--><font sioze="4">Markt-Sentiment: Bullenauftrieb in der DAX-Konsolidierung -
Leerverkäufe treiben TecDAX nach oben</font>
Joachim Goldberg, cognitrend11. Februar 2004.
Trotz der nur kurz andauernden Korrekturen sind viele Akteure Engagements eingegangen, entsprechend stark ist das Bullenlager angewachsen. Diese könnten sich schon bei geringen Profiten wieder trennen. Fraglich ist also, wie gefährlich dieser neue Optimismus ist. Beim TecDAX scheint die Erwartung steigender Kurse vor allem auf Leerverkäufer zurückzuführen zu sein, die sich jetzt eindecken mussten.
Viel Zeit zum Kaufen war den mittelfristig orientierten Investoren unseres Panels in der vergangenen Berichtsperiode nicht geblieben. Der DAX streifte nur für kurze Zeit Niveaus knapp über 4.000, bevor er zu dem erneuten Anlauf in höhere Sphären ansetzte. Trotzdem scheint es einem Teil der Befragten gelungen zu sein, sich rechtzeitig zu engagieren, so dass der Optimismus gemessen am Bull/Bear-Index® auf den höchsten Stand seit dem 17. Dezember des letzten Jahres anstieg.
Seinerzeit verbuchten wir „nur“ 3.865 Punkte. Doch heute ist das Szenario ein anderes. Der DAX bewegt sich schon seit einiger Zeit innerhalb einer klar geschnittenen Konsolidierungszone zwischen 3.985 und 4.175 Punkten - ein Feld, das selbst Laien nicht verborgen geblieben sein dürfte.
Vielleicht mag dies ein Grund gewesen sein, warum die institutionellen Anleger mit ihren geplanten Käufe nicht mehr auf einen Ausbruch an der Unterseite der Zone warten wollten und durch ihre verfrühte Nachfrage selbst einem Test der Untergrenze zuvor kommen wollten.
Vielleicht waren sie aber auch nur des Wartens müde und darüber ungeduldig geworden, dass sich die Kurse einfach nicht schneller nach unten entwickeln wollten.
Sentimentindikator der Deutschen Börse
Mit der jüngsten Publizierung der schlechter als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag und der darauf folgenden Mini-Squeeze zum Handelsschluss war ohnehin für alle Beteiligten eines klar geworden: Die erhoffte Abwärtskorrektur würde nicht zustande kommen.
So blieb der Rückzug Gerhard Schröders vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden - auch wenn er von den Medien hochgespielt wurde - ohne direkte Folgen für den Aktienmarkt. Auch das von vielen Akteuren kommentierte und mit Spannung erwartete Kommuniqué des G7-Treffens geriet fast zum Non-event. Offenbar konnten auch die Meldungen zu VW die Börsianer nicht nachhaltig pessimistisch stimmen.
Das sei ja auch kein Wunder, werden Psychologen augenzwinkernd bemerken, da viele Investmentbanker ohnehin schnellere Autos bevorzugten. Der jüngste Anstieg beim Optimismus und der damit verbundene zweiprozentige Zuwachs des DAX legen den Schluss nahe, dass sich die jüngsten Bullen womöglich schon vor Erreichen der Jahreshöchststände von ihren Engagements mit Profit trennen werden.
Vor allem, wenn weitere Kursanstiege schleppend verlaufen sollten. Aber auch bei einer schnellen Rallye wäre jenseits der Jahreshochs mit störenden Abgaben zu rechnen. Sollte sich indes der Markt zurückbilden, dürfte die Untergrenze der bekannten Konsolidierungszone wegen fehlender Anschlussnachfrage nicht mehr zu halten sein. Unter dem Strich ist der Anteil der Bullen jedoch nicht als bedrohlich hoch einzustufen.
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten
Bullish Bearish Neutral
Total 52 % 25 % 23 %
ggü. Vorwoche + 11 % - 8 % - 3 %
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