--> ~ EZB-Präsident Trichet erklärt, dass die EZB bereit ist, die Zinsen in jede Richtung
zu ändern, abhängig von der Konjunkturentwicklung. Derzeit seien die Risiken
ausgeglichen.
~ Bundesbankpräsident Welteke betont, dass die EZB in ihrer Zinspolitik derzeit in
keine bestimmte Richtung tendiert, weder zu einer Zinserhöhung noch zu einer
Zinssenkung.
~ Auch der portugiesische Zentralbankchef Constancio legt Wert darauf, dass die
EZB sich flexibel verhält, in welche Richtung die Zinsen als nächstes gehen wer-
den, und sich nicht in ein Korsett von Formeln pressen lässt.
~ Nach Einschätzung des österreichischen Finanzministers Grasser hat die EZB noch
immer Spielraum bei den Leitzinsen. Er verweist dabei auf die Differenz zwischen
den EZB-Zinsen und den US-amerikanischen Fed Funds von 1,00%. Aber er ak-
zeptiere natürlich auch die Entscheidung der EZB vom Donnerstag, so Grasser.
~ Die EU-Kommission wird ihre Wachstumsprognose für die Eurozone nach Aussa-
ge von Währungskommissar Solbes vermutlich auf 1,7% senken. Gegen Ende des
Jahres seien 2,0 bis 2,5% möglich.
~ Der niederländische Finanzminister Zalm erwartet nach eigener Aussage im Rah-
men des EU-Stabilitätspaktes den Start eines Defizitverfahrens gegen sein Land.
~ Italien könnte nach Ansicht der EU-Kommission - neben Deutschland und Frankreich - nun
ebenfalls Gefahr laufen, die 3%-Grenze beim Budgetdefizit zu überschreiten. Die Kommission sieht
dieses Risiko vor allem vor dem Hintergrund der von der Regierung jüngst angekündigten
Steuersenkungspläne. Offensichtlich um das aufgebrachte Wahlvolk zu besänftigen, das seit Wochen mit
landesweiten Streiks gegen die geplante Rentenreform protestiert, will Berlusconi nun zum Ende des
Monats den Einkommenssteuerhöchstsatz von 45 auf 33 Prozent absenken. Die italienische Regierung
hat die Defizitspekulationen der EU natürlich zurück gewiesen, da man plane die Steuersenkungen über
Ausgabenkürzungen zu finanzieren. Das italienische Budgetdefizit lag im letzten Jahr bei 2,4% (des BIP).
~ Die spanische Industrieproduktion überraschte im Februar mit einem deutlichen Anstieg von 2,0% gg. Vj..
Positiv zu werten ist, dass sich alle Subkomponenten verbessert haben. Hervorzuheben ist hierbei der Zuwachs in
der Produktion von Investitionsgütern, welche eine der Schlüsselgrößen für die zukünftige Entwicklung
Industrieproduktion ist. Sie stiegen um 0,9% gg. Vj. (Januar -2,1%). Ebenfalls deutlich stieg die Produktion
von Konsumgütern und Energie.
~ Das US-Arbeitsministerium hat eine interne Untersuchung wegen des Verdachts
der vorzeitigen Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes vom Freitag eingelei-
tet, betont aber, dass es nicht mit Unregelmäßigkeiten rechnet. Auf einer Inter-
net-Seite ( http://biz.yahoo.com/rb/040402/economy_jobs_1.html) waren die
Zahlen bereits zwei Minuten vor der offiziellen Freigabe veröffentlicht, was sich
auch in einer spürbaren Kursbewegung um 15.28 MESZ niedergeschlagen hatte.
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