-->derStandard.at 13. Februar 2004 16:34 MEZ
Aufregung um angeblichen Bush-Hitler-Vergleich Haiders
Kärntner Landeshauptmann weist Agenturbericht zurück und will"genau das Gegenteil" gesagt haben
Klagenfurt - Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (F) hat am Freitag eine Meldung der Deutschen Presseagentur (dpa) zurück gewiesen. In der Nachricht unter dem Titel"Haider über Bush: Auch Hitler kam demokratisch an die Macht" war berichtet worden, dass der"österreichische Rechtspopulist" Haider US-Präsident George Bush"indirekt mit Adolf Hitler verglichen" habe. Davon könne keine Rede sein, stellte Haider fest.
Auslandsjournalisten in Klagenfurt
Haider hatte rund 30 Auslandsjournalisten nach Klagenfurt zu einer Pressekonferenz geladen und war dabei auch zu seinen Äußerungen über Bush nach der Festnahme des irakischen Diktators Saddam Hussein befragt worden. Laut dpa hatte der Landeshauptmann auf die Frage, ob er Saddam weiterhin mit dem demokratisch gewählten US-Präsidenten vergleiche, gesagt:"Auch Hitler ist demokratisch an die Macht gekommen." Weiters habe Haider erklärt, er stehe zu seinen umstrittenen Äußerungen, bei denen er Bush mit Saddam Hussein indirekt gleichgesetzt hatte.
"Kein indirekter Vergleich"
"Ich habe keinen indirekten Vergleich zwischen Bush und Hitler gezogen, genau das Gegenteil ist der Fall", versicherte Haider. Er habe auf den Vorwurf eines Journalisten, er hätte bei seinen Äußerungen über Saddam und Bush einen Diktator mit einem demokratisch gewählten Politiker verglichen, nur klar gemacht, dass es bei Menschen- und Völkerrechtsrechtsverletzungen keinen Unterschied machen würde, ob diese von einem demokratisch oder durch einen Putsch an die Macht gelangten Diktator begangen werden. In diesem Zusammenhang"und nur in diesem" habe er festgestellt, dass auch Hitler demokratisch an die Macht gelangt sei.
"Unsinn"
Und Haider weiter:"In Bezug auf Verletzungen des Menschen- und des Völkerrechts ist es nicht sinnvoll, Vergleiche irgendwelcher Art anzustellen. Menschenrechtsverletzungen und Völkerrechtsverletzungen sind und bleiben ein Unrecht, wobei es völlig egal ist, wer dieses begeht." Es sei also Unsinn, wenn man in diesem Zusammenhang nur demokratisch gewählte Persönlichkeiten oder nur Diktatoren miteinander vergleichen dürfe.
Strutz ortet"Zündler"
Der Kärntner FPÃ--Landesobmann Martin Strutz sieht in der Aussendung der dpa"wieder einmal einen Versuch Jörg Haider etwas anzuhängen". Strutz:"Die Zündler werden niemals Ruhe geben." (APA)
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