monopoly
20.02.2004, 20:56 |
Aldi und Lidl haben verstanden, was RotGrün bis heute ein Rätsel geblieben ist. Thread gesperrt |
--> ORTSTERMIN
Das Aldi-Prinzip
Ortstermin: Im Frankfurter Japan-Tower feiern McKinsey-Berater die geizgeile Republik.
Im 20. Stock des Japan-Tower ist alles licht und klar. Die Schreibtische sind aufgeräumt, matt leuchten die Laptops. Es gibt hier oben keine Urlaubsbilder, Hundeposter, lustigen Bildschirmschoner. Hier ist die Welt der"Exceptional people". Das steht auf der Tafel am Eingang. Es ist die Welt von McKinsey&Company.
Vier gut gelaunte Herren in teurem Tuch stehen zusammen, die Arme vor der Brust verschränkt. Sie reden mit angenehmen Stimmen, und jedes Scherzwort ist bis in die Konsonanten hinein wohl prononciert gesprochen."Hallo, grüß Sie Gott", sagt einer der Herren, hochkonzentriert.
McKinsey ist die Aristokratin unter den Beratungsfirmen. Sie hat Swissair beraten, Mercedes und Florian Gerster und auch sonst fast jeden Mächtigen, der nicht weiterwusste. Die Mitarbeiter der Firma sind bekannt für ihre dunklen Anzüge und unbeirrbare Vernünftigkeit.
Die Gutachten McKinseys sind vertraulich, die Erfolgsquoten geheim. Das schafft den Mythos. Doch zur Eigenwerbung wird der Ã-ffentlichkeit ab und zu eine Trendstudie verraten. Das sind dann die Frankfurter Business Breakfasts im 20. Stock des Japan-Tower, hoch über den Niederungen der Welt.
Heute geht es um das Rätsel Deutschland. Warum stehen im reichsten Land der EU die meisten Discount-Läden? Warum sagt der Deutsche"Geiz ist geil" und pilgert aufrechten Ganges zu Aldi und Lidl, ohne schlechtes Gewissen? McKinsey hat nachgedacht.
Einer der vier Exceptionals ist an den Video-Beamer getreten. Es ist Michael Kliger, Leiter der Abteilung"Retail Practice". Man habe, sagt er, aufwendige Marktforschung betrieben, Finanzkennzahlen erstellt und sei zu einem Ergebnis gekommen:"Der Faktor Preis ist der Haupterfolgsfaktor."
Es sind Sätze wie diese, die Unternehmensberatern ihren Ruf einbringen. Aber die Studie dringt noch tiefer ins Wesen der Menschen mit den Aldi-Tüten. Die Discounter seien schneller, übersichtlicher und dazu noch vertrauenswürdiger. Aldis lügen nicht.
Auf der Leinwand erscheint ein Schaubild. McKinsey hat beispielhaft das Toilettenpapier-Segment untersucht. Bei Edeka gebe es Klopapier in 32 verschiedenen Marken, Varianten und Packungsgrößen. Bei Aldi nur zwei,"Solo Zartess" und"Vitess", jeweils dreilagig."Sie können beim Toilettenpapier", sagt Kliger, es klingt ein wenig zu feierlich,"mit zwei Artikeln einen Marktanteil von 27 Prozent erreichen!"
"Am Regal ist ein deutlicher Aufholbedarf festzustellen", sagt der Mann von McKinsey dann und zeigt Fotos aus England. Da ist es besser. Brüllende Schilder, messerscharfe Sortimentsgrenzen, Deckenhänger"Buy 1 get 1 FREE" und Bildschirme am Schokoladenstand."Konsequente Kommunikation der Preis-Leistungs-Botschaft", sagt Michael Kliger."Das ist die Zukunft für den Supermarkt."
Die Bilder aus der Unterwelt verlöschen. Das Publikum greift zum Fingerfood, ein wenig erleichtert.
Kliger hat seinen Vortrag beendet. Das Gegenwort hat der Hauptgeschäftsführer vom Markenverband. Sein Name sei Horst Prießnitz, sagt er. Er ist schon etwas älter und trägt ein Tweedjackett mit Lederaufsetzern am Ellenbogen. Prießnitz lässt Folien auf einen Projektor schieben, denen anzusehen ist, dass sie schon oft gezeigt worden sind. Prießnitz kämpft gegen die billige Republik.
Prießnitz predigt Qualität und Wert und Auswahl. Er predigt für die Marken:"Der Mensch braucht Vertrauen, Sicherheit und Orientierung. Deswegen", er tippt mit einem Teleskopstab auf die Leinwand,"ist die Marke eine an-thro-po-logische Parallele."
Die Exceptionals halten die Arme vor der Brust verkreuzt und reagieren nicht.
Das"Age of cheap", sagt der Markenmann, sei der Untergang. Rabatte brächten nichts ein, Rabattierer seien auf lange Sicht immer die Verlierer. Discounter erhöhten mit ihrer geringen Personalquote die Arbeitslosigkeit im Handel, und der Schnäppchenkult führte zum"Tod der Mitte".
Prießnitz redet mit großem Körpereinsatz. Er macht lustige Bemerkungen und schaut das Publikum an. Er gibt sein Bestes. Er erinnert an die aufgeräumten Herren, die bei Hertie Teflonpfannen vorstellen.
"Geiz ist die Wurzel allen Übels", zitiert er zuletzt nach Paulus' 1. Brief an Timotheus. Er hat ja Recht. Die Exceptionals bedanken sich bei dem Mann im Tweed. Der schiebt seine Folien zusammen und setzt sich. Und ahnt vielleicht, dass die Zeiten andere sind. Das Land ist ärmer geworden. Die Mitte ist tot.
Das ist die Botschaft von Aldi, hervorgezaubert von den Gutbetuchten im 20. Stock: Hinter der Banalität des Billigen verbirgt sich ein Versagen. Ein Versagen der Eliten hinter dem Ladentisch. Der deutsche Supermarkt, die Ikone des Wirtschaftswunders, hat den Kontakt zum Volk verloren. Der Deutsche will kein Drumherum. Der Deutsche will Führungsstärke am Regal. Er will klare Verhältnisse auf dem Etikett und Ehrlichkeit im Angebot.
Aldi und Lidl haben verstanden, was Rot und Grün bis heute ein Rätsel geblieben ist.
ALEXANDER SMOLTCZYK
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Baldur der Ketzer
20.02.2004, 21:40
@ monopoly
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Re: Aldi und Lidl haben verstanden....der Tod der Mitte....Kartelle..... |
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Hallo, monopoly,
erst heute kam im Ã-sterreichischen Rundfunk, daß die Großketten der Bekleidungsindustrie immer mehr Geschäft an sich zögen und daß wohl, wenn ich mich recht erinnere, 50% aller kleinen und mittelständischen Geschäfte unrentabel seien und demnächst aus dem Markt rausgedrängt würden - bzw. pleite gingen.
Mit entsprechenden Folgen für Arbeitslosigkeit, geamtwirtschaftliche Nachfrage, Angebotsbreite, ortsnahe Versorgung, usw.
Man stellt oft dasKartellwesen als Ursache für wirtschaftliche Probleme hin (Vor-Adolf-Zeit, Schweiz aktuell), aber ich habe da meine Zweifel, ob das zutrifft.
Wenn man die über Jahrzehnte enorm hohen Gewinnspannen und Preisniveaus in der (isolierten) Schweiz sieht, so sieht man auch die dort sehr hohen Löhne, welche aus den Gewinnen aber bezahlbar sind.
Haut jetzt jemand eine Bresche in den Zaun und es zieht ein gar eiskalt Sturmwind ins Land des Wilhelm Tell, dann kommt dieses ganze Niveau ins Rutschen, weil die hohen Löhne nicht mehr zu erwirtschaften wären.
Dennoch bedingte das enorme Preisniveau und die Marktabschottung eine Blüte wie im Gewächshaus. Wegen der Kartelle.
Was in Aldi-Land abläuft, ist das Gegenteil, eine MäcDoofisierung der Löhne zu Aushilfs-Marionetten für 5 Eurotzer die Stunde.
Auf einer solchen kargen, öden, tristen gesamtwirtschaftlichen Fläche kann nichts mehr gedeihen. Wovon denn auch?
Freilich gibt es Gewinner, immer und überall, man denke an die Botanik und an die berühmt-berüchtigten Magerwiesen, die erst Orchideen und seltenste Gewächse hervorzubringen imstande ist.
Bloß kann man von solchen Flächen nicht auskommen, sie geben keinerlei wirtschaftlichen Ertrag.
Von drei Orchideen-Blüten wird keine Herde Milchkühe satt.
>Heute geht es um das Rätsel Deutschland. Warum stehen im reichsten Land der EU die meisten Discount-Läden? Warum sagt der Deutsche"Geiz ist geil" und pilgert aufrechten Ganges zu Aldi und Lidl, ohne schlechtes Gewissen? McKinsey hat nachgedacht.
Vielleicht sollte ein Fuzzy von MäcHirnsiff mal mit dem Zug fahren, durch dieses angeblich reichste Land der EU, und er wird sich erschröcken, was er da zu sehen kriegt, der Gutste: Uraltbaracken aus Wilhelminischen Tagen, heruntergekommene Industriebrachen, die an Kulissen aus US-krimis aus den 60ern erinnern.
Reichstes Land?
Laut Einkommen sind nur noch vier EU-Länder ärmer als das Bundeslachnummerlummerland (sorry an Uwe, ist nicht mit einbezogen), irgendwie iss nix mit Reichtum und so. Reichtum sieht anders aus, den sehe ich öfters, wenn ich an der Goldküste am Zürichsee vorbeikomme.
>sei zu einem Ergebnis gekommen:"Der Faktor Preis ist der Haupterfolgsfaktor."
Leider ist das richtig, es zählt nur noch dieser monetäre Wertmaßstab des Preises, aber nicht mehr der reale Wertmaßstab des erhaltenen Gegenwerts.
Hauptsache, billig, dann kann es der letzte Scheißdreck sein, der da verhökert wird.
>Die Discounter seien schneller, übersichtlicher und dazu noch vertrauenswürdiger. Aldis lügen nicht.
>Auf der Leinwand erscheint ein Schaubild. McKinsey hat beispielhaft das Toilettenpapier-Segment untersucht.
Das ist echt das richtige Beispiel - toll getroffen. Beim Klopapier ist es echt egal, es hängt keine Produkthaftung dran (es sei denn, Prinzesschen hat mit ihren langen Fingernägeln beim Abwischen auf einmal durchs Papier hindurchgegriffen.....aber das wird sie kaum aktenkundig machen wollen....), es gibt keinen gefahrgeneigten Produkt-Einsatz, es kann auf nasser nächtlicher Straße kein Elektronikausfall passieren, im Klopapier, gell.......
Wenn sich eine angeblich führende Export-, Industrie- und Handelsnation am Beispiel von Klopapier für die Zukunft positioniert, dann sind wir buchstäblich voll am Arsch!
>>Bei Edeka gebe es Klopapier in 32 verschiedenen Marken, Varianten und Packungsgrößen. Bei Aldi nur zwei,"Solo Zartess" und"Vitess", jeweils dreilagig."Sie können beim Toilettenpapier", sagt Kliger, es klingt ein wenig zu feierlich,"mit zwei Artikeln einen Marktanteil von 27 Prozent erreichen!"
Das mag schon sein, aber er soll mal sagen, wieviel Eurotzer Deckungsbeitrag diese hunderten von Lastzugladungen Klopapier denn im Konzern ausmachen.....ich behaupte, von der menge allein wird man nochlange nicht satt, wenn die Gewinnspanne nicht auch stimmt.
Wenn man das natürlich zutreffende herauspickt, die geringe verzettelung, den schnellen Warenumschlag, die geringe Kapitalbindung, dann ist das sicher betriebswirtschaftlich sinnvoll.
Für das Warenangebot allerdings ist es ausdünnend, in Richtung HO marschierend, die Produktvielfalt stirbt aus, und es gibt nur noch die Niedrig(st)preisschiene und die Hochpreisschiene.
Alles dazwischen trocknet ein.
Dementsprechend müßte das bedeuten, daß die gesamten KMUs (kleinen und mittelständischen Unternehmen) auf Sicht verschwinden......
>"Am Regal ist ein deutlicher Aufholbedarf festzustellen", sagt der Mann von McKinsey dann und zeigt Fotos aus England. Da ist es besser. Brüllende Schilder, messerscharfe Sortimentsgrenzen, Deckenhänger"Buy 1 get 1 FREE" und Bildschirme am Schokoladenstand."Konsequente Kommunikation der Preis-Leistungs-Botschaft", sagt Michael Kliger."Das ist die Zukunft für den Supermarkt."
Preis/Leistung? Nee! Preis - Menge. Zahl 3, nimm 8. Aber was drin ist, wird zunehmend zweit- oder letztrangig.....irgendwann fehlt dann der Produktvergleich zum wirklich soliden, hochwertigen Produkt (mangels Vergleichsmöglichkeit), und Mist wird als normal irgendwann Standard.......
>Prießnitz predigt Qualität und Wert und Auswahl. Er predigt für die Marken:"Der Mensch braucht Vertrauen, Sicherheit und Orientierung.
Richtig. Ein Hochlohn-Standort kann sich nicht auf Indien-/China-/undCo. Vergleiche einlassen, weil es damit nie mitkommen wird. Man muß sich nach oben hin absetzen.
Aus welchen Gründen hat denn die BRD kein Tempolimit auf Autobahnen? Um einen breiten Markt für die weltbesten Autos zu haben, um am Ball zu bleiben, um führend zu sein. Alle testen in Deutschland, das ist der Weltmaßstab aller Prodzenten, sich am Markt Nummer 1 zu bewähren. Und zwar mit Qualität, Leistung, Haltbarkeit, mit WERT.
Und nicht mit dem billigsten Klopapier, das gerade nicht durchreißt, wenn und so weiter.....
>Das"Age of cheap", sagt der Markenmann, sei der Untergang. Rabatte brächten nichts ein, Rabattierer seien auf lange Sicht immer die Verlierer. Discounter erhöhten mit ihrer geringen Personalquote die Arbeitslosigkeit im Handel, und der Schnäppchenkult führte zum"Tod der Mitte".
Absolute Zustimmung.
>Prießnitz.... Der schiebt seine Folien zusammen und setzt sich. Und ahnt vielleicht, dass die Zeiten andere sind. Das Land ist ärmer geworden. Die Mitte ist tot.
Das ist das Problem. Wir kommen nicht erst dorthin, wir sind längst angekommen. Qualitätsmaximierung ist absolut von vorgestern.
>Das ist die Botschaft von Aldi, hervorgezaubert von den Gutbetuchten im 20. Stock: Hinter der Banalität des Billigen verbirgt sich ein Versagen. Ein Versagen der Eliten hinter dem Ladentisch. Der deutsche Supermarkt, die Ikone des Wirtschaftswunders, hat den Kontakt zum Volk verloren. Der Deutsche will kein Drumherum. Der Deutsche will Führungsstärke am Regal. Er will klare Verhältnisse auf dem Etikett und Ehrlichkeit im Angebot.
Wenn es so sein sollte, daß das die breite Masse der Konsumenten wirklich WILL (und nicht etwa muß, weil die verfügbaren Einkommen immer mehr schrumpfen und die Leut vom Affenstaat immer mehr ausgebeutet und abgezockt werden), dannmuß man klar feststellen: Gute Nacht, Absurdistan.
Denn billig können andere besser.
Beste Grüße vom Baldur
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rocca
21.02.2004, 00:45
@ monopoly
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Exceptional, Leiter Abteilung Retail Practice |
-->das sind die Zutaten aus denen dichter Schaum geschlagen wird."Der Faktor Preis ist der Haupterfolgsfaktor" -gigantische Erkenntnis! Darum herum werden 300-400 hohle hochtrabende Begriffe aus dem Setzbaukasten drapiert und fertig ist das Millionengutachten!
Eigene Erfahrung: 1972 fing ich als Angestellter in einer mittelständischen Firma mit 2 Abteilungen an. 1. Abteilung ca 80 Mann, 2. Abteilung ca. 18-20 Mann.
Verwaltung 1. Abteilung 7
Verwaltung 2. Abteilung 4, da dort ständig neue Berechnungen vorgenommen werden mussten.
Verwaltung allgemein 7
Man wollte an der Spitze sein/bleiben und engagierte eine schweizer Beratungsfirma.
Ergebnis nach ca. 1/2 Jahr:
Das Firmengelände wurde verkauft. (Buschfunk meinte wegen gigantischer Rechnung von Beraterfirma)
2. Preise wurden angehoben. Hatte zur Folge dass Abteilung 1 auf ca 40 Mann abschmolz,
Abteilung 2 auf 8.
Aufstockung der allgemeinen Verwaltung auf 12. Der langjährige Buchhalter wurde entlassen, dafür ein Umschüler (gabs damals schon) ehemaliger Schneider für wesentlich weniger eingestellt, mit der Folge, dass die Buchhaltung nach 2 Jahren auf Grund von Forderungen des Finanzamts beim Steuerberater erledigt werden musste. (Jede Menge gespart?)
Filiale in Wessiland (grössere Nähe zum Markt) wurde aufgemacht. Folgekosten enorm. Wie ich hörte, (nach 3 Jahren war ich wieder weg) wurde die Filiale nach 6 oder 7 Jagren unter hohen Verlusten wieder geschlossen.
Fazit: Schaumschläger die Allgemeinplätze verkünden können sich Schrempp + Co und Bundesbehörden leisten.
Allen anderen die dringende Empfehlung: FINGER WEG!
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Tassie Devil
21.02.2004, 07:15
@ Baldur der Ketzer
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Re: Sozialistenlimbo: How low can you go? |
-->>Wenn es so sein sollte, daß das die breite Masse der Konsumenten wirklich WILL (und nicht etwa muß, weil die verfügbaren Einkommen immer mehr schrumpfen und die Leut vom Affenstaat immer mehr ausgebeutet und abgezockt werden), dann muß man klar feststellen: Gute Nacht, Absurdistan.
Hallo Buldur,
die Wahrheit liegt wie so oft in etwa in der Mitte dazwischen.
Es gab schon immer eine nicht geringe Menge an Konsumenten, die nicht nur im Zweifelsfall Masse statt Klasse bevorzugten, sondern dieses Verhalten zur Lebensmaxime erhoben hatten.
"Schau mal, dat kost nur foenffoenfeneunzig, rinn damit inne Wagen...""Sieh mal, Hasi, gaaaanz billig....""Ooch, dat iss aber billich, das kaufe mer, weils so billich iss..."
Diese Art von Supermarkt-Klientel habe ich seit ca. 1975 zweimal im Jahr gesehen, mein Bedarf war damit p.a. vollstaendig gedeckt, weil ich mich in diesem Mittelmass der Dark-Ages-Kandidaten einfach nicht wohl fuehlen konnte und dies bis heute nicht kann, das hat absolut nichts mit Ueberheblichkeit meinerseits zu tun.
Das Volumen dieser Billig-Kandidaten ist in den vergangenen 1 - 2 Dekaden stetig gewachsen.
Es gibt jedoch auch heute noch wie frueher, i.e. 10-20-30 Jahre zuvor, eine m.E. nicht zu unterschaetzende Menge solcher Leute, die gerne wie frueher lieber auf etwas, ggf. sogar ueber einen laengeren Zeitraum, verzichten, dafuer bei Unverzichtbarem auf Qualitaet achten, nur - die meisten koennen das nicht (mehr), weil sie vor allem von der Staatmafia bis zum Knochenmark ausgelutscht und ausgesaugt werden, unserioese und raffiniert verpackte Marktangebote (ueberteuert und/oder minderwertig) tun das ihrige dazu.
Fuer mich ist keine Frage, dass diese gesamte Billig-Strategie als Lebensmaxime der BRDDR, basierend auf MultiKulti, PISA, staatsmafia gefoerderte Verhunzung der deutschen Sprache und einfaeltiges bis militantes Gutmenschentum, um mal einige Pfeiler zu nennen, genau die Mischung in sich birgt, um dunkle mittelalterliche Verhaeltnisse wie gewuenscht in absehbarer Zeit zu bekommen.
Betriebsverwalter in Form von VWLer, BWLer und Juristen tragen das ihrige dazu bei, weil echte Unternehmer, die auch immer meisterliche Fachleute in ihrer Diziplin sein muessen, eigentlich primaer sein muessen, aus diversen Gruenden in der BRDDR inzwischen vom Aussterben bedroht sind.
>Denn billig können andere besser.
Noch, Baldur, noch.
Ich hege aber auch hierbei keinen Zweifel daran, dass obig erwaehnte Mischung eines nicht sehr fernen Tages Drittweltlaender gehobenen Standards beim Sozialisten-Limbo noch unterbieten werden:"How low can we go!?".
>Beste Grüße vom Baldur
...und zurueck vom
TD
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SchlauFuchs
21.02.2004, 10:19
@ Tassie Devil
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Bekennender Aldi/Lidl-Kunde |
-->Hallo
Bei all den Leuten die sich beklagen möchte ich mich mal als Betroffener outen.
Ich wohne zur Zeit in Frankfurt und hab einen Job als IT-Experte. Ich habe Frau und zwei Kleinkinder. Und ein Jahresbrutto von rund EUR 53.000. Das sind in DM gerechnet etwa 100.000. Trotzdem bleibt von meinem Netto nach Miete, Strom, Telefon, Internet und Kfz monatlich nur knapp 500 uebrig. davon gehen, selbst wenn wir nur bei Aldi und Lidl einkaufen, gute 300 fuer Lebensmittel/Haushalt drauf. Derselbe Einkauf beim Realmarkt, wo man wenigstens hin und wieder noch nen Angestellten sieht kostet ungefaehr 20% mehr. Und in den HL-Markt gehen wir schon gar nicht mehr, das koennten wir uns gar nicht leisten.
Für viele hier ist Geiz keine Lebenseinstellung ("Ach, heute ist mir mal wieder nach geizig sein zumute, komm wir gehen zum Saturn Markt, geben weniger Geld aus"), sondern eine Lebensnotwendigkeit. Und ich gehöre hier noch zu den Gutsituierten im Lande, weil ich es schaffe, mit nur einem Arbeitseinkommen meine Familie durchzubringen, während meine Frau die Mutterrolle führen darf.
ciao!
SF
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ottoasta
21.02.2004, 10:50
@ Baldur der Ketzer
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Re: Aldi und Lidl haben verstanden....der Tod der Mitte....leider!! |
-->hallo zusammen,
nun, den Mist bei Aldi und Lidl, Netto usw. habe ich schon vor Jahren erkannnt! Es ist unmöglich serh gute Qualität zu untersten Preisen zu erhalten! Das sehe ich in meinem kleinen Betrieb, als Spezialist. Trotzdem habe ich Kunden und nicht mal kleine! Die wollen Qualität und Sevice; erst vor kurzem sagte mir der Leiter eines Stadtwerkes, für die ich eine Sonderkonstruktion machte: 'Es ist nicht so der Preis, laufen muss es, zuverlässig über Jahre'.
Denn da hängt eine ganze Region dran.
Nun, es gibt Leute, die stecken ins 'heilige Blechle' also ihr Auto, das Beste vom besten. Dann gehen sie zum Discounter und kaufen das Billigste für sich ein. Ich brauche nur deren Gesichter ansehen, grau, Runzeln, bei jedem kleinen Wetterumschwung haben sie Erkältung, usw. Arme Schweine!
Ich benötige Lebensmittel (ja, Mittel zum Leben!) mit allen Wertstoffen. Daher kaufe ich bei unseren Biobauern in der Umgebung, im Naturkostladen und bei Edeka, die ich hier bei uns als Einzige mit breitem Sortiment sehe, sogar mit Bio Produkten; nur das, was ich gefahrlos und ebenfalls in guter Qualität da erhalte. Im Gegensatz zu McKinsey (fast hätte ich gesagt McDreck, aber das ist ja ein anderer) schätze ich ein breites Sortiment! Auch das ist ein Grund, nicht zu Aldi, Netto, Lidl zu gehen.
Gruss
Otto
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Aiwass7
21.02.2004, 14:23
@ ottoasta
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Re: Aldi und Lidl haben verstanden....der Tod der Mitte....leider!! |
-->>hallo zusammen,
>nun, den Mist bei Aldi und Lidl, Netto usw. habe ich schon vor Jahren erkannnt! Es ist unmöglich serh gute Qualität zu untersten Preisen zu erhalten! Das sehe ich in meinem kleinen Betrieb, als Spezialist. Trotzdem habe ich Kunden und nicht mal kleine! Die wollen Qualität und Sevice; erst vor kurzem sagte mir der Leiter eines Stadtwerkes, für die ich eine Sonderkonstruktion machte: 'Es ist nicht so der Preis, laufen muss es, zuverlässig über Jahre'.
>Denn da hängt eine ganze Region dran.
>Nun, es gibt Leute, die stecken ins 'heilige Blechle' also ihr Auto, das Beste vom besten. Dann gehen sie zum Discounter und kaufen das Billigste für sich ein. Ich brauche nur deren Gesichter ansehen, grau, Runzeln, bei jedem kleinen Wetterumschwung haben sie Erkältung, usw. Arme Schweine!
>Ich benötige Lebensmittel (ja, Mittel zum Leben!) mit allen Wertstoffen. Daher kaufe ich bei unseren Biobauern in der Umgebung, im Naturkostladen und bei Edeka, die ich hier bei uns als Einzige mit breitem Sortiment sehe, sogar mit Bio Produkten; nur das, was ich gefahrlos und ebenfalls in guter Qualität da erhalte. Im Gegensatz zu McKinsey (fast hätte ich gesagt McDreck, aber das ist ja ein anderer) schätze ich ein breites Sortiment! Auch das ist ein Grund, nicht zu Aldi, Netto, Lidl zu gehen.
>Gruss
>Otto
Hi,
genauso mach ichs auch Otto! War erst zweimal bei Aldi. Mag dort nicht gerne Hingehen. Ich hatte ganz dreckige Hände anschliessend. Und die Waren sahen so verstaubt aus. Hab mal gehört, das diese Lebensmittel in der ganzen Welt billig zusammengekarrt und auch eingeflogen werden. Und an den ganzen Grenzen werden die dann bestrahlt und irgendwelche Keime abzutöten. *schauder* kann mir nicht vorstellen zu welchen Preisen die den Klump einkaufen, um ihn noch so billig anbieten zu können.....??? Nein, lieber ein altes Auto und gute Lebensmittel, spart auch den Arzt auf lange Sicht.
Aiwass7
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