Lichtenberg
26.04.2004, 23:24 |
Extra Stimme für Kinder Thread gesperrt |
-->Hallo Freunde
Habe heute mit einem Kollegen gesprochen, den ich vor ca. 10 Jahren ausgebildet habe. Auf meine Frage nach Heirat, Kinder und so, bekam ich mit einem Lachen im Gesicht zur Antwort," Heirat?, nie im Leben!, Kinder? wozu?, meine Rente ist sicher!"
Plädiere daher für einen extra Rentenbeitrag für Singels und ein eigenes Wahlrecht für Kinder, auszuüben von den Erziehungsberechtigten.
Gruß
Lichtenberg
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Euklid
27.04.2004, 07:27
@ Lichtenberg
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Re: Extra Stimme für Kinder |
-->Ja es ist wirklich bequem nur für sich zu sorgen denn die Rente kommt aus der Steckdose;-))
Diese Denke sieht man ja auch hier.
Gruß EUKLID
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JLL
27.04.2004, 08:53
@ Lichtenberg
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Re: Wenn wir vom"One Man, One Vote"-Prinzip abgehen wollen,... |
-->... fielen mir auch noch andere Stellschrauben ein.
D'accord, mehr als Kinderlose, dürften Menschen mit Kindern ein Interesse an der künftigen Entwicklung des Landes haben, zumindest in idealistischer Sichtweise und soweit sie überhaupt ein Interesse an der künftigen Entwicklung der eigenen Kinder haben. Die Realität ist nicht immer so.
Andererseits, meine ich gerade vor kurzem etwas über die Geburtenrate von Akademikerinnen gehört zu haben, die ausbildungsbedingt zu den Spät- oder Nichtgebärenden gehören, weil die jahrelange Investition in ihre Ausbildung, sich häufig durch eine Kindesgeburt weitgehend entwertet. Zumindest schreckt diese Personengruppe aber wohl die Vorstellung, dann im erlernten Beruf keinen Anschluß mehr zu finden, weshalb sie den Kinderwunsch, der zwar häufig besteht, auf die lange Bank schiebt. Häufig wird er dann gar nicht mehr realisiert.
Es dürfte zu einfach sein, in reproduzierenden Familien überwiegend demographisch verantwortungsbewußt Handelnde zu sehen, während man Kinderlose als ihrem Vergnügen fröhnende Hedonisten darstellt. Es gibt auch Menschen, denen der Kinderwunsch biologisch verwehrt ist, oder Ehen, die ungewollt kinderlos bleiben. Diese Menschen, denen das vielleicht höchste Glück ohnehin verwehrt bleibt, nun auch noch zusätzlich zu schröpfen, halte ich für äußerst bedenklich.
Falls der Staat einen Gebär-Bonus in Form von Zusatzstimmen bei Wahlen verteilt, dann wäre das zwar eine Durchbrechung des sakrosankten demokratischen Prinzips"One man, one vote", aber ich würde es deshalb nicht grundsätzlich ablehnen. Der Staat könnte grundsätzlich dazu übergehen, gewünschtes Verhalten auf diese Weise zu honorieren. Aus staatlicher Sicht nützlich bzw. wünschenswert wären zum Beispiel folgende Verhaltensweisen, bzw. Tatbestände an die Zusatzstimmen gekoppelt werden könnten:
- Ableistung eines Dienstes für den Staat (Wehrdienst, Zivildienst)
- Höhe der gezahlten Steuern (auch als Nettoposition zwischen geleisteten Zahlungen und erhaltenen Transfers)
- gemeinnützige und ehrenamtliche Tätigkeiten
- Ausübung wünschenswerter Berufe (z.B. Krankenschwestern, Pfleger,...)
etc.
Jemand, der heute ein hohes Steueraufkommen für den Staat durch seine Leistung produziert, sollte dem Staat stimmenmäßig nicht unbedingt weniger wert sein, als jemand, der potentielles(!) künftiges Steueraufkommen durch seine Kinder erzeugt. Wer weder noch tut, freilich schon. Problematisch an jeglicher staatlichen Förderung dürfte aber sein, dass die Komplexität der Systeme, in die eingegriffen wird, in der Regel nur unvollständig verstanden wird (werden kann), wodurch staatliche Eingriffe häufig Fernwirkungen erzeugen, die nicht absehbar und mitunter sogar unwerwünscht sind. Daher plädiere ich grundsätzlich für einen in dieser Hinsicht äußerst zurückhaltenden Staat, zumal wenn man Qualität und Qualifikation der Handelnden betrachtet. Die Intervention von heute, ist oft das Problem von morgen.
Schönen Tag
JLL
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Ecki1
27.04.2004, 09:00
@ Lichtenberg
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Re: Extra Stimme für Kinder |
-->Hallo Freunde
Habe heute mit einem Kollegen gesprochen, den ich vor ca. 10 Jahren ausgebildet habe. Auf meine Frage nach Heirat, Kinder und so, bekam ich mit einem Lachen im Gesicht zur Antwort," Heirat?, nie im Leben!, Kinder? wozu?, meine Rente ist sicher!"
In einer freiheitlichen Gesellschaft steht Deinem Kollegen diese Haltung zweifelsohne zu. Dass diese"seine" Rente bereits verpulvert wurde, wird er schon noch rechtzeitig erfahren, glaube ich.
Plädiere daher für einen extra Rentenbeitrag für Singels
Nein. Was in D fehlt, ist eine geeignete ökonomische Grundbildung, um sich vom alles beherrschenden Staatsglauben lösen und Verantwortung für sich und seine Allernächsten wahrnehmen zu können. Weitaus die meisten wären auch ohne gesetzliche Vorschriften bereit, für ihre Eltern im Alter zu sorgen, aber im momentanen Umlageverfahren versickert ein nicht unbeträchtlicher Teil der Beiträge in versicherungsfremden Leistungen (Russen etc.) und im administrativen Aufwand. Ein Sonderbeitrag für Alleinstehende wäre ein willkommener Anlass, die (müsste sie bilanzieren, längst insolvente) BfA personell noch mehr aufzublasen.
und ein eigenes Wahlrecht für Kinder, auszuüben von den Erziehungsberechtigten.
Ã-konomisch verantwortliche Familienplanung würde bestraft. Man"produziert" möglichst viele Kinder und wählt mit den zusätzlichen Stimmen die Politiker, die am meisten Wohltaten für die Familien versprechen. Wer soll für diese Segnungen aufkommen?
- Andere Familien?
- Die Kinder selbst, indem man noch mehr Staatsschulden auftürmt?
- Die Politiker aus ihrer Privatschatulle?
- Die Singles?
- Ist es realistisch, anzunehmen, dass letztere trotz ihrer Mobilität dieses Spiel lange mitspielen?
- Oder beabsichtigt jemand, eine Mauer zu errichten?
Gruss!Ecki[img][/img]
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Popeye
27.04.2004, 09:10
@ JLL
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Re: Wenn wir vom"One Man, One Vote"-Prinzip abgehen wollen,... |
-->Die Intervention von heute, ist oft das Problem von morgen. [img][/img]
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Euklid
27.04.2004, 09:39
@ Ecki1
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Re: Extra Stimme für Kinder |
-->Mit den Russen sprichst du ein ganz heißes Thema an was natürlich auch nicht in den Zeitungen spezifiziert wird.
Es gibt da die Russen-Deutschen mit dem berühmten Schäferhund für den Ausweis und die Bubis-Deutschen aus Rußland.
Ein Teil der Rentenkassen wurde damit der sogenannten Wiedergutmachung geopfert.
Wieviel das ist oder war kann man deshalb kaum genau trennen und das war wohl auch beabsichtigt.
Damit habe ich wohl schon wieder gegen die political correctness in diesem land verstoßen obwohl dies eine ganz normale Sache ist.
Warum Kohl das gemacht hat erschließt sich mir nicht.
Nicht die Anspruchshaltung wie uns immer suggeriert wird war zu hoch,sondern die Kassen wurden andauernd für Dinge ausgekübelt die überhaupt nichts damit zu tun haben.Hier hat Tassie völlig Recht,denn er hat auch darauf hingewiesen.
Im Endeffekt könnte man auch sagen:Ã-kosteuer nicht für die Rente,sondern für die Russendeutschen.
Wenn ich schon das saublöde Wort vom Bundeszuschuß höre gefrierts mir in den Adern.
Das sind Steuern welche erarbeitet wurden.
Der einzige Zuschuß des Bundes besteht in der Schuldenorgie.
Diese Rechnung wird aber erst noch präsentiert werden.
Gruß EUKLID
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