dottore
03.03.2004, 17:47 |
Finkelstein vs. Dershowitz Thread gesperrt |
-->Hi,
im Nachgang zu den unappetittlichen Vorgängen, die hier jüngst eine Rolle gespielt haben, hatte ich mich mit der Kontroverse Finkelstein / Dershowitz beschäftigt.
Das sieht für D. nicht gut aus, immerhin ist er nicht irgendwer, sondern sitzt auf einem der berühmtesten Jura-Lehrstühle in Harvard.
Finkelstein hat sich nun ein Buch D.s vorgenommen, wobei dieser pro Israel Stellung nimmt, was ihm unbenommen sei, was aber einschließlich der folgenden Debatte einen wissenschaftlichen Skandal darstellt.
D. hat dabei zweifellos abgeschrieben, ohne die Quellen a) so zu zitieren, wie sie ihm Original lauten und hat b) den entsprechenden Hinweis, dass es sich nicht um Original-Zitate handelt, unterlassen. Es gibt einen Plagiats-Kodex, der für Harvard gültig ist und der sauberes wissenschaftliches Arbeiten verlangt - ansonsten der"Wissenschaftler" Gefahr läuft, von seinem Lehrstuhl entfernt zu werden.
D. begeht in Eile und offenbar unter starkem Druck zahlreiche weitere Feler (Elie Weisel statt Wiesel, David Goldhagen statt Daniel usw.), die ihn eigentlich erledigen sollten. Er schiebt Orwell einen Ausdruck unter, der sich bei diesem nirgends findet, fügt ein Twain-Zitat zusammen, das Dutzende von Seiten auseinander liegt, fälscht Zahlen und derlei Unverzeihlichkeiten mehr.
Seine AT-Interpretation, die man auch auf Deutsch genießen darf ("Die Entstehung von Recht und Gesetz aus Mord und Totschlag, dt. 2002) ist eine Mixtur aus Zirkelschlüssen ("Recht und Gesetz entwickeln sich aus unrechten Taten..." - hoppala) und Albernheiten ("Die im Buch Genesis erzählte Geschichte wird bis zum Ende der Menschheit weitergehen").
Nun hat D. mit seinem Buch"The Case for Israel" seiner Sache einen Bärendienst erwiesen, zumal er auf ein anderes Buch sich stützt (Joan Peters,"From Time Immemorial"), das in seiner Kernaussage (es gab ein"leeres" Israel und keine Araber drin, als die Juden begannen, dort im 19. Jh. Fuß zu fassen) sich inzwischen als Nonsense entpuppt hat.
Außerdem hebt D. auf die 10 Gebote ab und urteilt über das 8. (Stehlen):"Das Verbot gilt als absolut".
Nun pfeifen es sogar israelische Quellen von den Dächern, dass es in Israel Landraub im großen Stil gegeben hat. Notabene nicht das"Land", das dem eigenen Staatsgebiet zugeschlagen wurde bzw. nach Besatzungsrecht"besetzt" ist, sondern Land, das zuvor privaten (!) arabischen"landlords" gehörte, dann"vorübergehend" in Verwahrung genommen und dann an inländische Privatpersonen verkauft wurde, die dies jetzt als"ihr" rechtmäßiges Eigentum betrachten. Dabei soll es um mehrere Hunderttausend Hektar gehen (genaue Zahlen habe ich in einer zuverlässsigen Quelle nicht gefunden).
Dies scheint den bekannten Privateigentums-Enteignungen zu entsprechen, die den Deutschen seit längerem bestens geläufig ist. Übrigens nicht nur als Einbahnstraße (etwa das Sudetenproblem), sondern als zweispurig (Landraub durch deutsche Siedler in Namibia).
Dass auch die Araber das Land als"res nullius" genommen haben, ist ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss.
Die ganze Debatte als"Staatsphänomen" zu führen und über"Staatsgebiete" zu bramarbassieren ist wenig hilfreich. Es macht angesichts der Finkelstein/Dershowitz-Kontroverse mehr Sinn, die Frage nach den jeweiligen Privateigentümern zu klären. Und dies nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Als nützlich erweist sich dabei immer noch der Blick in Grundbücher, Urbare und ähnliche Urkunden, sofern vorhanden. Dabei läuft auch niemand Gefahr, mit irgendwelchen Strafgesetzbüchern als"Revisionist" in Konflikt zu kommen. Hier geht es um simples Privatrecht und entsprechende Ableitungen daraus.
Aber dies nur nebenbei.
Schönen Abend noch und Gruß!
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bonjour
03.03.2004, 17:56
@ dottore
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Re: Uiuiuiui....einfach Klasse! (owt) |
-->>Hi,
>im Nachgang zu den unappetittlichen Vorgängen, die hier jüngst eine Rolle gespielt haben, hatte ich mich mit der Kontroverse Finkelstein / Dershowitz beschäftigt.
>Das sieht für D. nicht gut aus, immerhin ist er nicht irgendwer, sondern sitzt auf einem der berühmtesten Jura-Lehrstühle in Harvard.
>Finkelstein hat sich nun ein Buch D.s vorgenommen, wobei dieser pro Israel Stellung nimmt, was ihm unbenommen sei, was aber einschließlich der folgenden Debatte einen wissenschaftlichen Skandal darstellt.
>D. hat dabei zweifellos abgeschrieben, ohne die Quellen a) so zu zitieren, wie sie ihm Original lauten und hat b) den entsprechenden Hinweis, dass es sich nicht um Original-Zitate handelt, unterlassen. Es gibt einen Plagiats-Kodex, der für Harvard gültig ist und der sauberes wissenschaftliches Arbeiten verlangt - ansonsten der"Wissenschaftler" Gefahr läuft, von seinem Lehrstuhl entfernt zu werden.
>D. begeht in Eile und offenbar unter starkem Druck zahlreiche weitere Feler (Elie Weisel statt Wiesel, David Goldhagen statt Daniel usw.), die ihn eigentlich erledigen sollten. Er schiebt Orwell einen Ausdruck unter, der sich bei diesem nirgends findet, fügt ein Twain-Zitat zusammen, das Dutzende von Seiten auseinander liegt, fälscht Zahlen und derlei Unverzeihlichkeiten mehr.
>Seine AT-Interpretation, die man auch auf Deutsch genießen darf ("Die Entstehung von Recht und Gesetz aus Mord und Totschlag, dt. 2002) ist eine Mixtur aus Zirkelschlüssen ("Recht und Gesetz entwickeln sich aus unrechten Taten..." - hoppala) und Albernheiten ("Die im Buch Genesis erzählte Geschichte wird bis zum Ende der Menschheit weitergehen").
>Nun hat D. mit seinem Buch"The Case for Israel" seiner Sache einen Bärendienst erwiesen, zumal er auf ein anderes Buch sich stützt (Joan Peters,"From Time Immemorial"), das in seiner Kernaussage (es gab ein"leeres" Israel und keine Araber drin, als die Juden begannen, dort im 19. Jh. Fuß zu fassen) sich inzwischen als Nonsense entpuppt hat.
>Außerdem hebt D. auf die 10 Gebote ab und urteilt über das 8. (Stehlen):"Das Verbot gilt als absolut".
>Nun pfeifen es sogar israelische Quellen von den Dächern, dass es in Israel Landraub im großen Stil gegeben hat. Notabene nicht das"Land", das dem eigenen Staatsgebiet zugeschlagen wurde bzw. nach Besatzungsrecht"besetzt" ist, sondern Land, das zuvor privaten (!) arabischen"landlords" gehörte, dann"vorübergehend" in Verwahrung genommen und dann an inländische Privatpersonen verkauft wurde, die dies jetzt als"ihr" rechtmäßiges Eigentum betrachten. Dabei soll es um mehrere Hunderttausend Hektar gehen (genaue Zahlen habe ich in einer zuverlässsigen Quelle nicht gefunden).
>Dies scheint den bekannten Privateigentums-Enteignungen zu entsprechen, die den Deutschen seit längerem bestens geläufig ist. Übrigens nicht nur als Einbahnstraße (etwa das Sudetenproblem), sondern als zweispurig (Landraub durch deutsche Siedler in Namibia).
>Dass auch die Araber das Land als"res nullius" genommen haben, ist ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss.
>Die ganze Debatte als"Staatsphänomen" zu führen und über"Staatsgebiete" zu bramarbassieren ist wenig hilfreich. Es macht angesichts der Finkelstein/Dershowitz-Kontroverse mehr Sinn, die Frage nach den jeweiligen Privateigentümern zu klären. Und dies nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Als nützlich erweist sich dabei immer noch der Blick in Grundbücher, Urbare und ähnliche Urkunden, sofern vorhanden. Dabei läuft auch niemand Gefahr, mit irgendwelchen Strafgesetzbüchern als"Revisionist" in Konflikt zu kommen. Hier geht es um simples Privatrecht und entsprechende Ableitungen daraus.
>Aber dies nur nebenbei.
>Schönen Abend noch und Gruß!
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monopoly
03.03.2004, 18:55
@ dottore
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Re: Finkelstein vs. Dershowitz |
-->>Hi,
>im Nachgang zu den unappetittlichen Vorgängen, die hier jüngst eine Rolle gespielt haben, hatte ich mich mit der Kontroverse Finkelstein / Dershowitz beschäftigt.
>Das sieht für D. nicht gut aus, immerhin ist er nicht irgendwer, sondern sitzt auf einem der berühmtesten Jura-Lehrstühle in Harvard.
>Finkelstein hat sich nun ein Buch D.s vorgenommen, wobei dieser pro Israel Stellung nimmt, was ihm unbenommen sei, was aber einschließlich der folgenden Debatte einen wissenschaftlichen Skandal darstellt.
>D. hat dabei zweifellos abgeschrieben, ohne die Quellen a) so zu zitieren, wie sie ihm Original lauten und hat b) den entsprechenden Hinweis, dass es sich nicht um Original-Zitate handelt, unterlassen. Es gibt einen Plagiats-Kodex, der für Harvard gültig ist und der sauberes wissenschaftliches Arbeiten verlangt - ansonsten der"Wissenschaftler" Gefahr läuft, von seinem Lehrstuhl entfernt zu werden.
>D. begeht in Eile und offenbar unter starkem Druck zahlreiche weitere Feler (Elie Weisel statt Wiesel, David Goldhagen statt Daniel usw.), die ihn eigentlich erledigen sollten. Er schiebt Orwell einen Ausdruck unter, der sich bei diesem nirgends findet, fügt ein Twain-Zitat zusammen, das Dutzende von Seiten auseinander liegt, fälscht Zahlen und derlei Unverzeihlichkeiten mehr.
>Seine AT-Interpretation, die man auch auf Deutsch genießen darf ("Die Entstehung von Recht und Gesetz aus Mord und Totschlag, dt. 2002) ist eine Mixtur aus Zirkelschlüssen ("Recht und Gesetz entwickeln sich aus unrechten Taten..." - hoppala) und Albernheiten ("Die im Buch Genesis erzählte Geschichte wird bis zum Ende der Menschheit weitergehen").
>Nun hat D. mit seinem Buch"The Case for Israel" seiner Sache einen Bärendienst erwiesen, zumal er auf ein anderes Buch sich stützt (Joan Peters,"From Time Immemorial"), das in seiner Kernaussage (es gab ein"leeres" Israel und keine Araber drin, als die Juden begannen, dort im 19. Jh. Fuß zu fassen) sich inzwischen als Nonsense entpuppt hat.
>Außerdem hebt D. auf die 10 Gebote ab und urteilt über das 8. (Stehlen):"Das Verbot gilt als absolut".
>Nun pfeifen es sogar israelische Quellen von den Dächern, dass es in Israel Landraub im großen Stil gegeben hat. Notabene nicht das"Land", das dem eigenen Staatsgebiet zugeschlagen wurde bzw. nach Besatzungsrecht"besetzt" ist, sondern Land, das zuvor privaten (!) arabischen"landlords" gehörte, dann"vorübergehend" in Verwahrung genommen und dann an inländische Privatpersonen verkauft wurde, die dies jetzt als"ihr" rechtmäßiges Eigentum betrachten. Dabei soll es um mehrere Hunderttausend Hektar gehen (genaue Zahlen habe ich in einer zuverlässsigen Quelle nicht gefunden).
>Dies scheint den bekannten Privateigentums-Enteignungen zu entsprechen, die den Deutschen seit längerem bestens geläufig ist. Übrigens nicht nur als Einbahnstraße (etwa das Sudetenproblem), sondern als zweispurig (Landraub durch deutsche Siedler in Namibia).
>Dass auch die Araber das Land als"res nullius" genommen haben, ist ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss.
>Die ganze Debatte als"Staatsphänomen" zu führen und über"Staatsgebiete" zu bramarbassieren ist wenig hilfreich. Es macht angesichts der Finkelstein/Dershowitz-Kontroverse mehr Sinn, die Frage nach den jeweiligen Privateigentümern zu klären. Und dies nach streng wissenschaftlichen Kriterien. Als nützlich erweist sich dabei immer noch der Blick in Grundbücher, Urbare und ähnliche Urkunden, sofern vorhanden. Dabei läuft auch niemand Gefahr, mit irgendwelchen Strafgesetzbüchern als"Revisionist" in Konflikt zu kommen. Hier geht es um simples Privatrecht und entsprechende Ableitungen daraus.
>Aber dies nur nebenbei.
>Schönen Abend noch und Gruß!
Na mit dem"Landraub" ist das so eine Sache:
Für die Israelis zählt ja die Thora als bindend was"Raub" betrifft, Der heutige Staat Israel ist auf Basis der Thora gegründet - hat keine Verfassung. Das Land stammt direkt von Gott bzw. G-D."euch habe ichs gegeben zum ewigen Besitz" - > schon Goethe wußte"sie haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben"Jahrmarktfest zu Plundersweilern.
Jedes Grundstück im heiligen Land muß nach jüdischem Recht (Zivilrecht liegt in der Hand der Rabbiner) einem Juden gehören, deshalb wird ja die Landnahme so forciert weil sie glauben das Kommen des Messias zu beschleunigen. Und wenn sie nachlassen, drohen sie das Land für immer zu verlieren ("Gebeine werden wieder zerstreut")
Ich glaube sogar die Knesset ist grundstücksrechtlich Privateigentum.
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stocksorcerer
03.03.2004, 19:09
@ dottore
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Plagiat = Titel ade |
-->Hallo zusammen,
ich weiß nicht hundertprozentig, inwieweit sich Plagiate, unsaubere Zitate und haltlose Unterstellungen bei aktuellen Arbeiten auf die akademische Stellung auswirken. Falls jedoch sich irgendetwas in dieser Richtung in seiner Magisterarbeit, Dokrotarbeit, Habil finden sollte, - das wird man nun sicher noch mal sauber prüfen wollen - dann auf Wiedersehen Lehrstuhl und goodbye to Hochschulabschluß.
winkääää
stocksorcerer
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dottore
03.03.2004, 19:12
@ monopoly
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Re: Finkelstein vs. Dershowitz |
-->Hi,
so einfach ist die Chose nicht ganz.
>Na mit dem"Landraub" ist das so eine Sache:
>Für die Israelis zählt ja die Thora als bindend was"Raub" betrifft, Der heutige Staat Israel ist auf Basis der Thora gegründet - hat keine Verfassung.
Die (nicht vorhandene) Verfassung spielt da keine Rolle.
>Das Land stammt direkt von Gott bzw. G-D."euch habe ichs gegeben zum ewigen Besitz"
Besitz ist bekanntlich nicht Eigentum. Der Beweis, dass Jahwe der Eigentümer sei, ist schwierig zu führen.
>- > schon Goethe wußte"sie haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben"Jahrmarktfest zu Plundersweilern.
Quelle ist mir nicht bekannt, auch nicht im Kontext.
>Jedes Grundstück im heiligen Land muß nach jüdischem Recht (Zivilrecht liegt in der Hand der Rabbiner) einem Juden gehören,
Es gab Entschädigungen, sofern ich richtig informiert bin. Außerdem gibt es einen Obersten Gerichtshof, der nicht mit Rabbinern besetzt ist.
>deshalb wird ja die Landnahme so forciert weil sie glauben das Kommen des Messias zu beschleunigen.
Diese Logik erschließt sich mir nicht. Der Staat hatte die privaten Grundstücke der Araber in eine Art"Treuhandgesellschaft" eingebracht.
>Und wenn sie nachlassen, drohen sie das Land für immer zu verlieren ("Gebeine werden wieder zerstreut")
SIE drohen?
>Ich glaube sogar die Knesset ist grundstücksrechtlich Privateigentum.
Interessant. Wer weiß Konkretes?
Abgesehen davon wäre die"Beweiskette" von Peters/Dershowitz hinfällig, wenn das Land ohnehin seit Anbeginn jüdisch war. Dann wäre der Hinweis darauf, dass Palestina im 19. Jh."unbesiedelt" (res nullius) gewesen gewesen wäre (Reisebericht von Mark Twain u.ä.) hinfällig.
Gruß!
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dottore
03.03.2004, 19:28
@ stocksorcerer
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Re: Was ist ein Plagiat? |
-->Hi,
dazu von der UCLA:
What is plagiarism?
Plagiarism is using the ideas and writings of others and representing them as your
own. Even if you do not copy another source word-for-word, but rather rephrase
the source without attributing it to the original author by including a footnote, you are
guilty of plagiarism. Plagiarism is a serious violation of academic standards and is
punishable with a failing grade, possible expulsion from the institution, and may
subject you to ostracism by your peers.
Das Gefettete ist D. vorzuwerfen, da er Zitate aus Quellen, die Frau Peters benutzt hat als"Quelle" selbst zitiert (und obendrein mit falschen Worten, Auslasssungen, Satzstellung usw.) als Fußnoten angegeben hat, so als habe er aus den [Ur-]-Quellen selbst geschöpft.
Für einen Harvard-Professor schlicht inakzeptabel.
Gruß!
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Euklid
03.03.2004, 19:31
@ dottore
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Aus der Encyclopaedia Britannica (1844) |
-->Anders als manche Araber uns glauben machen würden,haben schon lange vor 1948 in Jerusalem mehr Juden als Araber gelebt.
Die Zahlen stammen aus der Encyclopaedia Britannica (1844) und dem französischen Indicateur de la Terre-Sainte (1876),dem Palästinensischen Kalender (1896) sowie aus amtlichen und halbamtlichen Volszählungen in Jerusalem und Umgebung;sie sind teilweise genau und sicher nicht mit modernen Zählergebnissen zu vergleichen.
Aber sie widerlegen doch die häufig arabische Behauptung,erst durch die Gründung Israels wäre das bis dahin vorwiegend arabische Jerusalem zu einer Stadt der Juden geworden:
Die erste Zahl gibt die Juden,die zweite Zahl die Moslems und die dritte Zahl die Christen bekannt.
Jahr 1844 ;7120 ;5000 ;3390
1876 ;12000 ;7560 ;5470
1896 ;28112 ;9560 ;8748
1922 ;33971 ;13143 ;14699
1931 ;51222 ;19894 ;19335
1948 ;100 000 ;40000 ;25000
1967 ;195700 ;54963 ;12646
1970 ;215000 ;61600 ;11500
1983 ;300 000 ;105000 ;15000
Sie widerlegen die arabische Behauptung,erst durch die Gründung Israels wäre das bis dahin vorwiegend arabische Jerusalem zu einer Stadt der Juden geworden.
Gruß EUKLID
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FOX-NEWS
03.03.2004, 19:34
@ dottore
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Erklärung...drohen sie... |
-->
>>Und wenn sie nachlassen, drohen sie das Land für immer zu verlieren ("Gebeine werden wieder zerstreut")
>SIE drohen?
oder anders formuliert
Und wenn sie nachlassen, droht ihnen, dass sie das Land für immer verlieren
Gruss
sam
|
Popeye
03.03.2004, 20:01
@ dottore
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Re: Finkelstein vs. Dershowitz - hier: Land Eigentum |
-->>>Ich glaube sogar die Knesset ist grundstücksrechtlich Privateigentum.
>Interessant. Wer weiß Konkretes?
>Abgesehen davon wäre die"Beweiskette" von Peters/Dershowitz hinfällig, wenn das Land ohnehin seit Anbeginn jüdisch war. Dann wäre der Hinweis darauf, dass Palestina im 19. Jh."unbesiedelt" (res nullius) gewesen gewesen wäre (Reisebericht von Mark Twain u.ä.) hinfällig.
>Gruß!
93 Prozent des Landes in Israel gehören dem Staat Israel |
Herbi, dem Bremser
03.03.2004, 20:14
@ dottore
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Re: Finkelstein vs. Dershowitz |
-->>so einfach ist die Chose nicht ganz.
>>- > schon Goethe wußte"sie haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben"Jahrmarktfest zu Plundersweilern.
>Quelle ist mir nicht bekannt, auch nicht im Kontext.
Moin,
nicht textfest in göthä ;-).
Bei zensierten Texten ja auch kein Wunder ;-).
Gugel mit"sie haben einen Glauben".
Da gibt es herrliche"Quellen".
Mögen sie nur alle falschen Inhaltes sein ;-).
Siehe z. B. völlig unantsemmel Link:
Gruß
Herb~i
<ul> ~ Schlag nach bei Göthä</ul>
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Uwe
03.03.2004, 20:27
@ Popeye
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Wo stehen die Grenzsteine Israels? |
-->Hallo, Popeye!
Danke für Deinen Hinweis.
Zum Eigentum, den Eigentumserwerbsarten und der Grenzverschiebung hier wei weitere Stellen von der Web-Seite www.juedisches-recht.org.
Eigentum, von dort weiter zu"originären Erwerbsarten", die allerdings auf Personen bezogen sind.
Grenzverschiebung
Gruß,
Uwe
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prinz_eisenherz
03.03.2004, 20:41
@ Euklid
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Was sagt uns das? |
-->>Anders als manche Araber uns glauben machen würden,haben schon lange vor 1948 in Jerusalem mehr Juden als Araber gelebt.
>Die Zahlen stammen aus der Encyclopaedia Britannica (1844) und dem französischen Indicateur de la Terre-Sainte (1876),dem Palästinensischen Kalender (1896) sowie aus amtlichen und halbamtlichen Volszählungen in Jerusalem und Umgebung;sie sind teilweise genau und sicher nicht mit modernen Zählergebnissen zu vergleichen.
>Aber sie widerlegen doch die häufig arabische Behauptung,erst durch die Gründung Israels wäre das bis dahin vorwiegend arabische Jerusalem zu einer Stadt der Juden geworden:
>Die erste Zahl gibt die Juden,die zweite Zahl die Moslems und die dritte Zahl die Christen bekannt. >
>Jahr 1844 ;7120 ;5000 ;3390 > 1876 ;12000 ;7560 ;5470 > 1896 ;28112 ;9560 ;8748 > 1922 ;33971 ;13143 ;14699 > 1931 ;51222 ;19894 ;19335 > 1948 ;100 000 ;40000 ;25000 > 1967 ;195700 ;54963 ;12646 > 1970 ;215000 ;61600 ;11500 > 1983 ;300 000 ;105000 ;15000
>Sie widerlegen die arabische Behauptung,erst durch die Gründung Israels wäre das bis dahin vorwiegend arabische Jerusalem zu einer Stadt der Juden geworden.
>Gruß EUKLID
Mein Text:
Nun diese Zahlen einfach einmal mit Leben angefüllt heißt das, dass viele Jahre in Jerusalem Araber, genauer Muslime und jüdische Menschen relativ friedlich nebeneinander oder miteinander gelebt haben.
Weiter läßt es sich schlußfolgern, dass es offensichtlich der muslimischen Bevölkerung nicht besonders schwer gefallen ist mit ihren jüdischem Mitbürgern auszukommen, denn sonst hätte es ja von der zu dieser Zeit dominanten politischen Klasse ein wie auch immer geartetes Vertreibungs- und Ausrottungsbestreben gegeben.
Nun haben sich die Machtverhältnisse umgekehrt, die Juden verfügen über die Mittel der Macht um ihre speziellen Interessen durchzusetzen und nun fingen die Vertreibungen, scheinlegalen Enteignungen und die offenen und schlimmer noch die klammheimlichen pysischen Attacken gegen die Muslime, Palästinenser an und das genau gegen die, zumindesten nach den oben genannten Zahlen, die lange Zeit der jüdischen Bevölkerungsgruppe nichts angetan haben.
Den ganzen religiösen Quark als Begründung für Diebstahl, Ausrottung, Krieg und Mord würde ich vorschlagen, den schenken wir uns.
Das die Kreuzzüge nicht zur Befreiung Jerusalem von den Ungläubigen veranstaltet wurden ist wohl jedem, der noch bis Drei zählen kann irgendwann Kraft seines eigenen Denkens oder seiner natürlichen Neugierde klar geworden.
Alles andere wäre, im Sinne von Kant, selbstverschuldete Unmündigkeit.
Ich selbst, als einfacher Werktätiger übersetzte es mir immer gerne mit"selbstverschuldete Blödheit".
Ich weiß, klingt ein wenig nach Kiesfahrer aber trifft doch auch den Kern der Sache.
Gerade die meisten hier im Wirtschaftsforum sollten wissen, dass es bei den Kreuzzügen um handfeste Wirtschafts- und Handelsinteresse ging und um nichts anderes (Gewürzhandelsstraßen).
Alles was dort an Relegion hineingepackt wurde, ist Geschichtschreibung für Tante Elli in der Bedürfsnisanstalt am Bahnhof Zoo.
Das wäre dann wirklich Geschichtsbeschreibung auf Schulklassenniveau.
Angesichts der oben genannte Zahlen stellt sich logischerweise die Frage:
Wer ist nun tatsächlich der Agressor?
Die Zahlen oben als Rechtfertigung für die Kriegs- und Vertreibungspolitik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung heranzuziehen erweisen sich so gesehen als klassischer Rohrkrepierer.
bis denne und Druschba
prinz_eisenherz
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Popeye
03.03.2004, 20:55
@ Uwe
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Re: Wo stehen die Grenzsteine Israels? Nicht mehr zu übersehen... |
-->Die Käfighaltung eines geschundenen Volkes:
<center> </center>
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Euklid
03.03.2004, 20:56
@ prinz_eisenherz
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Re: Was sagt uns das? |
-->Ich möchte nichts rechtfertigen sondern lediglich informieren.
Und dafür sind ganz alte Werke oft sehr gut.
Selbstverständlich halte ich den Wahnsinn der sich dort abspielt nicht für gut und das Allerschlimmste sind auch noch die fadenscheinigen religiösen Motive die dahinterstehen sollen.
Aber es ist nicht von der Hand zu weisen daß mehr Juden als Araber seit langer Zeit in Jerusalem gelebt haben.
Das hätte ich selbst ohne mich richtig zu informieren anders gesehen.
Die Araber sind auch bekannt dafür des öfteren zu flunkern [img][/img]
Schau mal die Geschichte dort unten an,wie sie seit 3000 Jahren ablief.
Der Auslöser des Unfriedens nach langen Jahren der Ruhe war eindeutig Sharon.
Daran gibt es überhaupt keinen Zweifel.
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
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LenzHannover
03.03.2004, 21:26
@ bonjour
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Finkelsteins Holocaust-Industrie jetzt als Restposten für 1,95 Euro |
-->bei uns hier in Buchhandlung Weiland in Hannover
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bonjour
03.03.2004, 22:02
@ LenzHannover
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Re:guter Tip |
-->>bei uns hier in Buchhandlung Weiland in Hannover
ich überlege noch, wieviel exemplare. ich habe mich jüngst mit einer bekannten im rahmen einer diskussion über ein bestimmtes religiöses völkchen ziemlich überworfen. ihr vater war als anwalt an reparaturen usw. beteiligt. soll ich ihr das buch schenken? also entweder stellt es die freundschaft wieder her oder ich lande im knast.ich melde mich gegebenenfalls. danke. gruß bonjour
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Uwe
03.03.2004, 22:44
@ Popeye
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Re: Wo stehen die Grenzsteine Israels? Nicht mehr zu übersehen... |
-->Ja, Popeye,
gerne hätte ich über über das Erkennen der"Botschaft" in meiner"verschlüsselten Frage" gefreut, doch ich bin sicher, Du wirst verstehst und vielleicht auch so fühlen, dass einem Berliner dies kaum recht gelingen will, mögen die Begründungen für die Notwendigkeit der"Grenzsteine" auch noch so verschiedenen sein.
Gruß,
Uwe
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Theo Stuss
04.03.2004, 09:33
@ dottore
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Re: Knesset nicht Privateigentum |
-->Vor einiger Zeit las ich einen Beitrag über das Patriarchat der Rum-Orthodoxen von Jerusalem. Es handelt sich um Byzantiner, die mit dem ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel in Verbindung stehen.
Darin war zu lesen, daß das Grundstück der Knesset dem Patriarchat gehöre. Die Gläubigen sind seit Jahrzehnten stinksauer auf ihre Patriarchen. Jordanien und auch Israel haben ein Mitspracherecht bei der Besetzung des Stuhles.
Nun, seit Jahrzehnten wird das Patriarchat mit willfährigen Typen besetzt, die bereitwillig Land an Israel verpachten und die Leute fragen sich, wo das Geld geblieben ist. Noch nicht einmal eine Schule soll von dem Geld gebaut worden sein.
Die Patriarchen kommen immer aus dem Ausland und die orthodoxen Palästinenser sind ihnen egal. Einen eigenen Patriarchen können die Leute nicht auf den Stuhl heben, weil er sofort verhaftet würde. Wenn er sich so ein Priester seine Bischofsweihe im Ausland besorgen würde, dann würde man ihn nicht rückreisen lassen.
Israel sordt dafür, daß ausschließlich korrupte Simonisten zu Patriarchen werden.
Theo
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dottore
04.03.2004, 10:23
@ Euklid
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Re: Es geht nicht um Jerusalem, bester Euklid... |
-->... das durchgehend von diversen Religionsangehörigen besiedelt war (4 getrennte Stadtteile), sondern um das weite,"freie" Land. Wer dort Privateigentümer war, ist entscheidend.
Gruß!
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dottore
04.03.2004, 12:27
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Goethe verfälscht, denn das hat er zwar geschrieben, |
-->... aber eben als Rede des (eindeutig anstisemtischen, dies durchaus im modernen Sinne) Ministers Hamanns gegenüber (Kaiser) Ahasver. Und nicht, wie insinuiert wird, als seine"eigene Meinung". Der in dem Gedicht ebenfalls auftretende Mordechai ist der einzige Jude, den Goethe je dargestellt hat. Ahasver erhält übrigens auf die Frage nach der Konkretisierung der Vorwürfe Hamanns keine Antworten.
Überdies haben wir es mit Plundersweilern (1773/79) bekanntlich mit einem Spottgedicht zu tun.
>>so einfach ist die Chose nicht ganz.
>>>- > schon Goethe wußte"sie haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben"Jahrmarktfest zu Plundersweilern.
>>Quelle ist mir nicht bekannt, auch nicht im Kontext.
>
>Moin,
>nicht textfest in göthä ;-).
Doch durchaus. Es geht um die Quelle als eine Goethe als dessen Meinung zuzuschreibende Quelle. Darunter fallen z.B. Briefe.
>Bei zensierten Texten ja auch kein Wunder ;-).
Hier ist nichts zensiert, sondern unschwer nachzulesen (Sophien- bzw. Weimarer Ausgabe).
>Gugel mit"sie haben einen Glauben".
>Da gibt es herrliche"Quellen".
>Mögen sie nur alle falschen Inhaltes sein ;-).
Das mit dem"Goethe wusste" (siehe oben) soll den Eindruck erwecken, als sei dies auch dessen Meinung gewesen. Er hat jedoch just das dargestellt, was zu der Zeit über die Juden gedacht und wohl auch ausgesprochen wurde. Es ist ganz unstreitig, dass landauf, landab gegen die Juden geschrieben wurde. In Wittenberg ist die berüchtigte"Judensau" an der Stadtkirche:
[img][/img]
Diese Darstellung findet sich an zahlreichen anderen Kirchen auch, sogar in Uppsala, Basel und Metz.
Andererseits: Wenn Shakespeare in seinen zahlreichen"Rache-Dramen" auf der Bühne allgemeine Abstecherei vorführen lässt, wird man auch kaum daraus schließen, dass Shakespeare fürs allgemeine Abstechen war.
Es bringt nichts, in der Diskussion immer wieder eklektisch vorzugehen und just das herauszusuchen, was gerade"passt". Dazu ist das Problem zu vielschichtig.
Gruß!
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dottore
04.03.2004, 12:35
@ Popeye
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Re: Damnach war das 1969er Knesset-Gesetz eine Enteignung |
-->Und entspricht letztlich den Benesch-Dekreten.
Danke für den Link + Gruß!
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monopoly
04.03.2004, 13:02
@ dottore
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Re: Goethe verfälscht, aber wohl nicht überall nachzulesen |
-->mit zensiert könnte er evtl. dies gemeint haben (ich Spekulier mal)
allwerdings hab ich die Artemis-Ausgabe nicht
VGT - Verein gegen Tierfabriken (Stichwort: ja es gibt wohl auch Antisemistismus von links)
http://www.vgt.ch/news_bis2001/010716.htm
Der VgT deckt erstmals auf: Goethe-Gesamtausgabe ist jüdisch zensiert!
Zufällig haben wir entdeckt, dass die im Artemis Verlag erschienene Gesamtausgabe"Johann Wolfgang Goethe - sämtliche Werke" still und heimlich zensiert wurde. Ein für Juden wenig schmeichelhafter Text Goethes wurde kurzerhand unterschlagen, wie zufällig entdeckt wurde. In welchem Umfang das Werk insgesamt zensiert wurde, liegt im Dunkeln, da äusserst schwer überprüfbar. Der Artemis-Verlag ist in Fachkreisen als jüdischer Verlag bekannt. Objektiv überprüfen lässt sich das allerdings kaum, den der jüdische Einfluss in Wirtschaft und Politik spielt meistens verdeckt und wird auch auf Anfrage hin nicht offengelegt.
Der von uns entdeckte Abschnitt, der in älteren Goethe-Ausgaben noch enthalten ist, in der Artemis-Gesamtausgabe aber fehlt, lautet (Band 4 / Das Jahrmarktsfest zu Plundersweiler):
"Du kennst das Volk, das man die Juden nennt.... sie haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben... Der Jude liebt das Geld und fürchtet die Gefahr. Er weiss mit leichter Müh' und ohne viel zu wagen, durch Handel und durch Zins Geld aus dem Land zu tragen... Auch finden sie durch Geld den Schlüssel aller Herzen, und kein Geheimnis ist vor ihnen wohl verwahrt... Sie wissen jedermann durch Borg und Tausch zu fassen; der kommt nicht los, der sich nur einmal eingelassen..."
Man mag diesen Text beurteilen wie man will. Erschreckend ist, dass heimliche Zensur ausgeübt wird. Im Vorwort des Herausgeber wird in keiner Weise auf Kürzungen oder Bearbeitungen hingewiesen. Still und leise wurden"sämtliche" Werke unvollständig verlegt.
Wir haben es herrlich weit gebracht, dass Studenten und Literaturfreunde Goethe unwissend nur noch zensiert lesen können.
Das Wesen einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft besteht gerade darin, dass auch stossende, dumme oder provozierende Äusserungen möglich sind und es grundsätzlich keine Zensur geben soll, welche entscheidet, was gelesen werden darf und was nicht. Die Meinungsäusserungs- und Informationsfreiheit darf in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft nur dort ihre Grenze finden, wo auf rechtswidrige Weise in die Freiheit anderer eingegriffen wird (insbesondere die Verleumdung durch Verbreitung falscher Tatsachen).
>... aber eben als Rede des (eindeutig anstisemtischen, dies durchaus im modernen Sinne) Ministers Hamanns gegenüber (Kaiser) Ahasver. Und nicht, wie insinuiert wird, als seine"eigene Meinung". Der in dem Gedicht ebenfalls auftretende Mordechai ist der einzige Jude, den Goethe je dargestellt hat. Ahasver erhält übrigens auf die Frage nach der Konkretisierung der Vorwürfe Hamanns keine Antworten.
>Überdies haben wir es mit Plundersweilern (1773/79) bekanntlich mit einem Spottgedicht zu tun.
>>>so einfach ist die Chose nicht ganz.
>>>>- > schon Goethe wußte"sie haben einen Glauben, der sie berechtigt, die Fremden zu berauben"Jahrmarktfest zu Plundersweilern.
>>>Quelle ist mir nicht bekannt, auch nicht im Kontext.
>>
>>Moin,
>>nicht textfest in göthä ;-).
>Doch durchaus. Es geht um die Quelle als eine Goethe als dessen Meinung zuzuschreibende Quelle. Darunter fallen z.B. Briefe.
>>Bei zensierten Texten ja auch kein Wunder ;-).
>Hier ist nichts zensiert, sondern unschwer nachzulesen (Sophien- bzw. Weimarer Ausgabe).
>>Gugel mit"sie haben einen Glauben".
>>Da gibt es herrliche"Quellen".
>>Mögen sie nur alle falschen Inhaltes sein ;-).
>Das mit dem"Goethe wusste" (siehe oben) soll den Eindruck erwecken, als sei dies auch dessen Meinung gewesen. Er hat jedoch just das dargestellt, was zu der Zeit über die Juden gedacht und wohl auch ausgesprochen wurde. Es ist ganz unstreitig, dass landauf, landab gegen die Juden geschrieben wurde. In Wittenberg ist die berüchtigte"Judensau" an der Stadtkirche:
>[img][/img]
>Diese Darstellung findet sich an zahlreichen anderen Kirchen auch, sogar in Uppsala, Basel und Metz.
>Andererseits: Wenn Shakespeare in seinen zahlreichen"Rache-Dramen" auf der Bühne allgemeine Abstecherei vorführen lässt, wird man auch kaum daraus schließen, dass Shakespeare fürs allgemeine Abstechen war.
>Es bringt nichts, in der Diskussion immer wieder eklektisch vorzugehen und just das herauszusuchen, was gerade"passt". Dazu ist das Problem zu vielschichtig.
>Gruß!
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Popeye
04.03.2004, 14:58
@ dottore
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1969er Knesset-Gesetz eine Enteignung - im Detail noch komplizierter |
-->>Und entspricht letztlich den Benesch-Dekreten.
>Danke für den Link + Gruß!
Wenn wir nicht bis zu den Kanaaniten zurückgehen wollen hier ein Abriß:
Im Jahr 1517 eroberte der Osmane Selim I. Syrien, Palästina und Ägypten. Zusammen mit Syrien wurde Palästina zu der Provinz"Wilayat ash-Sham" erklärt. Auch hier führte die Hohe Pforte - der Regierungssitz der Osmanen - das im Osmanischen Reich geltende Bodenrecht ein, welches zwischen Privatbesitz, in den Händen religiöser Stiftungen befindlichem Land und verstaatlichtem Grundbesitz, der den größten Anteil des Bodens ausmacht, unterscheidet. Dieses System, das die Situation der Bauern in den ersten Jahrhunderten der osmanischen Herrschaft verbesserte, hatte im 20. Jahrhundert verhängnisvolle Folgen für Palästina. (Quelle)
Gegen Ende des 19. Jh.erfolgten dann Reformen im Osmaischen Reich, um den politischen Fall des"kranken Mannes am Posperus" zu verhindern:
Darüber hinaus war es im Zuge der Reformen zu einer Neuordnung der Bodenbesitzverhältnisse gekommen. Staatsland und Kollektiveigentum wurden in privaten Grundbesitz umgewandelt und der Verfügungsgewalt der Bauern entzogen. Das System der"absent landlords", die größtmöglichen Gewinn aus den Ländereien erzielen wollten, verschärfte die Lage der Bauern und trieb sie in die Armut. (Quelle)
Schließlich 1920/1922 Rückzug der Osmanen und britisches Völkerbund-Mandat. Am 29.11.1947 beschloß die UN-Vollversammlung schließlich mit 33 zu 13 Stimmen bei 10 Enthaltungen die Teilung Palästinas (Res. 181). 609 000 Juden erhielten 56% des Bodens (fruchtbare Küstenregion), wohingegen 1, 38 Mio. Palästinensern nur 42% zugesprochen wurde. So sah die Teilung geographisch aus:
<center>[img][/img] </center>
Zu dieser Zeit hatten jüdische Bewohner von Palästina Eigentumstitel über ca. 5,6 Prozent des Landes der Rest war Staatseigentum oder Privateigentum von Palästinensern und Christen. (Quelle)
Und die Resolution sah Folgendes vor:
“The movable assets of the Administration of Palestine shall be allocated to the Arab and Jewish States and the City of Jerusalem on an equitable basis. Allocations should be made by the United Nations Commission referred to iii section B, paragraph 1, above. Immovable assets shall become the property of the government of the territory in which they are situated."
(Quelle)
Von privatem Landeigentum und Entschädigungen für privates Landeigentum war in dieser Resolution nicht die Rede.
Deshalb waren die Konsequenzen das Landeigentum betreffend fatal. Prinzipiell herrschte Faustrecht, Vertreibung und Gewalt. Wortlaut eines Untersuchungsberichtes der UN: “There have been numerous reports from reliable sources of large-scale pillaging and plundering, and of instances of destruction of villages without apparent necessity,” wrote the UN Mediator. “It would be an offence against the principles of elemental justice if these innocent victims of the conflict were denied the right to return to their homes….” (Quelle).
Eine andere Quelle schreibt: „During the Zionist invasion of Palestine in 1948, 531 towns and villages were depopulated and their property plundered. It was by far the most wide-spread plunder in modern history. In the words of Moshe Smilansky, “individuals, groups and communities, men women and children, all fell on the spoils. Doors, windows, bricks, tiles, and machine parts…”. A battalion commander and his troops abandoned the war to join the plunder. The IDF loaded 1800 trucks from Lydda alone. The MAPAI chiefs took the lion’s share of houses and valuables. At an early date, the inventory of looted property provisionally listed 50,000 homes, 7,000 shops, 1,000 warehouses, 500 workshops and 800,000 acres of orchards.”
Diese Zustände erzwangen im Dezember 1948 die Resolution 194, die ausführt:"...the refugees wishing to return to their homes and live at peace with their neighbors should be permitted to do so at the earliest practicable date... compensation should be paid for the property of those choosing not to return.” (Quelle) ausfühlicher hier.
Und dort stehen die ungelösten Probleme (mehr oder weniger) heute noch…trotz des 1969er Knesset-Gesetzes.
Grüße
P.S. Hier noch ein Link der die geographische Entwicklung seit 1878 und v.a.m. an Hand von Kartenmaterial verdeutlicht
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dottore
04.03.2004, 18:30
@ Popeye
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Re: Vielen Dank, extrem instruktiv und wie immer perfekt recherchiert |
-->Hi Popeye,
superb (wie stets)!
Damit dürfte jedem, der bei Verstand ist, klar sein, dass sich dieses Problem nicht lösen lässt. Unabhängig von etwaiger Staatsgebiet- und Souveränitätsproblematik haben wir es mit einem privatrechtlichen Tohuwabohu zu tun, dass einem graust. Das (religiöse) Jerusalem-Problem on top.
Auch die Summen, um die es gehen würde ("Flurbereinigung") sind niemals darstellbar. Mit"Rechthabereien" geriete man nur immer tiefer in den Morast.
Demnach ist es auch völlig sinnlos, sich zu dem ganzen Komplex noch weiter zu äußern.
Gruß!
Bei der Gelegenheit darf ich mich (intern) sehr herzlich für die Pyramiden-Link-Schwemme und vor allem auch für die"Propositions" bedanken. Das sind wahrlich Trouvaillen vom Allerfeinsten. Chapeau!
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Popeye
04.03.2004, 19:00
@ dottore
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Re: Vielen Dank - letzte geschichtliche Konfusion, dann ist Schluss... |
-->Sowohl die UN Resolution 181 (in 1947) als auch die Resolution 194 (1948)
wurden von der UN-Vollversammlung gefasst.
Die UN-Vollversammlung ist aber nicht befugt 'Beschlüsse' zu fassen, sie kann nur Empfehlungen an die Mitglieds-Staaten bzw. an den Sicherheitsrat geben.
Nachzulesen (Vollversammlungsrechte Artikel 9ff - Sicherheitsratsrechte Artikel 23ff) hier.
Mit anderen Worten es besteht gar kein rechtsverbindlicher Beschluss der UN für die Teilung Palestinas; lediglich eine Empfehlung an den (britischen) Mandatsträger. Dieser hatte aber, wie in den Protokollen nachzulesen ist diese Verantwortung heftig von sich gewiesen.
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