09.02.2004
Interview
Interview: Jürgen Elsässer
Statt US-Dominanz Allianz EU-Rußland?
jW sprach mit Oberstleutnant Jürgen Rose
* Oberstleutnant Jürgen Rose war bis 1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bundeswehruniversität München und ist derzeit beim Wehrbereichskommando in München tätig. In diesem Gespräch vertritt er ausschließlich seine private Meinung
F: »Den Bruch riskieren«, den Bruch mit den USA nämlich, forderten Sie kürzlich in einem Zeitungsbeitrag. Äußert sich da ein enttäuschter Anhänger der SPD bzw. der Grünen oder ein konservativer Amerika-Kritiker?
Ersteres ist richtig. Ich habe mich schon 1999 beim Krieg gegen Jugoslawien sehr kritisch gegen die Regierungspolitik gewandt.
F: Wann haben Sie zum ersten Mal gemerkt, daß mit der deutschen Militärpolitik etwas schiefläuft?
Schon in den 80er Jahren, als es um die Stationierung neuer Atomraketen ging. Als ich mich dann Anfang der 90er in der FAZ und der Neuen Zürcher Zeitung für die Abschaffung der Wehrpflicht aussprach, traf mich der Bannstrahl der Bundeswehrführung. Man hat immer wieder versucht, Disziplinarmittel gegen mich anzuwenden, aber immer ohne Erfolg. Seither bemüht man sich, meine Äußerungen zu ignorieren.
F: Schröder sprach vom »deutschen Weg«. Ist das auch Ihre Vision?
Das war ein Lapsus. In der Sache, der Abstinenz beim Irak-Krieg, hatte Schröder recht. Aber das Reden vom »deutschen Weg« war zumindest sehr mißverständlich. Einerseits gegen das einseitige Vorgehen der USA zu opponieren und das Gewaltmonopol des Weltsicherheitsrates zu verteidigen, andererseits zu erklären, unter gar keinen Umständen und auch nicht unter einem UN-Mandat aktiv werden zu wollen - das ging nicht zusammen.
F: Wenn Berlin mit Washington bricht - was wäre die Alternative?
Eine vertiefte Europäische Union wäre angesichts ihres großen Wirtschaftspotenzials und auch bei einem äußerst moderat dimensionierten Verteidigungsarsenal eine Alternative, zumal dann, wenn sie sich auf eine strategische Allianz mit der Russischen Föderation stützen könnte.
F: Also raus aus der NATO?
Die traditionelle NATO mit ihrer US-Dominanz ist wirklich obsolet. Was allenfalls denkbar wäre, ist eine neue NATO mit einem amerikanischen und einem europäischen Pfeiler, in der sich die Partner auf Augenhöhe begegnen. Fraglich ist, ob die USA daran überhaupt Interesse hätten.
F: Allianz mit Rußland - trotz Tschetschenien?
Es geht nicht um eine politische oder gar militärische Achse, sondern um wirtschaftliche Kooperation zum beiderseitigen Vorteil. West- und Mitteleuropa brauchen aus Rußland zuvörderst Rohstoffe, Ã-l und Erdgas. Die Russische Föderation benötigt im Gegenzug Kapital und Technologie für die Modernisierung des Landes und dürfte daher einem Assoziierungsvertrag mit der EU durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen - vielleicht der Beginn einer »wunderbaren Freundschaft«. Würde die EU privilegierte Beziehungen zu den Ã-llieferstaaten Iran, Irak und Libyen aufbauen sowie eine strategische Partnerschaft mit Rußland eingehen, könnte dies den Anfang vom Ende des Imperium Americanum einläuten. Die Tage für den exklusiven Status des US-Dollars als Weltleitwährung wären gezählt, der Euro käme als funktionales Äquivalent in dessen Position, so daß ein jähes Abschwellen des Kapitalstroms in Richtung USA - derzeit liegt er bei anderthalb Milliarden Dollar pro Tag - unvermeidlich wäre. Damit gerieten die USA als weltgrößter Schuldner in eine prekäre ökonomische Abhängigkeit von ihren Gläubigern in Europa und Asien.
F: Sehr gefährlich erscheint mir Ihre Idee, daß die EU in angrenzenden Regionen eigene Militärpotentiale positioniert, also auch Besatzungsmacht wird.
Die Europäer müssen mit den USA Hase und Igel spielen: Wenn das Pentagon Truppen in einer Region von vitalem Interesse für die Europäische Union stationieren will, sind die unsrigen schon da. Es geht also um die Verhinderung einer US-Besatzung, und genau nicht um die Durchführung einer eigenen. Das heißt: Jede Aktivität in diese Richtung braucht ein UN-Mandat und die ausdrückliche Unterstützung durch den Staat, in dem die EU-Einheiten aktiv werden sollen.
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RK
09.02.2004, 18:33
@ RK
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Re: Statt US-Dominanz Allianz EU-Rußland? |
-->Echt zum Kotzen! Aber das war ja schon unterm Adolf so, dass sich deutsche Faschisten mit kroatischen und albanischen allerbestens verstanden haben.
Den Serben wird von bekloppten Deutschen jetzt schon seit hundert Jahren ständig nur übel mitgespielt. Drei mal in einem Jahrhundert die Hauptstadt bombardiert, da kann man schon stolz sein, ein toitscher zu sein, oder wie war dieser Kackspruch?
http://www.jungewelt.de/2004/02-09/005.php
09.02.2004
Ausland
Jürgen Elsässer
Moderne Christenverfolgung
Kosovo: Bundeswehr entzieht serbischen Mönchen Schutz vor albanischen Terroristen
»Ich bin entsetzt über die Behandlung meiner Mönche. Dieses Verhalten seitens des deutschen Militärkontingents wird zur vollständigen Vertreibung der serbischen Kirche aus einer Region führen, in der sie jahrhundertelang überlebt hat, selbst unter türkischer Herrschaft«, protestierte Bischof Artemije, der höchste Würdenträger der serbisch-orthodoxen Kirche im Kosovo, Anfang Februar.
Die aktuelle Verschlechterung des Verhältnisses zwischen Besatzungsmacht und Gläubigen geht auf einen Überfall von 30 albanischen Gewalttätern am 21. Januar auf orthodoxe Mönche in Djakovica zurück, die ein ARD-Fernsehteam und eine KFOR-Eskorte begleitet hatte. Die Diozöse informierte daraufhin die Presse, Belgrader Zeitungen berichteten ausführlich. Die deutschen Militärs, die nach der Beschädigung ihrer Fahrzeuge bei der Attacke allen Grund gehabt hätten, die albanischen Täter mit Nachdruck zu verfolgen, wandten seltsamerweise ihren Zorn gegen die serbischen Opfer. Als erstes verweigerten sie dem gerade angegriffenen Kloster Djakovica die weitere Verwendung ihres Stromgenerators - mitten im Winter eine beinahe tödliche Maßnahme. Als zweites stoppten sie die Lebensmittellieferungen an den letzten serbischen Priester, der im Bischofssitz in Prizren, der Hauptstadt der deutschen Zone, die Stellung hält. Drittens wurden alle Militäreskorten gestrichen, die bisher Reisen der Gläubigen innerhalb Kosovos geschützt hatten. »Die Mönche werden nur deswegen bestraft, weil sie die Wahrheit über den Vorfall in Djakovica veröffentlichten. Die deutsche KFOR wollte alles verschleiern«, protestierte Bischof Artemije.
Wenn die KFOR die Serben nicht mehr mit Lebensmitteln, Elektrizität und Eskorten unterstützt, sind sie albanischen Gewalttätern auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Diese haben seit Stationierung der KFOR im Juni 1999 30 Kirchen und Klöster allein im deutschen Sektor zerstört, 100 im gesamten Kosovo, darunter viele unersetzliche Baudenkmäler mit Fresken aus dem frühen Mittelalter. »Keiner der Täter ist je vor Gericht gebracht worden, und es gibt nicht einmal einen Beweis, daß überhaupt Ermittlungen angestellt wurden«, kritisiert die Diözese. Djakovica und Prizren sind die letzten Stützpunkte der Orthodoxie in der deutschen Zone. In Prizren, wo vor dem NATO-Einmarsch 20000 Serben lebten, sind gerade noch 60 übrig. Insgesamt sind seit Juni 1999 zwischen 200000 (Angaben des Roten Kreuzes) und 360000 (serbische Regierungsangaben) Nicht-Albaner aus dem Kosovo geflüchtet oder vertrieben worden, 80 000 bis 120 000 sollen noch in der Provinz leben. Die Bevölkerungszahl der albanischen Mehrheit wird mit knapp zwei Millionen angegeben. »In den letzten vier Jahren sind trotz des KFOR- Protektorats 2 500 Serben und andere Nicht-Albaner ums Leben gekommen«, klagte der serbische Ministerpräsident Zoran Zivkovic, ein durchaus NATO-freundlicher Politiker, beim Staatsbesuch in Berlin Ende November 2003.
Bei einer Visite im Kloster Djakovica Ende Januar erklärte Hauptmann Maik Stiehlers, Sprecher der deutsche KFOR-Kommandantur, daß die Geistlichen eben mit Überfällen rechnen müßten, da »Serben hier viele Albaner getötet haben«. Insbesondere kritisierte er Bischof Artemije, da dieser »immer auf der UN-Resolution 1244 besteht und darauf, daß das Kosovo ein Teil Serbiens ist«. Die genannte UN-Resolution is die völkerrechtliche Grundlage für die Stationierung der KFOR im Kosovo und legt als deren Auftrag unter anderem die »Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung« (Artikel 9d) fest.
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RetterderMatrix
09.02.2004, 18:39
@ RK
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Schon dumm, wenn man sich aufs Gesetz beruft. |
-->>Bei einer Visite im Kloster Djakovica Ende Januar erklärte Hauptmann Maik Stiehlers, Sprecher der deutsche KFOR-Kommandantur, daß die Geistlichen eben mit Überfällen rechnen müßten, da »Serben hier viele Albaner getötet haben«. Insbesondere kritisierte er Bischof Artemije, da dieser »immer auf der UN-Resolution 1244 besteht und darauf, daß das Kosovo ein Teil Serbiens ist«. Die genannte UN-Resolution is die völkerrechtliche Grundlage für die Stationierung der KFOR im Kosovo und legt als deren Auftrag unter anderem die »Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung« (Artikel 9d) fest.
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Dieser Dummbatz von Bischof! Weiß er nicht, daß internationales Recht nur dann gilt, wenn man auch die Waffen hat, es zu seinen Gunsten durchzusetzen?
Tja, da hat er halt schlecht aufgepasst.
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RK
09.02.2004, 19:06
@ RetterderMatrix
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So ist das ja nun auch wieder nicht |
-->Nein, es GILT immer. Es wird halt städnig gebrochen, und zwar unter mutwilliger Duldung einiger intellektuell minderbemittelter Offiziere.
Aber was unsere Olivgrünen da überhaupt wollen?
In Afghanistan passen sie auf, dass der Drogenanbau auch ja ungestört auf Hochtouren läuft! Na klasse!
Und näher bei uns (s.o.) schauen sie bekanntlich auch ganz schnell weg, wenn die dortige Drogenmafia wieder mal ´ne Lieferung Stoff in Richtung Old Europe plaziert. Oder auch, wenn vielhundertfach osteuropäische junge Mädchen entführt und zigfach vergewaltigt werden, bis sie endlich willenlos und psychisch zerstört die erzwungene Prostitiution für den i.d.R. dann nur noch kurzen Rest ihres Lebens ertragen.
Ein Hoch auf diese tolle Truppe!?
Man reiche mir den Kotzkübel, bitte!
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>Dieser Dummbatz von Bischof! Weiß er nicht, daß internationales Recht nur dann gilt, wenn man auch die Waffen hat, es zu seinen Gunsten durchzusetzen?
>Tja, da hat er halt schlecht aufgepasst.
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