Tempranillo
29.03.2004, 20:58 |
Wer aus dem spanische Attentat Nutzen zieht Thread gesperrt |
-->Hallo,
Taktiker hat neulich die Ansicht vertreten, das spanische Attentat sei allzu auffällig den Interessen von Schröder und Chirac entgegengekommen, weil nur kurze Zeit später der Widerstand Spaniens und Polens gegen die neue EU-Verfassung erlahmt ist.
Würde man konsequent nach dem Motto"Cui Bono?" vorgehen, müßte man die Urheber ganz woanders vermuten als in den Kreisen der üblicherweise Verdächtigten: ETA, Al Kaida, CIA und Mossad.
Eine ebenso eigenwillige wie interessante Vermutung.
Der Abgang der beiden EU-Verfassungsgegner Aznar und Leszek Miller schien Taktiker eindrucksvoll zu bestätigen.
Doch sieh´ an, sieh´ an, wer sitzt denn da als Nachfolger Millers bereits in den Startlöchern?
Heute auf SPIEGEL-Online:
"Marek Belka ist Favorit für die Miller-Nachfolge
Polens Präsident Aleksander Kwasniewski macht sich für den ehemaligen Finanzminister Marek Belka als neuen Regierungschef stark. Belka ist derzeit bei der US-Zivilverwaltung im Irak für den Aufbau der Wirtschaft zuständig."
Direkt aus dem Irak soll also der neue polnische Ministerpräsident eingeflogen werden. Geht es noch deutlicher?
Vielleicht rät ihm eine amerikanische Werbeagentur, im Wahlkampf dezent auf seine Fronterfahrung hinzuweisen:"Marek Belka hat seine Feuertaufe bestanden. Wer sich im Irak bewährt, ist für Polen genau der richtige Mann."
Wir müßten uns mal fragen, ob die EU wirklich das ist, was sie scheint, eine europäische Veranstaltung als Gegenpart zu den USA?
Ich glaube inzwischen, daß es sich anders verhält. Die EU ist ein Kind des amerikanischen Weltmachtstrebens; dazu da, wie NATO und früher der Warschauer Pakt, die Nationalstaaten in größeren Einheiten zusammenzufassen, d.h. aufzulösen, damit sie sich eines Tages widerstandslos der Weltregierung einverleiben lassen.
Dazu paßt, daß auf De Gaulle mehrere von CIA-inspirierten Attentaten verübt worden sein sollen, weil er nach amerikanischem Geschmack für die Integration Frankreichs in NATO und EU nicht ausreichend begeistert war (A. v. Bülow)
Tempranillo
<ul> ~ Ein Europäer aus dem Morgenlande</ul>
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lish
29.03.2004, 22:40
@ Tempranillo
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Re: Wer aus dem spanische Attentat Nutzen zieht |
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>Würde man konsequent nach dem Motto"Cui Bono?" vorgehen, müßte man die Urheber ganz woanders vermuten als in den Kreisen der üblicherweise Verdächtigten: ETA, Al Kaida, CIA und Mossad.
Habe in einem Al Kaida-Positionspapier/Propaganda genau das gelesen, was in Spanien passiert ist, nämlich die Regierungen der europäischen Länder, welche Zielscheiben in den Irak schicken, durch Anschläge vor den Wahlen zu stürzen. Weiss der Teufel, ob das Paper wirklich von der Al Kaida stammt, oder ob es die Al Kaida ausserhalb von Afghanistan gibt.
Dass die EU ihre Finger im Spiel hatte, ist sicher auch eine Verschwörungstheorie wert.
schönen Abend
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stocksorcerer
30.03.2004, 09:47
@ Tempranillo
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@ Tempranillo: Europa = Alle Neune statt Bauernkegeln |
-->Hallo Tempranillo,
in jedem Fall halte ich wenig von einer europäischen Verfassung. Das Verlagern von Kompetenzen und Entscheidungen auf die"höhere" Ebene verringert ganz sicher noch weiter den"Einfluß" des Bürgers, darüber hinaus wird es deutlich mehr Gerangel geben, als man es im föderalen Dtld. ohnehin schon vorfindet.
Dass ich da jetzt nicht mißverstanden werde. Den Föderalismus per se finde ich nicht übel, solange über irgendeinen Trick alle Landtagswahlen und Kommunalwahlen an einem gleichen Termin stattfinden würden. Aber ein selbständig agierendes"abstrakt wirkendes" Europa mit so vielen unterschiedlichen Nationalinteressen und -einschätzungen und reihenweise Abstrichen in der Legislative (durch Zugeständenisse bzw. Kompromisse) ist für mich auch ein Schritt in die Schwächung und ein Geschenk an Amiland, beim Bowlen gleich alle Neune zu treffen......., statt Bauern abräumen zu müssen.
winkääää
stocksorcerer
PS: Ich bin da auch eher in ganz alter Tradition für eine Art Ehe mit Frankreich. [img][/img]
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Euklid
30.03.2004, 09:52
@ stocksorcerer
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Re: @ Tempranillo: Europa = Alle Neune statt Bauernkegeln |
-->Ja das mit Frankreich ist nicht übel.
Und England befragen ob sie mit uns oder gegen uns...... [img][/img]
Je nachdem dann konsequent handeln und mit Frankreich zusammen den England-Rabatt streichen.
Darüber sollte kein Streit entstehen.
Exakt wie Maggi-Thatcher vorgehen und den Stiefel auf den Tisch stellen.
I want to back my money!!!
Gruß EUKLID
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Tempranillo
30.03.2004, 15:03
@ stocksorcerer
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Re: Mut zum g´schlamperten Verhältnis |
-->Hallo Stocki,
>PS: Ich bin da auch eher in ganz alter Tradition für eine Art Ehe mit Frankreich. [img][/img]
Ein g´schlampertes Verhältnis, eine Cohabitation unter einer (staatlichen) Decke wäre vielleicht schon ausreichend.
Ein deutsch-französichen Bratkartoffelverhältnis, im vorliegenden Fall hoffentlich auf der Basis von"Gratin de Pommes de Terre", wäre ganz nach meinem Geschmack.
Tempranillo
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