Digedag
13.03.2004, 23:11 |
unabhängige Quelle zur Sache mit den Khazaren/Chasaren /www.tatsachenberichte.de Thread gesperrt |
-->Hallo allesamt!
Das Lesen des in CRASH_GURUs Beitrag (15:11) verlinkten Artikels mit der Rede von Benjamin H. Freedman von 1961 hat mich neugierig gemacht.
Ich wollte irgendwo abseits des Üblichen eine unabhängige Quelle zur dort erwähnten Frage von Religion und ethnischer Abstammung finden.
Und ich bin fündig geworden!
Da ich das Armenische beherrsche und im Besitz der 12-bändigen Armenischen Enzyklopädie (Jerewan, 1974-1986) bin, zitiere ich zu dem Thema folgenden Artikel daraus in eigener Übersetzung:
<hr>
"Haykakan Sovetakan Hanragitaran" (Armenische Sowjetische Ezyklopädie), Band 4/12, 1978, Seite 702
Artikel [aus dem Armenischen übersetzt]:
<hr>
Chasarisches Khanat, ein frühfeudales Staatsgebilde. Entstanden in der Mitte des 7. Jahrhunderts, im Gebiet zwischen unterer Wolga und östlichem Teil des Nordkaukasus, aus dem Zerfall des West-türkischen Khanats (--> siehe Türkisches Khanat). Es wird erwähnt im armenischen"Ashkharacuic" [ ="Welt-Zeiger" ] aus dem 7. Jahrhundert. Die Haupstadt war bis zum 8.Jahrhundert Semender (in Dagestan), später Ithil (nördlich von Astrachan). In der 2.Hälfte des 7.Jahrhunderts haben die Chasaren einen Teil der meeresnahen Bulgaren unterworfen, ebenso wie das Königreich der Sawiren und Hunnen im küstennahen Dagestan. Zur gleichen Zeit wurde Akhwank [ ="kaukasisches Albanien", nördlicher Teil des heutigen Aserbaidshans ] dem Chasarischen Khanat tributpflichtig. Ein Pakt wurde mit Byzanz geschlossen, gegen das arabische Kalifat. Der Anführer der zum Bestand des Chasarischen Khanats gehörenden Hunnen hat sich in den 680-er Jahren an die armenische und albanische [akhwank] Geistlichkeit gewandt, um das Christentum anzunehmen. Aus Akhwank hat der Fürst Waraz-Trdat den Erzbischoff Israel ins Chasarische Khanat gesandt, der die Fürsten der Hunnen zu Christen gemacht hat. Im Weiteren, am Ende des 8.Jahrhunderts, unter den Bedingungen der sich entwickelnden Feudalverhältnisse, hat die Oberschicht des Chasarischen Khanats die hebräische Religion angenommen. [... 5 Sätze, die sich nur auf Kriege zwischen Armenien und Chasaren beziehen, ausgelassen...] Durch innere Zwistigkeiten, den Kampf der untertänigen Stämme und Völker, sowie Angriffe von Schwarzmeer-nahen Nomadenstämmen geschwächt, wurde das Chasarische Khanat im Jahre 964 oder 965 durch den russischen Fürsten Swjatoslaw zerschlagen und ist am Ende des 10.Jahrhunderts von der Geschichtsbühne verschwunden.
<hr>
Das hervorgehobene"die hebräische Religion angenommen" ist wörtlich übersetzt. So wie das hier im Armenischen benutzte Wort"yebrayakan" = hebräisch in anderem Kontext benutzt wird, könnte man diese Stelle auch weniger wörtlich übersetzen mit"die Religion der Hebräer angenommen".
[img][/img]
mit erstaunten Grüßen
Digedag
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JeFra
14.03.2004, 01:42
@ Digedag
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Re: unabhängige Quelle zur Sache mit den Khazaren/Chasaren /www.tatsachenberichte.de |
-->
Das hervorgehobene"die hebräische Religion angenommen" ist wörtlich übersetzt. So wie das hier im Armenischen benutzte Wort"yebrayakan" = hebräisch in anderem Kontext benutzt wird, könnte man diese Stelle auch weniger wörtlich übersetzen mit"die Religion der Hebräer angenommen".
Das stimmt und wird in dieser Form, wenn ich mich richtig erinnere, auch nicht angezweifelt. Abgesehen von einigen ganz Verrückten, die das Chasarenreich für ein Phantomreich halten. Wenn ich mich richtig erinnere, steht das so sogar in der Britannica.
Übrigens haben zwei Turksprachen, die von Juden und nur von Juden gesprochen werden, wenigstens bis in 20. Jdt überlebt, nämlich das Karaimische und das Krimtschakische. Die Karäer sind Thora-Juden, lehnen also den Talmud ab und waren laut dem soeben gegebenen Zeiger weder unter dem Zaren noch unter Hitler benachteiligt, sind aber in Israel wegen ihrer Ablehnung des Talmud als nichtreligiös [!] eingestuft.
Bis hierher sind die Fakten, soweit ich sehe, einigermaßen unumstritten. Was aber definitiv unerwünscht (wenn auch nicht strafbewehrt) zu sein scheint ist die Feststellung, daß die Wiege der Vorfahren der meisten heutigen Juden nicht in Palästina stand, sondern irgendwo im Altai-Gebirge. Im Hinblick auf den rassistischen Charakter der alttestamentlichen Religion können sich ja die Versprechen, die Gott Abraham gegeben hat, gar nicht auf Leute beziehen, die in Wahrheit nicht dessen Nachfahren sind. Wie die Karäer sich über diese Tatsache hinweggemogelt haben, ist mir schleierhaft. Der nichtsemitische Charakter dieser Sprache wird wohl offensichtlich sein. Vielleicht haben sie sich irgendwie eine Abstammung von den durch die Assyrer verschleppten Stämmen Israels angedichtet und postuliert, daß die Verschleppten die Sprache ihrer Umgebung angenommen haben.
Vielen Dank auf jeden Fall für den interessanten Beitrag
JeFra
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DBZ
14.03.2004, 01:42
@ Digedag
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Zu diesem Ergebnis kommt auch Alexander Solschenizyn |
-->/*
hat. Im Weiteren, am Ende des 8.Jahrhunderts, unter den Bedingungen der sich entwickelnden Feudalverhältnisse, hat die Oberschicht des Chasarischen Khanats die hebräische Religion angenommen.
*/
Zu diesem Ergebnis kommt auch Alexander Solschenizyn in einer Übersicht am Anfang von 'Zweihundert Jahre zusammen', Die Juden in der Sowjetunion.
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Popeye
14.03.2004, 08:33
@ Digedag
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Leider alle in Englisch
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