-->Bundesregierung sieht sich durch Jecken gestärkt
Berlin (AP) Die Bundesregierung lässt sich auch im Karneval nicht zum Narren halten: Geradezu erfreut reagierte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg am Montag auf die Motiv-Wagen der rheinländischen Karnevalsumzüge, die in diesem Jahr vor allem die Berliner Reformen aufs Korn nahmen.
Die Leute hätten damit nicht nur ihren Spaß, sondern würden auch zum Nachdenken angeregt, meinte Steg in Berlin. «Und insofern denke ich, in gewisser Weise unterstützen diese Motiv-Wagen sogar unsere intensive Aufklärungs- und Ã-ffentlichkeitsarbeit über den Reformprozess.»
Eine Absprache mit den Gecken am Rhein gebe es natürlich nicht, versicherte Steg. Auch an die Bereitstellung von Wurfmaterial wie die Informationsbroschüre über die Agenda 2010 sei nicht gedacht. Grundsätzlich gelte aber: «Was kann der Schöpfer lieber sehen als ein fröhliches Geschöpf?»
Die Bundesregierung bekam vor allem beim Kölner Rosenmontagszug ihr Fett weg: Bundeskanzler Gerhard Schröder fuhr als Pappmaché-Figur mit Kettensägen-Nase mit und mutierte so zur «Reform-Kettensäge». Verkehrsminister Manfred Stolpe und das Desaster der Lastwagenmaut waren Thema des Wagens «Pleiten, Pech und Pannen», und auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt kam nicht ohne hämische Kommentare davon. Angesichts der Kosten für Zahnarztbehandlungen wies das Lächeln der Ministerin aber große Lücken auf. Bundesfinanzminister Hans Eichel forderte gar «1 x Lachen - 50 Cent» von den feiernden Jecken.
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