stocksorcerer
27.02.2004, 18:03 |
@ nereus zum ARTE TIPP Ceaucescu Thread gesperrt |
-->Hallo nereus,
es ist doch immer wieder erschütternd, mitzubekommen, wie solche Dinge gestartet und durchgezogen werden. Mir kam ständig Saddam Hussein in den Sinn, der genau wie Ceaucescu erst mal lange Zeit aufgebaut wurde und dann nachher demontiert werden mußte. Und im Falle Ceaucescu war ich"als Zeitzeuge" überzeugt, dass da ein furchtbar böser Mensch zu Fall gebracht wurde, alles natürlich zum Vorteil des rumänischen Volkes.... Dass die rumänische Wirtschaft und soziale Lage des Volkes bewußt von außen mit Kreditblockaden kaputtgemacht wurde, um ein"freies Europa" nach amerikanischem Gusto zu erreichen, habe ich seinerzeit nicht durchschaut.
Und wenn man die zahlreichen Fäden und Verbrechen sieht, die die CIA zusammen mit den Dissidenten gesponnen haben"um das freie Rumänien" (oder besser die amerikanische Präsenz an den Quellen und Pipelines in Rumänien und Bulgarien) zu erreichen, wird offenbar, dass es gar keine Revolution und gar keinen Umsturz gibt, der nicht von irgendwo gesteuert ist. Und diese Kaltschnäuzigkeit, einfach wieder Menschen wahllos von Scharfschützen erschossen zu haben, weil eine Revolution ohne Opfer nun einfach einmal nicht stattfindet, überrascht mich nach meinem heutigen Weltbild und der amerikanischen Rolle bei all dem nicht mehr.
Nur den Schlußredakteur - diesen Blödmann - verstehe ich nicht. Wie kann man am Ende den rumänischen Menschen auf der Straße für ihren Mut danken, wenn man doch zuvor wunderbar entlarvt hat, dass alle diese Menschen zielgerichtet mit höchster präzision und vorbereitet - wie Puppen - auf die Straße gelenkt worden sind (wie Lenkwaffen, die ein Ziel zu treffen hatten).....
Mir scheint, derjenige, der den Abgesang auf den Beitrag gestaltet hat, hat den ganzen Film nicht verstanden.... Der Beitrag selbst jedoch war die Creme....
Wohl dem, der hinter jederweder Aktion - welcher Art auch immer und wo auch immer - irgendeinen Sauhund der CIA vermutet. Man kann ihn dann zumindest nicht überraschen.
winkääää
stocksorcerer
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Emerald
27.02.2004, 22:41
@ stocksorcerer
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zum Beispiel: Schwarzmeerküste in Bulgarien. |
-->von Einheimischen in Bulgarien hörte ich im Dezember 2003, dass wöchentlich
amerik. Delegationen nach Bulgarien einschwärmen, um dort Hotel-Resorts an
der Schwarz-Meer-Küste zu planen. Andere Firmen-Ansiedlungen/Ausbeutungen
verlaufen im gleichen Muster.
Viele Absichten und Abschlüsse werden mit nicht geringen $-Beträgen an Notabeln und Politiker sanft aber bestimmt auf die Reihe gebracht. Einheimische
Wettbewerber und Firmen aus dem nahen Ausland (Ungarn, Oesterreich, Deutschland) werden ausgetrixt und ins Leere laufen gelassen.
Bulgarien wird, nach der positiven Irak-Feldzug-Beteiligung, zu einer weiteren
US-amerikanischen Satellit aufgebaut.
Emerald.
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Eugippius
28.02.2004, 20:50
@ stocksorcerer
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Ã-sterreich 1950 |
-->...
Für den Ã-GB stellte der Oktoberstreik ein Lehrstück dar: Unterstützt von Staat und UnternehmerInnen wurden die Streikenden via Medien und mit Brachialgewalt bekämpft. Einer der härtesten Streikgegner war der spätere Vorsitzende des Ã-GB Franz Olah. Er setzte alles daran, den von ihm so gehassten Streik zu zerschlagen. Mit amerikanischer Hilfe machte der SPÃ--Funktionär und Bau-Holz-Gewerkschafter Franz Olah kurzen Prozess mit der Streikbewegung.
Die US-Besatzungsmacht stellte LKWs und Kommunikationsmittel zur Verfügung, finanzielle Zuwendungen der Freunde ermöglichten das Aufstellen von Rollkommandos, die die Streikenden zurück in die Betriebe prügelten.
Das war der Beginn einer wundervollen Freundschaft: Olah machte Karriere, stieg zum Vorsitzenden des Ã-sterreichischen Gewerkschaftsbundes und zum Innenminister auf und blieb einer der wichtigsten Vertrauensleute der US-Geheimdienste in Ã-sterreich. Die Reste seiner Schutztruppe wurden unter dem beschaulichen Namen Wander-, Sport- und Geselligkeitsverein; zusammengefasst und in paramilitärischen Übungen trainiert. 1964 wurde Franz Olah aus der SPÃ- ausgeschlossen. Aber nicht etwa wegen seines brutalen Vorgehens gegen die streikenden ArbeiterInnen 1950 (ganz im Gegenteil wird er dafür bis heute innerhalb der Partei geehrt) sondern wegen der Veruntreuung von Gewerkschaftsgeldern in Millionenhöhe.
...
<ul> ~ Generalstreik 1950..</ul>
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stocksorcerer
29.02.2004, 09:20
@ Eugippius
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@ Eugippius: Davon wußte ich bis dato noch nichts. Danke sehr ;-) (o.Text) |
-->
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Helmut
29.02.2004, 10:30
@ Eugippius
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Aktivitäten der Westalliierten in Ã-sterreich |
-->Die Westalliierten stützten sich jedoch nicht allein auf die oben angeführten sicherheitspolitischen Säulen. Seit 1947 spielten so genannte"covert operations", d.h."verdeckte" oder"geheime" Operationen, eine beträchtliche und eher größer werdende Rolle im Rahmen der amerikanischen bzw. westlichen Politik der Eindämmung tatsächlichen oder befürchteten kommunistischen Einflusses in Europa. Aus Furcht vor einem wirtschaftlichen Kollaps in Westeuropa und der darauf folgenden Machtübernahme kommunistischer Elemente wurde die Stärkung antikommunistischer Gruppen in der Arbeiterschaft der europäischen Staaten zu einem zentralen Anliegen der"covert operations", die von der CIA massiv ausgebaut wurden. Diese geheimen Operationen beschränkten sich nicht nur auf Gewerkschaftsorganisationen, sondern schlossen auch die Unterstützung politischer Parteien mit ein. In diesem Zusammenhang sei hier auf das so genannte"Sonderprojekt" des Gewerkschaftsführers und späteren Innenministers, Franz Olah (SPÃ-), verwiesen, der als Folge der Streikbewegung von September/Oktober 1950 Vorsorgen für Widerstandshandlungen (Fernmeldeverbindungen, Waffen, Sprengstoff und Transportmittel) im Falle von kommunistisch und/oder sowjetisch inspirierten Umsturz- oder Machtergreifungsversuchen organisierte. Zu den"covert operations" müssen auch die von den USA zwischen 1951 und 1954 in Westösterreich angelegten Waffenlager als Vorbereitung für Widerstandshandlungen im Falle einer sowjetischen Bedrohung (so genannter"stay behind operations") gezählt werden. Die US-Regierung hatte ihre Existenz 1996 bekanntgegeben, doch liegen bis heute keine näheren offiziellen Informationen dazu vor. Ähnlich verhielt es sich mit den britischen Waffenlagern in Kärnten, die nach Entdeckung und Plünderung durch Einheimische bereits 1960 bzw. 1965 durch die"Nachrichtengruppe"/BMLV geräumt wurden, nachdem London die österreichische Regierung über deren Anzahl und genaue Lage informiert hatte.
<ul> ~ Aktivitäten der Westalliierten in Ã-sterreich</ul>
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