-->Sächsische Zeitung
Mittwoch, 31. März 2004
Dresdner Infineon-Werk fertigt mobile Mikrosender
Entwicklungen aus Graz werden in Sachsen umgesetzt
Graz. Mit einem bislang einzigartigen Entwicklungszentrum will die Infineon AG sich an die Spitze einer neuen Generation von Chips stellen. Gestern eröffnete der Konzern dafür ein Exzellenz-Zentrum in Graz. Es wird erstmals komplette Chip-Systeme für die Logistik sowie für die Verpackungsindustrie entwickeln und weltweit anbieten.
Die neuen Chips sollen beispielsweise als Etiketten aufgeklebt die Organisation von Warenströmen und Zulieferungen revolutionieren, berichtet Bodo Ischebeck, Leiter des neuen Entwicklungszentrums in Graz. Diese Minichips sind in der Lage, selbstständig Daten an einen Empfänger zu senden, wenn dieser den Chip aktiviert. Ein Einkaufswagen mit Waren ließe sich so beispielsweise binnen weniger Sekunden völlig unausgepackt komplett in die Ladenkasse einlesen. Was bisher die Strichcode-Etiketten im Versandgeschäft und Einzelhandel sind, könnte in den kommenden Jahren durch solche Chip-Etiketten abgelöst werden.
Solche RFID-Chips (Radio Frequency Identification) sind nur einen Quadratmillimeter groß und flach wie eine Folie. Sowohl die Wiener Stadtbibliothek als auch die Chipfabriken von Infineon selbst arbeiten bereits mit dem neuen Chip-System. Gefertigt wurden diese Minisender im Dresdner Infineon-Werk. Etwa 150 Millionen Stück seien dies in den vergangenen drei Jahren insgesamt gewesen, erklärt Bodo Ischebeck. „Ziel ist es, einige hundert Millionen Stück davon jedes Jahr herzustellen“, kündigt Ischebeck an. „Wir werden diese Chips vorerst nur in Dresden fertigen“ und zwar im älteren der beiden Infineonwerke. Für dieses würde ein solcher Auftrag letztlich einige Wochen die komplette Kapazität binden. In der Praxis erfolgt die Fertigung der RFID-Cips allerdings parallel zu den herkömmlichen Speicherbausteinen. Infineon erhöhe damit auch die Flexibilität des Werkes, so Ischebeck, indem man neben den normalen Speicherchips auch andere Produkte herstellen könne. (SZ/sts)
Hier steht´s morgen:
<ul> ~ http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=589799</ul>
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