zani
20.02.2004, 09:15 |
Türkei und EU: Ansicht der ZEIT Thread gesperrt |
-->EU
Guten Tag
Die Türkei passt rein
Europas Grenze entsteht nicht in Erdkundestunden, sondern in Verträgen
Von Michael Thumann
Besuch aus Deutschland: So viel geballte Berliner Prominenz hat die Türkei zuletzt in den späten dreißiger Jahren gesehen. Damals flohen politisch und rassistisch Verfolgte vor den Nazis in das ferne Land im Südosten Europas. Heute pilgern die deutsche Oppositionsführerin und der Kanzler nacheinander in die Türkei. Seit 17 Jahren strebt die Türkei nach Westen, in die Europäische Union. Ihr Drängen macht die Deutschen nervös. Und das beunruhigt die Türken.
Angela Merkel hatte am vorigen Montag in Ankara einen Koffer voller Beruhigungspillen dabei, die beim Auspacken leider schon das Verfallsdatum überschritten hatten. Eine „privilegierte Partnerschaft“ mit der Türkei, eine Freihandelszone, ein „Dritter Weg“ - aber bloß keine Mitgliedschaft. Die Türken lehnten dankend ab.
Es sind kleinmütige Vorschläge. Sie wirken welk selbst im Vergleich zur Politik Konrad Adenauers. Einen Monat vor dem Rücktritt des Uraltkanzlers im Oktober 1963 unterzeichnete die EWG ein Assoziationsabkommen mit der Türkei. Dann stellte Ankara im Jahr 1987 einen Antrag auf EG-Mitgliedschaft. 1996 verband sich die Europäische Union mit der Türkei in einer Zollgemeinschaft. Seit 1999 ist Ankara offizieller Beitrittskandidat. Nichts außer einem Vertragsbruch könnte den Prozess umkehren.
Was also steckt hinter der Verzagtheit, die nicht nur Christdemokraten, sondern auch viele Sozialdemokraten überfällt, sobald die Türkei an Europas Tor pocht? Die Antwort ist: Angst. Angst um Europas Regierbarkeit. Angst um seine ausfransenden Grenzen. Angst vor einer fremden Kultur, dem Islam. Ist sie berechtigt?
Regierbarkeit:
Es ist seltsam, dass sich diese Sorge ausgerechnet angesichts der Türkei regt. Sie hätte schon jener Osterweiterung gelten müssen, die vor über zehn Jahren begann. Damals saßen die Anwälte der Expansion in der CDU/CSU. Sie und ihre rot-grünen Nachfolger verloren die Prioritäten aus dem Auge. Kerneuropa nach Karolingermaß, die handlungsfähige Weltmacht Europa - das ist vom 1. Mai 2004 an vorbei, wenn Polen & Co beitreten.
Europa mit Kern? Den müssten Berlin und Paris schon neu bilden. Sonst wird es eben eine Wirtschafts- und Rechtsunion mit wechselnden Allianzen sein, mit vielfältiger Außenpolitik und gleichen Steckdosen für alle. Warum also sollte die Türkei in diese verwässerte Union nicht hineinpassen? Sie ist ein traditioneller Freund Deutschlands, ein starker strategischer Bündnispartner, sie wird Europa in der Welt mehr Gewicht geben als die Neuen von 2004 im Paket. Ankaras Stimmrecht im Ministerrat aber dürfte nur 29 Stimmen betragen - so viel wie Berlins.
Grenzen:
Die Türkei hat vor 40 Jahren den ersten Vertrag mit den Europäern geschlossen. Seitdem die Türken „Kandidaten“ sind, schneidern sie Gesetze auf europäisches Maß zu. Das Militär zieht sich in die Kasernen zurück. Zu Recht orientiert sich Brüssel an messbaren Kriterien und nicht an beliebiger Kartografie. Niemand zwingt die EU, nach der Türkei mit Turkmenistan über einen Beitritt zu verhandeln. Oder mit dem neodiktatorischen Russland. Diese Länder teilen weder Werte noch Ziele der Union.
Islamistische Metamorphosen
Islam:
Die Religion in der Türkei ist gemäßigter als der Islam in Deutschland oder Frankreich. Aus den Metamorphosen der türkischen Islamisten ist die Regierung Erdo¢gan entstanden. Sie führt vor, dass Islam und Demokratie besser zusammenpassen als Kemalismus pur und Demokratie. Toleranz gegenüber Kurden fällt muslimischen Konservativen leichter als kemalistischen Bürokraten. Die Türkei erlebt eine historische Umwälzung, getragen von der Aussicht auf den EU-Beitritt. Erdo¢gan will das anatolische Volk mit der westlichen Moderne aussöhnen. Da hilft Europas Rückendeckung.
Wenn Kanzler Schröder am Sonntag nach Ankara fährt, kann er Merkels „Dritten Weg“ getrost in der Requisitenkammer lassen. Er braucht nur einen Leitfaden: die Kopenhagener Kriterien. Erfüllt die Türkei diese, verdient sie im Dezember ein Datum für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen.
Im Übrigen wäre es keine Drohung, Ankara wissen zu lassen, dass Verhandlungen gelingen, aber auch scheitern können. Sie werden viele Jahre dauern und beide Seiten zu überfälligen Reformen zwingen. Die EU sollte ihren übersubventionierten Agrarmarkt umpflügen. Die Türkei muss den verarmten Südosten entwickeln, ihre Bürokratie aufbrechen, das Militär einhegen und umbauen. Wenn sie dann beitrittsreif ist, wird sie ein anderes Land sein als heute.
<ul> ~ Türkei</ul>
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Dieter
20.02.2004, 09:54
@ zani
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Re: Türkei und EU: Ansicht der ZEIT |
-->Dieser Meinung schließe ich mich gerne an, wenn schon EG mit Osteuropa dann auch mit der Türkei.
Noch besser fände ich allerdings Kleinstaaterei mit max. Größe eines heutigen Regierungsbezirkes und int. Behörden (Dienstleistern), die ihre Dienste kostenpflichtig in Konkurrenz zueinander anbieten.
Gruß Dieter
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Tempranillo
20.02.2004, 10:27
@ zani
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"BIP pro Kopf nur in Spanien...Griechenland niedriger." Und jetzt die Türkei |
-->Hallo,
mich wundert, daß ich in der ZEIT nichts lese, wie der Türkei-Beitritt finanziert werden soll? Auch gestern bei Illner wurde um den wichtigsten aller wichtigen Punkte ein großer Bogen gemacht, und statt dessen über Islam und Demokratisierung herumsalbadert.
Weil sowieso klar ist, daß Deutschland zahlt, und weil die Gründe, mit denen wir zur Kasse gebeten werden, zusehends an räuberische Erpressung erinnern.
SPIEGEL-online
ARMES DEUTSCHLAND
Willkommen im Wohlstandskeller der EU
Viele Jahrzehnte gehörte Deutschland zu den reichsten Nationen Europas. Das war einmal. Nach aktuellen Schätzungen ist das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf 2003 unter den Schnitt der EU gerutscht - zum ersten Mal.
London/Berlin - Nach Berechnungen des britischen Wirtschaftsmagazins"The Economist" lag das Pro-Kopf-BIP Deutschlands im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent unter dem Durchschnitt aller EU-Nationen. Der Niedergang der deutschen Wirtschaftskraft sei"alarmierend", befindet das Blatt in einem Leitartikel.
Tatsächlich lag Deutschland noch Ende der achtziger Jahre beim BIP pro Kopf rund 20 Prozent über dem Schnitt der Europäischen Union.
Inzwischen aber sei das Pro-Kopf-BIP nur noch in vier der 15 EU-Nationen niedriger als in Deutschland. Im Durchschnitt ärmer sind jetzt nur noch Spanien, Portugal, Italien und Griechenland.
In Irland, das lange Zeit das Armenhaus Westeuropas war, liege das Pro-Kopf-BIP inzwischen 20 Prozent über dem deutschen Wert, sagte Pam Woodall, die Autorin des"Economist"-Artikels. Im Jahr 2002 habe Deutschland immerhin noch exakt im Mittelfeld der EU gelegen.
Ein Teil dieses deutschen Niederganges sei zwar auf die Effekte der Wiedervereinigung zurückzuführen, sagte sie. Wegen des relativ geringeren Wohlstandes im Osten ist der Durchschnitt des BIP in Gesamtdeutschland 1990 auf einen Schlag deutlich gesunken. Im Jahr der Wiedervereinigung habe das Pro-Kopf-BIP aber immer noch um neun Prozent über dem EU-Schnitt gelegen.
Deutschland verdeckt die Erfolge der EU
Seither sei Deutschland mit einem durchschnittlichen jährlichen BIP-Wachstum von 1,4 Prozent die Volkswirtschaft in der EU gewesen, die am langsamsten gewachsen sei. Deutschland sei sogar zu großen Teilen für das schlechte Image der EU-Wirtschaft verantwortlich, schreibt das Blatt weiter. Der Rest der EU sei gar nicht"sklerotisch", wie oft angenommen werde. In den anderen EU-Ländern sei die Wirtschaft ebenso dynamisch oder sogar dynamischer als in den USA, die als weltweiter Wachstumsmotor gelten.
Aus Sicht des liberalen Magazines sind die Zahlen ein weiterer Beleg dafür, dass Deutschland seine Lohnnebenkosten senken und die Steuerlast reduzieren müsse. Auch sei eine Verschlankung des"übertrieben großzügigen Wohlfahrtsstaates" geboten.
Eine Trendwende zum besseren in Deutschland sei noch nicht abzusehen - erst einmal würde sich die Lage weiter verschlechtern.
Einen schwachen Trost gibt es für Deutschland: Mit der Osterweiterung im Mai werden neue Länder in die EU aufgenommen, die statistisch gesehen noch ärmer sind. Damit rückt Deutschland in der BIP-Rangfolge wieder auf - und liegt wieder oberhalb des EU-Durchschnitts.
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Cosa
20.02.2004, 11:33
@ Dieter
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Re: Türkei und EU: Ansicht der ZEIT |
-->>Dieser Meinung schließe ich mich gerne an, wenn schon EG mit Osteuropa dann auch mit der Türkei.
***************
genau, die EU mit der Türkei, dann ist wenigstens Ceylan (Erdöl-Hafen mit der nordirakischen und der geplanten kaspischen Pipeline) in"EU-Hand".
Könnte gegenüber den USA irgendwann mal die Verhandlungsposition stärken.
Gruss
Cosa
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zani
20.02.2004, 11:57
@ zani
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Re: Schäubles Ansichten zu EU/Türkei |
-->Guten Tag
Aus einem Interview von Schäuble mit der NZZ
1. Februar 2004, 02:17, NZZ am Sonntag
.....
Vor zehn Jahren haben Sie den Begriff Kerneuropa geprägt. Ist er noch aktuell?
Der Begriff wird inzwischen missbräuchlich verwendet. Kerneuropa bedeutet nicht, andere von der Integration auszuschliessen. Vielmehr geht es darum, dass eine Gruppe von Staaten voranschreitet und andere wie ein Magnet anzieht. In der jetzigen Situation aber wird der Begriff als Drohung verstanden, weil er als Alternative zur Integration aufgefasst wird.
In welchem Umfang kann die EU- Erweiterung fortgeführt werden?
Es muss eine Debatte über die natürlichen Grenzen Europas geführt werden. Es besteht die Gefahr, dass wir die EU geographisch überdehnen und die Integration verunmöglichen. Es muss andere Formen von Beziehungen geben als eine Mitgliedschaft.
Wo aber liegen die Grenzen der EU?
Die EU kann als politische Union nur dann funktionieren, wenn die Menschen über ein Zugehörigkeitsgefühl verfügen und eine europäische Identität empfinden. Diese aber entwickelt sich nur auf der Basis gemeinsamer geschichtlicher Erfahrungen. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich diese Identität nicht über die Grenzen des europäischen Kontinents hinaus bildet. Wer diese geographischen Grenzen überschreitet, wird zudem nie Grenzen definieren können, ohne andere zu diskriminieren. Wenn nur die Kopenhagener Kriterien über die Aufnahme eines Landes gelten würden, könnte es eines Tages keinen Grund geben, ein Aufnahmegesuch Russlands abzulehnen. Wollen wir aber eine EU, die sich bis Wladiwostok erstreckt?
Was heisst das für die Türkei?
Wir haben gegenüber der Türkei vierzig Jahre lang Erwartungen geweckt, die wir jetzt nicht einseitig aufkündigen können. Wenn wir nicht wortbrüchig werden wollen, müssen wir mit Ankara Verhandlungen darüber führen, ob eine Vollmitgliedschaft die einzige Variante darstellt, oder ob nicht eine besondere Form der Partnerschaft zur EU denkbar ist. Diese hätte zu berücksichtigen, dass die Türkei zu einem Teil zwar zu Europa gehört, aber zu einem grossen eben nicht. An der Grenze zum Irak ist nicht mehr Europa. Eine privilegierte Partnerschaft entspräche den langfristigen Interessen der EU, weil sie so eher zu einer politischen Einheit wird. Gleichzeitig würde die Türkei in ihrer Brückenfunktion als ein aufgeklärter, westlich verfasster Rechtsstaat zwischen Europa und Asien gestärkt. Ich sage jedem türkischen Gesprächspartner immer, dass die CDU/CSU die privilegierte Partnerschaft für die bessere Lösung hält, dass wir aber gemeinsam mit Ankara zu einem Ergebnis kommen wollen. Die Türkei ist ein verlässlicher Partner Europas in der Nato. Wir haben alles Interesse daran, dass das so bleibt.
Es gibt aber innerhalb Ihrer Partei Stimmen, die nicht davon ausgehen, dass die Türkei damit zufrieden wäre.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat die von mir beschriebene Position zur Türkei im Dezember 2002 einstimmig verabschiedet. Manchmal muss man die Kollegen daran erinnern, was sie entschieden haben. Wenn wir daran festhalten, geweckte Erwartungen nicht einseitig zu enttäuschen, dann muss die Türkei ihrerseits zu Gesprächen ohne Vorbedingungen bereit sein. Vielleicht ändert die Regierung in Ankara ja ihre Meinung im Laufe von ohnehin jahrelangen Verhandlungen und willigt in eine bessere Lösung ein. Ich glaube an die Wirkung von Argumenten.
Aber würde eine Mitgliedschaft nicht die politische Stabilisierung fördern?
Die Mitgliedschaft in der EU kann nicht das alleinige Mittel zur Schaffung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sein. Jene Kreise, die behaupten, ohne EU-Mitgliedschaft werde die Türkei ihren Weg zur Demokratie nicht fortsetzen, behandeln die Türken in herabsetzender Weise.
.....
<ul> ~ Schäuble zu mancherlei</ul>
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Tempranillo
20.02.2004, 13:59
@ Cosa
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Re: Eine Klagemauer in jeder deutschen Gropßstadt? |
-->Hallo Cosa,
>genau, die EU mit der Türkei, dann ist wenigstens Ceylan (Erdöl-Hafen mit der nordirakischen und der geplanten kaspischen Pipeline) in"EU-Hand".
Und irgendwann einmal ist dann auch Jerusalem wieder, wie Du geschrieben hast, in EU-Hand.
Europa, mir graut vor dir!
Was ist, wenn sich die ganze Sache in Wahrheit im Krebsgang befindet, und es nicht etwa darum geht, türkische Häfen in EU-Hand zu überführen, sondern der Weg möglicherweise in genau entgengesetzter Richtung verlaufen soll?
Dann können wir in jeder deutschen Großstadt eine Klagemauer errichten. Denn es wird ein Heulen und Zähneknirschen herrschen.
>Könnte gegenüber den USA irgendwann mal die Verhandlungsposition stärken.
Den USA damit drohen, exakt das zu tun, wofür sie zwei Weltkriege geführt haben? Deutschland zerstören, Europa zerbröseln, Israel bauen (Balfour-Deklaration) und über die EU und ihre metastasierende Ausweitung der Weltregierung eine Gasse bahnen?
Tempranillo
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Tempranillo
20.02.2004, 15:00
@ Tempranillo
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Re: Korrektur: Afrika muß in die EU! |
-->Hallo Cosa,
>Und irgendwann einmal ist dann auch Jerusalem wieder, wie Du geschrieben hast, in EU-Hand.
Ich wollte sagen,"wenn man Deinen Gedanken weiterführt".
Geschrieben hast Du es selbstverständlich nicht!
Deinen Gedanken in die von mir erwähnte Richtung weiterzuführen, scheint mir weniger polemisch und übertrieben als es auf den ersten Blick vielleicht aussehen mag.
Hat nicht Wau-Wau-Joschi neulich auf der NATO-Sicherheitskonferenz einen Luftaballon, gefüllt mit seinen Flatulenz-Gasen, steigen lassen, daß eine Freihandelszone EU/Naher Osten anzustreben sei?
Was soll denn daraus anderes werden, vor allem vor den Hintergrund des Türkei-Beitritts, als die EU-Mitgliedschaftz Israels?
Was der Türkei recht ist, muß doch Israel - nostra culpa, nostra culpa - erst recht billig sein?
Und was Israel billig ist, wieso sollte darauf dann nicht Ägypten (kam Moses nicht in Ägypten zur Welt?) ebenfalls Ansprüche erheben dürfen?
War nicht Rommel mit seinem Afrika-Korps nicht auch in Ägypten und Umgebung, Tobruk, El Alamein?
Wär doch gelacht, wenn sich daraus, unter Flankenschutz von Fagan, Milstein, Hausfeld und Co. nicht saftige Zahlungsansprüche herleiten ließen?
Wenn wir Ja sagen zu Ägypten, dürfen wir dann den Sudan vor der Türe stehen lassen? Und wenn wir den Sudan aufnehmen, können wir uns der Sahel-Zone nicht verweigern...
"... bis mit einemmal endet deine Kraft".
Dann wird es richtig spannend.
Tempranillo
Der wie so oft in OvB das Genie der Abgrenzung und Mäßigung bewundert, ganz im Gegensatz zu dem, was die Gehirn- und Charakterwäsche glauben machen will.
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Cosa
20.02.2004, 15:39
@ Tempranillo
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Re: der Aha-Effekt |
-->Tja, Tempranillo,
da bist du doch um einiges weitsichtiger als ich [img][/img]
Meinte ich doch ausschliesslich aus naheliegenden Gründen (so was Profanes wie Erdöl) die Türkei lieber früher als später mit ins Boot nehmen zu müssen, hast Du den Domino-Effekt zu den Tuareg aufgezeigt.
Blitzsauber zog sich Dein Faden über Ankara nach Jerusalem; wie konnte ich die verwandtschaftlichen Beziehungen nur übersehen.
Jetzt frage ich mich doch ernsthaft, vor welcher Mauer macht die EU-Welle halt, erst vor der chinesischen?
einen schönen Tag wünscht
Cosa
P.S.: gibt es für die Haltung oder die Nutzung von Wüstenschiffen bereits irgendeine geartete deutsche oder EU-Steuer? Falls nicht, bin ich unbedingt dafür mit den Tuareg alsmöglich Beitrittverhandlungen aufzunehmen. Die umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel wären eine wahre Bereicherung unseres Strassenbildes ;-)
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Tempranillo
20.02.2004, 16:17
@ Cosa
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Re: Noch &180;ne Korrektur |
-->>da bist du doch um einiges weitsichtiger als ich
Cosa,
ich weiß nicht recht. Inzwischen brauch´ ich zum lesen eine Brille, und ich möchte nicht wissen, wie viele Rechtschreib- und Tippfehler in Wahrheit auf das Konto schlechter Augen gehen.
>P.S.: gibt es für die Haltung oder die Nutzung von Wüstenschiffen bereits irgendeine geartete deutsche oder EU-Steuer? Falls nicht, bin ich unbedingt dafür mit den Tuareg alsmöglich Beitrittverhandlungen aufzunehmen. Die umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel wären eine wahre Bereicherung unseres Strassenbildes ;-)
Wenn Kamele versteuert werden müssen, was wird dann aus dem Bundeskabinett, oder der CDU?
Das mußte jetzt einfach sein, von einer Ochensteuer hast Du ja nicht geschrieben.
Tempranillo
Nachtrag:
Hast Du gewußt, daß Du schon mal Thema eine Oper warst?
Da staunst Du! Das Stück des spanischen Komponisten Vicente Martin Soler ist von 1786 und heißt"Una Cosa Rara, ossia Bellezza es Onestà ".
<ul> ~ Cosa in Opernform</ul>
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Cosa
20.02.2004, 17:56
@ Tempranillo
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Re: Noch &180;ne Korrektur |
--><ul>Wenn Kamele versteuert werden müssen, was wird dann aus dem Bundeskabinett, oder der CDU?</ul>
**********
Tempranillo, da brauchen wir doch nun wirklich nicht lange überlegen; so hat doch jedes Wesen seinen Sinn, wenn auch die Bezahlung garantiert bei uns hängen bliebe ;-)
Allerdings, warum den betroffenen Personenkreis so eingrenzen? Der lässt sich m.E. in alle Richtungen erweitern:-)
<ul>Hast Du gewußt, daß Du schon mal Thema eine Oper warst?
Da staunst Du! Das Stück des spanischen Komponisten Vicente Martin Soler ist von 1786 und heißt"Una Cosa Rara, ossia Bellezza es Onestà ". </ul>
************
oje, Opern liegen mir ziemlich fern; daher hast Du mich ins Staunen versetzt; eine grosse Wissenslücke befindet sich neben der nächsten.
viele Grüsse
Cosa
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Tassie Devil
21.02.2004, 05:24
@ Cosa
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Re: Und noch ein Aha-Effekt |
-->>Meinte ich doch ausschliesslich aus naheliegenden Gründen (so was Profanes wie Erdöl) die Türkei lieber früher als später mit ins Boot nehmen zu müssen, hast Du den Domino-Effekt zu den Tuareg aufgezeigt.
Cosa, hallo,
solche Profanitaeten wie Erdoelquellen sind wie Kontoauszuege von Deiner Bank:
es werden Dir (Deine) Guthaben gezeigt, und wenn Du weiterhin (Deine) Guthaben stehen laesst, und ggf. sogar noch etwas dazu drauf legst, dann wedeln freundlich laechelnde Gesichter mit zukuenftig noch viel mehr (Deiner) Guthaben.
Spaetestens dann aber, wenn Du die Stunde der Realisierung Deiner Guthaben fuer gekommen erachtest, koennte es Dir passieren, dass Du infolge von Bankfeiertagen vor geschlossenen Tueren stehst -...haben wir bis auf weiteres geschlossen... -, falls Du nicht schon zuvor an unpassierbaren Wegen und Zufahrtsstrassen gescheitert bist, um bis zum imponierenden Portal Deiner Geldquelle vorzudringen.
Anders als z.B. den Amerikanern, Russen und Englaendern ist den Deutschen in den letzten 3 Jahrzehnten zunehmend die Faehigkeit abhanden gekommen, auch in solchen Faellen beinhart auf Erfuellung der hoffentlich nicht zuvor weicheirig abgeschlossenen wachsweichen Vertraege zu bestehen und ggf. den Zugang zu erzwingen.
Historische Vorbelastungen bis in die Gegenwart professionell prolongiert, aber auch PISA und Gutmenschentum sind im wesentlichen die Grundlagen dieses herben Verlustes, verstasch?
Gruss
TD
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zani
21.02.2004, 11:12
@ zani
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Re: Türkei und EU: Teil-Ansicht von Fischer |
-->Guten Morgen
Als weiteres Argument bleibt: Türkei sei von strategischer Bedeutung für Frieden und Stabilität in Deutschland
Fischer vergleicht Merkel mit einem Nashorn
- CDU-Parteichefin wegen Türkei-Politik auch in eigenen Reihen kritisiert
Merkel (AFP)
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat CDU-Chefin Angela Merkel im Streit um einen möglichen EU-Beitritt der Türkei scharf angegriffen."Ich wußte bisher nicht, dass Nashörner in Mecklenburg zuhause sind", sagte Fischer der Berliner"tageszeitung"."Aber wenn ich mir anschaue, wie sich eine deutsche Delegation diese Woche in der Türkei gebärdet hat - das war wie ein politisches Panzernashorn im Porzellanladen."
Natürlich gebe es"kulturelle Ängste", sagte Fischer weiter. Die Türkei müsse jedoch an die EU herangeführt werden, denn die strategische Bedeutung der Türkei sei überragend"für Frieden und Stabilität in unserem Land", sagte Fischer. Merkel hatte bei ihrem Türkei-Besuch zu Beginn der Woche der Türkei lediglich eine"privilegierte Partnerschaft" angeboten, den EU-Beitritt aber ausgeschlossen.
Auch mehrere CDU-Bürgermeister wandten sich gegen Merkels Politik."Wir dürfen nicht kategorisch ausschließen, dass die Türkei Mitglied der EU wird", sagte Gelsenkirchens Bürgermeister Oliver Wittke dem Nachrichtenmaganzin"Spiegel". Hamburgs Erster Bürgermeister Ole von Beust sagte dem Blatt, ein Beitritt der Türkei hätte"Vorteile für die EU". Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) dagegen nannte die derzeitige Diskussion um einen EU-Beitritt der Türkei"verheerend". Vor einem solchen Schritt solle statt dessen getan werden,"was möglich ist", sagte Beckstein im ZDF. Beckstein schlug unter anderem visumsfreie Verwandtschaftsbesuche oder eine Erweiterung der Studienbedingungen für türkische Studenten vor.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün warf Merkel ihrerseits Ignoranz vor. Sie nahm Bezug auf einen Medienbericht, wonach Merkel sich auf ihrer Reise in Ankara bei einem Delegationsmitglied erkundigt habe, wo Anatolien liege. Dabei liege Ankara aber mitten in Anatolien, erklärte Akgün. Anatolien mache außerdem rund 90 Prozent der türkischen Landesfläche aus."Wer nicht einmal weiß, wo Anatolien liegt, sollte nicht bestimmen wollen, wo das politische Europa aufhört", sagte Akgün. In der kommenden Woche besucht Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) die Türkei.
<ul> ~ Nashorn...</ul>
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