Luigi Avanti
25.02.2004, 15:52 |
Absurdistan bald ärmer als Spanien? Thread gesperrt |
-->HALLO
Dieser Katastrophen-Bericht war sinngemäss schon am Wochenanfang hier zu lesen.
Ich habe ihn (als TEST der Grafik wegen) noch einmal reingestellt.
Bin aber stolz, das auf Anhieb mit der jpg-Grafik geschafft zu haben.
Notfalls löschen.
L.A.
[img][/img]
<font size="5">Bald ärmer als Spanien?</font>
Das Pro-Kopf-Einkommen der Deutschen liegt unter dem Durchschnitt der EU. Auf der Wohlstandsskala der 15er-Gemeinschaft liegt die
Bundesrepublik nur auf Platz 11.
Arbeiten ist hierzulande zu teuer geworden.
Von WINFRIED MÜNSTER (RP-Printausgabe)
BERLIN. Deutschland verarmt - relativ. Auf der Wohlstandsskala der 15EU-Länder stand die Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung auf Rang 3 hinter Luxemburg und Dänemark. Jetzt nimmt sie nur noch den elften Platz ein, überholt selbst von Irland und vermutlich auch von Großbritannien. Das Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland - das ist das Bruttoinlandsprodukt (der Wert der gesamtwirtschaftlichen Leistung), geteilt durch die Zahl der Einwohner.
Und das unterschreitet inzwischen, wie die britische Wirtschaftszeitschrift „Economist“ errechnet hat, den Durchschnitt der Europäischen Union. Im Jahre 2001, dem letzten Jahr, für das das Statistische Amt der EU vergleichbare Zahlen ermittelt hat, bezifferte sich das deutsche Pro-Kopf-Einkommen auf 23455 Euro.
Die Ursache dieses Niedergangs liegt im Mangel an Wirtschaftswachstum. Die Bundesrepublik wächst schon seit 1979, seit dem zweiten Ã-lpreis-Schock, langsamer als alle anderen westlichen Industrieländer. Die OECD, das amtliche Wirtschaftsforschungsinstitut des Westens, registriert in Deutschland für die zehn Jahre bis 1989 ein Wachstum von 1,9Prozent. Von den 30 OECD-Mitgliedstaaten war in dieser Zeit nur Griechenland schlechter. Die EU verbuchte einen Durchschnitt von 2,2Prozent.
Seit der Rezession von 1993 wächst Deutschlands Wirtschaft nur noch halb so schnell wie die EU. Die USA verzeichnen dagegen seit zehn Jahren Wachstumsraten, die dreimal so hoch liegen wie die deutschen. In den vergangenen 15 Jahren ist Amerika quasi um die gesamte deutsche Volkswirtschaft größer geworden. Irland gehörte noch Anfang der 90er Jahre zu den ärmsten EU-Staaten. Doch bis 2001 hatte sich das Pro-Kopf-Einkommen der Grünen Insel schon auf 118 Prozent des EU-Durchschnitts erhöht. Wenn Deutschland, das in den zurückliegenden drei Jahren gar nicht mehr gewachsen ist, in der Champions-League der Wirtschaft weiter nach unten durchgereicht wird, dürfte es in vier, fünf Jahren sogar von Spanien überholt werden.
Die Hauptursache der deutschen Wachstumsschwäche liegt nach vorherrschender Meinung der Ã-konomen im Mangel an Arbeitsplätzen. In den USA sind in den 90er Jahren an die 20 Millionen zusätzliche Jobs entstanden, in der Bundesrepublik kein einziger. Die Zahl der Erwerbstätigen bezifferte sich 1991, dem ersten Jahr des wiedervereinigten Deutschland, auf 38,5 Millionen. Die neueste Zahl - vom Oktober 2003 - lautet 38,3 Millionen. Steigenden Arbeitskosten, die sich aus den Löhnen und Sozialabgaben zusammensetzen, steht ein seit elf Jahren sinkendes Arbeitsvolumen gegenüber. Die Schere zwischen Aufwand und Ertrag weitet sich stetig, und so verzichtet die Wirtschaft eher auf Geschäft, als dass sie neue Arbeitsplätze anböte.
Zahlen des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts zufolge sind die Arbeitskosten der deutschen Wirtschaft pro Stunde und Beschäftigten zwischen 1980 und 2000 um 40 Prozent gestiegen. Obwohl sich Deutschlands Wirtschaftswachstum immer mehr abschwächte, stiegen die Arbeitskosten geradlinig an, nach der Wiedervereinigung sogar eine Idee schneller als vorher.
Anstatt nun diesen Kostenanstieg damit auffangen zu können, dass Investitionen in die automatisierte Produktion mehr Gewinn bringen, mussten die Unternehmen auch noch eine ebenso stetig schrumpfende Kapitalrendite hinnehmen. Dies alles wirkte sich um so verheerender aus, als sie im internationalen Vergleich ohnehin zu schwach mit Eigenkapital ausgestattet sind. Deutschland Wirtschaft ist, so befand CDU/CSU-Sprecher Friedrich Merz schon vor Jahren, ein „Schnäppchen“.
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Tempranillo
25.02.2004, 16:22
@ Luigi Avanti
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Re: Winfried Münster und die deutsche Medienlandschaft |
-->Hallo Luigi Avanti,
das freut mich, daß Du was von Winfried Münster gebracht hast. Münster war früher Leiter des Wirtschafts-Ressorts der Süddeutschen Zeitung, und hat eifrig gegen EU-Finanzierung und €urotz geschrieben.
Er hat zu Zeiten gegen den Irrsinn Stellung bezogen, als mir die Probleme noch nicht einmal ansatzweise klar waren. Damals erschien er mir als erbsenzählender Kleingeist, der mit spitzem Bleistift den Wert des europäischen Friedenswerks nachzurechnen versucht. Wenn sich Dr. Münster mal hierher verirrt, möge er bitte meine Entschuldigung zu Kenntnis nehmen.
Welches journalistische Kaliber Winfried Münster in Wahrheit darstellt, ist mir erst später klar geworden, beim €urotz. Nicht nur, daß mir seine Beiträge immer besser gefallen haben, mir ist auch aufgefallen, daß W. Hankel und die Viererbande in ihren beiden Büchern zur Euro-Klage mehrfach Winfried Münster zitieren.
Sogar im ARD-Presseclub war er ein paar Mal zu sehen - bis dann, seltsam, seltsam aber auch - mittendrin der Faden gerissen ist.
Kein Münster mehr im Fernsehen, keiner mehr in der Süddeutschen Zeitung. Wo ich immer seine euro-kritischen Beiträge im Stillen beklatscht habe, sehe ich jetzt den systemhörigen Dünnpfiff eines Nikolaus Pieper, der es offensichtlich geschafft hat, auf der opportunistischen Schleimspur bis in die Position eines Ressortleiters emporzukriechen.
Wen wundert es noch, daß dieser charakterlose Bückling, ein Liebediener und Antichambrierer vor jeder Katzentüre der Macht, im ARD-Presseclub Stammgast ist/war?
Tempranillo
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Tassie Devil
26.02.2004, 10:39
@ Luigi Avanti
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Re: Winfried Muenster - ein Einaeugiger unter Blinden? |
-->>Arbeiten ist hierzulande zu teuer geworden.[/b]
>Von WINFRIED MÜNSTER (RP-Printausgabe)
>BERLIN. Deutschland verarmt - relativ. Auf der Wohlstandsskala der 15EU-Länder stand die Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung auf Rang 3 hinter Luxemburg und Dänemark. Jetzt nimmt sie nur noch den elften Platz ein, überholt selbst von Irland und vermutlich auch von Großbritannien.
Es wird noch weiter runtergehen beim sog. BRDDR-Sozialistenlimbo.
Noch bevor dieses Jahrzehnt zu Ende gegangen sein wird, wird die BRDDR mit Abstand das Schlusslicht sein, dies schon allein aus dem Grund, weil"man" infolge PISA-Schaedigung weder die Dynamik mathematischer Funktionen auch nur annaehernd richtig einzuschaetzen weiss, und zum zweiten weil sie von organisch sauberen Wirtschaftsstrukturen und -grundlagen 0 Ahnung haben.
>Das Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland - das ist das Bruttoinlandsprodukt (der Wert der gesamtwirtschaftlichen Leistung), geteilt durch die Zahl der Einwohner.
>Und das unterschreitet inzwischen, wie die britische Wirtschaftszeitschrift „Economist“ errechnet hat, den Durchschnitt der Europäischen Union. Im Jahre 2001, dem letzten Jahr, für das das Statistische Amt der EU vergleichbare Zahlen ermittelt hat, bezifferte sich das deutsche Pro-Kopf-Einkommen auf 23455 Euro.
Das ist alles noch viel zu viel fuer das, was in dieser BRDDR an Kontraproduktivitaeten und Reibungsverlusten alles abgeht, jedoch kann es damit erklaert werden, dass man immer noch von den Substanzen zu zehren vermag, die Umverteilungsturbos laufen unter Vollast, darueber hinaus ist die Luft aus gewissen Blasen noch nicht einmal bis zur Haelfte entwichen.
>Die Ursache dieses Niedergangs liegt im Mangel an Wirtschaftswachstum.
Und hier beginnt sich auch ein Winfried Muenster von den beidaeugigen Sehern zu verabschieden.
Man hat es nicht begriffen.
Man hat es immer noch nicht begriffen.
Man hat es bis zum heutigen Tage nicht begriffen, dass Wirtschaftswachstum, das man ausschliesslich aus irgendwelchen Geldzahlen wie BIP BSP etc. etc. mathematisch herleitet, faule, morsche und moderige Strukturen und Grundlagen in der Produktion zu uebertuenchen vermag, und zwar solange, wie dieses Wirtschaftswachstum das Finanznetz zumindest einiger Massen stabil haelt, dass aber ein Mangel an Wirtschaftswachstum keinesfalls als Primaerursache fuer einen wirtschaftlichen Niedergang herhalten kann. Der hat naemlich stets andere Ursachen, die wiederum stets in faulen organischen wirtschaftlichen Strukturen und Grundlagen, die man im Produktionsnetz unterhalb des Finanznetzes ausgebildet hat, zu suchen sind.
Diese werden stets dann schonungslos offenbar, wenn das Finanznetz aus der Erkenntnis der Ausbildung von faulen organischen wirtschaftlichen Strukturen und Grundlagen der Produktion zum Schweizer Kaese mutiert und/oder reist, was immer einen gesamtwirtschaftlichen tailspin zur Folge hat.
>Die Bundesrepublik wächst schon seit 1979, seit dem zweiten Ã-lpreis-Schock, langsamer als alle anderen westlichen Industrieländer. Die OECD, das amtliche Wirtschaftsforschungsinstitut des Westens, registriert in Deutschland für die zehn Jahre bis 1989 ein Wachstum von 1,9Prozent. Von den 30 OECD-Mitgliedstaaten war in dieser Zeit nur Griechenland schlechter. Die EU verbuchte einen Durchschnitt von 2,2Prozent.
Das Schoene an Vergleichen, wenn man bei diesen nicht mit absoluten Zahlen sondern mit Prozentzahlen laboriert, dass man die wahren Umfaenge verschleiern kann.
Wer jeden Tag 10 Pullen Schampus sauft und 10 Dosen Kaviar frisst, dem bringt die 11. Pulle und die 11. Dose eine magere Zunahme von 10 Prozent, und mit zunehmender Menge stagnieren die Prozentzahlen, wer jedoch bei 1 Pulle Schampus und bei 1 Dose Kaviar ist, der hat mit der Nummer 2 gleich 100% Wachstum.
>Seit der Rezession von 1993 wächst Deutschlands Wirtschaft nur noch halb so schnell wie die EU. Die USA verzeichnen dagegen seit zehn Jahren Wachstumsraten, die dreimal so hoch liegen wie die deutschen. In den vergangenen 15 Jahren ist Amerika quasi um die gesamte deutsche Volkswirtschaft größer geworden. Irland gehörte noch Anfang der 90er Jahre zu den ärmsten EU-Staaten. Doch bis 2001 hatte sich das Pro-Kopf-Einkommen der Grünen Insel schon auf 118 Prozent des EU-Durchschnitts erhöht.
Alles reiner Geldzahlensalat, der zumindest nicht sehr viel ueber den Status im Produktionsnetz aussagen muss.
>Wenn Deutschland, das in den zurückliegenden drei Jahren gar nicht mehr gewachsen ist, in der Champions-League der Wirtschaft weiter nach unten durchgereicht wird, dürfte es in vier, fünf Jahren sogar von Spanien überholt werden.
Richtig, und zwar nicht nur deshalb, weil die Geldzahlen dies so ausweisen, sondern weil dort wesentlich bessere Bedingungen fuer das dortige Produktionsnetz vorherrschen.
Einen Teil von Muensters Artikel habe ich an dieser Stelle geloescht, mir ist die Lust am weiteren kommentieren vergangen.
Deutschland Wirtschaft ist, so befand CDU/CSU-Sprecher Friedrich Merz schon vor Jahren, ein „Schnäppchen“.
Nein, Merz irrt.
Die BRDDR ist ein Schachbrett, das bereits zu mehr als der Haelfte mit vergifteten Bauern zugepflastert wurde.
Gruss
TD
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