-->Als Antwort auf EW-268387
Leiber Herr Deutsch,
der 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Prien, Christian Fichtl, sieht es ganz praktisch: „Der Chiemgauer ist ein kommunales Gegengewicht zum globalen Strudel“.
Frau Prof. Dr. Kennedy schreibt:
<font color=blue>"Eine Regionalwährung ermöglicht gebietsbezogene Problemlösungen, die ohne sie gar nicht möglich wären. Sie erweitert also den politischen und gesellschaftlichen Handlungsspielraum und schafft ein Entwicklungsmodell in dem kulturelle Unterschiede als Teil der globalen Fülle betrachtet werden und nicht als Hindernis auf dem Weg zur vernetzten Gesellschaft!"</font>
Stellen Sie sich einmal vor, sie könnte ihre Nachrichten & News nur durch ein einziges Medium filtern! So wie wir mittlerweile verschiedene Medien benutzen um uns eine unabhänige Meinung zu bilden, so sehe ich die zukünftigen Regionalwährungen als komplementäre Systeme, die die Lücken und Schwächen des Euro ausgleichen können.
Sehr auffällig wie Sie gegen eine eine kleine unbedeutende Bewegung argumentieren:
>Ich mag und schätze die Margreth Kennedy sehr und ich habe uneingeschränkte Hochachtung für ihr Projekt des Regiogeldes, das sie jetzt mit viel Elan vorantreibt - aber zugleich hat das Ganze für mich etwas Tragisches, weil sie, wie ich meine, viel reformerische Energien in die falsche Richtung lenkt, indem sie sich fast religiös mit den (wie ich meine irrigen) Theorien des Silvio Gesell verbindet.
Was ist richtig, was ist falsch Herr Deutsch? Wissen sie was richtig ist? Erheben sie den Anspruch auf die Wahrheit? Heinz von Foerster sagte einmal: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners". Dass Sie dem"Ganzen" lieber Kredite aufschwätzen würden, um der"Bewegung" Silber oder Gold zu verkaufen, verzeihe ich Ihnen, weil Sie Ihre Geschäfte machen wollen ;-) Nicht dass Sie mich falsch verstehen: gegen Gold und Silber möchte ich nicht streiten, ich habe nur etwas gegen diese entweder/oder-Mentalität. Also weg damit ;-) <s>entweder/oder</s>.
Komplementär heisst: <font color=brown>sowohl/als auch</font>. Es schränkt also nicht ein, sondern erweitert den Handlungsspielraum. Auch fängt jede Regiowährung gaaaanz klein an. Lassen Sie die Regiowährungen doch einmal wachsen, und warten sie ab, bis sich die ersten Kreisläufe gebildet haben. Ein kleines Pflänzchen mit groben Schuhwerk zertreten kann jeder Tölpel.
Sie irren, und das zeigt nur, dass sie das Buch nicht kennen, weil das gesamte Buch überhaupt nicht auf die Freigeldlehre von Silvio Gesell ausgerichtet ist. Deshalb heisst das Buch ja auch nicht <s>Freigeldwährungen</s>, sondern Regionalwährungen und meint Komplementärwährungen.
Zunächst einmal ist das Buch ein Plädoyer für ein Europa der Regionen, und wendet sich damit gegen den Eurozentralismus. Wer glaubt, dass strukturschwache Regionen auch in Zukunft mit einer Ziel-1 Zahlung aus Brüssel gut leben können, täuscht sich. Der Tropf aus Brüssel wird bald immer weniger Nährstoffe in die ärmeren Regionen leiten können.
Hilfe zur Selbsthilfe ist also gefragt. Ich habe überhaupt keine Lust mit Ihnen über die so unterschiedliche Annahmen zu diskutieren, was Geld ist, aber über die Zins- und Verschuldungsproblematik dürften wir uns wohl einig sein. Und es geht um konkrete und praktische Arbeit vor Ort im Hier und Jetzt!
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Lokalwährungen in Japan
In Japan herrscht seit über 10 Jahren Deflation. Seitdem sprießen überall im ganzen Land, mittlerweile sind es knapp 200, Regionalwährungen und diese werden von vier Universitäten begleitet. Warum sollte sich eine Region auf den Staat verlassen? Selber machen lautet die Devise! Die Berliner bekommen eine Agenda21-Förderung durch das Deutsche Zukunftsintitut.
Überall werden Gutschein- und Mitgliedskarten ausgegeben. Payback, Miles & More, ja selbst die Städte versuchen ihre Bürger zu überreden. Die Problematik des gläsernen Kunden (Stichwort RFID-Chips) wird dabei großflächig verschwiegen.
Regiogelder sind so vielfältig, dass nur Narren die Idee zur Selbsthilfe als illusorisch abtun. Man kann mit Gesell arbeiten, muss aber nicht ;-)
>In dem Buch sind Irrtum und Wahrheit so liebevoll und innig zu einem so schönen Kuchen verbacken, dass man ihn gar nicht anschneiden mag.
Dann essen sie doch ihre Gold und Silberstücke Herr Deutsch ;-) Jeder nach seiner Fasson:-)
„Wir können nur jene Fragen entscheiden, die prinzipiell unentscheidbar sind.“Â
Die Verantwortung für die Konsequenzen unserer Selbstorganisation nimmt uns niemand ab.Â
  Â
„Willst du erkennen, so lerne zu handeln“ (Ästhetischer Imperativ).Â
„Handle so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst“ (Ethischer Imperativ). - H. von Foerster
>Gruß
>R.Deutsch
Stephan
<ul> ~ Regionetzwerk</ul>
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