Euklid
18.02.2004, 12:29 |
Rohstoffpreise bei Stahl Thread gesperrt |
-->Der wichtige Rohstoff Schrott ist heute 45% teurer als Mitte 2003.
Ähnliche exorbitant haben die Preise bei Koks und Roheisen zugelegt,getrieben durch die Nachfrage aus China.
Für viele der mittelständischen Betriebe sei eine kostendeckende Produktion kaum mehr möglich,sagt Urbat.
Ist das der neue Wettbewerbsgedanke oder der real existierende freie Markt?
Oder ist dies das übliche Unternehmergejammer welches noch nie seit 1948 auch nur ein einziges Mal unterbrochen wurde.?
Der Stahlpreis ist exorbitant gestiegen und ich nehme doch nicht an daß der gesamte Stahl schon aus Schrott produziert wird oder?
Als Schrottgeber muß ich konzedieren daß sich heute keiner mehr meldet mit:"Lumpen,alt Eise,Papier"
Nein man muß oft sogar noch zahlen.
Wer holt sich da die enormen 43% für den Schrott?
Ja und vorsortiert wird doch auch schon kostenlos mit gelber,grüner,schwarzer Tonne.
Wann kommt die rote Tonne damit alle politischen Farben vertreten sind?
Muß man dann das Gebiß reinwerfen zum Recycling für Ulla Schmidt?
Gruß EUKLID
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Worldwatcher
18.02.2004, 14:51
@ Euklid
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Re: Rohstoffpreise Trends |
-->Es sind nicht nur die Erzeugnispreise beim Stahl gestiegen, Stahlschrott wird gesucht. Ich hatte das letzte halbe Jahr Gelegenheit aus nächster Nähe im Hamburger Hafen die Schrottverladung zu beobachten, die Lagerflächen sind leer der Nachschub stockt, es werden gute Preis von den Schrotthändlern geboten.
Ziel der Transportschiffe ist schwerpunktmässig Fernost China. Da die Anlieferung von Stahlschrot durch Ausfuhrbeschränkungen in den GUs-ländern versiegt ist, der dort anfallende Schrott bedient die inländischen Stahlerzeuger, gibt es ein Nachfrageüberhang.
Bei uns wird das Geschäft und die Gewinnung des Sekundärrohstoff Stahlschrott bei Industrieabbruch inzwischen merklich durch die gesetzlichen Auflagen behindert und verteuert, sodas die Überlegung lohnt solche Anlagen komplett zum wiederaufbau bestimmt zu exportieren. Der Vorteil ist das es dann als werthaltiges Wirtschaftsgut angesehen wird und nicht den Entsorgungsrichtlinien unteriegt. Das derartige Geschäfte laufen sieht man in Dortmund wo das gesamte Stahlwerk durch Eigenleistung des chinesischen Käufers abgebaut wird und ca. 200000to Equipment über die günstig gelegenen Seehäfen in Holland verschifft wird um in China wieder aufgebaut zu werden.
Die schnell wachsende Wirtschaft in China wird auch zukünftig die Sekundärrohstoffmärkte weiterhin sehr beeinflussen, denn Bedarf wird immens sein. dies gilt nicht nur für Stahl das wird auch zeitverschoben für alle anderen Sekundärrohstoffe und Energieträger der Fall sein.
Die Stahlerzeugung in Luxemburg hat an der Mosel oberhalb von Trier grosse
Schrottlager, dort kann man beobachten wie sich die Mengen entwickeln und man vorausahnen das dort Vorsorge getroffen wird, deren Lagerhalden werden zur Zeit aufgestockt soviel wie hinpasst.
Kleine Lokale Stahlwerke und Eisengiessereien sind plötzlich wieder bereit auch kleiner Mengen anzukaufen.
Suchwort unter Google: schrott stahlschrott buntmetall führt zu weiteren Branchenaussagen über die Entwicklung der Märkte
Gruss
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Euklid
18.02.2004, 14:54
@ Worldwatcher
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Klasse Info danke (owT) |
-->
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apoll
18.02.2004, 19:08
@ Euklid
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Re: Klasse Info danke (owT) |
-->
Siehe ZA:HVL = Highveld Steel und Vanadium in Johannesburg gegen Rand.Umsätz
steigen, Kurs steigt,da tut sich was. Zahlt außerdem gute Dividende.Apoll
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Sorrento
18.02.2004, 21:39
@ Euklid
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Re: Rohstoffpreise bei Stahl |
-->>Der wichtige Rohstoff Schrott ist heute 45% teurer als Mitte 2003.
>Ähnliche exorbitant haben die Preise bei Koks und Roheisen zugelegt,getrieben durch die Nachfrage aus China.
>Für viele der mittelständischen Betriebe sei eine kostendeckende Produktion kaum mehr möglich,sagt Urbat.
>Ist das der neue Wettbewerbsgedanke oder der real existierende freie Markt?
>Oder ist dies das übliche Unternehmergejammer welches noch nie seit 1948 auch nur ein einziges Mal unterbrochen wurde.?
>Der Stahlpreis ist exorbitant gestiegen und ich nehme doch nicht an daß der gesamte Stahl schon aus Schrott produziert wird oder?
>Als Schrottgeber muß ich konzedieren daß sich heute keiner mehr meldet mit:"Lumpen,alt Eise,Papier"
>Nein man muß oft sogar noch zahlen.
>Wer holt sich da die enormen 43% für den Schrott?
>Ja und vorsortiert wird doch auch schon kostenlos mit gelber,grüner,schwarzer Tonne.
>Wann kommt die rote Tonne damit alle politischen Farben vertreten sind?
>Muß man dann das Gebiß reinwerfen zum Recycling für Ulla Schmidt?
>Gruß EUKLID
Um auch mal eine Gegenstimme zu Industriemetallen allgemein zu hören:
An den Märkten für Industriemetalle ist die Zeit für eine Bestandsaufnahme gekommen. Die exponentielle Hausse bei Kupfer, die sich zu überschlagen droht, zwingt zum Nachdenken über einige Gesetze der Märkte, die ausgerechnet dann mehr denn je gelten, wenn sie außer Kraft gesetzt zu sein scheinen.
Wir wissen, dass die spätestens seit Herbst 2003 laufende, inzwischen aber mehr und mehr Divergenzen aufweisende Hausse an den Märkten für Industriemetalle wesentlich auf der Schwäche des US-Dollar beruhte und noch beruht. In Euro betrachtet, haben sich die Metalle nur mäßig verteuert.
Auszuschließen ist nach Lage der Dinge nicht nur aus diesem Grund, dass diese Hausse ihre Ursache in einer durch rege physische Nachfrage entstandenen Knappheit hatte.
Alle börsengehandelten Industriemetalle befinden sich statistisch in einer Position, die den Übergang von Überschüssen zu Defiziten markieren. Dies ist steigender physischer Nachfrage zu verdanken, die erwiesenermaßen entscheidend von China ausgeht.
Doch akute Knappheit, die so exzessive Preissteigerungen auslösen könnte, wie sie noch kurzem bei Nickel und gegenwärtig bei Kupfer zu beobachten sind, herrscht in keinem Fall. Dafür sorgen die vorhandenen, tendenziell wohl sinkenden Bestände. Die Einschränkung"wohl" hat Gewicht, denn niemand weiß, wie hoch die Vorräte wirklich sind.
Mit den Preissteigerungen nehmen die Märkte also nur eine vielleicht entstehende Knappheit vorweg. Dies bedeutet, dass die gegenwärtig herrschenden Preise ein beachtlich hohes spekulatives Element enthalten. Dies ist der rationale Teil der Preisprämie.
Der irrationale Teil besteht aus dem, was die Spekulation einem Markt mit ungezügelten Kapitalzuflüssen an"heißer Luft" einbläst. Dieser Part ist schwer zu quantifizieren. Eine vage Annäherung an diesen Wert erscheint möglich, wenn man einen langjährigen Preisdurchschnitt bildet und damit einen"normalisierten" Preis ermittelt. Die Differenz zwischen dem herrschenden und dem"normalisierten" Preis ermöglicht eine Annäherung zum Faktor"heiße Luft".
Wir sehen mindestens drei große Gefahrenquellen, die der Hausse an den Metallmärkten den Garaus machen können. Zum einen könnte sich die Führung in Peking gezwungen sehen, heftig auf die Konjunkturbremse zu treten. Anzeichen dafür gibt es. In diesem Fall würde die chinesische Nachfrage nach Metallen rasch und spürbar zurückgehen. In diese Bresche könnte kurzfristig niemand springen.
Zum anderen könnte die Produktion von Metallen rascher und stärker zunehmen, als es weithin vermutet wird. Dafür sprechen stillgelegte und problemlos wieder reaktivierbare Kapazitäten. Niemand sollte unterschätzen, wie verlockend hohe Preise auf die Produktionsbereitschaft wirken.
Und nicht zuletzt könnte sich zum Erstaunen vieler, die eine akute Knappheit an Metallen bereits greifen zu können glauben, herausstellen, dass die nicht sichtbaren oder nur unzureichend quantifizierbaren Metallbestände plötzlich auf dem Markt erscheinen. Dieses Phänomen tritt üblicherweise am Ende eines Haussezyklus auf.
Typisch ist übrigens auch, dass die Bergwerks- und die Metallproduzenten ausgesprochen prozyklisch vorgehen und ihre Kapazitäten erweitern, wenn der Haussezyklus bereits auf sein Ende zustrebt.
Und zuletzt noch eine Erfahrung: In einer Hausse haben nur die hausseträchtigen Nachrichten Konjunktur. Sie werden dringend benötigt, um das Preisgeschehen zu begründen und/oder weitere Preissteigerungen zu schüren. Nachrichten, die auf steigendes Angebot und/oder sinkende Nachfrage hindeuten, finden schlichtweg keine Chance auf Gehör.
<ul> ~ Quelle</ul>
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