marsch
04.05.2004, 17:15 |
Fundstücke: Der Zinnß Thread gesperrt |
--><table><table border="0" width="600"><tr><td><font face="Arial"><font size=5> Der Zinnß</font></font><div align="Justify">
<font color="#800000">
BESTAND: GU Illertissen
REGEST: 506/ 1697 5. Nov.
AKTENBESTAND: w.o.
05-11-1697
Johannes Merckh, Bauer zu Jedesheim, hat von Johann Gotthard Vöhlin von Frickenhauhen, Freiherrn auf Illertihhen und Neuburg, Herrn auf Hohenraunau, kaiserl. Rat, erbetenem Ausschuß des Ritterviertels an der Donau, auf Lebenszeit dasjenige Höflein zu Jedesheim erhalten, das bereits sein Vater sel., Michael, gleichfalls leibfällig innegehabt hat. Dasselbe wurde aus zwei Lehen zusammengezogen, welche laut größeren Salbuchs, Fol. 222 und 234, Anderle Hoffer und Elisäus Holl besessen hatten. Dazu gehören Haus, Hofreit, Stadel und Garten, sowie 13 1/4 Jauchart Ackers, welche letztere aber jetzt zum Teil vier Andere inne haben, dann 6 Jauchert. 2 1/2 Viertel. An"Zinnß undt eusen (!) Gulten" hat er jährlich zu entrichten: aus Hohhers Lehen für 1 Schaf 18 Schill. Heller, zu"Wüßgelt" 2 Pfund 15 Schilling, 4 Hühner, 1 Fasnachthenne, 1 Kloben Flachs, 13 Schilling"Dienstgelt" und zur"Weglosung" 1 Pf. 10 Sch. Heller, an Frucht 1 Malter 5 Viertel Fesen und 1 Malter Haber; aus dem andern Lehen 5 Schill. Heller Zins und ebensoviel zu"Weglosung" und für einen jeweiligen Schloßkaplan 1 1/2 Malter Fesen und gleichviel Haber. Er gelobt, keinen andern Herrn zu suchen, noch Ansprüche an die Herrschaft und deren Unterthanen an auswärtigen Gerichten anhängig zu machen. Wegen Pflichtwidrigkeiten kann ihn der Herr jederzeit abtreiben; in diesem sowie im Sterbfalle aber sollen ihm, bezw. den Erben, die angesäten Früchte verbleiben, dazu muß von ihnen der Winterösch bestellt und das Stroh und"Schweines" davon nebst dem"tung" zurückgelassen werden.
Erbetene Siegler: Johann Georg Clauhs J. U. L., Vöhlin`scher Rat und Obervogt der Herrschaft Illertihhen.
Siegelbittzeugen: Georg Krumbacher und Hans Möht, beide zu Jedesheim.
http://www1.ku-eichstaett.de/GGF/Landgesch/illertissen/volltext.htm</font>
Noch deutlicher:
<font color="#800000">.....
Engwanger Zehnten
Der"Zehnten" hat seinen Ursprung im alten Testament. Moses schreibt vor, dass jedermann zum Unterhalt der Priester den zehnten Teil vom Ertrag des Bodens und von den Früchten der Bäume geben solle. Der Zehnten war der Grundzins des Lehenmannes an den Lehenherrn.
.....
Alle Erträge wurden im Zinsbuch feinsäuberlich festgehalten. Ein Beispiel dafür ist das Zinnß Buch der Herrschaft Altenklingen aus dem Jahre 1641 der "Edlen und Vesten" Herren David und Caspar Zollikofer.
[img][/img]
http://www.burgermeister-engwang.ch/Zeiten.htm</font>
Am deutlichsten:
<font color="#800000">.....
Zinsbote
Geldeintreiber eines Adligen, der die Abgaben (Steuern) einsammelte.</font>
http://www.lehnswesen.de/page/html_lexikon.html#z
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Kann ich nicht ob dieser eindeutigen Herkunft sagen: STEUERN waren und sind demnach nichts anderes als eine Art"ERSTZINS"!!
Kein Staat ("Macht"), kein Zins! Falsch?
</div></td></tr></table>
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Zandow
04.05.2004, 17:34
@ marsch
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Sehr schön, phantastisch geradezu (o.Text) |
-->
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dottore
04.05.2004, 17:54
@ marsch
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Re: Völlig korrekt - Gratulor! Zinnß = Steuer = Zins und damit fing's an (o.Text) |
-->
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monopoly
04.05.2004, 18:20
@ dottore
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Re: Noch schlimmer: Zins=Biß= Naeschaek=Schlangenbiß=Tödlich |
-->so stehts im Raschi-Kommentar zum Buch der Bücher (hebr.)siehe Raschi -Haus in Worms
Alles klar?
Danke das wir leben dürfen (Wolfgang Schäuble)
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dottore
04.05.2004, 18:22
@ Zandow
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Re: Du erinnerst Dich an meine Zinnß-Bücher in Bremen? Same procedure... |
-->Hi Zandow,
der"Zins" ist und bleibt die Abgabe (Vorgang) UND das Abgabengut (Sache).
Alles andere sind Derivate.
Warum nicht"Zins" vom Abgabengut nehmen, das man gerade selbst nicht braucht?
Es soll mir mal einer der berühmten Zins- und Zinseszins-Kritiker erklären, wie es ohne Macht, Waffen und Abgaben inkl. Sanktionen jemals zu dem kommen konnte und bis heute kann, was als ZINS so schröcklich ist.
Wer einen anderen zwingen kann, Abgaben zu leisten, ist Zins-Herr. Der andere ist Zinser.
Der Zins-Herr braucht die Waffe, denn anders wird das nix.
Da inzwischen jeder de jure oder de facto auf irgendeiner Stufe Zinser ist, verflüchtigt sich der"freie Bürger" von selbst.
Das werden Deine Mises/Rothbard-Fritzen auch leider nie begreifen, davon, dass sie"Geld" nicht kapiert haben, ganz zu schweigen. Oh, oh, was für eine Diskussion Du da verlinkt hast...
Schönen Abend noch + Gruß!
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dottore
04.05.2004, 18:32
@ monopoly
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Re: Neschek = die Natter (Ezra Pound, zit. LeGoff) - die Natter ist die Macht |
-->Danke,
liebe Macht,
die Du allein mit Fug und dem Dir von Dir selbst gegebenen Recht die Waffe einsetzen darfst, um uns unwürdige Hunde zu zwingen...
Danke,
dass Du uns noch a bisserl leben lässt, damit wir's Dir mit unsrer Hände Kraft und unseres Kopfes Denken so angenehm machen können wie es Dir geruhet...
SO muss es heißen.
Gruß!
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dottore
04.05.2004, 18:56
@ marsch
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Re: Der Zinnß, den die Mises-Rothbard-Fritzen NIE kapieren werden |
-->Hi nochmals,
hier noch ein kleines Abstract:
"Private property as a de iure institution needs a foregoing State to come into existence.
The State needs foregoing power and foregoing power needs armed force. The ultimate “foundation of the economy” thus is the weapon, where possession and property are identical, because the possession of it guarantees property of it.
Property of power results in the first property premia: tribute (extern) and tax (intern).
Payers of the property premium thus pay their debt as “interest” (census, Zinnß), which emerges ex nihilo and not from private contracts. The value of the debt is defined by the sanction, which the power-bearer can fix and execute.
By comparing the coercive and ex nihilo debts with the sanctions a “price” system is established, where the price is measured in the material, in which tributes and taxes have to be paid.
This material is one-way-money, if consumed or treasured, and it becomes multi-way-money (“circulating”), if spend by the proprietors of power to secure their power.
The power system “State” faces the unsolvable problem of pre-financing itself. Therefore it must draw on forthcoming tributes or taxes, which sooner or later leads to ist downfall.
The more property or property rights are ceded by the State to the private sector or can be created as “income” (recte: later property) after cession, the longer the process called “creation of wealth” can endure, because the more power-sustaining taxes can be imposed."
So schaut's nämlich aus...
Nochmals dankend + Abendgruß!
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Zandow
05.05.2004, 11:01
@ dottore
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Naklar, deswegen auch.... |
-->.... meine Begeisterung über den Betrag von marsch.
Hallo dottore,
>der"Zins" ist und bleibt die Abgabe (Vorgang) UND das Abgabengut (Sache).
>Alles andere sind Derivate.
Ja, mir ist's klar. Besonders seit dem property-paper und den vielen Beiträgen aus dem letzten Jahr hier. Doch wie erklär' ich's dem Kinde (den Libertären mit ihrer Ã-S)??
Kleine Frage am Rande noch: Sie haben so einige Aufsätze und papers zu unterschiedlichsten Themen geschrieben. Wollen Sie diese nicht mal hier im Forum veröffentlichen (auch wenn schon älter und einiges sicherlich überholt). Wäre eine Freude für mich.
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
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