dottore
26.03.2004, 15:41 |
Infa/Defla - zur Enthitzung der DebatteThread gesperrt |
-->Hi,
es scheint wenig sinnvoll, die Frage immer wieder punktuell anzugehen (guck mal, hier ist ein Preis gestiegen, guck mal, hier ist einer gefallen, usw.). Die Statistiken über Preise zu bemühen, erscheint auch wenig sinnvoll (Hedonik, individuelles Preisgefühl, unpassende Warenkörbe, Finanztitel stecken nicht drin, usw.).
Also müssen wir etwas tiefer schürfen. Letztlich geht's um die Frage, wie sich das"Reale", was wir in Zukunft für uns selbst benötigen, gemessen an dem, was wir schon heute haben oder in Zukunft erwarten dürfen ("Monetäres") entwickeln wird. Dass sich etwas Reales"irgendwie" (Einsicht,"Reform" o.ä.) in etwas Monetäres verwandelt und vice versa, wie es etwa beim"Metallgeld" der Fall war, ist bis auf Weiteres auszuschließen.
Mit dem Realen kann es jeder halten wie er möchte, es kann vermehrt oder vermindert produziert oder angeboten bzw. nachgefragt werden. Letztlich aber muss es erscheinen, da sich Monetäres (unbeschadet von Disproportionen bei der Verteilung desselben) nur mit Hilfe von Realem aus der Welt schaffen lässt. Wie es denn umgekehrt das Monetäre ist, das das Reale überhaupt"auspreist".
Das Monetäre ist jedoch das GZ. Damit ist ein entscheidender Einschnitt in das verbunden, was gemeinhin"private Freiheitsrechte" genannt wird. Zu den wenigen bereits existierenden Ausnahmen, die insgesamt nicht ins Gewicht fallen (Realtausch, Barter u.ä.) könnten Kontrakte und damit Nutzungs- oder Eigentumsübergänge in Realem zwar auch in Nicht-GZ kontrahiert werden. Am Ende aber wird bei Letztfälligkeit (auch Schadensersatz, Nichtbelieferung, Barter-Kontraktbruch usw.) immer in GZ abgerechnet.
Nun scheint es so, als könne GZ beliebig vermehrt werden, da sich dies vom Material her anbietet (Papier). Aber selbst ein solches Vorgehen würde immer bedeuten, dass GZ nur vermehrt würde, weil es benötigt wird - eben weil Termin und Fälligkeit gekommen sind. Könnte man GZ beliebig vermehren ("Geld drucken"), würde es doch nur Sinn machen, wenn es denn - aufgrund zeitlich voran- oder eingegangener Verpflichtungen - benötigt wird. Dass dort und nur dort das Einfallstor für eine staatlich induzierte Hyperinflation liegen kann, ist oft genug besprochen.
Selbst wenn also GZ von den Staaten frei (und preiswert) herzustellen wäre, käme es doch erst zur Herstellung, nachdem sich ein Grund für die Nutzung von GZ eingestellt hat, also eine an Termin und Fälligkeit gebundene Verpflichtung, es auch aushändigen zu müssen. Die Passivseite des Staates, man denke an Rentenzahlungen usw. ist dabei besonders interessant. Mit laufenden Einnahmen und Steuererhöhungen, die zu den bekannten administriert höheren Preisen führen, ist da nichts mehr zu machen. Die Staaten sind notorisch insolvent, nur eben noch nicht illiquide.
Nun wird von Wirtschaft, Konsumenten und Staat nicht nur mit täglicher Fälligkeit gearbeitet, sondern mit Fristen. Es wird also (von Barkäufen abgesehen) nicht Zug und Zug Reales mit GZ"getauscht", sondern es gibt Zahlungsziele. Jede Bilanz (auch die jedes privaten Haushaltes, auch wenn sie nicht eigens erstellt wird) beschreibt dieses Geflecht hinlänglich.
Es könnte also ein Jahr lang kontrahiert werden (gekauft, gemietet usw.), ohne dass GZ erscheint, wenn sämtliche Zahlungsziele auf ein Jahr lauten. Dass sich während dieses Jahres die Kontraktinhalte verändern, sich also Preissteigerungen einstellen, ist unbestreitbar.
Gäbe es überhaupt keine Fälligkeiten (Termine zur Zahlung) mehr, würde jeder so viel kaufen (kontrahieren), wie er nur kann. Andererseits käme er vermutlich nicht zum Zuge, da sich niemand von etwas Realem trennt, wofür er letztlich nie etwas bekommt, womit er eventuell in anderes Reale schlüpfen könnte. Es kennzeichnet alle Hyperinflationen, dass sich das Wirtschaften nur noch auf das Alltagsminimum beschränkt, Längerfristiges (wie Investitionen) jedoch nicht mehr in Anrgiff genommen wird, bis das immer schneller entwertete GZ selbst nicht mehr akzeptiert wird ("Repudiation") und der völlige Stillstand arbeitsteiliger (also kontraktlicher) Wirtschaft mehr und mehr um sich greift.
Überdies steigen auch die Kosten für die Herstellung von GZ immer schneller, bis es im Endstadium auch nicht mehr möglich ist, dieses selbst zu fabrizieren. Die letzten Banknoten (GZ) etwa der deutschen Hyperinflation 1923 waren nur noch handtellergroße Papierstücke, einseitig bedruckt.
Tatsächlich haben wir heute eine andere Lage. GZ als täglich fälliges und damit Termin-Erfüllungsmittel kann zwar nach wie vor sehr preiswert - verglichen mit dem aufgedruckten Nominal - hergestellt werden, aber es kommt nur gegen"Etwas" aus den ZBs, in denen es tonnenweise lagert.
Dieses Etwas ist eine (allgemein formuliert)"Schuldverschreibung", d.h., das aktuell erscheinende GZ ist mit einem GZ unterlegt, das später erscheinen muss, weil es erst später geschuldet ist. Die immer wieder in der Diskussion bemühte"Geldmenge" stellt sich also nicht dar als etwas, das bleibt, sobald es einmal vorhanden ist. Sie ist, da sie aus Fälligkeitsfristen besteht, nichts anderes als potenzielles GZ. Alles, was noch Frist bis zum Termin hat, kann also tendenziell in GZ verwandelt werden.
Insofern ist noch"Luft" - allerdings, siehe die Aktivseiten der ZBs nur noch bei der Einheit, die mit Zwang arbeiten, also seine Preise, sprich die Steuern beliebig erhöhen kann - allerdings auch nur noch unter Gefährdung der Gesamteinahmen selbst.
Da im normalen Alltag einer Kreditwirtschaft der unterliegende Titel (reicht vom Staatspapier bis zur Einkommensbescheinigung oder zum Belieferungsnachweis) aber niemals - weder bei Banken noch dann bei der ZB - bis zum Termin gehalten wird, sondern vorher seinerseits fällig gestellt wird, führt also an der Verpflichtung zur andauernden Beschaffung von GZ unter Hinterlegung immer neuer, später fälliger"Schuldverschreibungen" kein Weg vorbei. Nur ein Beispiel: Wer bisher aufgrund eines Einkommens (Lohnzettel) von 5000 Euro netto einen Überziehungskredit beanspruchen konnte, der vielleicht bei 20.000 Euro lag, sieht diesen schlagartig gestrichen, wenn er zum Rentner wird, der dann vielleicht nur noch mit 2000 Euro laufende Einkünfte aufwarten kann.
Der Prozess des"Aus-lang-mach-kurz" ist oft genug dargestellt worden - die Wirklichkeit ist genau umgekehrt zu dem, was unter "fractional banking" läuft. Nicht aus 1000 täglich (!) fälligem und bei der Bank eingelegten GZ können immer längere Ausleihungen gemacht werden, sondern umgekehrt aus längeren kürzere - eben bis hin zur täglichen Fälligkeit.
Über Preisstatistiken kann - wie gesagt - lange diskutiert werden, über monetäre dagegen kaum. Es ist also schon heute gänzlich klar, wann welche Summen fällig sind - und seien diese Termin noch so fern. Beim Fälligkeitstermin muss dann GZ (bzw. tägliche Fälligkeit) übertragen werden.
Da GZ, das heute bei der ZB fällig ist, Morgen definitiv verschwunden ist und die Fälligkeit weiteren GZs ansteht, ist zu fragen: Wie an GZ kommen?
Das kann (im monetären Sektor) durch Prolongation oder durch zusätzliche längerfristige Verschuldung geschehen. Damit wird aber nur der Termin hinausgeschoben. Mit der Aktion selbst ist nicht bezahlt. Die spätere Zahlung ist natürlich höher.
Im realen Sektor, also dort, wo die berühmten"Preise" eine Rolle spielen, kann sich GZ nur verschaffen (Prolongationen, Stundungen usw. mal außen vor), wer jemand findet, der ihm das Reale gegen GZ abnimmt. Je höher der Druck insgesamt steigt, sich GZ zum Termin beschaffen zu müssen, da frühere Schulden bzw. Waren-und Realbezüge zur Zahlung anstehen, desto stärker wird der Druck, etwas zur Erreichung von GZ anzubieten. Das kann über"Neuerungen", Qualitätsverbesserung o.ä. geschehen, wird sich aber in einem Mehr an Realem niederschlagen müssen, um an das nominell bereits seit langem feststehende Monetäre, GZ eben, zu kommen.
Der Kredit, der aller Fristigkeit zugrunde liegt, schafft es daher, zunächst die Preise in die Höhe zu treiben (für eine Einheit, sich im Kredit audrückenden, Monetäres gibt es erst 3, dann 2, dann nur noch eine Einheit Reales o.ä.). Sobald jedoch das Geben und Nehmen von neuem Kredit nachlässt oder gar zurückgeht, läuft es in die Gegenrichtung (erst 1 Einheit Reales, dann 2, dann 3 usw.). Die alten Kredite stehen jetzt zu ihren Terminen an und müssen wieder - jetzt als"Schulden" - aus der Welt.
Die allgemein - und zwar rasant - gestiegene Verschuldung weltweit ist oft genug hier dargestellt worden. Wir sollten aber nicht übersehen, dass diese nicht einfach"stehen" bleiben kann und das war's. Sie drängt unerbittlich zu ihren Fälligkeiten. Dieser Prozess kann zwar durch Zwischenhochs ("new credits") mit entsprechender Preiswirkung unterbrochen werden. Beendet werden kann er aber nur durch Zahlung bzw. durch Bankrott.
Noch ein Wort zu Gold und Silber:
Im 19. Jh. herrschte nach der Post-Napoleonischen Deflation fast ununterbrochen Preisstabilität, jedenfalls verglichen zu dem, was wir seit den 1970er Jahren erlebt haben. Da sich im gleichen Zeitraum (der große industrielle Aufstieg) die Summen von Krediten aller Art vervielfacht hatten, stellt sich eigentlich die Frage, warum es - außer kleineren"Tauchern", etwa erste Weltwirtschaftskrise 1857, die"Depression" der Bismarckzeit usw. - keinen richtig großen deflationären Aufwasch gegeben hat.
Die Antwort liegt auf der Hand: Damals war ein privat zu vermehrendes"Etwas", nämlich Gold und Silber GZ. Die jährliche Produktion von Silber stieg ab den 1840er Jahren von ca. 20.000 auf über 180.000 Unzen p.a. und die von Gold von ca. 5000 auf 20.000 Unzen (vgl. Vilar, A History of Gold and Money, 1984, 352).
Diese Ausweg, der wirklich entscheidende Vorteil von GZ in Form von Edelmetall, um große deflationäre Entladungen in einem Kreditsystem zu verhindern, ist heute nicht mehr gegeben.
Wer und vor allem wie sie (die Menge der Verschuldeten) das GZ auftreiben, wenn ihre insgesamt ca. 35 oder so Billionen Kredite dann fällig (und damit zu Schulden) werden, steht in den Sternen. Fällig freilich werden sie auf jeden Fall. Selbst wenn die Mega-Summe einfach"gedruckt" würde (und den nämlichen Effekt hätte wie im 19. Jh. die enorme Ausweitung der Geldproduktion durch Private), wäre noch nichts"inflationär" gewonnen. Damit müssten dann noch ganz andere Print-Kapazitäten her.
Einen schönen Tag noch + Gruß!
|
Euklid
26.03.2004, 16:18
@ dottore
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Hallo dottore
habe ihre Erläuterungen aufmerksam gelesen.
Jedoch ist ihr Satz daß bei Hyperinflationen jedes Wirtschaften und Investieren zum Erliegen kommt völlig falsch.
Man halte sich in dieser Beziehung sehr wohl an Stinnes und Co der das vorgemacht hat wie so etwas läuft.
Allerdings geht das bei Lichte besehen nur dann wenn man kreditfähig ist,das heißt man muß über genügend Bonität verfügen. Überflüssige Liqui ist in dieser Zeit das unnötigste was man überhaupt besitzen muß.
Natürlich sollte wenigstens noch soviel da sein daß man nicht zum Bächer muß um sein Haus gegen ein Brot zu verpfänden.
Das Wirtschaften hört nämlich erst auf wenn die Druckmaschinen nicht mehr in der Lage sind die Zettel zu drucken.
Da sie von Hyperinflation geredet haben gehört auch dazu daß es eine Warmlaufphase geben muß.
Aus dem Stand geht das ja wohl nicht.
Gruß EUKLID
|
Diogenes
26.03.2004, 16:55
@ dottore
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Hi dottore,
>Nun scheint es so, als könne GZ beliebig vermehrt werden, da sich dies vom Material her anbietet (Papier).
Es scheint nicht nur, es wird auch. Mittlwerweile über Computereinträge.
>Aber selbst ein solches Vorgehen würde immer bedeuten, dass GZ nur vermehrt würde, weil es benötigt wird - eben weil Termin und Fälligkeit gekommen sind.
Zuerst werden die Wahlversprechen (plus Verwaltungskosten) fällig, dann kommt die Staatsverschuldung. Und weil die Staatstitel zu unhandlich sind und dubios scheinen, macht sie die ZB klein und seriös.
>Könnte man GZ beliebig vermehren ("Geld drucken"), würde es doch nur Sinn machen, wenn es denn - aufgrund zeitlich voran- oder eingegangener Verpflichtungen - benötigt wird.
Renten, Krankenversicherung, Sozial dies und jenes, Förderung hie und ds,
>Dass dort und nur dort das Einfallstor für eine staatlich induzierte Hyperinflation liegen kann, ist oft genug besprochen.
GZ wird vom Staat dadurch vermehrt, daß er Schulden macht und Schulden macht und Schulden macht...."Gezahlt" wird nie.
Wer braucht Bares, wenn er ad infinitum aufschulden kann?
Aufschulden bis in alle Ewigkeit, dafür wurde Papiergeld erfunden. Wer zahlen will und es tut, käme mit einem GS auch zurecht.
"Ewigkeit" wird nicht fällig, einfach roll over.
Da ist dein Einfallstor.
Gruß
Diogenes
|
R.Deutsch
26.03.2004, 17:04
@ dottore
|
Re: Nettogeld? |
-->Lieber Dottore,
wenn die Jap. ZB bei der FED 500 Mrd. Dollar gegen Yen kauft, sind 500 Mrd. zusätzlich in der Welt und zwar Nettogeld - oder sehe ich da wieder mal was falsch? Da ist nichts fällig. Das ist der gleiche Trick, wie mit Chiemgauern, Gogos oder Justus.
Wenn Oldy 500 Gogos gegen 500 Dollar verkauft, sind zwei mal 500 in der Welt statt nur einmal 500. Die einzige Gefahr bei Oldy ist, dass er evtl. zurücktauschen muss. Die Gefahr besteht bei BOJ und FED nicht. Habe mal noch eine interssante Überlegung von Hans Schicht angfügt.
3/26 Hans Schicht - The Empire of the Yen.
The Empire of the Yen.
Hans Schicht
From a Different Perspective II:
Japan, China and Taiwan, all three are holding huge dollar reserves. But the underlying reasons for holding are not the same. China and Taiwan acquired their dollar reserves through export surpluses, especially exports to the United States. And both, China and Taiwan see their growing dollar holdings as only a minor evil compared to the great opportunity created to build their industrial base and infra-structure for the future.
Japan's dollar holdings originally accumulated in the same way. That is to say, through merchandize export surpluses. But that kind of surpluses are not the main source for Japan's dollar accumulation any longer. Today, outright financial paper acquisition of dollar denominated assets against yen assets has replaced Japan's export surpluses as the main source for its growing dollar holdings. What is happening is nothing less than pure financial action and has no relation to export and trading surpluses.
Japan's reasoning is not to keep the yen lower vis-Ã -vis the dollar in order to stay competitive in the export markets, neither to help its banks and neither to support the US dollar on whatever grounds. It would go against all logic if Japan would be persevering buying dollar assets for such reasons, considering the great danger the totally disproportionate mountain of dollar denominated debt papers in its treasury presents. It must be with a far more important goal in mind, that Japan is pursuing its present financial policies.L
I cannot think of any reasons for financial cooperation between Japan and the USA. Altruism in support of America and the dollar is not in the Japanese character. America thinks it has Japan under control, but Japan thinks otherwise. Japan has always hated and despised the West. Japan has never accepted its defeat in the second world war and Japan will never forgive the"Japan bashing" and the humiliation its financial institutions suffered when in the eighties the American banks pulled the rug out from under the Japanese banks. For the Japanese, the war is going on. This time not on the battlefields, but on the financial markets, between the yen and the dollar. This yen-dollar battle is subtle, not played in the open by Japan. Smilingly and seemingly cooperating, - careful not to awaken any suspicion -, Japan is preparing for revenge, preparing to slay the dollar and replace it with the yen as the supreme Asian reserve currency.
Till recently the dollar had no trouble maintaining itself as the world's prime reserve currency. But times are changing. The dollar has become over-stretched and overvalued. Mistaken and failed politics have infused world wide doubts about the real power of the United States and kindled the suspicion that the dollar might be nothing else than a paper tiger, sustained only by bluffing and bullying its way.
Challengers to the dollar empire are on the rise: the euro, the yen, and the gold-dinar. And soon the dollar will not be the world's sole reserve currency any longer. Japan wants it place.
Let us go back and look how the dollar managed earlier to achieve world reserve currency status. New York did it by flooding the world with dollars and making the world accept these dollars as assets worth holding, meanwhile not tolerating whatever competition. And how did New York manage to flood the world with its dollars? As long as America was still a creditor nation, by extending dollar loans and credit in whatever form. Later on, once America had turned into a debtor nation, by seeing to it that the ever growing amount of American deficit dollars would not return to the homeland or be presented for payment in real value. And if returned, then only to be reinvested in America's financial markets.
Financial wars are in may aspects like military wars: expand by conquest. To expand militarily, hardware is needed, but to expand financially, only fiat paper and credit have to be created preferentially out of thin air. Where dollars are used is United States' financial territory, where euros are used European territory, and where yen are used, Japanese territory. As simple as that.
Slowly but surely, in a subtle way, Japan is pushing, seemingly off-hand, to replace the dollar holdings of East and S.E. Asia with their yen. Where the US once had to go through the lengthy process of first extending loans and then flooding the markets with US debt paper, Japan, in order to achieve reserve currency status for its yen, has it easy. Today Japan needs nothing else to do, than to substitute the dollars held in the public and private reserves of the East and SE Asian nations with their fiat yen. Lots of yen! And lots more still will be needed till reserve status will have been reached. Japan will also have to prepare for it that all these yen will not return to the mother country. Just imagine, the power and prestige the newly acquired reserve currency status will bring Japan.
Slowly Japan is building its yen empire, not in the least worried about the mountain of dollar paper in its coffers. At some future date, all these dollars will easily be written off with the stroke of the pen against the major advantages the reserve currency status will offer. And the more dollars Japan will have accumulated, to more Japan will be able to hold the USA to ransom.
The crux of the matter for Japan are not the dollars it is taking in, but the quantities of yen it can spew out and have accepted by the markets. And once there will be sufficient yen in foreign circulation to guarantee the reserve status, Japan will be ready to start dumping and trashing the hated dollar down. At that very moment everybody else too will start dumping dollars for yen. The dollar will become zilch and Japan will be able to buy the USA for nothing, winning the final battle of the war.
It has to be well understood however that Japan is not interested in accumulating gold as backing for the yen. Japan's strategy will be following the same pattern as New York for the dollar. Flood as many yen into Asia as possible and do not allow any competition, neither dollars, euros, gold or silver. Asia for Asia and the Asians! And that counts for finance as well as for business! Make no mistake!
But Japan will not be the only upcoming challenger to the dollar to vie for reserve status. There are more countries and regions under the sun playing with the same idea. One day we might even have several reserve currencies functioning simultaneously: the yen for Asia, the euro for Europe and Africa, a"new-dollar" for North and Central America and perhaps a"mercator" for the Mercosur countries of South America, if the latter will ever get their act together. But their time will be short lived, as all will hold nothing else but worthless fiat.
Besides the USA, Japan is not the only country with an anti-gold stand. Although not directly anti-gold, most governments are showing little interest in gold presently. Not even to serve as back up for their currencies, or for a re-introduction of the gold standard. They could not afford so anyhow under the present circumstances. There is little gold left in the treasuries and secondly most governments are anyhow drowning in debt already. As long as they can get away with it, governments will go on imposing their fiat currencies by hook and by crook.
Official rejection of gold does not mean however, that the ascent of precious metals will be delayed. The real future of gold and silver does not depend on governments, but rests on the basic value the ordinary people attribute to it. Once the latter will wake up from years of misleading information and manipulation and once they will see through the maze of the lies, then that will be the day for gold and silver to shine. And the day is not far off.
March 25, 2004
Hans Schicht
Copyright 1999, 2002 Le Metropole Cafe. All rights reserved.
|
CRASH_GURU
26.03.2004, 18:08
@ dottore
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Hi dottore,
schöner Beitrag! Danke!
Dass es frei herstellbar ist steht ausser Frage, es muss ja nicht mal mehr gedruckt werden.
Führt die weiter zunehmende Staatsverschuldung nicht genau in die von Dir beschriebene Situation? Der Staat kann sich doch noch weiter verschulden, wer könnte ihn daran hindern. Die sogenannten Investoren/Anleger spielen das Spiel weiter mit, auch weil sie nie eine Währungskrise erlebt haben.
Wir kaufen ja Gold und RD Silber, weil irgendwann keiner mehr GZ annimmt, aber soweit sind wir ja noch lange nicht, also etwas mehr GEDULD bitte...
>Der Prozess des"Aus-lang-mach-kurz" ist oft genug dargestellt worden - die Wirklichkeit ist genau umgekehrt zu dem, was unter "fractional banking" läuft. Nicht aus 1000 täglich (!) fälligem und bei der Bank eingelegten GZ können immer längere Ausleihungen gemacht werden, sondern umgekehrt aus längeren kürzere - eben bis hin zur täglichen Fälligkeit.
Das würde ich gerne besser verstehen..
Der nächste FED Chef hat uns doch schon versichert, daß es noch viele PRINT Möglichkeiten gibt!
Einen schönen Abend!
|
politico
26.03.2004, 18:10
@ R.Deutsch
|
Schaffen das die Japaner? |
-->Es ist schon möglich, dass manche in den japanischen Eliten den Dollar beerben wollen. Jedoch haben sie ihr Problem mit den faulen Krediten nicht gelöst und die Staatsverschuldung ist ein Horror. Dann gibt es auch noch die Konkurrenz durch China.
Ich glaube eher nicht, dass so etwas funktionieren kann.
Politico.
|
Fremdwort
26.03.2004, 19:01
@ dottore
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Hallo dottore,
ich bin mir sehr sicher, dass die Entwicklung so weitergeht, wie unten im link beschrieben. Unter der Supernova ist die Spaltung der Gesellschaft, nicht ein Geldcrash zu verstehen.
Warum?
Die Antwort steckt wieder uin der Entwicklung des Menschen, speziell der Entwicklung seines Denkens, der Fähigkeit zu umfassender Erkenntnisgewinnung.
diese Wirtschaft funktioniert nach Hegels dialektischem Idealismus. Die ganze Gesellschaft funktioniert so. Hier nochmal zum Text von Prof. Gotthard Günter:
http://www.vordenker.de/ggphilosophy/tod-ideal.htm
Wieso kommt es nun zu dieser Spaltung?
Hegels Dialektik enthält einen bug. Sein"Sein" ist eine Tautologie, hat keine Entsprechung in der objektiven Realität. Es lässt sich aufspalten als antagonistischer Widerspuch, z.B. in zufällige und notwendige Existenz. Jeder Quant kommt in diesem Universum in zwei Zuständen vor, ein Neutron kann Welle oder Teilchen sein.
Die Existenz des"Nichts" wäre das seinde Nichts, das Sein. Das kann es wiederum nicht so geben.
Kurzum: Hegels Dialektik verwendete und baut auf Begriffen aus der Metaphysik. Damit kann es sich nicht von dieser Trennen und treibt Zustände, als Logik von Prozessen, auseinander.
Den Geldcrash kann man bis zur Selbstvernichtung (Endlösung?:-)hinausziehen.
Ist hart, ist aber so.
Gruß
Fremdwort
<ul> ~ Geldcrash?</ul>
|
dottore
26.03.2004, 19:25
@ Euklid
|
Re: Stimmt eben leider überhaupt nicht |
-->>Hallo dottore
>habe ihre Erläuterungen aufmerksam gelesen.
>Jedoch ist ihr Satz daß bei Hyperinflationen jedes Wirtschaften und Investieren zum Erliegen kommt völlig falsch.
Hallo EUKLID!
Es ist völlig richtig. Lt. Viertelsjahrshefte zur Konjunkturforschung 1926, 56 ff. ergab sich ein steigender Beschäftigungsgrad nur in der berühmtem"Warmlaufphase", also bis 1922. Da die Lebenshaltungskosten erst ab 1920 ermittelt wurden, sind sie nur bedingt aussagefähig:
1920 Feb: 8,47 (1913 = 1). Jun: 18,8, Dez: 11,6, 1921: Mai 11,2 (also eine deutliche Entspannung der Lage), Dez: 19,3. Ab Juni 1922 (41,5) ging's dann dahin: Dez: 685, 1923: März = 2.850, Juni 7650, Sep = 15.000.000.
Löhne wurden nicht oder nur unvollständig gemessen, so für Reichsarbeiter im gleichen Zeitraum von 5,0 auf 12 Mio. Jede Inflation verelendet!
Die Investitionen wurden auch nicht gemessen, aber Prof. Otto Pfleiderer, ein Spezialist in diesen Fragen, spricht ausdrücklich von einem"zunehmenden Darniederlegen der Wirtschaft", in dem die Arbeitslosigkeit"zunahm" (Buba 1976).
>Man halte sich in dieser Beziehung sehr wohl an Stinnes und Co der das vorgemacht hat wie so etwas läuft.
Ach das stimmt nicht. Stinnes hatte seinen Konzern (Rhein-Elbe-Union) im Wesentlichen schon 1920 zusammen. Ab 1921 spekulierte er nur noch auf steigenden Dollarkurs. Daten: 1920 Dez = 17,4, 1921 Mai = 14,8 (Oh, Probleme!), Dez = 75,6. Massiv dann ab 1923. Ich hatte mir die Stinnes-Bilanzen eigens dazu aus dem Firmenarchiv in Mülheim besorgt. Etwelche"Investitionen" (was überhaupt nichts mit Firmenaufkäufen per sich schnell entwertendem Kredit zu tun hat!) sind dort nirgends zu entdecken. Die bestehenden Anlagen wurden genutzt OHNE zusätzliche zu erstellen.
Im Grund macht der Goldkäufer doch heute dasselbe: Er kauft Vorhandenes und spekuliert auf DESSEN Steigerung.
>Allerdings geht das bei Lichte besehen nur dann wenn man kreditfähig ist,das heißt man muß über genügend Bonität verfügen. Überflüssige Liqui ist in dieser Zeit das unnötigste was man überhaupt besitzen muß.
Diese Zeit war selbst für Hugo Stinnes (es sei denn, er konnte über die Börse gehen, die auch erst sehr späat angezogen hat, wie hier schon mal dargestellt) ab 1921/22 vorbei. Ich wiederhole nochmals: 1921 war bis zur Hälfte ein Jahr der Disinflaton!
>Natürlich sollte wenigstens noch soviel da sein daß man nicht zum Bächer muß um sein Haus gegen ein Brot zu verpfänden.
Nein, mit solchen flotten Sprüchen kommt man dem Problem nicht bei.
>Das Wirtschaften hört nämlich erst auf wenn die Druckmaschinen nicht mehr in der Lage sind die Zettel zu drucken.
Die sind immer in der Lage, alles zu drucken. Das Problem (oder hats Du's doch nicht genau gelesen und Früheres dazu auch nicht?) liegt in den Kosten. Kostet die Herstellung eines Zettels mehr als das, was drauf steht - game over.
>Da sie von Hyperinflation geredet haben gehört auch dazu daß es eine Warmlaufphase geben muß.
Richtig. Allerdings eine kreditgetriebene. Denn nur diese Gleichung hat Bestand: Kaufkraft = Kredit.
Mein Argument ist doch ziemlich simpel: Die Kredit<u<nehmer[/u] gehen uns aus. China hin oder her. Die müssen sowieso erst mal mit 100 Mrd Euro ihre Banken stützen (NZZ). WER zeichnet denn chinesische Staatsanleihen?
>Aus dem Stand geht das ja wohl nicht.
Dein (subsummierter)"Mechanismus" haut nicht hin. Inflationen sind entweder kreditgetriebene Inflationen (womit sich das Problem der Rückzahlung über kurz oder lang einstellt und damit die Deflation) oder es sind (pro forma kreditgetriebene) Inflationen, welche uns die öff. Hand spendiert. Dazu muss sie aber direkten Zugriff auf de ZBs haben.
Ich schreibe den ganzen Dreck doch nicht etwa, um"Recht" zu behalten. Ich sage nur, dass eine Inflation ohne direkten Zugriff des Staates auf die ZB unmöglich ist ("Hubschraubergeld"). Das derzeitige ZB-System (kombiniert mit dem Macht- und Besteuerungssystem der Staaten) ist eindeutig deflationär, d.h. der Druck, sich Schuldendeckungsmittel zu beschaffen, wird sich in sinkenden Preisen für alle"assets" (Realien) niederschlagen.
Heißt: Die Preise werden zwar abgabenbedingt steigen, aber eine"Inflation" wird das NIE und NIMMER!
Genau dies ist der Grund, auf GZ (weil dies überall am knappsten wird, siehe Pleitenstatistiken, siehe Defizitprobleme noch und noch) so lange hocken zu bleiben (und überdies risikolos, weil das GZ, da keine Forderung, sondern eben das GZ selbst).
Lass' bloß einen der nächsten Zahlungstermine der öff. Hände verstreichen, OHNE dass gezahlt wird, noch nicht mal in GZ, dann wirst Du verstehen, worum es geht. Natürlich waren Edelmetalle immer ein optimales Infla-Hedging - aber eben nur, solange sie GZ waren, bzw. in der Phase"kurz danach", siehe 1970er, als man mit einer Rückkehr zu den Resten des Gold-/Devisenstandards eine Riesen-Kohle geschoben hätte.
Dies allerdings wird es in der derzeitigen"Staaten"-Struktur nicht mehr geben.
Gruß!
|
dottore
26.03.2004, 19:41
@ Diogenes
|
Re: Nein! |
-->>Hi dottore,
>>Nun scheint es so, als könne GZ beliebig vermehrt werden, da sich dies vom Material her anbietet (Papier).
>Es scheint nicht nur, es wird auch. Mittlwerweile über Computereinträge.
Ach geh'! Du kannst doch per Computer kein GZ schaffen und keine tägliche Fälligkeit.
>>Aber selbst ein solches Vorgehen würde immer bedeuten, dass GZ nur vermehrt würde, weil es benötigt wird - eben weil Termin und Fälligkeit gekommen sind.
>Zuerst werden die Wahlversprechen (plus Verwaltungskosten) fällig, dann kommt die Staatsverschuldung. Und weil die Staatstitel zu unhandlich sind und dubios scheinen, macht sie die ZB klein und seriös.
Dazu muss sie immer über den Markt. Sie kann nicht dem Staat die Titel direkt abkaufen.
(...)
>GZ wird vom Staat dadurch vermehrt, daß er Schulden macht und Schulden macht und Schulden macht...."Gezahlt" wird nie.
Nein. Das GZ vermehrt NIEMALS der Staat. Der kann keine Titel bei der ZB einreichen. Erklär' mir bitte mal, was Du meinst. Danke!
>Wer braucht Bares, wenn er ad infinitum aufschulden kann?
Herrje! Aufschulden kannst Du doch nur bereits bestehende [!] Verbindlichkeiten.
Erklär mir bitte mal, wie DADURCH"Bares" (zur"freien Verfügung" kommt - Danke!
>Aufschulden bis in alle Ewigkeit, dafür wurde Papiergeld erfunden.
Nichts lässt sich in alle Ewigkeit aufschulden. Wäre es so, hätten den Trick andere Machthalter schon längst vor Dir erfunden. Mit der Methode hätte doch niemals jemand seine Macht verlieren müssen. Und, Du weißt: Mächtige sind erfindungsreich!
>Wer zahlen will und es tut, käme mit einem GS auch zurecht.
>"Ewigkeit" wird nicht fällig, einfach roll over.
>Da ist dein Einfallstor.
Ganz falsch! Selbst der schönste Roll-Over wird nicht kaschieren können, dass er etwas kostet. Und woher das"Geld" dazu?
Gruß zurück ins Fass!
|
Theo Stuss
26.03.2004, 19:47
@ R.Deutsch
|
Re: Nettogeld? Nee! |
-->>Lieber Dottore,
>wenn die Jap. ZB bei der FED 500 Mrd. Dollar gegen Yen kauft, sind 500 Mrd. zusätzlich in der Welt und zwar Nettogeld - oder sehe ich da wieder mal was falsch? Da ist nichts fällig. Das ist der gleiche Trick, wie mit Chiemgauern, Gogos oder Justus.
Hallo Reinhard,
wenn die BoJ auf verzinsliche Anleihen von 500 Mrd. Dollar zu deren aktuellem Kurswert Yen herausgibt, werden diese Yen genauso fällig, wie die amerikanischen Anleihen eine Fälligkeit haben.
Nur Paria-Staaten geben doch ihr GZ auf Sorten heraus, weil die natürlich den USA keine Zinsen abfordern können.
Gruß,
Theo
|
dottore
26.03.2004, 19:59
@ R.Deutsch
|
Re: Nein, NEIN! |
-->>Lieber Dottore,
>wenn die Jap. ZB bei der FED 500 Mrd. Dollar gegen Yen kauft, sind 500 Mrd. zusätzlich in der Welt und zwar Nettogeld - oder sehe ich da wieder mal was falsch?
Lieber R.Deutsch!
Leider siehst Du es komplett falsch! Denn die BoJ kauft keine US-Münzen (NUR die sind nämlich Nettogeld), sondern Dollar-Forderungen. Die laufen teermingerecht ab - und dann ist das"Nettogeld" verschwunden. Oooh!
>Da ist nichts fällig. Das ist der gleiche Trick, wie mit Chiemgauern, Gogos oder Justus.
Doch! Alles"Geld" (außer Scheidemünzen) IST fällig! (Heute, wir reden nicht vom Goldstandard).
Die Gedanken, so brillant sie auch erscheinen, führen in die Irre!
Die Vorstellung, dass es"Geld" sozusagen als BESTANDSGRÃ-SSE (einmal ausgewachsen und dann lebt es so vor sich hin - es sei denn, weitere Heran- und dann schließlich"Ausgewachsene") kommen hinzu - ist absoluter Nonsens.
Gruß!
|
André
26.03.2004, 20:22
@ dottore
|
Re: Einverstanden, aber haben wir nicht folgende Sonderheiten... |
-->>Mein Argument ist doch ziemlich simpel: Die Kredit<u<nehmer[/u] gehen uns aus. China hin oder her. Die müssen sowieso erst mal mit 100 Mrd Euro ihre Banken stützen (NZZ). WER zeichnet denn chinesische Staatsanleihen?
>>Aus dem Stand geht das ja wohl nicht.
>Dein (subsummierter)"Mechanismus" haut nicht hin. Inflationen sind entweder kreditgetriebene Inflationen (womit sich das Problem der Rückzahlung über kurz oder lang einstellt und damit die Deflation) oder es sind (pro forma kreditgetriebene) Inflationen, welche uns die öff. Hand spendiert. Dazu muss sie aber direkten Zugriff auf de ZBs haben.
Bemerkung:
Die These von der ausschließlich kreditgetriebenen Inflation (z.B. direkt durch Neuverschuldungen der Wirtschaft, die sich in einer Nachfrage-induzierten Inflation oder indirekt kreditgetriebene Inflation durch staatliche zusätzliche Abgaben induziert, die dann nolens volens durch die Wirtschaftssubjekte bedient werden muß) ist m. E. nicht ALLES. Es fehlt der Bereich, den die früheren Volkswirte"Teuerung" nannten, hier ausschließlich wegen Mißernten oder
nicht mehr hinreichend zur Verfügung stehenden Rohstoffen (Fischsterben, oder derzeit Rohöl, Hitzewelle 2003 u.a.). Diese zweifelsfrei nicht kreditgetriebene Teuerungswelle (hier gleichwohl inflationär auf die Preise wirkend) wirkt selbstverständlich DEFLATIONÄR auf den Rest der Gesamtwirtschaft, indem sie die verbleibenden Spielräume tendenziell verengt.
Mit dieser Einschränkung versehen, kann aus meiner Sicht den getroffenen Aussagen (immanente Tendenz zur Deflation) zugestimmt werden.
>Ich schreibe den ganzen Dreck doch nicht etwa, um"Recht" zu behalten. Ich sage nur, dass eine Inflation ohne direkten Zugriff des Staates auf die ZB unmöglich ist ("Hubschraubergeld"). Das derzeitige ZB-System (kombiniert mit dem Macht- und Besteuerungssystem der Staaten) ist eindeutig deflationär, d.h. der Druck, sich Schuldendeckungsmittel zu beschaffen, wird sich in sinkenden Preisen für alle"assets" (Realien) niederschlagen.
>Heißt: Die Preise werden zwar abgabenbedingt steigen, aber eine"Inflation" wird das NIE und NIMMER!
>Genau dies ist der Grund, auf GZ (weil dies überall am knappsten wird, siehe Pleitenstatistiken, siehe Defizitprobleme noch und noch) so lange hocken zu bleiben (und überdies risikolos, weil das GZ, da keine Forderung, sondern eben das GZ selbst).
>Lass' bloß einen der nächsten Zahlungstermine der öff. Hände verstreichen, OHNE dass gezahlt wird, noch nicht mal in GZ, dann wirst Du verstehen, worum es geht. Natürlich waren Edelmetalle immer ein optimales Infla-Hedging - aber eben nur, solange sie GZ waren, bzw. in der Phase"kurz danach", siehe 1970er, als man mit einer Rückkehr zu den Resten des Gold-/Devisenstandards eine Riesen-Kohle geschoben hätte.
Bemerkung:
Auch mit dieser Aussage contra Gold und Edelmetalle, die in sich völlig logisch ist, müßte ich einverstanden sein, wenn da nicht eines wäre:
nämlich ein noch weitgehend verborgenes, aber doch wachsend vorhandenes Mißtrauen der Bürger und Anleger gegenüber dem Staat, da dieser sich in der Vergangenheit nicht nur an seinen Bürgern bereicherte, solange er nur eben konnte und noch nicht stürzte, sondern der Erfahrung, dass JEDES Regierungs- und Zahlungsystem noch immer ein schmerzliches Ende gefunden hat.
Dass es einmal und jetzt noch für längere Zeit anders sein könnte, solange der Staat nicht direkt auf die ZB zieht, also in bislang nicht gekannte Höhen weiter aufschuldet, diese Erfahrung haben wir noch nicht gesammelt und deshalb kaufen viele Anleger, die die schmerzhaften Erfahrungen angeschmierter Generationen verarbeitet haben, festeweg Edelmetalle. Vielleicht zu früh,...... aber in dem Moment, in dem Statten direkt auf die NB ziehen, muß einjeder umschwenken.
Es ist also nur während der Vor-Phase der Delfa ein logisch nicht stimmiges Verhalten der Anleger, wohl m.E. ein psychologisch RICHTIGES Verhalten.
Und ist nicht Psychologie an der Börse, das Erahnen der großen Grundströmungen, Alles?
Das künftige Verhalten der Edelmetallpreise wird der Richter sein.
>Dies allerdings wird es in der derzeitigen"Staaten"-Struktur nicht mehr geben.
>Gruß!
[b] Ebenfalls
allerbeste Grüße
A.
|
R.Deutsch
26.03.2004, 20:31
@ dottore
|
Re:Kleiner Knoten |
-->Dottore schreibt:
Im Grund macht der Goldkäufer doch heute dasselbe: Er kauft Vorhandenes und spekuliert auf DESSEN Steigerung.
Da kann man nur fragen - Steigerung in was - in Papiergeld??? Ich denke, hier liegt ein wichtiger gedanklicher Knoten.
Nicht Gold „steigt“ derzeit in allen Währungen, vielmehr fallen alle Währungen gegen Gold. Alles Papiergeld fällt immer auf seinen inneren Wert (Heizwert) - aber dieser Vorgang wird irrtümlich als Preissteiegerung in Papier wahr genommen. Man kauft also Gold heute nicht weil es steigt, sondern weil es nicht fällt - wie Papier.
Gruß
R.Deutsch
|
R.Deutsch
26.03.2004, 20:54
@ dottore
|
Re:Vielleicht doch? |
-->Nun mal ganz ruhig - lieber dottore. Du schreibst:
Die Vorstellung, dass es"Geld" sozusagen als BESTANDSGRÃ-SSE (einmal ausgewachsen und dann lebt es so vor sich hin - es sei denn, weitere Heran- und dann schließlich"Ausgewachsene") kommen hinzu - ist absoluter Nonsens.
Es ist wohl ein Unterschied, ob die ZB fiat money verleiht (gegen Sicherheit) oder ob sie für fiat money etwas kauft. Wenn die EZB ein Hochhaus kauft, kommt das Haus auf die Aktivseite und die 3 Mrd. als Verbindlichkeit auf die Passivseite. Ist hier Geld an sich entstanden oder nicht? Mit den 3 Mrd ist keine Fälligkeit verbunden.
Wenn die BOJ 500 Mrd. Dollar von der FED kauft, kommen die Dollar auf die Aktivseite und der Kaufpreis als Verbindlichkeit auf die Passivseite. Bei der FED kommen 500 Mrd. als Yen Bestand auf die Aktivseite und 500 als Dollar Verbindlichkeit auf die Passivseite. Da ist nichts fällig und da läuft keine Frist. Die Welt ist um 500 Mrd. reicher - oder?
Gruß
R
|
Popeye
26.03.2004, 20:59
@ R.Deutsch
|
Re:Vielleicht doch? |
-->>Nun mal ganz ruhig - lieber dottore. Du schreibst:
> Die Vorstellung, dass es"Geld" sozusagen als BESTANDSGRÃ-SSE (einmal ausgewachsen und dann lebt es so vor sich hin - es sei denn, weitere Heran- und dann schließlich"Ausgewachsene") kommen hinzu - ist absoluter Nonsens.
>Es ist wohl ein Unterschied, ob die ZB fiat money verleiht (gegen Sicherheit) oder ob sie für fiat money etwas kauft. Wenn die EZB ein Hochhaus kauft, kommt das Haus auf die Aktivseite und die 3 Mrd. als Verbindlichkeit auf die Passivseite. Ist hier Geld an sich entstanden oder nicht? Mit den 3 Mrd ist keine Fälligkeit verbunden.
>Wenn die BOJ 500 Mrd. Dollar von der FED kauft, kommen die Dollar auf die Aktivseite und der Kaufpreis als Verbindlichkeit auf die Passivseite. Bei der FED kommen 500 Mrd. als Yen Bestand auf die Aktivseite und 500 als Dollar Verbindlichkeit auf die Passivseite. Da ist nichts fällig und da läuft keine Frist. Die Welt ist um 500 Mrd. reicher - oder?
>Gruß
>R
So wie ich Dein Beispiel verstehe kann das nicht sein.
Beide Zentralbanken können niemals Verbindlichkeiten haben, die keine Fälligkeit haben.
Grüße
|
Morpheus
26.03.2004, 21:04
@ dottore
|
Es wird eine Deflation kommen, aber.... |
-->ich nehme an, dass sie ganz anders verlaufen wird als man das hier erwartet. Die Deflation die ich sehe resultiert aus in sich zusammenfallenden Krediten, die insbesondere die Preise von Finanzwerten fallen lassen werden. Dagegen werden aber die Preise bei Rohstoffen weiter steigen, weil ein gewisses Maß an Verbrauch allein durch unsere heutige Zivilisationsform begründet ist, andererseits es nicht überraschend wäre wenn Staaten mit hohen Devisenreserven wie China hingehen und dieses Buchgeld, solange es noch Kaufkraft hat in Rohstoffe investieren (Bsp. strategische Ã-lreserven). Außerdem werden Kredite nicht alle gleichzeitg fällig werden, weshalb kein schneller Zusammenbruch sondern ein Dahinsiechen erfolgt. Die Staaten werden - so wie Japan - immer mehr Kredite übernehmen, Banken stützen, etc.. Das ganze wird so enden, dass letztlich jede Nation auf dieser Erde einsehen wird, dass die Schulden nicht mehr rückführbar sind. (Das wird der Moment sein, in dem Gold und Silber ihre Hochs erreichen.) Es wird daher einen Totalbankrott geben, der aber keinerlei größeren Schaden mehr bewirken wird. Für mich zentraler ist die Frage wie der Weg dahin aussehen wird. Und leider habe ich den Eindruck, dass wir uns in einer Phase von Energiekriegen befinden. Kriege haben stets inflationär gewirkt. Der Ã-lpreis wird vermutlich extrem steigen und damit tendenziell vieles verteuern was transportiert werden muss. Ich sehe daher eine inflationäre Entwicklung bei Rohstoffen und Lebensmitteln in den nächsten Jahren bei gleichzeitiger deflationärer Entwicklung bei Krediten, wodurch Finanzwerten preislich fallen werden.
Morpheus
|
Euklid
26.03.2004, 21:06
@ Popeye
|
Hallo Finanzfachmann?? |
-->Was ist mit Schwedens undatiertem Floater aus dem Jahre 1984 am 3.Juli???
Kingdom of Sweden US- Dollar 750 000 000
Undated Floating Rate Notes
Zu bestaunen im Buch:Die Pleite Seite 295
Alle Finanzinstitute sind darin vorhanden von Deutsche Bank,Bank of Tokyo
Morgan Guaranty LTD.
Und wat nu?
Wird man hier etwa vorsätzlich veräppelt?
Gruß EUKLID
|
Popeye
26.03.2004, 21:13
@ Euklid
|
Re: Hallo Finanzfachmann?? |
-->>Was ist mit Schwedens undatiertem Floater aus dem Jahre 1984 am 3.Juli???
>Kingdom of Sweden US- Dollar 750 000 000
>Undated Floating Rate Notes
>Zu bestaunen im Buch:Die Pleite Seite 295
>Alle Finanzinstitute sind darin vorhanden von Deutsche Bank,Bank of Tokyo
>Morgan Guaranty LTD.
>Und wat nu?
>Wird man hier etwa vorsätzlich veräppelt?
>Gruß EUKLID
Hallo, @Euklid,
ich kenne zwar den Prospekt der Anleihe nicht, schließe aber schon aus dem Titel, dass es sich hier um eine Staatsanleihe handelt.
@R.D. sprach in seinem Beispiel von Zentralbanken.
Grüße
P.S. Wenn ich jemanden veräppeln will wird das aus dem Zusammenhang (hoffentlich) deutlich. Ich ringe genauso um Erkenntnisse wie jeder andere hier.
|
Diogenes
26.03.2004, 21:15
@ dottore
|
Re: Nein! |
-->>>Hi dottore,
>>>Nun scheint es so, als könne GZ beliebig vermehrt werden, da sich dies vom Material her anbietet (Papier).
>>Es scheint nicht nur, es wird auch. Mittlwerweile über Computereinträge.
>Ach geh'! Du kannst doch per Computer kein GZ schaffen und keine tägliche Fälligkeit.
Du kannst ganz locker Guthaben und Verbindlichkeiten buchen.
>Dazu muss sie immer über den Markt. Sie kann nicht dem Staat die Titel direkt abkaufen.
Was sollen die Banken machen? Der eigenen Regierung keinen Kredit mehr geben? Da wünsche ich frohes Abschreiben.
Oder soll die ZB den Banken den Hahn zudrehen? Dann ist sie selber weg und der Staat dazu.
Der Finanzminister in Japan holt sich seit Jahren die Milliarden, wie es ihm beliebt. Hat sich gerade locker 100 Billionen Jen zwecks Währungsstabilisierung organisiert.
>Nein. Das GZ vermehrt NIEMALS der Staat. Der kann keine Titel bei der ZB einreichen. Erklär' mir bitte mal, was Du meinst. Danke!
Staat begibt Titel, die via Banken bei der ZB landen. Du kennst die Nummer.
Der Staat vermehrt die Schulden, die ZB hernach das GZ.
>>Wer braucht Bares, wenn er ad infinitum aufschulden kann?
>Herrje! Aufschulden kannst Du doch nur bereits bestehende [!] Verbindlichkeiten.
Eben. Aufschulden der Staatsschulden erspart die Rückzahlung.
>Erklär mir bitte mal, wie DADURCH"Bares" (zur"freien Verfügung" kommt - Danke!
Mach noch ein paar Schulden oben drauf.
>>Aufschulden bis in alle Ewigkeit, dafür wurde Papiergeld erfunden.
>Nichts lässt sich in alle Ewigkeit aufschulden.
Stimmt, deswegen geht das Fiat money irgendwann auf Null.
>Wäre es so, hätten den Trick andere Machthalter schon längst vor Dir erfunden.
Der Trick besteht darin, es lange genug hinzuziehen. Auch der Machthalter lebt nicht ewig. Später dann"Währungsreform" und weiter mit der Choose.
Funktioniert doch bestens, oder ist die"Macht" inzwischen ausgestorben?
>Ganz falsch! Selbst der schönste Roll-Over wird nicht kaschieren können, dass er etwas kostet. Und woher das"Geld" dazu?
Schreib es mit an. Wegen den paar Kröten...
Gruß
Diogenes
|
Euklid
26.03.2004, 21:28
@ Popeye
|
Re: Hallo Popeye |
-->Hoffentlich ringen wir am Ende nicht alle außerhalb der Matte
Nix für ungut.
Gruß EUKLID
|
Popeye
26.03.2004, 21:48
@ Euklid
|
Re: Hallo @Euklid |
-->Kein Problem.
Das Übel ist die (scheinbar) unbegrenzte Kreditfähikeit des Staates. Die Zentralbanken funktionieren alle mehr oder weniger nach einem durchschaubaren Schema.
Die Nummer Japans, die Diogenes in seinem letzten Beitrag skizziert (und die vor etwa zwei Wochen hier schon einmal ausgiebig diskutiert wurde), ist allerdings ein Grenzfall, bei dem ich konstatieren würde, dass der Staat direkt (mit einem kleinen Feigenblatt dazwischen) auf die Zentralbank zieht.
Ich war schön öfters versucht, das Thema aufzuarbeiten und sehe eigentlich nur folgende Alternativen das System zu"reparieren" - falls das überhaupt noch möglich ist:
1. Verfassungsmäßiges Verbot der Kreditaufnahme des Staates
2. Ausgliederung der Finanz- und Steuerhoheit in ein unabhängiges Institut ähnlich der Bundesbank
3. Lombardfähigkeit für öffentliche Anleihen streichen
Grüße
|
vasile
26.03.2004, 22:42
@ Fremdwort
|
Re: Wäre schön, wenn Du Deine Ansichten auch in Deine eigenen Worte fassen... |
-->...könntest.
Oder meinst Du, hier würde eine vernünftige Diskussion entstehen können, wenn alle Beteiligten auf 500 Seiten langen Nonsens aus den Weiten des Internet verwiesen, um Ihre Weltanschauung zu"beweisen"?
So nach dem Motto:"Ja, es ist so wie ich es sage, Punkt und aus! Steht alles schwarz auf weiß. Du must dich einfach nur durch folgende 500 Seiten geronnenen Schwachsinns durcharbeiten!"
Gruß
vasile
.
.
.
.
.
.
P.S. Du machst Deinem Nick ja alle Ehre. Ich empfehle Dir, mal dieses Buch zu lesen:"Deutsch fürs Leben" von Wolf Schneider
Dazu aus der Amazon.de-Redaktion:
Für Journalisten ist professionelles Schreiben so wichtig wie der Schraubenschlüssel für den Schlosser. Was ihr oberster Sprachlehrer Wolf Schneider sagt, kann jeder nutzen, der professionell schreiben will -- und das funktioniert offenbar: Seine Lehrbücher sind Bestseller.
Schneiders Werk Deutsch für Profis war noch flammendes Plädoyer, attackierte und argumentierte, erklärte und verteidigte die Absicht, überhaupt generelle Regeln für gutes Schreiben zu notieren. Doch das Buch wurde Pflichtlektüre in vielen Redaktionen. Und Wolf Schneider eine Institution.
Seine jüngste Stilkunde konnte er aus der Sicherheit heraus schreiben, nicht mehr viel begründen zu müssen. Schneider verdichtete seine Lehre auf 50 Regeln. "Schlichte Wörter wählen", "Verben hofieren" oder "Hauptsätze ausreizen" lauten die Ratschläge, die er mit Beispielen aus Prosa und Lyrik belegt.
Kampfschrift wider den Sprachschluder ist auch Deutsch fürs Leben, das abschreckende Beispiele, vornehmlich von renommierten Publikationen, vortrefflich vorführt. Ein lebendiges, nützliches und -- das darf man erwarten -- sprachlich brillantes Buch, um das niemand herumkommt, der professionell schreiben will. --Frank Rosenbauer
|
chiron
26.03.2004, 22:58
@ Morpheus
|
100 % Uebereinstimmung, danke Morpheus! (owT) |
-->>ich nehme an, dass sie ganz anders verlaufen wird als man das hier erwartet. Die Deflation die ich sehe resultiert aus in sich zusammenfallenden Krediten, die insbesondere die Preise von Finanzwerten fallen lassen werden. Dagegen werden aber die Preise bei Rohstoffen weiter steigen, weil ein gewisses Maß an Verbrauch allein durch unsere heutige Zivilisationsform begründet ist, andererseits es nicht überraschend wäre wenn Staaten mit hohen Devisenreserven wie China hingehen und dieses Buchgeld, solange es noch Kaufkraft hat in Rohstoffe investieren (Bsp. strategische Ã-lreserven). Außerdem werden Kredite nicht alle gleichzeitg fällig werden, weshalb kein schneller Zusammenbruch sondern ein Dahinsiechen erfolgt. Die Staaten werden - so wie Japan - immer mehr Kredite übernehmen, Banken stützen, etc.. Das ganze wird so enden, dass letztlich jede Nation auf dieser Erde einsehen wird, dass die Schulden nicht mehr rückführbar sind. (Das wird der Moment sein, in dem Gold und Silber ihre Hochs erreichen.) Es wird daher einen Totalbankrott geben, der aber keinerlei größeren Schaden mehr bewirken wird. Für mich zentraler ist die Frage wie der Weg dahin aussehen wird. Und leider habe ich den Eindruck, dass wir uns in einer Phase von Energiekriegen befinden. Kriege haben stets inflationär gewirkt. Der Ã-lpreis wird vermutlich extrem steigen und damit tendenziell vieles verteuern was transportiert werden muss. Ich sehe daher eine inflationäre Entwicklung bei Rohstoffen und Lebensmitteln in den nächsten Jahren bei gleichzeitiger deflationärer Entwicklung bei Krediten, wodurch Finanzwerten preislich fallen werden.
>Morpheus
|
Dr.Thrax
26.03.2004, 23:03
@ dottore
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Hallo zusammen,
wo stehen wir eigentlich jetzt??
Aus den Beiträgen ist das nicht zu erkennen. Deflation oder Inflation.??
Einige sehen schon den Anfang einer Deflation, andere die Tendenz zur Deflation und wieder andere die Deflation in der Zukunft. So richtig klar ist aber nix.
Schlußfolgerung: Das heutige Geldsystem ist viel zu kompliziert, und damit ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Sogar eine Bestimmung des status quo ist nicht möglich.
Wieso eigentlich Deflation?- heißt doch sinkende Preise, nur wo finde ich die??
Warum hole ich mir morgen nicht den neuen SLK?
Ich meine: Inflation, und zwar in allen Bereichen!
Fakt ist: Bildzeitung vorher: 80Pfennige,.....heute 50Cent = +25%
1 Kasten Mineralwasser: vorher 6,0 Dm, heute 6 Euro = +100%
Klemptner in London nehmen umgerechnet 90-200 euro/Stunde( o.k. der Mangel an Handwerkern ist hausgemacht, aber trotzdem!!)
Wohnungsmarkt- Eigentumswohnungen:
gute Wohnungen sind rar und teuer, habe zum Teil ein Jahr lang nur gesucht!!.. die anderen Angebote waren überteuerte Wohnklos, kein Wunder wenn dort die Preise nachgeben. So ist die"Deflation" bei Wohnungen eigentlich nur ein Mangel an Qualität.
usw.
Gruß
|
chiron
26.03.2004, 23:06
@ Euklid
|
Hallo Euklid |
-->Hallo Euklid
Es gibt zahlreiche ewige Anleihen mit der Möglichkeit, diese vorzeitig zu kündigen, was auch wegen den aktuell tiefen Zinssätzen fast überall geschah. Denn eines sollte doch nicht vergessen werden, auch auf den ewigen Anleihen muss Zins bezahlt werden. Sobald also der Zinssatz der Anleihe höher ist als der aktuelle Zinssatz, wird die Anleihe auf den nächstmöglichen Termin(gemäss Emissionsprospekt) gekündigt.
Gruss chiron
|
LOMITAS
27.03.2004, 07:06
@ dottore
|
Re: Nein, NEIN! |
-->>>Lieber Dottore,
>>wenn die Jap. ZB bei der FED 500 Mrd. Dollar gegen Yen kauft, sind 500 Mrd. zusätzlich in der Welt und zwar Nettogeld - oder sehe ich da wieder mal was falsch?
>Lieber R.Deutsch!
>Leider siehst Du es komplett falsch! Denn die BoJ kauft keine US-Münzen (NUR die sind nämlich Nettogeld), sondern Dollar-Forderungen. Die laufen teermingerecht ab - und dann ist das"Nettogeld" verschwunden. Oooh!
Hallo Dottore,
soweit so gut. Wie aber werden die Forderungen zum Termin bedient??? Da Handelsbilanzen und sonstiges negativ muß anderweitig bedient werden.
Ist es nicht so; In dem Moment wo das Nettogeld des Schuldners (Japan) verschwindet NEUES Nettogeld des Schuldners auftauchen muß, technisch gesehen??
LOMITAS
|
Euklid
27.03.2004, 08:04
@ Dr.Thrax
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Ja genauso ist es.
Wohnungen die heruntergekommen sind werden dann lauthals als gefallene Preise deklariert obwohl jedermann weiß daß ohne Wartung und Pflege jeder Gegenstand sich abnutzt und deshalb abzuschreiben ist.
Erst wenn die öffentlichen Hände ihre Grundstücke billger abgeben besteht die Hoffnung auf stark fallende Preise.
Immo-Preise sind Grundstückspreise wobei in manchen Fällen das daraufstehende vom Grundstückspreis abgezogen und nicht dazu addiert werden muß.
Bald werden wohl wieder die Hausschwämme von Haus zu Haus wegen fehlender Wartung ziehen.
Geht es so weiter werden wir in 25 Jahren das Modell DDR 1989 im Immobiliensektor sehen.
Kein Dach ist mehr dicht.
Es gibt darüber unzählige Bildsammlungen für Nostalgie - Kommunisten.
Die Wohnklos gibt es in der Tat jetzt äußerst günstig.
Viele ehemalige Promis wohnen auch schon in Wohnwägen.
Zelt und Holzbaracken wird demnächst wohl auch bald ein großer Renner werden.
Ist klar billiger als eine Mietwohnung.
Abwarten wenn die Abrisse der Plattenbauten kommen müssen weil die Kommunen nicht mehr die Kosten für Beheizung aufbringen können.
Gruß EUKLID
|
Euklid
27.03.2004, 08:22
@ chiron
|
Re: Hallo Euklid |
-->Glaube ich alles unbesehen.
Aber es hat hier geheißen daß unterminierte Anleihen geschenktes Geld wären.
Und da bin ich der gleichen Meinung.
Natürlich müssen sie mit dem Zins wachsen weil sie sonst ja keiner anbieten würde.
Trotzdem bleibt der Fakt daß sie nicht terminiert sind und damit quasi keine vorgebene Termin-Fälligkeit hatten.
Solange der Zins bezahlt wird ist die Kohle nicht eintreibbar.
Der Druck nimmt natürlich dann zu wenn der Zins steigt.
Dann heißt es entweder Zins oder Tilgung.
Ich wundere mich jetzt nur daß erst diese unterminierten Anleihen angeprangert wurden als geschenktes Geld,und plötzlich gibt es viele davon
Ich habe inzwischen nicht mehr den Eindruck daß hier ganz koschere Aufklärung betrieben wird um das mal ganz deutlich anzusprechen.
Natürlich kann man am besten den totalen Reibach erzielen wenn man zuerst die Deflation total und anschließend die Hysterie Inflation lostritt.
Noch lange nicht ist jede Inflation gleich eine Hyperinflation.
Am Board herrscht viel zu viel Hysterie.
Wer sich anstecken läßt zahlt drauf.
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
|
Euklid
27.03.2004, 08:36
@ Euklid
|
Man könnte auch öffentliches Freigeld zu unterminierten Anleihen sagen. (o.Text) |
-->
|
Dr.Thrax
27.03.2004, 09:05
@ Euklid
|
Re: Infa/Defla - zur Enthitzung der Debatte |
-->Hallo Euklid,
stimme dir 100% zu, in Punkto Inflation sowieso.
Gruß
|
Tassie Devil
27.03.2004, 09:57
@ Euklid
|
Re: Promis |
-->>Viele ehemalige Promis wohnen auch schon in Wohnwägen.
Ja? Dann lass mal bitte ein paar Namen raus.
Nicht, dass ich Dir nicht glauben wuerde, aber mich wuerde es doch interessieren, wen es da erwischt hat, es passt auch gut in meine Dokumentation.
Schadenfreude ist bei mir auf alle Faelle fehl am Platze.
Ich will und werde zu gegebener Zeit an die Hintermaenner ran, voellig egal, wo sie sich dann auf der Erde rumtreiben werden.
Es wird einige und Eichfrauen und Eichmaenner geben, darauf kannst Du Dich verlasssen.
>Gruß EUKLID
Gruss
TD
TD
|
dottore
27.03.2004, 10:16
@ LOMITAS
|
Re: Nein, NEIN! |
-->Hi LOMITAS,
>soweit so gut. Wie aber werden die Forderungen zum Termin bedient???
Mit neuen Forderungen.
>Da Handelsbilanzen und sonstiges negativ muß anderweitig bedient werden.
Dito. Die Schuldner sitzen in den USA und schulden auf.
>Ist es nicht so; In dem Moment wo das Nettogeld des Schuldners (Japan) verschwindet NEUES Nettogeld des Schuldners auftauchen muß, technisch gesehen??
So viel Münzen kannst Du nicht herstellen, umd die 6 Bio $ US-Staatsschulden abzutragen.
Selbst wenn - wo wäre da die Inflation? Die Leute hatten doch schon das Geld, das sie angelegt haben. Jetzt haben sie es zurück. Nur früher. Ob sie dann kaufen (obwohl sie gar nicht kaufen wollten, da sie es doch sonst getan hätten) ist die Frage, was sie mit den Garagen voller Münzen machen.
Du hättest dann sozusagen"Vollgeld". Warum es sofort ausgeben? Es gäbe keine Zinsen mehr, da die ZB's wegfallen. Also würde man sein Geld so langsam über die Jahre abschmelzen. Eine Inflation wäre dann nur durch zusätzliche Münzprägungen möglich (wirkt wie Silberzufluss im 16. Jh., das meiste kam nicht aus Amerika, sondern aus deutschen und österreichischen Grben).
Gruß!
>LOMITAS
|
dottore
27.03.2004, 10:22
@ R.Deutsch
|
Re:Vielleicht doch? |
-->>Nun mal ganz ruhig - lieber dottore. Du schreibst:
> Die Vorstellung, dass es"Geld" sozusagen als BESTANDSGRÃ-SSE (einmal ausgewachsen und dann lebt es so vor sich hin - es sei denn, weitere Heran- und dann schließlich"Ausgewachsene") kommen hinzu - ist absoluter Nonsens.
>Es ist wohl ein Unterschied, ob die ZB fiat money verleiht (gegen Sicherheit) oder ob sie für fiat money etwas kauft. Wenn die EZB ein Hochhaus kauft, kommt das Haus auf die Aktivseite und die 3 Mrd. als Verbindlichkeit auf die Passivseite. Ist hier Geld an sich entstanden oder nicht? Mit den 3 Mrd ist keine Fälligkeit verbunden.
Mein Reden. Infla nur möglich, wenn die ZB selbst kauft. Aber was will sie mit 100 Mio Boxershorts? Variante: Die ZB gibt das Geld dem Staat direkt (derzeit im $- und Euro-Raum nicht möglich; sebst in Japan laufen die direct purchases ab und müssen an die BoJ zurück bzw. neue her). Die EZB kann sich ihre Passivseite nicht schnitzen, da sie selbst keine Noten ausgeben kann!
>Wenn die BOJ 500 Mrd. Dollar von der FED kauft, kommen die Dollar auf die Aktivseite und der Kaufpreis als Verbindlichkeit auf die Passivseite. Bei der FED kommen 500 Mrd. als Yen Bestand auf die Aktivseite und 500 als Dollar Verbindlichkeit auf die Passivseite. Da ist nichts fällig und da läuft keine Frist. Die Welt ist um 500 Mrd. reicher - oder?
Dazu Popeye lesen. Danke.
Gruß!
|
dottore
27.03.2004, 10:46
@ Euklid
|
Re: Hallo Euklid |
-->>Glaube ich alles unbesehen.
>Aber es hat hier geheißen daß unterminierte Anleihen geschenktes Geld wären.
>Und da bin ich der gleichen Meinung.
>Natürlich müssen sie mit dem Zins wachsen weil sie sonst ja keiner anbieten würde.
>Trotzdem bleibt der Fakt daß sie nicht terminiert sind und damit quasi keine vorgebene Termin-Fälligkeit hatten.
>Solange der Zins bezahlt wird ist die Kohle nicht eintreibbar.
Der Floater kann am Markt verkauft werden. Ansonsten siehe chiron.
>Der Druck nimmt natürlich dann zu wenn der Zins steigt.
>Dann heißt es entweder Zins oder Tilgung.
>
>Ich wundere mich jetzt nur daß erst diese unterminierten Anleihen angeprangert wurden als geschenktes Geld,und plötzlich gibt es viele davon
>Ich habe inzwischen nicht mehr den Eindruck daß hier ganz koschere Aufklärung betrieben wird um das mal ganz deutlich anzusprechen.
Zurückgewiesen. Was soll denn das?
>Natürlich kann man am besten den totalen Reibach erzielen wenn man zuerst die Deflation total und anschließend die Hysterie Inflation lostritt.
Die Defla kommt automatisch nach der Infla. Also musst Du erst die Infla-Hysterie erzielen (Schnellkauf-Mythos).
>Noch lange nicht ist jede Inflation gleich eine Hyperinflation.
Sie läuft bei Ã-ffnung der ZBs dorthin.
>Am Board herrscht viel zu viel Hysterie.
>Wer sich anstecken läßt zahlt drauf.
Hier soll niemand draufzahlen. Hier soll nur versucht werden, zu enträtseln, wie die Wirtschaft funktioniert. Jeder kann dann machen, was er möchte. Jedenfalls weiß er hoffentlich mehr vom"Inneren" des Systems und seinen Abläufen als vorher.
Caveat investor!
Gruß!
|
dottore
27.03.2004, 11:03
@ Popeye
|
Re: Haushaltsrecht dem Parlament nehmen! |
-->>Kein Problem.
>Das Übel ist die (scheinbar) unbegrenzte Kreditfähikeit des Staates.
Die basiert auf der (scheinbar) unbegrenzten Besteuerungsmöglichkeit des Staates. Wer keine Einnahmen zu erwarten hat, kriegt keinen Kredit (= Vorbezug bzw. Zession der Einnahmen).
>Die Zentralbanken funktionieren alle mehr oder weniger nach einem durchschaubaren Schema.
Ja.
>Die Nummer Japans, die Diogenes in seinem letzten Beitrag skizziert (und die vor etwa zwei Wochen hier schon einmal ausgiebig diskutiert wurde), ist allerdings ein Grenzfall, bei dem ich konstatieren würde, dass der Staat direkt (mit einem kleinen Feigenblatt dazwischen) auf die Zentralbank zieht.
Ja. Was fehlt, ist jetzt die immer kürzere Fristigkeit.
>Ich war schön öfters versucht, das Thema aufzuarbeiten und sehe eigentlich nur folgende Alternativen das System zu"reparieren" - falls das überhaupt noch möglich ist:
>1. Verfassungsmäßiges Verbot der Kreditaufnahme des Staates
>2. Ausgliederung der Finanz- und Steuerhoheit in ein unabhängiges Institut ähnlich der Bundesbank
Besser: Haushaltsrecht ans Volk, weg vom Parlament. Dieser entscheidende Schritt der Macht-Zession wurde bisher nicht vollzogen. Vom Machthalter"König" ging's nur an die Stände bzw. an die Parlamente. Ausgaben und die entsprechend dafür benötigten Steuern jährlich festlegen. Sämtliche öff. Investitionen privatisieren und sie werden über eigene Rechnungen abgewickelt. Übers Quorum wäre zu streiten.
>3. Lombardfähigkeit für öffentliche Anleihen streichen
Entfällt bei 1.
Letztlich müssten wir wieder bei ZBs landen, die als lender of last ressort nur 3-Monatswechsel nehmen plus Goldstandard, bei dem der generell deflationäre Trend, der allen Staats- und Zwangssystemen inhärent ist, durch private GZ-Herstellung konterkariert wird.
Gruß!
|
dottore
27.03.2004, 11:10
@ R.Deutsch
|
Re: Es gibt keine"Währungen" (Wieselwort) |
-->>Dottore schreibt:
>Im Grund macht der Goldkäufer doch heute dasselbe: Er kauft Vorhandenes und spekuliert auf DESSEN Steigerung.
>Da kann man nur fragen - Steigerung in was - in Papiergeld???
Nein in GZ. Wäre Gold GZ würde niemand auf dessen Steigerung gegen GZ spekulieren.
>Ich denke, hier liegt ein wichtiger gedanklicher Knoten.
>Nicht Gold „steigt“ derzeit in allen Währungen, vielmehr fallen alle Währungen gegen Gold.
Es gibt keine"Währungen", es gibt nur nationale bzw. übernationale (Euro) GZ. Oder definier mal eine Einheit"Währung". Danke.
>Alles Papiergeld fällt immer auf seinen inneren Wert (Heizwert) - aber dieser Vorgang wird irrtümlich als Preissteiegerung in Papier wahr genommen. Man kauft also Gold heute nicht weil es steigt, sondern weil es nicht fällt - wie Papier.
Nicht fällt gegen was? Gegen andere Waren? Dann kann es sich nur um in GZ ausgepreiste Waren handeln.
Gruß!
|
dottore
27.03.2004, 11:37
@ André
|
Re: Einverstanden, aber haben wir nicht folgende Sonderheiten... |
-->Hi André,
>Die These von der ausschließlich kreditgetriebenen Inflation (z.B. direkt durch Neuverschuldungen der Wirtschaft, die sich in einer Nachfrage-induzierten Inflation oder indirekt kreditgetriebene Inflation durch staatliche zusätzliche Abgaben induziert, die dann nolens volens durch die Wirtschaftssubjekte bedient werden muß) ist m. E. nicht ALLES. Es fehlt der Bereich, den die früheren Volkswirte"Teuerung" nannten, hier ausschließlich wegen Mißernten oder
>nicht mehr hinreichend zur Verfügung stehenden Rohstoffen (Fischsterben, oder derzeit Rohöl, Hitzewelle 2003 u.a.). Diese zweifelsfrei nicht kreditgetriebene Teuerungswelle (hier gleichwohl inflationär auf die Preise wirkend) wirkt selbstverständlich DEFLATIONÄR auf den Rest der Gesamtwirtschaft, indem sie die verbleibenden Spielräume tendenziell verengt.
Richtig.
>Mit dieser Einschränkung versehen, kann aus meiner Sicht den getroffenen Aussagen (immanente Tendenz zur Deflation) zugestimmt werden.[/b]
> Bemerkung:
>Auch mit dieser Aussage contra Gold und Edelmetalle, die in sich völlig logisch ist, müßte ich einverstanden sein, wenn da nicht eines wäre:
>nämlich ein noch weitgehend verborgenes, aber doch wachsend vorhandenes Mißtrauen der Bürger und Anleger gegenüber dem Staat, da dieser sich in der Vergangenheit nicht nur an seinen Bürgern bereicherte, solange er nur eben konnte und noch nicht stürzte, sondern der Erfahrung, dass JEDES Regierungs- und Zahlungsystem noch immer ein schmerzliches Ende gefunden hat.
Richtig. Die Frage ist nur: Wie läuft es ab?
>Dass es einmal und jetzt noch für längere Zeit anders sein könnte, solange der Staat nicht direkt auf die ZB zieht, also in bislang nicht gekannte Höhen weiter aufschuldet, diese Erfahrung haben wir noch nicht gesammelt und deshalb kaufen viele Anleger, die die schmerzhaften Erfahrungen angeschmierter Generationen verarbeitet haben, festeweg Edelmetalle. Vielleicht zu früh,...... aber in dem Moment, in dem Statten direkt auf die NB ziehen, muß einjeder umschwenken.
Richtig. Nur was, wenn der Staat [b]bevor er auf die ZB zieht auf die Goldeigentümer zieht? Das hatten wir in der Antike (Edelmetallmonopole des Staats in Persien, in Sparta usw.) bis Roosevelt.
Warum nur den Goldbestand der Buba an sich ziehen (1. Schritt) und nicht auch eine Goldbesteuerung (2. Schritt), die Steuer muss nur auf nicht realisierte Vermögenszuwächse zielen. Der Staat hasst es, wenn sich jemand an einer Spekulation gegen sein GZ bereichert.
>Es ist also nur während der Vor-Phase der Delfa ein logisch nicht stimmiges Verhalten der Anleger, wohl m.E. ein psychologisch RICHTIGES Verhalten.
>Und ist nicht Psychologie an der Börse, das Erahnen der großen Grundströmungen, Alles?
Zweifellos. Was aber wird passieren, wenn Gold ganz allein gegen alle GZ steigt und das gewaltig? Dann kann jeder mühelos von den Differenzen leben und ich garantiere: Dann treten die Finanzminister geschlossen auf den Plan.
>Das künftige Verhalten der Edelmetallpreise wird der Richter sein. [/b]
Wenn nur der Stat keine Edelmetalle hätte, was bei Gold nicht zu bestreiten ist. Eie Silber-Hausse solo wäre schon eher was. Aber dann genügt das öffentlich ausgesprochene Wort"Hunt" - und schnell ist die Herrlichkeit verflogen.
Versetze Dich in die Lage des Staates: Wenn alle"Ahnungsvollen" in Richtung Metalle streben, was zum Schluss darauf hinausläuft, Staatstitel hohnlachend zurückzuweisen, weil"jeder Depp" mit Metallen höhere Renditen erzielt, wird er ganz wild um sich schlagen. So blöd sind die Mächtigen ja nicht. Auch sie kennen die Geschichte, nicht nur wir.
Goldpreis = 20.000 Euro /Kilo. Interview:
"Herr Minister, der Goldpreis steigt jetzt immer schneller. Was werden Sie tun?"
"Lassen Sie sich überraschen. Ich sage Ihnen aber schon jetzt: Diese üblen Spekulanten werden ihr blaues Wunder erleben."
Goldpreis 10 Minuten später?
Ganz so schlank wird die Chose nicht ablaufen, wie sich mancher das vorstellt.
Gruß!
|
R.Deutsch
27.03.2004, 12:29
@ dottore
|
Re: Es gibt keine"Währungen" (Wieselwort) |
-->Dottore schreibt:
Nicht fällt gegen was? Gegen andere Waren? Dann kann es sich nur um in GZ ausgepreiste Waren handeln.
Die"Auspreisung" in GZ spielt keine Rolle. Die Menge Brot, die ich für eine Unze Silber bekomme ist entscheidend. Natürlich kann ich das Brot auch in Blumen, Märchenstunden oder sonst was auspreisen, z.B. in 3 Einheiten fiat money, aber das spielt für das Verhältnis Silber zu Brot keine Rolle.
Die Aussage ist, dass die Menge Brot, die ich für eine Unze Silber bekomme, langfristig immer etwa gleich bleibt, während ich für eine Einheit fiat money (Währung) immer weniger Brot bekomme.
Natürlich wird die Menge Brot, die ich für eine Unze Silber bekomme, jetzt erst einmal dramatisch steigen, aber das ist nur eine Korrektur der langen Marktverzerrung:-).
Gruß
RD
|
dottore
27.03.2004, 12:54
@ Diogenes
|
Re: Nein! |
-->Hi Diogenes,
>Du kannst ganz locker Guthaben und Verbindlichkeiten buchen.
Das geht nur, wenn Du längerfristige Titel hast, ideal: zusätzliches Kapital. Deshalb ja die"Kapitalerhöhungswelle", die gerade bei Banken und Versicherungen läuft. Mit einem täglich fälligen Guthaben hast Du immer eine täglich fällige Verbindlichkeit. Dadurch vermehrt sich kein GZ. Das geht nur, wenn Du längere Fälligkeiten in kürzere verwandelst. Kommt dann der Termin der längeren Fälligkeit, musst Du liquide sein.
>>Dazu muss sie immer über den Markt. Sie kann nicht dem Staat die Titel direkt abkaufen.
>Was sollen die Banken machen? Der eigenen Regierung keinen Kredit mehr geben? Da wünsche ich frohes Abschreiben.
Doch es gibt, zumal bei Ländern und Gemeinden Unsummen von Direktkrediten. Über die"öffentlichen Pfandbriefe" (gedeckt durch Steuereinnahmen und nicht durch Grund und Boden) wurde schon ausführlich berichtet. Ã-PB = 599 Mrd., HypoPB = 159 Mrd.
>Oder soll die ZB den Banken den Hahn zudrehen? Dann ist sie selber weg und der Staat dazu.
Die Banken kriegen, was sie wollen (Tender). Die Frage ist, ob das Publikum der Banken es will. Der Staat mag es wollen, aber dafür muss er Titel ausgeben und damit auf künftige Steuereinnahmen ziehen. Das bessert seine Lage keineswegs.
>Der Finanzminister in Japan holt sich seit Jahren die Milliarden, wie es ihm beliebt. Hat sich gerade locker 100 Billionen Jen zwecks Währungsstabilisierung organisiert.
Viel zu wenig, um so etwas wie eine"Inflation" zu starten. Das Ganze ist eine verdeckte Subvention für die japanische Exportindustrie (Dollar rauf). Aber auch das nutzt nichts, wenn in den USA die Konjunktur mangels US-interner"new credits" abschmiert.
>>Nein. Das GZ vermehrt NIEMALS der Staat. Der kann keine Titel bei der ZB einreichen. Erklär' mir bitte mal, was Du meinst. Danke!
>Staat begibt Titel, die via Banken bei der ZB landen. Du kennst die Nummer.
>Der Staat vermehrt die Schulden, die ZB hernach das GZ.
Ja, M1 ist im Jan gg. Vj. um 11,2 % gestiegen. Nur bitte nicht vergessen: M1 muss umso schneller steigen je stärker die Fälligkeiten, kommend von M3, und über M2 steigen. In Japan ist M1 schon um 26 % gestiegen - Preiseffekt = Null (Defla ging unverdrossen weiter).
>>>Wer braucht Bares, wenn er ad infinitum aufschulden kann?
>>Herrje! Aufschulden kannst Du doch nur bereits bestehende [!] Verbindlichkeiten.
>Eben. Aufschulden der Staatsschulden erspart die Rückzahlung.
Zurückgezahlt wird nie mehr. Aber es gibt die blöde Aufschuldungsgrenze, nämlich Zinsen = Steuern. Steuereinnahmen 03 = 415 (00 waren es noch 436, aha!), Zinsen = 66 (VGR) ohne Verschuldung der Hausdhalte untereinander, also schon mal 17 %, die der Staat gleich weiterleiten darf. (Die Gemeinden außen vor).
Nun ist der Staat kein Steuerweiterleitungsverein. Ihn drücken noch 173 Mrd Personalausgaben (42 %). Deshalb ist er mit seinen"Sachinvestitionen" (direkte Nachfrage nach Realem) so flott runter: 1993 = 48, 02 = 38,5 Mrd. Die"laufenden Zuschüsse" (dafür gibt's die bekannten"Gesetze", die ja so schön"reformiert" werden) liegen bei 226 Mrd. (= 63 %). Resultat schon jetzt zu sehen (andere Ausgabenposten gibt's auch noch): Weitere Schulden.
>>Erklär mir bitte mal, wie DADURCH"Bares" (zur"freien Verfügung" kommt - Danke!
>Mach noch ein paar Schulden oben drauf.
Die Schulden sind nicht zur"freien Verfügung". Damit werden gesetzlich festliegende Auszahlungen getätigt, wenn auch als"Investitionen" (115 GG) kaschiert. Aber diese nehmen bekanntlich ab.
Für"Dein Modell" müssten auf die Schnelle mindestens 100 Mrd"new credits" zusätzlich her ("Ankurbelungsprogramm"). Dass diese Programme nicht mehr richtig greifen, siehe Japan (hatte 17 davon).
>>>Aufschulden bis in alle Ewigkeit, dafür wurde Papiergeld erfunden.
>>Nichts lässt sich in alle Ewigkeit aufschulden.
>Stimmt, deswegen geht das Fiat money irgendwann auf Null.
Nicht als GZ, sondern als Forderung in allen möglichen Formen. Wie sollte das auf Null gehen? Je mehr Forderungen wackeln oder gar uneinbringlich werden, desto mehr wird was gesucht? Bares.
>>Wäre es so, hätten den Trick andere Machthalter schon längst vor Dir erfunden.
>Der Trick besteht darin, es lange genug hinzuziehen. Auch der Machthalter lebt nicht ewig. Später dann"Währungsreform" und weiter mit der Choose.
Währungsreform ist Staatsbankrott. Reichsbank März 45 (letzter Ausweis): Aktiv 70,2 Mrd Schatzwechsel und U-Schätze des Reiches. Passiv: Noten und Einlagen der Banken = 73 Mrd. Da war alles klar.
Heute aber liegen in der Buba keine Schatzwechsel und U-Schätze der öff. Körperschaften. Und sie können nach derzeitiger (!) Rechtslage auch nicht reinkommen. DAS genau ist der Unterschied. Willst Du die Rechtslage ändern, musst Du Maaastricht ändern.
Dieses geht nicht unbemerkt. Sobald es ruchbar wird, werden alle zu den Banken rennen und abheben und die Börsen kannst Du sofort schließen.
>Funktioniert doch bestens, oder ist die"Macht" inzwischen ausgestorben?
Ich versuche noch und noch zu erklären, dass es eben heute anders läuft.
Die Vorstellung, es sei wieder mal so"einfach" wie früher (Kausalkette: Staat druckt jede Menge Geld - Preise steigen - also nichts wie rein ins Gold usw.), ist halt falsch.
Ich will hier doch niemandem einen Bären aufbinden oder in Panik machen. Ich habe selbst lange genug gebraucht, um den gesamten Mechanismus zu kapieren. Also warten wir's in Ruhe ab, was geschieht.
Ich melde mich schon, wenn der Mechanismus an einer Stelle durchbrochen wird.
Gruß!
|
André
27.03.2004, 13:24
@ dottore
|
Re: Danke für die Antwort, sehe dass wir theoretisch voll übereinstimmen, |
-->wenngleich jeder aufgrund einer anderen Risikostruktur
bzw. Annahme über die"Marktpsychologie" zu unterschiedlichen
Anlageentscheidungen kommt.
Die von Dir aufgezeigten Gefahren für eine Edelmetallanlage sind
gewiß nur beispielhaft, mir sind - wiewohl ich noch immer dafür votiere -
noch viel mehr Risikopotentiale eingefallen!
Auf der anderen Seite handeln aber alle Staaten bislang nicht ganz zeitsynkron und ob sie alles abgreifen wollen/sollen/werden ist auch ungewiß.
Wichtiger war mir jedoch die Bemerkung zu 1., da exogene Faktoren (zur Neige gehende Rohstoffe oder Klimafaktoren) zumeist NICHT in die Defla-Infla-Ãœber-legungen einbezogen werden, weil sie halt nicht oder kaum kalkulierbar sind. Andererseits waren gerade sie historisch gesehen wiederholt schicksalsbestimmend.
Wünsche einen schönen Sonntag
aus dem strahlend sonnigen Frankfurt!
André
|
dottore
27.03.2004, 14:34
@ R.Deutsch
|
Re: Es gibt keine"Währungen" (Wieselwort) |
-->Hi,
Es ging zwar um"Währungen" - aber sei's drum.
>Die Aussage ist, dass die Menge Brot, die ich für eine Unze Silber bekomme, langfristig immer etwa gleich bleibt,
Diese Aussage ist falsch. (Folgende Zahlen gerundet).
1. Beispiel Babylonien (Faber, 1978): 1750-40 BC = 100. Dann:
Löhne (in Silber): 1850/00 = 50. Hi 1700 = 280. Dann 1650 = 210.
Preise (Warenkorb: Sklaven, Ã-l, Gerste, Ochsen, Vieh, Land, Mieten): 1850/00 = 250, ATH 1700 mit 350. 1650/00 = 130.
Wir sehen in Silber gemessen Inflation und Deflation.
2. Beispiel Athen (Segre/Novellis 1922/34). Preise in Drachmen (notabene keine Münzverschlechterung, der Silbergehalt und Feinheit waren gleich, siehe Svoronos):
Olivenöl (metreta = ca. 35 l): 380 = 4, 355 = 12, 300 = 18, 250 bis 150 = ca. 5.
Gerste (Scheffel): 500 = 2, 400 = 20, 330 = 110, 250/150 = 22.
Wir sehen in Silber gemessen Inflation und Deflation.
3. Beispiel England (Abel, Agrarkrisen) in grain (0,045 g) je 10 Kilo:
1380 Weizen England = 50, 1520 = 15.
Dito Roggen Frankfurt: 40 zu 15. Vorangegangen war von 1200 bis 1350 ein Preisanstieg, England z.B. von Index 60 auf 140 (1330/47) = 100.
Wir sehen Inflation und Deflation in Silber.
4. Beispiel Spanien (ex Hamilton), Preisindex in Silber 1571/80 = 100.
Commodity prices 1500 = 25, durchgehender Anstieg bis 1650 auf 200.
Der Silberimport begann ab 1520 in nennenswertem Umfang. 1540 = 5 Mio Pesos, ATH = 1595 = 35 Mio. Dann rascher Abfall bis 1650 auf ca. 4 Mio Pesos.
Mit zusätzlichen Pesos (immer gleiches Silber) konnte man ca. 85 Prozent weniger kaufen. Enorm, nicht?
5. Beispiel Weizenpreise Straßburg 1401 - 1901 (eine der längsten Zeitreihen, die ich kenne) Preise pro Hektoliter Weizen in Mark (zu konstantem Silbergewicht):
1401 = 3, 1901 = 13. Dazwischen ein Hi Mitte 1630er bei 13, danach wieder runter auf 6 bzw. 7 (1650 u. 1750), und 1860er bei 18.
Wo bleibt Dein in Silber gemessener"langfristig" immer"gleicher Brotpreis" (mal von den Löhnen zur Brotherstellung abgesehen)?
>während ich für eine Einheit fiat money (Währung) immer weniger Brot bekomme.
Zu den Brotpreisen ab 1850 in Silber komme ich später, hab den Hoffmann gerade nicht zur Hand. Außerdem passt der Brotpreis schon deshalb schlecht, weil er über lange Zeit staatlich reglementiert wurde.
>Natürlich wird die Menge Brot, die ich für eine Unze Silber bekomme, jetzt erst einmal dramatisch steigen, aber das ist nur eine Korrektur der langen Marktverzerrung:-).
Wenn ich das hier richtig gelesen habe, EUKLID und andere, ist der Preis für Brot bzw. Brötchen in den letzten Jahren erheblich stärker gestiegen als der für Silber (beides in Euro).
Wünsche frohes Mümmeln + Gruß!
|
chiron
27.03.2004, 17:43
@ dottore
|
Kleiner Einschub, Dottore |
-->
>Die Fälligkeiten sind die Zinsen. Da nur der Stat solche Floater ausgeben kann, läuft es in Höhe der Zinsen auf zusätzliche Steuern (oder weitere Verschudlung) hinaus.
Hallo Dottore
Ewige Anleihen (perpetuals) gibt es auch von Unternehmen, gerade geläufig ist mir nur noch eine Genelec-Anleihe, aber mehrere Unternehmen hatten (haben) solche ausstehend, auch mit fixem Zinssatz, jeweils kündbar auf bei Emission vorbestimmte Termine.
Gruss chiron
|
R.Deutsch
27.03.2004, 18:58
@ dottore
|
Re: Hübsche Fleisarbeit |
-->Mit Deiner kleinen Fleisarbeit hast Du den Beweis erbracht, dass Preise schwanken (Inflation und Deflation in Silber). Gratuliere - aber das ist die Aufgabe von Preisen:-).
Kriege, Misernten, Preismanipulationen etc. lassen den Brotpreis in Silber schwanken, aber man kann mit einer Unze Silber heute genauso Brot kaufen, wie im alten Ägypten. Mit einem Schuldschein (fiat money) aus dem alten Ägypten funktioniert das nicht mehr.
Ich nehme mal an, dass Du für Dollar in 10 Jahren nichts mehr kaufen kannst (und wohl auch nicht für Euro und Yen), aber für Silber schon:-)
Gruß
RD
|
LenzHannover
28.03.2004, 01:49
@ dottore
|
Die Scheidemünzen täten zumindest ein Rohstoff-Inflation produzieren:-( (o.Text) |
-->
|