Karl
19.04.2004, 16:27 |
Vorbereitung auf leere Nordsee-Ã-lfelder Thread gesperrt |
-->Vorbereitung auf leere Nordsee-Ã-lfelder
Norwegen: Nach 35 Jahren Ausbeutung stellt sich Frage nach Zukunft der Energieversorgung
Erst 1971 wurde in der Nordsee vor der norwegischen Küste das erste Mal Ã-l und Gas gefunden. Nun scheinen die Vorräte langsam, aber sicher dem Ende zuzugehen. Das drittgrößte ölproduzierende Land der Welt macht sich nun Gedanken über die Zukunft ohne Nordsee-Ã-l, berichtet BBC-Online. Ã-l und Gas tragen etwa 20 Prozent des BIP des nordeuropäischen Landes bei.
Nach jüngsten Berichten von Experten geht dieser Reichtum Norwegens aber dem Ende zu. Der Ã-l- und Energieminister Einar Stensnaes beschäftigt sich daher mit der Frage nach alternativen Energiequellen. Die norwegischen Ã-lvorkommen sind nach Schätzungen anderer Wissenschaftler aber noch lange nicht aus, denn bis jetzt sind erst etwa 75 Prozent der Vorräte abgebaut worden. Am Kontinentalschelf lagert mindestens noch ein Drittel der ursprünglichen Reserven, von denen das Land mindestens 50 Jahre lang leben kann. Keiner weiß jedoch, ob diese Vorräte auch tatsächlich ökonomisch gefördert werden können. Die größten Potenziale in der Nordsee gehen, so scheinen sich alle einig, dem Ende zu.
"Die unentdeckten Regionen der Barents-See im hohen Norden sind sehr vielversprechend", meint Gunnar Berge vom Norwegian Petroleum Directorate. Probebohrungen und eine Ausbeutung von Ã-l in den sensiblen Regionen der Arktis bringen aber Umweltschützer auf die Barrikaden. Sie fürchten, daß dort selbst geringe Mengen an Ã-l im Meer zu gravierenden Umweltschäden führen könnten. Auch die Politiker fürchten, daß diese Region für die Ã-lförderung wegen der reichen Fischgründe nicht in Frage kommen könnte. Darüber hinaus sind Bohrungen in der Arktis auch wegen plötzlicher Wetteränderungen sehr gefährlich und kostspielig. Zudem kommt noch ein drohender Konflikt mit Rußland über die eventuelle Ausbeute von Ã-l- und Gasvorkommen in der Barentssee hinzu.
Während die Ã-lvorräte in der Nordsee zu Ende gehen, scheinen die Gaslagerstätten größer als bisher angenommen. Nach Angaben von Statoil, dem größten norwegischen Ã-l- und Gasproduzenten, reichen diese Vorräte für mindestens weitere 100 Jahre."In fünf Jahren wird Norwegen die gleiche Menge Gas wie Ã-l am Kontinentalschelf Norwegens produzieren", so Erling Oeverland, CEO von Statoil. In den folgenden Jahren wird die Gasproduktion die Ã-llieferung übertreffen. Ã-l und Gas dienen in Norwegen aber nicht notwendigerweise zur Abdeckung heimischer Energiereserven. Das nordeuropäische Land verfügt über ausreichend hydroelektrische Anlagen für die knapp 4,5 Mio. Einwohner.
In einem neuen Pilotprojekt wird nun überlegt, mit Hilfe von Windkraft Strom zu erzeugen, der dann Wasserstoff herstellt. Ohne Wind kann dann Strom mit Hilfe von Wasserstoff erzeugt werden, meint Tore Torvund, CEO von Hydro, dem zweitgrößten Ã-l- und Gasproduzenten. Torvund erwartet in näherer Zukunft zwar noch keine Profite, kann sich aber eine solche Energieerzeugung für die Zukunft ohne Ã-l vorstellen.
pte/rbi
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chiquito
19.04.2004, 17:09
@ Karl
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Genial: Wasserstoffproduktion per Wind, also auch dann Strom, wenn kein Wind! (o.Text) |
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chiquito
19.04.2004, 17:16
@ Karl
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Genial: Wasserstoffproduktion per Wind, also auch dann Strom, wenn kein Wind! (o.Text) |
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Ecki1
20.04.2004, 07:28
@ Karl
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Re: Noch mehr Gas: |
-->Wie bereits im Märzheft 1997 von GEO berichtet, lagern an nahezu allen Kontinentalschelfabhängen im Meer riesige Methaneis-Hydratvorkommen. Russische, japanische und amerikanische Unternehmen entwickeln derzeit Abbauverfahren.
Könnte spannend werden,
vermutet Ecki1[img][/img]
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Sorrento
20.04.2004, 09:03
@ Ecki1
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Methangas |
-->>Wie bereits im Märzheft 1997 von GEO berichtet, lagern an nahezu allen Kontinentalschelfabhängen im Meer riesige Methaneis-Hydratvorkommen. Russische, japanische und amerikanische Unternehmen entwickeln derzeit Abbauverfahren.
>Könnte spannend werden
Hallo Eckil,
das mit den Methangasvorräten auf dem Meeresgrund ist aber recht umstritten, was die Förderungswürdigkeit angeht:
Hoffnungsträger beim Erdgas: Methanhydrat
In jüngster Zeit wird immer wieder Methanhydrat als Ersatz für die mittelfristig ebenfalls zu Ende gehenden Erdgasvorräte genannt.
Schätzungen gehen davon aus, daß dieses unkonventionelle Erdgas die bekannten Erdgasreserven verzehnfachen könnte.
Methanhydrat ist ein Methan/Wasser Gemisch. Es lagert am Meeresboden und in Permafrostgebieten. Bei tiefen Temperaturen und hohem Druck hat dieses Gemisch einen festen eisähnlichen Agregatzustand. Ändern sich Temperatur oder Druck, löst es sich wieder in Methan und Wasser auf, wobei das Gas nach oben entweicht.
Diese physikalischen Eigenschaften, machen eine Förderung sehr schwierig, denn die Methanhydratschichten sind nicht sehr dick, dafür aber über große Flächen verteilt. Es müsste also in sehr großem Maßstab der Meeresboden praktisch"umgegraben" werden. Ein hoher Energieaufwand und zusätzlich riskant, falls dabei Methan entweicht. Methan in der Atmosphäre ist ein weit schädlicheres Klimagas als Kohlendioxid.
Geologen warnen außerdem vor den Folgen unterseeischer Erdrutsche, bei denen enorme Flutwellen entstehen können. Das Methanhydrat stabilisiert an vielen Stellen den Meersboden, der sonst vorwiegend aus weicheren Sandschichten besteht. Besonders in Gebieten in denen der Meeresboden von tiefen Gräben durchzogen ist, birgt daher der Abbau von Methanhydrat unkalkulierbare Gefahren.
Die Ressourcenabschätzungen des Methanhydrats beruhen auf der fragwürdigen Interpretation seismischer Signale (sog. BSR-Methode) und gehen von Hydratschichten aus, die über zigtausende von Quadratkilometern mehrere hundert Meter Dicke aufweisen sollen.
In mehr als 20 Jahren des Suchens und Forschens wurde bis heute noch kein einziges abbauwürdiges Methanhydratfeld gefunden. Der Geologe J.H. Laherrere bezweifelt, daß jemals ein größeres Methanhydratfeld gefunden wird. In über 2000 Probebohrungen wurden nur dreimal größere Hydratproben gewonnen. Die größte Probe wieß eine Hydratdicke von etwas mehr als einem Meter auf.
Die theoretischen Abschätzungen scheinen wenig mit der Realität zu tun zu haben. Aus heutiger Sicht muß man daher davon ausgehen, daß dieses Methan nicht in großem Stile als Energiereserve verfügbar wird.
Unseres Erachtens dient die große Betonung der Hydratreserven, ohne daß sich die Industrie ernsthaft um eine Erschließung oder genauere Erkundung bemüht, vor allem dazu, den Eindruck eines auf lange Sicht gesicherten Energiepfades Erdgas zu erwecken.
Gruß,
Sorrrento
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