Popeye
27.03.2004, 13:54 |
Deficts don’t matter - so kann man die Welt auch sehen… Thread gesperrt |
-->...wenn Auslands bzw. Staatsschulden nicht zurückgezahlt werden müssen
Zwei provokative Ausichten:
Debtor Nation, Without the Rhetoric
Dollar's Weaknes in Perspective
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Diogenes
27.03.2004, 14:11
@ Popeye
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Re: Deficts don’t matter - so kann man die Welt auch sehen… |
-->"When foreigners hold Treasury securities, the U.S. government is said to have foreign creditors, and the U.S. is said to be a debtor nation. While this is true by definition, a look past the rhetoric at what the U.S. government actually owes the holder of Treasury securities is revealing. The government promises that, at maturity, the foreigner's security account at the Fed will be debited, and his bank's reserve account at the Fed will be credited for the balance due. In other words, the U.S. government's promise is only that, at maturity of the Treasury security, a non-interest bearing reserve balance will be substituted for an interest bearing Treasury security. This transaction is not a potential source of financial stress for the government."
Sach ich doch die ganze Zeit. Schulden sind für die Regierung kein Problem, denn am Ende ist der Sparer der Gelackmeierte.
Isses nicht nett, das Papiergeld?
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Popeye
27.03.2004, 14:33
@ Diogenes
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Re: Deficts don’t matter - so kann man die Welt auch sehen… |
-->>Isses nicht nett, das Papiergeld?
Hallo, @Diogenes:
Richtig!
Alle möglichen Probleme (sehen wir mal von den Zinsen bei Treasuries ab) liegen aber in diesem Zitat begraben - und darum geht's ja eigentlich: How to exchange paper into somthin real
"Holders of deposits or Treasury securities can't demand the surrender of our national parks, or any other U.S. asset."
Grüße
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Popeye
27.03.2004, 14:58
@ Popeye
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Re: Deficts don’t matter - so kann man die Welt auch sehen… |
-->>>Isses nicht nett, das Papiergeld?
>Hallo, @Diogenes:
>Richtig!
>Alle möglichen Probleme (sehen wir mal von den Zinsen bei Treasuries ab) liegen aber in diesem Zitat begraben - und darum geht's ja eigentlich: How to exchange paper into somthin real
>"Holders of deposits or Treasury securities can't demand the surrender of our national parks, or any other U.S. asset."
>Grüße
Noch einen Nachtrag (aus einem Forum) von dem gleichen Autor (Warren Mosler, der zu der Gruppe um Randall Wray gehört). Nur damit klar wird wie unverfroren diese Clique das chartalistische Konzept"zu Ende denkt":
Erst kommt die Fragestellung eines Forum-Teilnehmers(Bart Mauldin), dann unten der Link zu Moslers Antwort:
Link
Gruß
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dottore
27.03.2004, 15:18
@ Diogenes
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Re: Kein Stress? Von wegen! |
-->>"When foreigners hold Treasury securities, the U.S. government is said to have foreign creditors, and the U.S. is said to be a debtor nation. While this is true by definition, a look past the rhetoric at what the U.S. government actually owes the holder of Treasury securities is revealing. The government promises that, at maturity, the foreigner's security account at the Fed will be debited, and his bank's reserve account at the Fed will be credited for the balance due.
So schlank geht's leider nicht. Der Halter des Titels reicht diesen bei der Bank zum Inkasso ein. Die Bank hält den Titel aktiv und hat gegenüber dem Halter eine Verbindlichkeit passiv, mit der dieser zur Fälligkeit machen kann, was er will.
Damit die Bank an die Fälligkeit kommt, muss sie den Titel an eine (nicht"die") Fed weiterreichen (agiert als governments agent). Sie hat jetzt die Verbindlichkeit gegenüber der Bank und aktiv den Titel.
US Gov muss jetzt zahlen, um die Kette zu schließen. Dazu muss es einen weiteren Titel platzieren. Die Titel werden verauktioniert und müssen vom Markt aufgenommen werden. Um seine Liqui-Position zu halten, muss der Markt den Titel wiederum einer Fed andienen (zu deren Konditionen). Da dies gemeinhin eine Gutschrift dann gegenüber einer Bank ist kann diese (oder eine andere, Ausgleich erfolgt am GM) dann dem Titeleinreicher die tägliche Fälligkeit offerieren, womit der dann machen kann, was er will.
Nur eines kann er nicht: Mit der noch nicht auf seinem Konto erschienenen Fälligkeit den nächsten Titel kaufen, der ihm diese Fälligkeit überhaupt erst verschafft!
Dieser Punkt wird immer übersehen, weil sich alle vorstellen, alles, was an Guthaben oder Verbindlichkeiten gebucht wird, hat exakt die gleiche Fälligkeit. Der Stat kann also nicht mit einer neuen Verbindlichkeit zeitgleich seine (!) alte ablösen.
>In other words, the U.S. government's promise is only that, at maturity of the Treasury security, a non-interest bearing reserve balance will be substituted for an interest bearing Treasury security.
So weit so gut. Aber um eine tägliche Fälligkeit als Staat zu erhalten, musst Du, da Du nicht direkt auf die Fed ziehen kannst, eine spätere Fälligkeit erst untergebracht haben. Der non-interest-bearing balance muss also schon bevor sie überhaupt entstehen kann, eine weitere interest bearing security vorausgehen.
>This transaction is not a potential source of financial stress for the government."
Der Stress liegt in der Platzierung einer weiteren interest bearing security, während die alte noch läuft. Das läuft zwar in einem ganz engen Zeitfenster ab, es ist aber wichtig zu sehen, dass niemand mit dem Bar-Erlös aus einem Titel den Titel kaufen kann, der den Bar-Erlös überhaupt erst möglich macht.
Immer schön eins nach dem anderen.
>Sach ich doch die ganze Zeit. Schulden sind für die Regierung kein Problem,
Noch nicht für alle.
>denn am Ende ist der Sparer der Gelackmeierte.
Wer Staatstitel kauft, erhält vom Staat künftige Steuereinnahmen abgetreten. Er ist quasi"Unter-Steuereinnehmer". Solange der Staat noch Steuern erzwingen kann, läuft das Spiel und für den Sparer ist es das risikoloseste, weil jemand der mit der Waffe Geld eintreiben kann (Steuern) besser da steht als jemand, der auf Freiwilligkeit angewiesen ist (Markt). Deshalb hat sich der Staatstitelmarkt auch so schön aufgebläht. Man muss sich um kein Inkasso kümmern.
Zum Schluss werden alle möglichst beim Staat anlegen ("sicherster Schuldner"), nehmen wir eine LV, die nur in Bundestiteln oder öffentlichen Pfandbriefen anlegt. Wird die LV dann nach 30 Jahren fällig, wird der Staat mitteilen: Sorry, aber genau das Geld fehlt mir, damit Du auch Deine LV ausgezahlt bekommen kannst. Also gib mir schnell die 100.000, damit ich sie Dir zurückgeben kann.
>Isses nicht nett, das Papiergeld?
Hat mit Papiergeld nichts zu tun. Der Staat würde es wahnsinnig gern drucken, kann aber leider nicht. Schaumermal, wie er aus der Nummer rauskommt.
Gruß!
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Diogenes
28.03.2004, 14:19
@ dottore
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Re: Kein Stress? Von wegen! |
-->Hi dottore,
Ich verstehe deine Argumentation ja. Tatsache ist aber, daß bisher vom Staat netto noch kein Cent zurückbezahlt wurde. Die"Rückzahlung" der alten Anleihen wurde einfach durch die zeitgerechte Ausgabe von neuen erledigt. Wie sind wir denn vom"Startgeld" nach WW2 zu den jetzigen Schuldenbergen gekommen?
Das kann ewig so weiter gehen, alles was es braucht ist ein ewiger Schuldenmacher (Staat), willige Gläubiger (Banken) und jemanden, der bei Bedarf aus lang kurz machen kann (ZB).
Defla ist wie warten auf Godot: Sie kommt und kommt nicht. Und falls doch wieder Erwarten erscheinen sollte, ist der Film zu sofort Ende.
Gruß
Diogenes
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