-->Meldung aus dem Handelsblatt von heute:
Pläne der gesetzlichen Krankenkassen,die Festbeträge für Medikamente zum 1.April um bis zu 50% zu senken,haben die forschenden Arzneimittelhersteller alarmiert.
Wenn die Vorschläge der Kassen nicht geändert werden,könnte es erstmals dazu kommen,daß Hersteller sich außerstande sehen,ihre Preise an die neuen Festbeträge anzupassen,warnte der Gesundheitsexperte des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VFA) Ulrich Vorderwülbecke,im Gespräch mit dem Handelsblatt.
Das Nachsehen hätten die Patienten.Sie müßten in vielen Fällen zusätzlich zu den neuen Zuzahlungen von bis 10 Euro pro Medikament die Differenz zwischen dem Festbetrag umd dem Apothekenpreis des Medikaments aus eigener Tasche bezahlen.
Nach einer Übersicht,die dem Handelsblatt vorliegt,wollen die Kassen die Erstattungspreise für fast 400 Wirkstoffe und Arzneimittelgruppen zum Teil drastisch senken.
Sie setzen damit Vorgaben der Gesundheitsreform um.Danach müssen die Kassen auch Festbeträge für patentgeschützte Medikamente festlegen,sofern diese im Wettbewerb mit patentfreien Präparaten stehen.Außerdem muß sich die Höhe der Festbeträge am Drittel der preiswertesten Vergleichspräparate orientieren.Auch die Vorgabe,nach der die regelmäßig an die Marktentwicklung angepaßten Festbeträge in einem Schritt nicht stärker als um 27,5% gesenkt werden sollen,gilt nicht mehr.
Die Festbetragsregelung wurde in den 80er Jahren eingeführt, um den Preiswettbewerb auf dem Arzneimittelmarkt zu fördern.Seither erstatten die Kassen die Kosten für die Medikamente nur noch bis zur Höhe des Festbetrages.
Die Neufassung der Regelung im Gesundheitsreformgesetz soll den Kassen Einsparungen von einer Milliarde Euro pro Jahr bringen.
Es könnte gut sein,daß die Versicherten einen guten Teil dieser Ersparnis aus ihrer Geldbörse zahlen müssen,weil die Hersteller patentgeschützter Medikamente einfach nicht so stark verbilligen können und es nicht genug unter dem Festbetrag liegende Alternativen auf dem Markt gibt,warnt Vorderwülbecke.
In einer Stellungnahme spricht das Unternehmen Aventis von einer Überforderung der forschenden Unternehmen.
Die starken Senkungen seien nicht verkraftbar,zumal die Unternehmen den Kassen für die Medikamente,für die es bislang keine Festbeträge gibt,seit Januar einen Rabatt von 16% gewähren müßten.
Zur Begründung führt Aventis unter anderem an,daß andere EU-Staaten ihre staatlichen Preisvorgaben an den deutschen Preisen ausrichten.
Preissenkungen hierzu Lande hätten damit automatisch auch einen Preisrutsch im Ausland zur Folge.
Den könnten sich die Unternehmen schlicht nicht leisten.
So führen die geplanten Festbetragssenkungen bei den gegen schwere Herz und Kreislauferkrankungen eingesetzten ACE - Hemmern dazu,daß ein Hersteller zum Beispiel für eine Tablette mit dem Wirkstoff Ramipril (2,5mg) am 1.April mit 0,17 Cent in Deutschland weniger als in Ungarn (0,19 Cent)erhalten würde.
Es ist unvorstellbar, daß international tätige Unternehmen auf derartige Tiefstpreise für patentgeschützte Präparate eingehen werden,heißt es bei Aventis.
Im Bundessozialministerium reagierte man gestern gelassen auf die neuen Warnungen.
Die neuen Festbeträge werden von uns nicht beanstandet,erklärte eine Sprecherin.
In der Fachabteilung hieß es,man sei zuversichtlich,daß die Unternehmen ihre Preise senken werden,um nicht in Deutschland Marktanteile zu verlieren.
Soweit die Meldung aus dem Handelsblatt:
Dazu meine Meinung.
Es ist befremdend mit ansehen zu müssen wie Global Players plötzlich argumentieren.
Sie erhalten in Ungarn für ihre Produkte mehr Geld als in Deutschland.
Das könnte wohl seine Ursache auch darin haben daß es den Firmen in Ungarn viel zu gut geht und dort abgeschöpft wird.
Genauso argumentieren ja auch die Arbeitnehmer die nicht für 5 Euro je Stunde arbeiten können wenn das noch nicht mal zur Bezahlung der Miete reicht.
Hier soll die Globalisierung durchgesetzt werden,jedoch bei den Global Players offensichtlich nicht.
Die Strategie ist ganz offensichtlich:Man nimmt was man kriegen kann.
Das ist nicht anders wie bei den Heidelberger Zementwerken die für ihren Zement in Polen mehr Geld erzielt als in Deutschland.
Das wird in Zukunft bei den PKWS trotz aller Versuche der Autolobby nicht anders sein.
Die Neoliberalen vertreten auf der einen Seite den freien Markt und wenn er ihnen weh tut wollen sie ihn mit allen möglichen Tricks außer Kraft setzen.
Wer fordert daß die Löhne das Niveau von Uganda erreichen sollen muß auch gefaßt sein die Arzneimittelpreise von Uganda zu kassieren.
Und nicht nur daß,er wird auch fesztstellen daß es in Uganda keiner Mittel für eine Diabetes Krankheit bedarf weil es die plötzlich die Krankheit nicht mehr gibt weil der Brotkorb höher hängt.
Scheinbar ist diese Gesundheitsreform dermaßen unverbindlich geworden daß sich jeder auf Kosten der Patienten das raussuchen kann was ihm beliebt.
Der Patient wird das danken.
Am besten hilft immer noch weniger arbeiten,dann brauchts bei manchen weder Kokain,noch Valium,noch Magenbeutel noch sonst was.
Er ist einfach gesünder und braucht auch keine Zementstaubmasken bei denen er anschließend die Folgen seiner Arbeit aus dem eigenen Geldbeutel mit Asthma-Mitteln wieder versucht zu korrigieren.
Das ist die beste Gesundheitsreform für Patienten.
Laßt die Rezeptblöcke der Heilungsindustrie eben ganz einfach verschimmeln und wendet euch einer gesunden Lebensweise mit pflanzlichen Produkten (unter Umständen selbst gesammelt) zu.
Vieles von dem ganzen Nippes an Medikamenten braucht man bei Lichte besehen überhaupt nicht wenn man seine Lebensweise ändert.
Und das wird sie am schlimmsten treffen.
Gruß EUKLID
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