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Frankreichs Notenbankchef lehnt Debatte über Goldverkauf ab
Mittwoch 24. März 2004, 20:40 Uhr
Paris, 24. Mär (Reuters) - Der französische Notenbankchef Christian Noyer hat eine Debatte über den Verkauf von Goldreserven zur Forschungsfinanzierung abgelehnt.
"Diese Debatte gefällt mir nicht sehr, weil es eine Debatte ist, die nicht existiert und nicht existieren kann", sagte Noyer, der dem Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) angehört, am Mittwoch in Paris. Die französische Forschungsministerin Claudie Haignere hatte in diesem Monat einen Goldverkauf vorgeschlagen, nachdem 2000 Wissenschaftler Anzeige
ihre Arbeit in den Labors niedergelegt und mehr staatliche Mittel gefordert hatten. Frankreich hat fast 3025 Tonnen Gold mit einem Wert von 31,4 Milliarden Euro.
Auch in Deutschland gibt es eine Diskussion über Goldverkäufe. Bundesbankpräsident Ernst Welteke, der ebenfalls dem EZB-Rat angehört, sagte mit Blick auf die von der Bundesbank angestrebten Goldverkäufe, die Zentralbank sei nur bei einer Wiederanlage der Verkaufserlöse zu Veräußerungen von Gold bereit. Die Zentralbank wolle die Substanz des Goldvermögens erhalten. Welteke hatte vorgeschlagen, mit den Zinserträgen einen Bildungsfonds zu finanzieren. Dies war jedoch auf Ablehnung bei Haushaltspolitikern aller Parteien gestoßen, von denen viele die Erlöse zum Schuldenabbau verwenden wollen.
Die Bundesbank kann unter dem ab Herbst geltenden neuen Goldabkommen der Zentralbanken 600 ihrer 3440 Tonnen Gold über fünf Jahre verkaufen. Nach derzeitigen Kursen würde das einen Erlös von mehr als vier Milliarden Euro ergeben.
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