Popeye
29.03.2004, 08:26 |
Nochmals zu Mosler: ‚Fiat money is a tax credit…’ und… Thread gesperrt |
-->
der Frage wie endet ein fiat money System.
Damit unmittelbar zusammen hängt die Frage was ist wahrscheinlicher - endet es durch Inflation (Aufblähung der tax credits) oder Deflation (Schrumpfung der tax credits) - was ist nach Gesetzeslage technisch möglich, was ist politisch wahrscheinlich?
Für jeden Kommentar dankbar
Popeye
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LOMITAS
29.03.2004, 08:57
@ Popeye
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Re: Nochmals zu Mosler: ‚Fiat money is a tax credit…’ und… |
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Hallo,
ich versuchs mal von der anderen Seite. Nicht die Bonität sondern die Besicherung der Schulden.
Nachdem Absurdistan alles verkauft was nicht niet- und nagelfest ist und zeitgleich immer mehr aufgeschuldet wird, stellt sich die Frage der Werthaltigkeit und vor allem die Höhe der entgegengesetzten Sicherheiten.
Rein Bankentechnisch wäre somit die BRD weit überschuldet. Die Steuereinnahmen sind bereits abgetreten. Grund und Boden sind nicht vermehrbar.
Es bleibt die klassische Überschuldung, ergo Staatsbankrott
LOMITAS
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dottore
29.03.2004, 09:19
@ Popeye
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Re: Mich musst Du nicht fragen - fiat money = pereat money |
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>der Frage wie endet ein fiat money System.
>Damit unmittelbar zusammen hängt die Frage was ist wahrscheinlicher - endet es durch Inflation (Aufblähung der tax credits) oder Deflation (Schrumpfung der tax credits) - was ist nach Gesetzeslage technisch möglich, was ist politisch wahrscheinlich?
Deflationäre Implosion, weil keine tax credits (Zession künftiger Abgaben) mehr möglich sind. Je näher Zinsen = Steuern, desto schneller geht's. Wir nähern uns der 20-%-Marke. Mit sonstigen, kaum streichbaren Ausgaben (Pensionen, staatliche Personalausgaben, Rentenzuschüsse usw.) eingerechnet = ca. 60 Prozent. Es wird also in den öffentlichen Kassen immer enger. Das ist nicht ohne, denn der Staat ist bekanntlich der größte Nachfrage überhaupt (egal nach was). Ausgaben (Umsatz, Ausgaben, Nachfrage) insgesamt: > 600 Mrd Euro / Jahr. Plus Rentenzahlungen ca. 250. Noch steigen sie... (na ja, bei den Renten wird ja schon genullrundet bzw. gekappt).
Das Grundproblem hier im Forum: Viele verwechseln tax credits und entsprechendes fiat money mit dem guten alten Staatspapiergeld (Druckmaschine). Fiat heißt aber:"Es werde". Was übersehen wird: Es muss auch wieder verschwinden, da eingebaute Fälligkeit, ergo"fiat money = pereat money" (entsteht und geht wieder unter).
Zwischen fiat und pereat lässt sich zwar stretchen (läuft noch ganz gut), aber irgendwann reißen die Fälligkeiten alles ein. No way out!
Was André und andere völlig richtig sehen: Die Leute haben längst gemerkt, dass es"insgesamt" schief geht und gehen in Anlagen wie Gold. Wie es bei der nächsten großen weltweiten Krise ausschaut und was dann die Rohstoffpreise usw. machen, steht auf einem anderen Blatt. Je knapper"das Geld" wird (und es ist im"Gefühl" der Leute schon wahnsinnig knapp), desto kritischer wird's.
Aber jeder kann es halten wie er möchte.
Gruß!
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R.Deutsch
29.03.2004, 09:43
@ Popeye
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
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Hi,
Fiat money ist Falschgeld - legales Falschgeld. Der Falschgelderzeuger wird so lange immer mehr Falschgeld erzeugen, bis die Leute merken, dass es Falschgeld ist und dann wird das Geld schlagartig wertlos.
Bezogen auf die Preisentwicklung heißt das Hyperinflation mit anschließender Währungsreform, wie 1923.
Die geldtheoretische Frage ist doch, kann der Staat zusammen mit der ZB heute technisch so viel Geld erzeugen wie er will oder nicht und diese Frage ist nach meiner (und Mosslers) Auffassung eindeutig mit Ja zu beantworten.
Die formalen Hürden, die dottore sieht, sind nicht ernst zu nehmen. Selbst mir fallen jede Menge Wege ein, diese Hürden zu umgehen. Man hat nicht viele Jahrzehnte daran gearbeitet, die Gelderzeugung von allen Fesseln zu befreien (Geld aus dem Nichts, Aufhebung der Golddeckung) um dann keinen Gebrauch davon zu machen.
Gruß
RD
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Euklid
29.03.2004, 09:53
@ R.Deutsch
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
-->Richtig.
Die Loslösung vom Gold in den 70ern wurde übertüncht durch die anschließenden Pflaster von den unabhängigen Notenbanken.
Es gibt keine unabhängigen Notenbanken und der Mann ohne Rückgrat (Greenspan) hat der Politnovize Bush in wunderbarster Weise einen vorauseilenden Gehorsam erwiesen.
Die zwischendurch erfolgten Warnungen von Greenspan wegen der ausufernden Staatsverschuldung waren doch nur Possenspiele.
Wer hat denn Bush daran gehindert daß er 500 Mrd Dollar neue Staatsschulden kreiert hat?
Wo war denn da die unabhängige Notenbank?
Da haut ein großer Staatsmann in einem Jahr 1 Billion DM auf den Tisch und dann redet man hier von Unabhängigkeit.
Ich kann darüber nur noch den Kopf schütteln.
Gruß EUKLID
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Popeye
29.03.2004, 10:46
@ R.Deutsch
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
-->Hallo, @R.D.,
auch aus meiner Sicht ist das die entscheidende 'politische' Fragestellung:
"Die formalen Hürden, die dottore sieht, sind nicht ernst zu nehmen. Selbst mir fallen jede Menge Wege ein, diese Hürden zu umgehen. Man hat nicht viele Jahrzehnte daran gearbeitet, die Gelderzeugung von allen Fesseln zu befreien (Geld aus dem Nichts, Aufhebung der Golddeckung) um dann keinen Gebrauch davon zu machen."
Die Argumente von @Lomitas und @Euklid gehen in Richtung Überschuldung, die wie @dottore einleuchtend schreibt (für den Staat) erst technisch gegeben ist wenn laufende Zinsen > Steuereinnahmen. Soweit sind wir noch nicht.
@dottore argumentiert also 'im System' - derzeit zu Recht, mit dem Grenzfall Japan.
Zwei Befürchtungen habe ich:
1. Die Grenze Zinsen > Steuereinnahmen ist zwar eine nachvollziehbare technische Grenze, die poltisch relevante Default-Grenze dürfte jedoch schneller erreicht sein. Vielleicht bei etwa bei Zinsen plus ca. 50-70 (heutiges Niveau) Prozent der Personal- und Sozialausgaben des Haushalts.
Dann ergibt sich die Frage ob der Staat systemkonform implodiert (@dottores Lösung) oder, ob der Staat die Regeln sprengt.
2. Sind wir alle ganz sicher, dass wir merken, wenn der Staat die Regeln sprengt? Ich möchte dazu nur mal das Thema eigenes Steuerrecht der EU in den Ring werfen.
Auch möchte ich nochmals auf die Konstruktion in Japan hinweisen, die zwar de lege in Ordnung scheint, tatsächlich aber (in meinem Verständnis) das System bereits sprengt.
Grüße
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CRASH_GURU
29.03.2004, 10:55
@ Popeye
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Re: Nochmals zu Mosler: ‚Fiat money is a tax credit…’ und… |
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>der Frage wie endet ein fiat money System.
>Damit unmittelbar zusammen hängt die Frage was ist wahrscheinlicher - endet es durch Inflation (Aufblähung der tax credits) oder Deflation (Schrumpfung der tax credits) - was ist nach Gesetzeslage technisch möglich, was ist politisch wahrscheinlich?
>Für jeden Kommentar dankbar
>Popeye
Guten Morgen!
Deine erste Frage ist mE müssig, denn Gesetze können jeden Tag geändert werden.
Andererseits will die Vorstellung dass demokratisch gewählte - also durch das Volk an den Futtertrog gestellte Menschen - sich selbst von diesem ohne Grund vorzeitig entfernen (Schrumpfung der Tax credit=Balanced Budget heisst ja in der BRDDR für die Masse Schrumpfung von Leistungen/Einkommen und damit Abwahl) nur sehr schwer in meinen Kopf. Ergo...
Wenn RL Wray recht hat mit seiner Betrachtung stellt sich ja auch die Frage Defla gar nicht, das Endspiel heisst dann zwingend Hyper Inflation und dann Währungsreform oder auch hohe Inflation und dann Währungsreform. Warum sollte man so dumm sein und nicht auf die Computertasten drücken die den Banken die benötigte Liquidität verschaftt im Krisenfall??
Wie wäre es mit dieem Szenario:
Aktienmarkt fällt, FED sorgt für Liqui, Zinsen steigen, USD steigt aber Budget Defizit auch, gleichzeitig treten Chinesen etwas auf die Bremse, erst wenig, dann etwas stärker, Asien Boom kühlt ab, Rohstoff Preise fallen, Zinsen fallen wieder/bleiben niedrig, USA schwächelt/stagniert, dann kommt China wieder mit Macht, Ã-l und alle Rohstoffe steigen, Zinsen steigen - US Wirtschaft kühlt stark ab, FED dreht durch, WTO zerbröselt, Gold steigt auf 6000 USD, USA führen goldgedeckten USD ein...und das Empirespiel geht erst mal weiter?
Schönen Tag!
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dottore
29.03.2004, 11:04
@ R.Deutsch
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
-->>Hi,
>Fiat money ist Falschgeld - legales Falschgeld. Der Falschgelderzeuger wird so lange immer mehr Falschgeld erzeugen, bis die Leute merken, dass es Falschgeld ist und dann wird das Geld schlagartig wertlos.
Wie denn? Per Gesetz? Du übersiehst, dass die Leute (plus Staat) immer mehr Schulden (Fälligkeiten) lautend auf Dein"Falschgeld" haben und die drängen zum Termin.
Woraus"Geld" (tax money) besteht, ist völlig wurscht. Und eine Banknote (Goldmünze), die ihren"Materialwert" gleich mit sich trägt, schaut zwar hübsch aus, ist aber kein legal tender und muss erst in solches (GZ - fiat money -"legales Falschgeld") verwandelt werden, bevor Du damit Deine Schulden (vor allem Steuerschulden, direkte und indirekte) tilgen kannst.
>Bezogen auf die Preisentwicklung heißt das Hyperinflation mit anschließender Währungsreform, wie 1923.
Dann lass doch endlich Schatzwechsel und U-Schätze des Staates in die ZBs. Ich sehe nicht einen einzigen.
>Die geldtheoretische Frage ist doch, kann der Staat zusammen mit der ZB heute technisch so viel Geld erzeugen wie er will oder nicht und diese Frage ist nach meiner (und Mosslers) Auffassung eindeutig mit Ja zu beantworten.
"Erzeugen" kannst Du nur mit staatseigener Druckerpresse. So wie's heute läuft, musst Du Dir als Staat nur mit der Emission von Längerläufern, die am Markt platziert werden müssen und danach (nicht zum Kauf neuer Emissionen!) dort in GZ verwandelt werden können, Geld beschaffen. Die Nummer, U-Schätze zur ZB schicken und dann kommen von dort als Remisse die Lkws läuft halt nicht. Der Markt für neue Emissionen des Staates wird sich genau so entwickeln: Der Markt wird immer widerwilliger die neuen Emissionen aufnehmen = deren Kurs fällt, die Renditen steigen, die Zinsen steigen (für alle), die Wirtschaft würgt das und wir schmieren ab in die Krise. Konkret: Die Zinskurve wird immer steiler (1. Phase). In der Krise müssen dann die immensen alten Schulden bedient werden, was zu Rundum-Preisschlachten führt und zu immer größerer"Geldknappheit" (2. Phase). Danach können wir uns über die nächste Phase unterhalten.
>Die formalen Hürden, die dottore sieht, sind nicht ernst zu nehmen. Selbst mir fallen jede Menge Wege ein, diese Hürden zu umgehen.
Dann nenn doch mal ein paar. Ich will ja nicht Recht behalten, sondern herzlich gerne mit profitieren.
>Man hat nicht viele Jahrzehnte daran gearbeitet, die Gelderzeugung von allen Fesseln zu befreien (Geld aus dem Nichts, Aufhebung der Golddeckung) um dann keinen Gebrauch davon zu machen.
Schulden aus dem Nichts (speziell Steuerschulden) und woraus GZ physisch besteht ist wurscht. Der Goldstandard hatte den Vorteil, dass Gold-GZ privat vermehrt werden konnte.
Gruß!
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Theo Stuss
29.03.2004, 11:11
@ R.Deutsch
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Re: Der Staat kann nur so viel GZ erzeugen, wie er an Steuern abtreten kann |
-->Hallo Reinhard,
Bei Nullzins (auf Staatsanleihen) könnte der Staat theoretisch unendlich viel GZ erzeugen (wenn er direkt ziehen kann), für das aber nicht mehr gewirtschaftet wird, weil durch den Verlust des Zinses, sich notwendigerweise ein Wegfall der Steuerabtretung ergibt und somit auch ein Wegfall des Zwanges, sofern er aus dem GZ direkt erwächst. Soll mit so einem Kriegsgeld weiterhin gewirtschaftet werde, muß der Staat direkt eingreifen. Im Krieg ist es halt die typische Zwangskriegswirtschaft, Kanonen statt Butter, in Japan nennt sich das Konjunkturpolitik.
Bei Zins größer Null kann es nicht mehr GZ geben, als Steuern abgetreten werden können und die Macht kann sich somit nicht mehr finanzieren.
Da alles GZ ein Steuer-Future ist, ein Terminkontrakt auf zukünftig zu erhebende Steuern, ist fiat money erst dann Falschgeld, wenn dieser Terminkontrakt sich als ungedeckte Short-Position erweisen sollte. Das ist nicht mehr lang hin, gilt aber noch nicht für Kurzläufer.
Deswegen verschiebt sich das Spektrum der Laufzeiten von Bundesanleihen ja auch nach unten, derzeit von durchschnittlich 6 auf 5 Jahre. Der Anteil des GZ, der aber derzeit durch Langläufer gedeckt ist, ist bereits Falschgeld. Nur hat sich die Einsicht, daß alle Langläufer mindstens im Hinblick auf ihre eingstufte Bonität diesbezüglich fragwürdig sind, noch nicht am Markt durchgesetzt.
Gruß,
Theo
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dottore
29.03.2004, 11:15
@ Euklid
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
-->>Richtig.
>Die Loslösung vom Gold in den 70ern wurde übertüncht durch die anschließenden Pflaster von den unabhängigen Notenbanken.
Ja, das eine führte zum anderen. Früher gab's ja noch Kassenkredite an den Staat. Jetzt muss sogar das Geld der Währungsreform zurück.
>Es gibt keine unabhängigen Notenbanken und der Mann ohne Rückgrat (Greenspan) hat der Politnovize Bush in wunderbarster Weise einen vorauseilenden Gehorsam erwiesen.
Das ist doch völlig wurscht. Entscheidend bleibt: Die ZBs können kein fiat money direkt zur Staatskasse karren. Sie haben nur einen Geschäftspartner: Die Geschäftbanken.
>Die zwischendurch erfolgten Warnungen von Greenspan wegen der ausufernden Staatsverschuldung waren doch nur Possenspiele.
>Wer hat denn Bush daran gehindert daß er 500 Mrd Dollar neue Staatsschulden kreiert hat?
>Wo war denn da die unabhängige Notenbank?
Die Schulden macht er ja nicht bei den Feds, sondern am Markt. So lange der mitspielt - paletti.
>Da haut ein großer Staatsmann in einem Jahr 1 Billion DM auf den Tisch und dann redet man hier von Unabhängigkeit.
Die 1 Bio hat Fälligkeit und muss zurück. Und dann? Du kannst das verantwortungslose Spiel sehr lange treiben, aber an einer Cash-Krise der öff. Hände führt kein Weg vorbei. Danach erst wird's spannend. Vor allem die dann beginnende"Generalreform-Debatte".
Gruß!
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chiron
29.03.2004, 11:27
@ dottore
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Frage an dottore |
-->Hallo Dottore
Wenn keine neuen Schuldner dazukommen, muss der Rückwärtsgang eingelegt werden und die Termine rücken für viele Schuldner bedrohlich näher. Da die Rechnungen nur mit GZ bezahlt werden können, gehst du davon aus, dass es über das Gold obsiegen wird, zumindest so habe ich es verstanden.
Nun zu meiner Frage: GZ ist nicht überall knapp, die Bill Gates dieser Welt dürften noch ein paar Kröten auf der hohen Kante haben. Sind wir beim Finale angelangt, beginnt der Kampf der Staatsmacht gegen die Finanzmacht, was auch nix neues ist. Da Gold heute sehr billig ist, können ein paar wenige die gesamten Bestände aufkaufen. Werden aber die Bestände von Personen aufgekauft, welche mehr GZ denn Fälligkeiten haben, kann der Preis des Goldes über das GZ obsiegen, auch wenn es wie du schreibst einen tieferen Stellenwert hat, solange die Staatsmacht am Ruder ist.
Ich gehe davon aus, dass der Goldpreis nicht von der Deflation unter die Räder kommt, da Gold von Personen gekauft wird, die nur geringe Fälligkeiten haben.
Was meinst du dazu?
Fragende Grüsse
chiron
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fridolin
29.03.2004, 11:38
@ dottore
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2. Frage... |
-->"Erzeugen" kannst Du nur mit staatseigener Druckerpresse. So wie's heute läuft, musst Du Dir als Staat nur mit der Emission von Längerläufern, die am Markt platziert werden müssen und danach (nicht zum Kauf neuer Emissionen!) dort in GZ verwandelt werden können, Geld beschaffen. Die Nummer, U-Schätze zur ZB schicken und dann kommen von dort als Remisse die Lkws läuft halt nicht. Der Markt für neue Emissionen des Staates wird sich genau so entwickeln: Der Markt wird immer widerwilliger die neuen Emissionen aufnehmen = deren Kurs fällt, die Renditen steigen, die Zinsen steigen (für alle), die Wirtschaft würgt das und wir schmieren ab in die Krise. Konkret: Die Zinskurve wird immer steiler (1. Phase). In der Krise müssen dann die immensen alten Schulden bedient werden, was zu Rundum-Preisschlachten führt und zu immer größerer"Geldknappheit" (2. Phase). Danach können wir uns über die nächste Phase unterhalten.
<font color=#0000FF>Hallo,
ich weiß nicht, die Sache mit dem"muß über den Markt laufen" sagt sich so leicht und unterstellt, daß es ein von Staat und Notenbank völlig unabhängigen Markt gibt. Also etwa die privaten Geschäftsbanken und Fondsgesellschaften, die kaufmännisch kalkulieren und eine marktgerechte Verzinsung aufzunehmender Anleihen verlangen.
Nun gibt es aber auch recht große Bankgesellschaften in staatlichem Besitz oder unter erheblichem staatlichen Einfluß. Könnte hier nicht ein Proforma-Kettengeschäft laufen, etwa nach dem Schema: Finanzminister legt heute Anleihe auf - staatlich beeinflußte Bank ("Markt") kauft diese morgen an - Notenbank nimmt diese übermorgen von der privaten Bank an? Wäre dies im Endeffekt nicht identisch mit der direkten Beschaffung von Liquidität des Staates von der Notenbank nach altem Muster?
Gruß
</font>
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R.Deutsch
29.03.2004, 11:50
@ dottore
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Re: Nationalgeld contra Weltgeld |
-->Auf meinen Satz:
„Fiat money ist Falschgeld - legales Falschgeld. Der Falschgelderzeuger wird so lange immer mehr Falschgeld erzeugen, bis die Leute merken, dass es Falschgeld ist und dann wird das Geld schlagartig wertlos.“ Stellt dottore die Frage:
Wie denn? Per Gesetz? Du übersiehst, dass die Leute (plus Staat) immer mehr Schulden (Fälligkeiten) lautend auf Dein"Falschgeld" haben und die drängen zum Termin.
Na z.B. indem Japan und China keine Dollar mehr nehmen. Deren Dollarguthaben drängen nicht zum Termin und Steuerschulden haben sie in USA auch nicht.
Du solltest mal versuchen, den Nationalstaat als einzige Geldinstanz gedanklich zu verlassen:-)
Gruß
R
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Popeye
29.03.2004, 12:27
@ fridolin
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Re: 2. Frage...die Nummer läuft schon - aber noch systemkonform |
-->Hallo, @fridolin,
die Nummer läuft schon beinahe - wenn auch nicht mit Anleihen, sondern mit dem Tafelsilber und diversen Kursgarantien - siehe KfW.
Gruß
>"Erzeugen" kannst Du nur mit staatseigener Druckerpresse. So wie's heute läuft, musst Du Dir als Staat nur mit der Emission von Längerläufern, die am Markt platziert werden müssen und danach (nicht zum Kauf neuer Emissionen!) dort in GZ verwandelt werden können, Geld beschaffen. Die Nummer, U-Schätze zur ZB schicken und dann kommen von dort als Remisse die Lkws läuft halt nicht. Der Markt für neue Emissionen des Staates wird sich genau so entwickeln: Der Markt wird immer widerwilliger die neuen Emissionen aufnehmen = deren Kurs fällt, die Renditen steigen, die Zinsen steigen (für alle), die Wirtschaft würgt das und wir schmieren ab in die Krise. Konkret: Die Zinskurve wird immer steiler (1. Phase). In der Krise müssen dann die immensen alten Schulden bedient werden, was zu Rundum-Preisschlachten führt und zu immer größerer"Geldknappheit" (2. Phase). Danach können wir uns über die nächste Phase unterhalten.
><font color=#0000FF>Hallo,
>ich weiß nicht, die Sache mit dem"muß über den Markt laufen" sagt sich so leicht und unterstellt, daß es ein von Staat und Notenbank völlig unabhängigen Markt gibt. Also etwa die privaten Geschäftsbanken und Fondsgesellschaften, die kaufmännisch kalkulieren und eine marktgerechte Verzinsung aufzunehmender Anleihen verlangen.
>Nun gibt es aber auch recht große Bankgesellschaften in staatlichem Besitz oder unter erheblichem staatlichen Einfluß. Könnte hier nicht ein Proforma-Kettengeschäft laufen, etwa nach dem Schema: Finanzminister legt heute Anleihe auf - staatlich beeinflußte Bank ("Markt") kauft diese morgen an - Notenbank nimmt diese übermorgen von der privaten Bank an? Wäre dies im Endeffekt nicht identisch mit der direkten Beschaffung von Liquidität des Staates von der Notenbank nach altem Muster?
>Gruß
></font>
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Popeye
29.03.2004, 12:36
@ Popeye
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Re: 2. Frage...die Nummer läuft schon - aber noch systemkonform mL |
-->Sorry hatte den Link vergessen > siehe unten
>Hallo, @fridolin,
>die Nummer läuft schon beinahe - wenn auch nicht mit Anleihen, sondern mit dem Tafelsilber und diversen Kursgarantien - siehe KfW.
>Gruß
>>"Erzeugen" kannst Du nur mit staatseigener Druckerpresse. So wie's heute läuft, musst Du Dir als Staat nur mit der Emission von Längerläufern, die am Markt platziert werden müssen und danach (nicht zum Kauf neuer Emissionen!) dort in GZ verwandelt werden können, Geld beschaffen. Die Nummer, U-Schätze zur ZB schicken und dann kommen von dort als Remisse die Lkws läuft halt nicht. Der Markt für neue Emissionen des Staates wird sich genau so entwickeln: Der Markt wird immer widerwilliger die neuen Emissionen aufnehmen = deren Kurs fällt, die Renditen steigen, die Zinsen steigen (für alle), die Wirtschaft würgt das und wir schmieren ab in die Krise. Konkret: Die Zinskurve wird immer steiler (1. Phase). In der Krise müssen dann die immensen alten Schulden bedient werden, was zu Rundum-Preisschlachten führt und zu immer größerer"Geldknappheit" (2. Phase). Danach können wir uns über die nächste Phase unterhalten.
>><font color=#0000FF>Hallo,
>>ich weiß nicht, die Sache mit dem"muß über den Markt laufen" sagt sich so leicht und unterstellt, daß es ein von Staat und Notenbank völlig unabhängigen Markt gibt. Also etwa die privaten Geschäftsbanken und Fondsgesellschaften, die kaufmännisch kalkulieren und eine marktgerechte Verzinsung aufzunehmender Anleihen verlangen.
>>Nun gibt es aber auch recht große Bankgesellschaften in staatlichem Besitz oder unter erheblichem staatlichen Einfluß. Könnte hier nicht ein Proforma-Kettengeschäft laufen, etwa nach dem Schema: Finanzminister legt heute Anleihe auf - staatlich beeinflußte Bank ("Markt") kauft diese morgen an - Notenbank nimmt diese übermorgen von der privaten Bank an? Wäre dies im Endeffekt nicht identisch mit der direkten Beschaffung von Liquidität des Staates von der Notenbank nach altem Muster?
>>Gruß
>></font>
<ul> ~ http://www.teltarif.de/arch/2003/kw46/s12039.html</ul>
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dottore
29.03.2004, 12:44
@ Theo Stuss
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Re: Achtung, Bewertungsabschläge - der HAMMER! Vertut Euch bei den ZBs nicht! |
-->Hi Theo,
justamente.
>Bei Zins größer Null kann es nicht mehr GZ geben, als Steuern abgetreten werden können und die Macht kann sich somit nicht mehr finanzieren.
Yessir.
>Da alles GZ ein Steuer-Future ist, ein Terminkontrakt auf zukünftig zu erhebende Steuern, ist fiat money erst dann Falschgeld, wenn dieser Terminkontrakt sich als ungedeckte Short-Position erweisen sollte. Das ist nicht mehr lang hin, gilt aber noch nicht für Kurzläufer.
Ja.
>Deswegen verschiebt sich das Spektrum der Laufzeiten von Bundesanleihen ja auch nach unten, derzeit von durchschnittlich 6 auf 5 Jahre.
Perfekt. Nur verschlechtert das die aktuelle Kassenlage immer stärker, da alles immer schneller fällig wird.
>Der Anteil des GZ, der aber derzeit durch Langläufer gedeckt ist, ist bereits Falschgeld. Nur hat sich die Einsicht, daß alle Langläufer mindstens im Hinblick auf ihre eingstufte Bonität diesbezüglich fragwürdig sind, noch nicht am Markt durchgesetzt.
Aber bei den ZBs, vgl. Rundschreiben der Buba 4/2004 vom 19. 1. 04 an alle Kreditinstitute.
Bei tier-1 reichen die [b]Bewertungsabschläge von 0,5 bis 18 %, bei tier-2-Papieren von 2 bis 18 % (jeweils Nullkupon, bei Festverzinslichen sind es 12 %). Kleine Abschläge bei Restlaufzeit bis 1 Jahr, bei den 18 % bzw. 12 % über 10 Jahre [/b]
Nehmen wir Eichel mit einem Mittel von 5 bis 6 Jahre. Dann läge der Abschlag für dieses im Mittel bei 3 %, bei Ländern und Gemeinden wären es schon 4,5 %. Bei asset-backed securities wärens schon 5,5 %, bzw. 6 %.
Das Risiko wird also schon von den ZBs"eingepreist". Und nichts ist für die leichter, als mit den Bewertungsabschlägen in jede gewünschte Höhe zu gehen. Mit den refi-fähigen Sicherheiten spaßen die nicht, vgl. Art 18, 1 der ESZB-Satzung ("ausreichende Sicherheiten").
Die ZBs wollen unter keinen Umständen vor den Staaten vom Schlitten. Verständlich, denn schließlich hängen die ZBler mit ihrer privaten Existenz von ihren Buden ab.
Deshalb ja der Hammer der Bewertungsabschläge. Lt. AGB der Buba waren das bisher bei tier-1 bis 1 Jahr 0 %, bei 3-7 Jahren 2 % und Kupon-Anleihen > 7 Jahre 3 %. Das Maximum überhaupt lag bei 7 % (tier-2 mehr als 7 Jahre Restlaufzeit).
Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein solches Downgrading von ZB-fähigen Papieren erlebt zu haben.
Wer heute - Maximumbeispiel - den selben Zehnjährer Eichels bei der Buba einreicht, kriegt 11 (elf!) Prozent weniger als voriges Jahr in Form von"Fiat Money". Schon 18 (achtzehn!) Prozent Bonitätsabschlag bei"ersten Adressen" im Lande - von wegen die ZBs sind"Selbstbedienungsläden"...
Wer hier glaubt, dass die ZBs blöd sind oder das Schuld-auf-Schuldenspielchen nicht durchschaut haben, der IRRT SICH GANZ GEWALTIG!
Steht übrigens alles im Bundesanzeiger 14/2004 und ist am 8. März 2004 in Kraft getreten, also gerade mal drei Wochen alt. Die Buba hat ihre AGBs sogar noch in alter Form im Web.
ALSO AUGEN AUF - und nicht dummes Gewäsch von wegen Bundesbank als Staatslakai plus Hyperinflation nachplappern!
Gruß!
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R.Deutsch
29.03.2004, 12:59
@ fridolin
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Re: Das Märchen der Staat müsse sich über den Markt verschulden |
-->Der ehemalig Buba Präsident Schlesinger schreib dazu (in seinem Buch Staatsverschuldung ohne Ende?):
Die Emission von Ersatz-Geld (Falschgeld) über Staatsverschuldung (also die Emission von Staatsanleihen RD) erübrigt die Ausgabe von zusätzlichem Zentralbankgeld
Gruß
RD
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Popeye
29.03.2004, 13:00
@ dottore
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Re: Achtung, Bewertungsabschläge - der HAMMER! Vertut Euch bei den ZBs nicht! |
-->Hallo, @dottore,
git's diese oder ähnlich Abschläge bei der Fed?, Wenn ja, wo finde ich das?
Grüße
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dottore
29.03.2004, 13:03
@ chiron
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Re: Frage an dottore |
-->>Hallo Dottore
>Wenn keine neuen Schuldner dazukommen, muss der Rückwärtsgang eingelegt werden und die Termine rücken für viele Schuldner bedrohlich näher. Da die Rechnungen nur mit GZ bezahlt werden können, gehst du davon aus, dass es über das Gold obsiegen wird, zumindest so habe ich es verstanden.
Jedenfalls werden sich alle Schuldner ums GZ balgen - oder bankrottieren.
>Nun zu meiner Frage: GZ ist nicht überall knapp, die Bill Gates dieser Welt dürften noch ein paar Kröten auf der hohen Kante haben.
Der schon. Wie steht's um Bill Gates aus Corpus Christi, Texas? Der hat sein Haus zu 8o Prozent belastet und bei dem stapeln sich die Amexco-Rechnungen? Es kommt immer auf den"Grenzschuldner" an (die übliche Marginalbetrachtung der Ã-konomie).
>Sind wir beim Finale angelangt, beginnt der Kampf der Staatsmacht gegen die Finanzmacht, was auch nix neues ist. Da Gold heute sehr billig ist, können ein paar wenige die gesamten Bestände aufkaufen.
Ja, kann gut möglich sein. Ein Corner eben. Dazwischen liegen allerdings noch diverse Staats- und ZB-Bestände. Möglich ist wirklich alles.
>Werden aber die Bestände von Personen aufgekauft, welche mehr GZ denn Fälligkeiten haben, kann der Preis des Goldes über das GZ obsiegen, auch wenn es wie du schreibst einen tieferen Stellenwert hat, solange die Staatsmacht am Ruder ist.
Dass Gold in GZ gemessen steigen kann, ist keine Frage. Es ist wie eine Prime-Immobilie, die einer nicht mehr hergibt. Aber werden es alle tun (wieder Marginalproblem)? Schließlich will der Goldhalter ja kein Goldmuseum (eintrittsfrei) eröffnen, sondern"irgendwann" den Gewinn"realisieren". Bekanntlich reicht kleiner Verkaufsdruck, um große Preisbewegungen auszulösen - nach unten.
>Ich gehe davon aus, dass der Goldpreis nicht von der Deflation unter die Räder kommt, da Gold von Personen gekauft wird, die nur geringe Fälligkeiten haben.
>Was meinst du dazu?
Ich weiß es nicht. Nur die Logik, Gold muss steigen, weil es das"wirkliche Geld" ist (oder gar"privates Geld"), kann ich nicht nachvollziehen. GZ ist immer, was der Staat erklärt.
Geh' gern ins Gold, dann wirst Du first hand experiences machen. Ich folge gern, aber erst, wenn ich das real thing sehe: Geöffnete ZBs. Was bisher zu den ZBs vorgetragen wurde, überzeugt mich überhaupt nicht, im Gegenteil, siehe die ganz neuen AGBs der Euro-ZBs.
Gruß!
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dottore
29.03.2004, 13:18
@ fridolin
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Re: Sehr gut! |
-->>"Erzeugen" kannst Du nur mit staatseigener Druckerpresse. So wie's heute läuft, musst Du Dir als Staat nur mit der Emission von Längerläufern, die am Markt platziert werden müssen und danach (nicht zum Kauf neuer Emissionen!) dort in GZ verwandelt werden können, Geld beschaffen. Die Nummer, U-Schätze zur ZB schicken und dann kommen von dort als Remisse die Lkws läuft halt nicht. Der Markt für neue Emissionen des Staates wird sich genau so entwickeln: Der Markt wird immer widerwilliger die neuen Emissionen aufnehmen = deren Kurs fällt, die Renditen steigen, die Zinsen steigen (für alle), die Wirtschaft würgt das und wir schmieren ab in die Krise. Konkret: Die Zinskurve wird immer steiler (1. Phase). In der Krise müssen dann die immensen alten Schulden bedient werden, was zu Rundum-Preisschlachten führt und zu immer größerer"Geldknappheit" (2. Phase). Danach können wir uns über die nächste Phase unterhalten.
Hallo zurück,
>ich weiß nicht, die Sache mit dem"muß über den Markt laufen" sagt sich so leicht und unterstellt, daß es ein von Staat und Notenbank völlig unabhängigen Markt gibt. Also etwa die privaten Geschäftsbanken und Fondsgesellschaften, die kaufmännisch kalkulieren und eine marktgerechte Verzinsung aufzunehmender Anleihen verlangen.
Doch so ist es. Die hängen letztlich von ihren Kunden ab, ob die zeichnen oder nicht.
>Nun gibt es aber auch recht große Bankgesellschaften in staatlichem Besitz oder unter erheblichem staatlichen Einfluß. Könnte hier nicht ein Proforma-Kettengeschäft laufen, etwa nach dem Schema: Finanzminister legt heute Anleihe auf - staatlich beeinflußte Bank ("Markt") kauft diese morgen an - Notenbank nimmt diese übermorgen von der privaten Bank an? Wäre dies im Endeffekt nicht identisch mit der direkten Beschaffung von Liquidität des Staates von der Notenbank nach altem Muster?
Sehr gut. Das Problem ist in dem tier-2-Regelungen verpackt. Es gab schon große Debatten darüber, wie staatsnahe Banken (Beteiligung der öff. Hand) das System unterlaufen können. Sie selbst nicht. Denn eine Bank kann niemals ihre eigenen Titel bei der ZB einreichen.
Das Problem existiert (Heinsohn/Steiger hatten es groß auf den Tisch gebracht), aber diese staatsnahen Banken spielen im ZB-Geschäft nicht die Rolle, die vermutet wurde. Denn auch die müssen sich erstmal am Markt refinanzieren, um Staatspapiere überhaupt aufnehmen zu können. Schließlich gelten auch für sie die EK-Regeln, wie für alle Banken. Die öff. Hände müsten dazu erstaml"ihre" Banken mit Kapital versorgen (schau Dir das Problem bei der WestLB an!).
Das Problem ist dann dies: Der Staat nimmt dazu weitere Anleihen auf und gibt das Geld als Kapital weiter. Die Anleihen werden fällig, das Kapital nicht! Womit also die Anleihe zurückzahlen, wenn man nicht das Kapital"kündigen" kann?
Gruß!
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dottore
29.03.2004, 13:24
@ R.Deutsch
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Re: Das Märchen der Staat müsse sich über den Markt verschulden |
-->>Der ehemalig Buba Präsident Schlesinger schreib dazu (in seinem Buch Staatsverschuldung ohne Ende?):
>Die Emission von Ersatz-Geld (Falschgeld) über Staatsverschuldung (also die Emission von Staatsanleihen RD) erübrigt die Ausgabe von zusätzlichem Zentralbankgeld
Wie sollte es denn ausgegeben werden? Per Hubschrauber?
Wenn es denn so einfach wäre: Warum stellt sich der Staat die Druckmaschine nicht selbst in den Keller?
Antwort: Weil jeder dieser Scheine (die unschwer zu erkennen wären) sofort ein Disagio gegenüber dem bisherigen GZ erhielte. Bis hin auf 100 %. Staatspapiergeld landet immer bei Null.
Außerdem ist die"Emission von Staatsanleihen" just das, was so schön"über den Markt" heißt. Oder emittiert die BRD im Urwald?
Gruß!
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dottore
29.03.2004, 13:38
@ Popeye
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Re: 2. Frage...die Nummer läuft schon - aber noch systemkonform |
-->>Hallo, @fridolin,
>die Nummer läuft schon beinahe - wenn auch nicht mit Anleihen, sondern mit dem Tafelsilber und diversen Kursgarantien - siehe KfW.
Da ist nichts zu"garantieren" - jedenfalls nichts im Geschäft mit der ZB (die KfW-Titel darf sie selbst nicht einreichen). Der Bewertungsabschlag der KfW-Papiere geht jetzt in der Spitze (10 Jahre) bis 7,5 bzw. 12 % (letzteres bei Nullzinser). Vorher max. 5 %!
Also Bank B reicht KfW-Titel zum Kurswert (Börse) 1000 ein und kriegt per se schon mal nur 925 bzw. 880.
Wir haben also schon einen sauberen Markt/ZB-Spread. Hat was.
Die Bank muss aber die 1000 schon mal mit 1000 refinanziert haben, sonst hätte sie diese nicht im Bestand. Also ist der Spread ein scharfes Schwert! Denn die Refi der 1000 und deren Kosten laufen weiter. Das Papier ist nur bei der ZB verpfändet. Und jetzt kommen noch die 2 % (kann auch 3 sein, je nach Geschäft) als ZB-Steuer on top. Da musst Du die 925/880"fresh money" schon sauber unterbringen, damit Du klar kommst.
Gruß!
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dottore
29.03.2004, 13:42
@ Popeye
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Re: Leider überfragt, Kurzsuche (Fed Gesetz) hat nichts erbracht (o.Text) |
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Popeye
29.03.2004, 13:51
@ dottore
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Re: Kurzsuche (Fed Gesetz) hat nichts erbracht (o.Text) -Thx! |
-->
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R.Deutsch
29.03.2004, 14:27
@ dottore
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Re: Wie soll das gehen? |
-->Modell 1.)
Ich (Staat) gebe Dir Staatsanleihe 1000, Du gibst mir € 1000, ich gebe Dir € 1000 zurück (als Bezahlung für irgendeine Leistung).
Modell 2.)
Ich (Staat) gebe Dir € 1000 für irgendeine Leistung, Du gibst mir € 1000 zurück und ich gebe Dir Staatsanleihe dafür.
So beschreibt es zumindest Schlesinger:-) Zitat:
„ So werden durch die öffentliche Kreditaufnahme zusätzliche verzinsliche Forderungen in Umlauf gebracht. Dem steht zwar zunächst im privaten Sektor ein Entzug an Kaufkraft gegenüber; im Zuge der Verausgabung der Mittel bei der Haushaltsbewirtschaftung gelangt dieses Geld indes alsbald wieder in die Hände der Privaten zurück.“
Gruß
RD
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ingobert
29.03.2004, 14:38
@ dottore
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
-->Hallo, dottore,
>>Die formalen Hürden, die dottore sieht, sind nicht ernst zu nehmen. Selbst mir fallen jede Menge Wege ein, diese Hürden zu umgehen.
>Dann nenn doch mal ein paar. Ich will ja nicht Recht behalten, sondern herzlich gerne mit profitieren.
Zwangsanleihen z.B.?
ahoi!
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Euklid
29.03.2004, 14:51
@ dottore
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Re: Das Märchen der Staat müsse sich über den Markt verschulden |
-->Vor kurzer Zeit kam ein Bericht in phoenix über Bulgarien und Rumänien.
Dort hat man massig erstklassige Scheine gefunden,die sogar bei der Bankprüfung nicht aufgefallen sind.
Keine Chance mit dem Stift,keine Chance mit dem Rotlicht.
Wo werden denn dafür die Titel hinterlegt und wer emittiert diese Scheine.
Weil die Schweizer etwa patriotische Pflichten gegenüber ihren Arbeitskräften hegen?
Wer zuerst kommt mahlt zuerst bei knappen Kapazitäten.
Da ist ein ganz großes Rad am Drehen.
Es gibt ja schließlich so Dinge wie einen CIA,BND,Mossad.
Die übernehmen die Hubschrauberfunktion ganz gerne ohne daß sie Hubschrauber dazu brauchen.
Irgend etwas stinkt da bis zum Himmel.
Gruß EUKLID
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fridolin
29.03.2004, 15:15
@ Euklid
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Rotlichtprüfung? |
-->Vor kurzer Zeit kam ein Bericht in phoenix über Bulgarien und Rumänien.
>Dort hat man massig erstklassige Scheine gefunden,die sogar bei der Bankprüfung nicht aufgefallen sind.
>Keine Chance mit dem Stift,keine Chance mit dem Rotlicht.
<font color=#0000FF>Wo werden denn Geldscheine mit Rotlicht geprüft? Vielleicht im Rotlichtmilieu? ;-)
Gemeint ist offenbar die Prüfung mit UV-Licht. Und da frage ich mich, wer die fachgerechte Beurteilung der richtigen Fluoreszenz eigentlich beherrscht. Mal spontan gefragt: weißt Du (ohne irgendwo nachzuschlagen), welche Teile einer echten Euro-Banknote unter UV-Licht eine Fluoreszenz aufweisen müssen und welche nicht?
</font>
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Easy
29.03.2004, 15:51
@ dottore
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Re: Frage an dottore |
-->>Ich weiß es nicht. Nur die Logik, Gold muss steigen, weil es das"wirkliche >Geld" ist (oder gar"privates Geld"), kann ich nicht nachvollziehen. GZ ist >immer, was der Staat erklärt.
Recht und Gesetz, oder meinetwegen Law and Order:
Der Staat erklärt, weil der Euro nicht mehr viel wert ist, den Monddinar als GZ. Alle Steuer sind in Monddinar zu errichten. Der wird aber nicht gedruckt. Und schon ist man Schulder bis auf alle Ewigkeit ohne Chance zum Abtrag?
Das ist zwar albern, aber ich will damit nur sagen das GZ ist(!) GZ nur solange es von der Masse der Teilnehmer des Marktes akzeptiert wird und zwar lokal (noch). Goldmünzen sind teilweise GZ (daher MwSt.befreit) und dazu nicht lokal sondern global eintauschbar in alle lokalen Sorten(!) GZ.
Gold muß nicht steigen, aber real ausgedrückt: Papier vergeht, Gold bleibt. Allerdings wird Gold gefördert und vermehrt sich dadurch......
Grußiges
Easy
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Popeye
29.03.2004, 17:00
@ dottore
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Re: Das Märchen der Staat müsse sich über den Markt verschulden |
-->Folgendes muss ich zu diesem Punkt noch nachtragen:
In einer Diskussion mit Mosler, die ich in den vergangenen Tagen geführt habe, fiel dann letztendlich seinerseits der folgende Satz:
"The Fed IS the government, and so any such constraints are self imposed. Self imposed constraints nearly caused the US govt to default a few years ago when congress didn't pass the debt ceiling, for example.
Alles klar?
Gruß
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Diogenes
29.03.2004, 17:01
@ Popeye
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Re: Nochmals zu Mosler: ‚Fiat money is a tax credit…’ und… |
-->Hi Popeye,
>der Frage wie endet ein fiat money System.
Mit der großen Spülung auf 0-0.
>Damit unmittelbar zusammen hängt die Frage was ist wahrscheinlicher - endet es durch Inflation (Aufblähung der tax credits) oder Deflation (Schrumpfung der tax credits) was ist nach Gesetzeslage technisch möglich, was ist politisch wahrscheinlich?
Politisch wahrscheinlich ist, daß die Regeln"angepaßt" werden.
Man muß sich nur die bisherige Entwicklung ansehen:
Zuerst wurden Regeln aufgestellt,
dann wurde aufgeschuldet
und wenn es mit den alten Regeln nicht mehr weiter ging, kamen neue Regeln.
Auf den GS kam der Golddevisenstandart, dann das Fiat money. Warum sollte man ausgerechnet jetzt halt machen? Irgend eine Ausrede fand und findet man immer.
>Für jeden Kommentar dankbar
>Popeye
Gruß
Diogenes
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Theo Stuss
29.03.2004, 17:40
@ dottore
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Re: Dottore, Das erklärt vieles! |
-->
>>Der Anteil des GZ, der aber derzeit durch Langläufer gedeckt ist, ist bereits Falschgeld. Nur hat sich die Einsicht, daß alle Langläufer mindstens im Hinblick auf ihre eingstufte Bonität diesbezüglich fragwürdig sind, noch nicht am Markt durchgesetzt.
>Aber bei den ZBs, vgl. Rundschreiben der Buba 4/2004 vom 19. 1. 04 an alle Kreditinstitute.
>Bei tier-1 reichen die [b]Bewertungsabschläge von 0,5 bis 18 %, bei tier-2-Papieren von 2 bis 18 % (jeweils Nullkupon, bei Festverzinslichen sind es 12 %). Kleine Abschläge bei Restlaufzeit bis 1 Jahr, bei den 18 % bzw. 12 % über 10 Jahre [/b]
>Nehmen wir Eichel mit einem Mittel von 5 bis 6 Jahre. Dann läge der Abschlag für dieses im Mittel bei 3 %, bei Ländern und Gemeinden wären es schon 4,5 %. Bei asset-backed securities wärens schon 5,5 %, bzw. 6 %.
>Das Risiko wird also schon von den ZBs"eingepreist". Und nichts ist für die leichter, als mit den Bewertungsabschlägen in jede gewünschte Höhe zu gehen. Mit den refi-fähigen Sicherheiten spaßen die nicht, vgl. Art 18, 1 der ESZB-Satzung ("ausreichende Sicherheiten").
Hallo Dottore,
dieses Vorgehen erzeugt einen Rückkopplungseffekt. Die Abschläge auf Anleihen langer Laufzeiten erzeugen einen Druck hin zu kürzeren Laufzeiten, die solche hohen Abschläge noch nicht hinnehmen müssen. Das wiederum bewirkt, daß auch alle anderen Langläufer, auch wenn sie nie in einer ZB landen werden, am irgendwann noch höhere Abschläge erleiden müssen. Wohl noch nicht der Fall.
Die Liquidität einer Kreditbank besteht aber nun darin, daß sie im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit möglichst viele Titel hoher Bonität, eben ohne Abschläge ergattert, die sie bei Bedarf an die GZ reichen kann. Die Kreditbanken werden irgendwann den Kurzläufern gierig hinterherrennen und so das Problem verschärfen.
Da Termin die andere Seite des Kredits ist, ist bei allgemeiner Verkürzung der Fristen die Defla unausweichlich. Der Handel und der Export wird sich dann in Richtung der Staaten mit der höchsten Bonität entwickeln. Welche Staaten sind das?
Das befreit aber unsere Machthaber hier, nicht von ihren Problemen.
Theo
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JoBar
29.03.2004, 18:38
@ Diogenes
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Re: credit…’ -- Genau, wer sagt, daß die Regeln nicht geändert werden? |
-->>Politisch wahrscheinlich ist, daß die Regeln"angepaßt" werden.
>Man muß sich nur die bisherige Entwicklung ansehen:
>Zuerst wurden Regeln aufgestellt,
>dann wurde aufgeschuldet
>und wenn es mit den alten Regeln nicht mehr weiter ging, kamen neue Regeln.
ebend!
>Auf den GS kam der Golddevisenstandart, dann das Fiat money. Warum sollte man ausgerechnet jetzt halt machen? Irgend eine Ausrede fand und findet man immer.
Genau! Und eine oder mehrere Zwangs-[.. je nach übler Phantasie was reinschreiben..] geht außerdem immer noch
>Gruß
>Diogenes
Auch Gruß
J
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Euklid
29.03.2004, 18:51
@ JoBar
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Die brauchen längst keine Ausrede mehr. |
-->1.)Der Terrorismus wars.
2.)Der Terrorismus wars
3.)Der Terrorismus wars.
Ähnlich wie bei Maklern.
Wer nach unangemeldeten Haushaltshilfen fahndet,nach Zigaréttenschiebern,nach rumstehenden Koffern,nach Kopftüchern,nach Schwarzfernsehern,nach Freigeldproduzenten,nach nicht mehr realisierbaren Steuern usw, muß wohl am Schluß zum Abgang des Systems die Arbeitsunlust mit terroristischem Umtrieb versuchen zu reparieren.
Der grande Finale beginnt wenn Terroristen die Terroristen jagen,denn 100% Terroristen und Querulanten halten wirklich Ochs und Esel auf.
Gruß EUKLID
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dottore
29.03.2004, 19:33
@ Popeye
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Re: Ach so, Mister M. als wishful free wheel money printer? |
-->>Folgendes muss ich zu diesem Punkt noch nachtragen:
>In einer Diskussion mit Mosler, die ich in den vergangenen Tagen geführt habe, fiel dann letztendlich seinerseits der folgende Satz:
>"The Fed IS the government,
Die Fed ist nicht die Federal Reserve Banks. Die allein kaufen und verkaufen. Die Fed (Washington) garnichts.
>and so any such constraints are self imposed.
Unsinn, es gibt ein in jedem Passus klaren und unmissverständlichen Federal Reserve Act. Was heißt denn"self imposed"? Die Feds (!) arbeiten genauso gewinnorientiert wie andere Unternehmen auch. Den Gewinn ([b]"franchise tax!") führen sie leider zu 95 % an US Gov ab. Warum sollte denn US Gov den Umweg wählen, wenn es sich selbst bedienen könnte.
>Self imposed constraints nearly caused the US govt to default a few years ago when congress didn't pass the debt ceiling, for example.
Das hat überhaupt nichts mit der Fed oder den Fed Banks zu tun - sondern einzig und allein mit dem Kongress. Wenn der die debt ceiling nicht erhöht, ist US Gov definitiv illiquide."Die Fed" hat auch nicht"geholfen", im Gegenteil: Die Entlassungsschreiben hatten die US Gov-Bediensteten schon auf ihrem Tisch.[/b]
>Alles klar?
Der Mosler leidet unter gespaltener Persönlichkeit, sorry. Oder er hat das System nicht kapiert. Auf wessen payroll steht der eigentlich? Wenn ich schon Center of Full Employment and (aaah!) Price Stability lese. Und was schreibt er im Mai 03:
"It is most unfortunate that there is no way out under current political constraints (!). History tells us that rising unemployment eventually results in policy change - hopefully sooner rather than later."
Dann will er ja wohl selber volle Pulle haben - oder was meckert er da rum?
Constraints, aha!"Self imposed" oder:"most unfortunate". Soll er sich doch selbst ne Druckmaschine kaufen, wenn's ihm nicht flott genug geht.
Gruß!
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dottore
29.03.2004, 19:42
@ Easy
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Re: Frage an dottore |
-->>>Ich weiß es nicht. Nur die Logik, Gold muss steigen, weil es das"wirkliche >Geld" ist (oder gar"privates Geld"), kann ich nicht nachvollziehen. GZ ist >immer, was der Staat erklärt.
>Recht und Gesetz, oder meinetwegen Law and Order:
>Der Staat erklärt, weil der Euro nicht mehr viel wert ist, den Monddinar als GZ. Alle Steuer sind in Monddinar zu errichten. Der wird aber nicht gedruckt. Und schon ist man Schulder bis auf alle Ewigkeit ohne Chance zum Abtrag?
Ja. Und der Staat kann sofort schließen.
>Das ist zwar albern, aber ich will damit nur sagen das GZ ist(!) GZ nur solange es von der Masse der Teilnehmer des Marktes akzeptiert wird und zwar lokal (noch).
In einer Deflation nicht? Da wird's doch wertvoller.
>Goldmünzen sind teilweise GZ (daher MwSt.befreit) und dazu nicht lokal sondern global eintauschbar in alle lokalen Sorten(!) GZ.
Du musst es verkaufen. Das ist das Problem. Denk mal drüber nach: Ab sofort wird der Goldankauf (!) an allen Bankschaltern untersagt. Die leichteste Übung der Welt. Geht über Nacht. Was dann?
>Gold muß nicht steigen, aber real ausgedrückt: Papier vergeht, Gold bleibt. Allerdings wird Gold gefördert und vermehrt sich dadurch......
Gold bleibt, keine Frage. Ob a bisserl mehr oder weniger, die Goldbugs werden es schon richten. Ich werd' schon auch noch einer (oder wer hat den Bestseller"Gold schlägt Geld" geschrieben?) Aber NOCH NICHT!
Gruß!
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dottore
29.03.2004, 19:45
@ Theo Stuss
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Re: Absolut d'accord, Theo - Danke! (o.Text) |
-->
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dottore
29.03.2004, 19:51
@ ingobert
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Re: Wie endet ein fiat money System? |
-->>Hallo, dottore,
>>>Die formalen Hürden, die dottore sieht, sind nicht ernst zu nehmen. Selbst mir fallen jede Menge Wege ein, diese Hürden zu umgehen.
>>Dann nenn doch mal ein paar. Ich will ja nicht Recht behalten, sondern herzlich gerne mit profitieren.
>Zwangsanleihen z.B.?
Sehr gute Idee! Davon lebte schon Venedig ab dem 12. Jh. (2-%-er). Ich habe eine kleine Sammlung davon (nicht venezianische, leider) - alles heute Sammlerwert, also Null.
Nur leider: Diese Zwangsanleihen müssten heute ebenfalls über den Markt - sonst könnte man sich als Staat direkt bei der Papierfabrik bedienen. Zwangsanleihen, wenn nicht so subtil eingefädelt wie in Venedig (also zuerst die dann anderes) wären der Genickschuss für den Staatskredit.
Taxe für normale Anleihen (6-Prozenter): schlagartig gestrichen und Brief.
Gruß!
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Popeye
29.03.2004, 19:58
@ dottore
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Re: Ach so, Mister M. als wishful free wheel money printer? |
-->Hallo,
leichtfertig habe ich mich auf eine Diskussion eingelassen in der wir so lange aneinander vorbeigeredet haben bis eben dieses statement auftauchte. Zumindest muss er sich nun mit Deinem Bremer Paper rumschlagen.
Gruß
Warren Mosler
Distinguished Research Associate
Warren Mosler is a founder and a Principal of AVM, L.P., a U.S. Broker-Dealer. Also, Warren is a founder and principal of III Associates and III Offshore Advisors, the companies which advise the III family of leveraged investment funds. These funds have approximately $1 billion of investor capital and employ a market neutral, zero duration strategy. Prior to starting his own companies in 1982, he spent about 10 years trading fixed income securities for Manchester Savings Bank, Bache & Co., Bankers Trust and William Blair & Co. He is currently a director and majority shareholder of Enterprise National Bank, Systems and Services Technologies, and Consulier Engineering. Warren frequently writes and speaks on macro economics, monetary policy and money. He is the author of"Soft Currency Economics," West Palm Beach, 1994 and numerous other papers. His papers may be viewed at http://www.warrenmosler.com.
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dottore
29.03.2004, 20:32
@ R.Deutsch
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Re: Das"alsbald wieder" - woher? |
-->>Modell 1.)
>Ich (Staat) gebe Dir Staatsanleihe 1000, Du gibst mir € 1000, ich gebe Dir € 1000 zurück (als Bezahlung für irgendeine Leistung).
Wieso soll ich als Titelhalter dem Staat was abkaufen?
>Modell 2.)
>Ich (Staat) gebe Dir € 1000 für irgendeine Leistung, Du gibst mir € 1000 zurück und ich gebe Dir Staatsanleihe dafür.
Ja. Aber die Leistung wird nicht (nochmals) fällig, die Anleihe schon.
>So beschreibt es zumindest Schlesinger:-) Zitat:
>„ So werden durch die öffentliche Kreditaufnahme zusätzliche verzinsliche Forderungen in Umlauf gebracht.
Forderungen auf künftige Steuern.
>Dem steht zwar zunächst im privaten Sektor ein Entzug an Kaufkraft gegenüber; im Zuge der Verausgabung der Mittel bei der Haushaltsbewirtschaftung gelangt dieses Geld indes alsbald wieder in die Hände der Privaten zurück.“
Das"alsbald wieder" ist genau das, worum es geht. DAS gibts nämlich nicht umsonst.
Außerdem (WICHTIG!): Der Nicht-Staatssektor hat das Geld zurück. Aber der Staaatssektor MUSS es nochmals bringen!
Der Staat nimmt (bei Kredit) 1000 und gibt die 1000"zurück" - aber die 1000, die er als Kredit genommen hat, muss er bei Fälligkeit bezahlen. SO oder SO!
Gruß!
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