-->Hallo, Euklid,
ich habe das Buch ebenfalls. Es ist eine gute Zusammenfassung, aber als Fazit bleibt, daß es eben für eine schier unbeantwortbare Frage auch keine Antwort bringt.
Alles ist im Prinzip ungeeignet, einzig die schuldenfreie Selbstbewohn-Immobilie wird empfohlen.
So weit, so gut.
Ich gehe davon aus, daß die einzige Konstante die menschliche Konstante sein wird: alles, was dem menschlichen Bedarf dient, wird auch mehr oder weniger Nachfrage finden.
Demgegenüber wird jede Tätigkeit im Investitionsgüter- oder Exportbereich ziemlich unüberschaubar. Märkte können unvorhersehbar zusammenbrechen, und Investitionen können durchaus um Jahre hinausgeschoben werden, wenn nicht um Jahrzehnte, wie das *Musterbeispiel* DDR zeigte, die noch nach fünfzig Jahren von Altsubstanz aus Adolfschen Zeiten zehrten.
Aber jeder hat einen Grundbedarf an Nahrungsmitteln, Körperpflegeartikeln usw., und auch Dienstleistungen, sei es im Gesundheitsbereich, als Nachhilfe, in der Ausbildung (Musikinstrumente erlernen etc.).
Was dazu führt, daß der beste, total triviale Ratschlag der sein wird, sich selbst möglichst viele Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen, die man in Kräschzeiten vermarkten kann.
Interessanterweise scheint es ein Seelenbedürfnis des Menschen zu sein, in schwersten Zeiten vom wenigen noch einiges für kulturelle, freudebringende Ausgaben aufzuwenden, also Musikdarbietungen (vgl. Konzerte in Ruinentrümmern).
Auch, wenn es hoffentlich nicht nochmals soweit kommt (Trümmer), so werden doch immer genügend Schüler Nachhilfe brauchen, es müssen handwerkliche Dinge erledigt werden, für die eine gewerbliche Erledigung zu teuer wurde (Schweißarbeiten, Renovierungen etc.).
Nachdem heute nicht absehbar ist, wie die Rahmenbedingungen im Kräsch sein werden, kann man sich nur auf das beziehen, was sicher voraussagbar ist.
Und das ist eben, daß man nur sich selbst vertrauen kann, seinen eigenen Fähigkeiten, und dem, was man selbst in Händen hat (materielle Wertgegenstände).
Alle Forderungen werden dann mehr als unsicher sein, da sie immer einen leistungswilligen und leistungsfähigen Vertragspartner voraussetzen.
Bei Sachwerten kommt die Frage der jeweils dann vorhandenen Wertschätzung auf.
Hat man heute noch Freude an Schmuck und Edelsteinen (besser: hatte man früher mal noch...), so wird das in Zukunft meiner Meinung nach keine abgesicherte Werterhaltung mehr sein.
Ditto. Immobilien, was immer so war, muß noch lange nicht immer so bleiben.
Nur etwas, das durch nichts ersetzbar ist und unbedingt gebraucht wird, eben Nahrungsmittel, Medikamente, meinetwegen Klopapier, wird seinen Wert vorhersagbar behalten.
Es kann also nichts schaden, auf diese Branchen mehr Beachtung zu legen, und sich aus anderen zurückzuziehen.
Ideal ist eine Tankstelle: man kommt sofort zu Bargeld, indem man den Preis etwas günstiger setzt als die Konkurrenz - der Warenbestand ist garantiert verkäuflich, da ihn de facto jeder braucht (bis auf Fahrzeuglose, aber ihr wißt schon, wie es gemeint ist).
In einer Krisenphase steigt der Wert des Warenbestandes rapide.
Allerdings kann der Warenvorrat nicht beliebig aufgestockt und vorgehalten werden (Lagerkapazität), außerdem istdie Gewinnspanne im Alltagsgeschäft und die Personalqualität ein Problem.
Wenn man jedoch einen Kräsch durchdenkt und zwei Geschäftsleute nimmt, einen mit der Tankstelle, niedrigpreisigen Artikeln, die grundsätzlich jeder brauchen kann, und meinetwegen einen Juwelier, der auch seine laufenden Kosten abdecken muß, zudem raubgefährdet ist und enormes Vermögen in sein Lager investieren muß, das er nur an eine ganz kleine Kundengruppe loswerden kann..............
Ich gehe davon aus, daß die beste Zukunftsvorsorge eine eigene Firma ist mit geringstmöglichen Fixkosten, einem geringen Warenbestand mit hohem Umschlag und geringer Kapitalbindungsfrist, mit möglichst wenig Personal (Internet-Shop), und Artikeln, die eine Vielzahl von Leuten, möglichst weltweit, brauchen kann.
Man bekommt dann bei Not seinen Warenbestand noch los, im Gegensatz zu Nischenprodukten.
Im Falle einer Währungsreform bietet die Firma eine bessere Möglichkeit, durch den Warenbestand und den laufenden Geschäftsgang weiterhin Einkommen in der neuen Währung zu erzielen, als dies beispielsweise mit vermieteten Immobilien der Fall ist.
Wer Cash im Tresor hatte, steht in einem solchen Fall (Währungsreform) erst mal vor dem Nichts.
Ganz fein raus ist jemand im Dienstleistungsbereich, der seine Leistung hinterher so wie vorher anbieten kann, Zahnarzt meinetwegen. Er hat keinen teuren Warenbestand, und Bedarf an seiner Tätigkeit ist auch nach aller Erfahrung gesichert.
Fazit: das Gegenteil der *Null-Bock-Mentalität* (Ausbildung, Lernen, Kenntnisse, Fähigkeiten) und eine Perfektionierung seiner selbst ist das einzige, das einem Sicherheit geben kann.
Alle Illusionen, andere könnten für einen selber besser vorsorgen, als man dies selbst kann (Versicherungen, Rententräger, Nießbrauchspflichtige, Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Dienstherr etc.) sind bloße Hoffnungen auf Schlaraffia, die nur in wirtschaftlich guten Zeiten gewährleistet werden können. Denn per Saldo sind sie nicht zu erwirtschaften, sie laufen auf Pump und nach dem Prinzip Hoffnung.
Wenn die Kassen leer sind, zeigt sich, wo man sich in die Tasche gelogen hat, und wer selbst Wertschöpfung zustande bringen kann, und wer sich eingestehen muß, letztlich nur unproduktiv ausgehaltener zu sein, dessen Tätigkeit im rauhen Wind der krisenhaften Realität eben keine entsprechend bezahlte Nachfrage (Beam......?) findet.
Statt dessen wird dann offenbar, daß die ganzen höchstbezahlten Wasserkopfinsassen der Versicherer, Kapitalsammelstellen, Banken, usw., wiederum vom kleinen Mann berappt wurden - welcher selbstredend auch für alle deren Fehler haftet und von den Hunden gebissen wird.
Alles, was Rechte suggeriert (Recht auf Ausbildungsplatz, Recht auf Arbeitsplatz, recht auf Grundlohn), verschleiert, daß sich Rechte immer gegen jemanden richten, der im Zweifel auch dann leisten muß, wenn er eigentlich nicht mehr will oder gar kann.
Und kann er nicht mehr, wird eben diese leistung, die Erfüllung des Rechtsanspruches, unmöglich - basta, Jalousie runter..........ob bei Banken, versicherungen, oder beim Staat.
Alles andere ist Illusion in Schönwetterzeiten. Bekanntlich verleihen die gönnerhaften Sicherungsgeber (banken, versicherer, auch Staat) die Regenschirme nur in Schönwetterzeiten, und holen sie vor Regen rechtzeitig zurück.
In Krisen waren die Leute schon immer alleine auf sich selber gestellt, und auf die Hoffnung, etwas freigiebig geschenkt zu bekommen.
Ggf. eintauschen zu können.
Bloß die verbrieften Rechte, die waren fürn Lokus.
Und das werden sie immer sein. Nur faktisches zählt. Zumindest in Schlechtwetterzeiten.
Beste Grüße vom Baldur
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-->Hallo, netrader,
davon würde ich meine Finger immer weglassen.
Gründe: ich spreche die Landessprache nicht und bin immer auf die Ehrlichkeit von Maklern angewiesen, was bei mir schon einmal bei einer Immobilie in der Nachbarschaft (Italien) zu einer unliebsamen Überraschung führte. War zwar nur eine Kleinigkeit, der Parkplatz gehörte mir zwar, war aber so schmal, daß man ihn nur zusammen mit dem benachbarten verwenden kann, der meinem Nachbarn gehört.
Nicht nochmal sowas.
Dann müßte man das als Gemeinschaftsobjekt bewerkstelligen, wobei es zu eben jenen Verstrickungen kommt, die Euklids Beiträge als nachteilig herausgestellt haben: unklare Verwaltungshierarchien, Zwangsgemeinschaft, Angewiesensein auf Mitgesellschafter und deren Zustimmung, usw.
Als Hotelier biste zudem eine ganz arme Sau, das würde ich mir eh nie antun.
Durch die benachbarte Lage zum Hauptkrisenfurunkel der Welt schlechthin ist das außerdem ein nicht ganz ungefährliches Pflaster, möchte ich meinen.
Auch gibt es vielversprechendere Investitionsstandorte (Baltikum, Kroatien, ggf. Ungarn).
Wie hoch würdest Du den Amortisationszeitpunkt und die Nettorendite einschätzen?
Für eine solche Investition, wie Du sie umrissen hast, müßte aus meiner Sicht der Dinge eine Gewinnschwelle in maximal zwei Jahren und eine Nettorendite von mindestens 30% oder mehr herausschauen, sonst würde ich an sowas nicht fassen.
Ich habe mich gerade von einem Mietshaus getrennt, das eine realistische Nettorendite von locker 10% aufweist. Das rechtfertigt aus meiner Sicht aber nicht das *Herumkotzen* mit all den bekannten Schwierigkeiten.
Eine AAA-Wohnbauanleihe bringt mir zwar nur 4% steuerfrei netto, aber das, ohne daß ich einen Finger rühren und mich irgendwie risikoreich in ein Wagnis begeben müßte.
Also - für mich ist diese Insel nix wünschenswertes.
Beste Grüße vom Baldur
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-->Hallo Baldur,
besten Dank für die Mühe.
Ich kommentiere wie folgt (Fettdruck).
Hallo, netrader,
davon würde ich meine Finger immer weglassen.
Gründe: ich spreche die Landessprache nicht und bin immer auf die Ehrlichkeit von Maklern angewiesen, was bei mir schon einmal bei einer Immobilie in der Nachbarschaft (Italien) zu einer unliebsamen Überraschung führte. War zwar nur eine Kleinigkeit, der Parkplatz gehörte mir zwar, war aber so schmal, daß man ihn nur zusammen mit dem benachbarten verwenden kann, der meinem Nachbarn gehört.
Nicht nochmal sowas.
Dann müßte man das als Gemeinschaftsobjekt bewerkstelligen, wobei es zu eben jenen Verstrickungen kommt, die Euklids Beiträge als nachteilig herausgestellt haben: unklare Verwaltungshierarchien, Zwangsgemeinschaft, Angewiesensein auf Mitgesellschafter und deren Zustimmung, usw.
Als Hotelier biste zudem eine ganz arme Sau, das würde ich mir eh nie antun.
<font size=3 face="arial">Deine Bedenken betreffen vor allem die"Geschäftsgrundlage eines solchen Projekts", die ich wohl etwas anders wie folgt definieren möchte:
1. Schaffung eines Rückzugsraums für wirklich schlechte Zeiten, wenn es hier einmal drunter und drüber gehen sollte. Wir wissen doch alle, wenn es noch 10-20 Jahre mit Absurdistan so weitergehen sollte, wird Armin Meiwes noch Ernährungsminister.
2. Unter der genannten Prämisse wird man überall, auch hier, ein Netzwerk von Helfern benötigen, wozu aus welchen Gründen auch immer die (idR zu kleine) Familie und andere immer weniger taugen.
3. Warum also nicht einen"befreundeten", der Landessprache Kundigen (zB türkischen Maurermeister und/oder Rechtsanwalt) an einem Projekt beteiligen?
</font>
Auch gibt es vielversprechendere Investitionsstandorte (Baltikum, Kroatien, ggf. Ungarn).
<font size=3 face="arial">Hier fehlt m.E. die gesteigerte Sicherheit der Insellage.</font>
Wie hoch würdest Du den Amortisationszeitpunkt und die Nettorendite einschätzen?
Für eine solche Investition, wie Du sie umrissen hast, müßte aus meiner Sicht der Dinge eine Gewinnschwelle in maximal zwei Jahren und eine Nettorendite von mindestens 30% oder mehr herausschauen, sonst würde ich an sowas nicht fassen.
Ich habe mich gerade von einem Mietshaus getrennt, das eine realistische Nettorendite von locker 10% aufweist. Das rechtfertigt aus meiner Sicht aber nicht das *Herumkotzen* mit all den bekannten Schwierigkeiten.
Eine AAA-Wohnbauanleihe bringt mir zwar nur 4% steuerfrei netto, aber das, ohne daß ich einen Finger rühren und mich irgendwie risikoreich in ein Wagnis begeben müßte.
<font size=3 face="arial">
Renditegesichtspunkte wären auf der Basis der o.a. Geschäftsgrundlage untergeordnet; es ginge ja nur darum, durch Aufnahme solventer Festlandflüchtlinge eine vorübergehende Erwerbsquelle zu schaffen, nicht um ein Tourismusprojekt.
Wenn ich bedenke, in was für einen Sch.... ich in meinem Leben schon investiert habe, erscheint mir der Gedanke, mit ein paar Prozent und Gesellschaftern ein Sicherheitsprojekt anzupacken, nicht gar so schlecht.
</font>
Also - für mich ist diese Insel nix wünschenswertes.
<font size=3 face="arial">Vielleicht eine andere? Natürlich würde ich auch einen südeuropäischen Ort, der in puncto Wasser und Elektrizität versorgungssicher ist und nicht im Focus anderer"Sicherheitsauswanderer" stehen würde, nicht ausschließen.
</font>
Viele Gruesse
netrader
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