Baldur der Ketzer
21.05.2004, 22:54 |
Skurriles aus Affpischerstan Thread gesperrt |
-->Auszugsweise: Kein Rezept gegen nächtliches Gebrüll
Nachbarschaftsstreit beschäftigt Gerichte — Rechtslage ist überaus kompliziert
 Â
Seit Jahren brüllt eine 50-jährige Frau fast jede Nacht in einem Mehrfamilienhaus....Während der Fall die Gesundheitsbehörden und die Justiz beschäftigt, leiden die Anwohner unter den nächtlichen Ruhestörungen — eine Lösung ist nicht in Sicht.
Yvonne D. hat auf ihrem Block 4.22 Uhr notiert. Um diese Zeit begann an diesem Tag das Gebrüll, verbunden mit rhythmischem Schlagen in der Wohnung im obersten Stockwerk....... Etliche der Eigentümer und Mieter haben resigniert und sind ausgezogen.
Wenige Senioren, Studenten und — in wachsender Zahl — Prostituierte leben noch in dem Haus....... „hier bleibt kein Mieter“.
Ähnlich denkt ein Berliner Anwalt. Er hatte 1986 eine Wohnung vom damaligen Bauträger gekauft. Derzeit baut seine Mieterin, eine Studentin, ihr Examen. „Wenn sie auszieht, werde ich wohl keinen neuen Mieter finden“, sagt er und fügt hinzu: „Juristisch ist da nichts zu machen, auch wenn ein Wertverlust schon jetzt klar feststellbar ist.“
Warum die allein stehende Frau schreit? Weder auf Klopfen noch auf Klingeln reagiert sie. Die Tür bleibt zu, obwohl sie hörbar zu Hause ist.
Die Wohnungseigentümer haben beantragt, dass der unter Betreuung stehenden Frau das Wohnungseigentum entzogen wird. Eine Entscheidung soll demnächst fallen. Aber es gilt als unwahrscheinlich, dass das Gericht eine so harte Entscheidung trifft. Dafür müsste die brüllende Frau sich oder andere gefährden.
....Die Frau brüllt, aber sie schlägt niemanden.
Schon 2001 hatte die Eigentümergemeinschaft einen Beschluss erwirkt, dass ihre Nachbarin zum Beispiel 50 000 Euro Ordnungsgeld zahlen muss, wenn sie erneut schreit. Sie hörte dennoch nicht mit ihren nächtlichen Schimpftiraden auf,.....Doch das Gericht kann jetzt nicht einfach eine Strafe festsetzen, weil unklar ist, ob sie „schuldhaft“ gehandelt hat.
Solche komplizierten Fragen, ob jemand schuldfähig, geschäftsfähig oder prozessfähig ist, können nur mit Gutachten ermittelt werden. Allerdings muss der Patient dafür freiwillig zu einem Gutachter gehen. Eine Zwangsbegutachtung wäre mit einer Unterbringung in einer Klinik verbunden und wird in dem Fall bisher als „unverhältnismäßig“ bezeichnet, zumal die Frau niemanden gefährde und obendrein keine Straftat vorliege.
Damit ist Yvonne D. nicht einverstanden: Trotz inzwischen verstärkter Wände hört sie die nächtlichen und frühmorgendlichen Ausbrüche. Sie belegt mit ärztlichen Attesten, dass ihr der fast tägliche Schlafentzug ab etwa 4.30 Uhr schon seit Jahren die Gesundheit raubt:
„Und wer hilft mir?“, fragt sie ratlos.
LORENZ BOMHARD
<ul> ~ hier stehts in voller Länge</ul>
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vasile
22.05.2004, 02:32
@ Baldur der Ketzer
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Re: Na Gott sei dank bist Du weg aus Affpischerstan! Bei Euch in der Schweiz... |
-->...hättet Ihr diese verrückte Affpischerstanerin schon längst aus der Höhle gezerrt und sie in Wilhelm Tell Manier mit Pfeilen durchlöchert!
Oder aber Ihr hättet wahlweise mit Ferrari- oder Lamborghinihupen eine Rückhupaktion zu später Stunde gestartet!
Ach wie gut ist es doch, daß Ihr genug Kohle zusammenkratzen konntet, die es Euch ermöglichte dem stinkigen Affpischerstan den Rücken zu kehren.
Es gibt da allerdings einige Wenige, die die Schnauze gestrichen voll haben von neureichen Exilanten, die sich unentwegt von den hinteren (und sonnigen) Plätzen über die alte Heimat beschweren, die immerhin gut genug war, ausreichend Kohle für's Exil zu scheffeln.
Ja, die Welt ist ungerecht! Besonders in Affpischerstan! Hier wird sich dekadent beschwert, daß man Millionen an Steuern zahlt. Nur muß man die ja erstmal haben. Woanders klagt man wenn das nächste Kind vor Hunger stirbt. Hier in Affpischerstan, da klagt man, wenn der rückwärtige Wind quer sitzt!
Und dank unserer Exilanten lernen jetzt auch andere Völker das Klagen. Ganz vorneweg die Schweizer und die Spanier. Die freuen sich schon lange gar nicht mehr so dolle über unsere Exilanten und würden sie wohl ganz gerne wieder los werden. Die Affpischerstaner sind halt woanders nicht ganz so gern gesehen, wie sie das vielleicht glauben. Trotz Geld und dickem Auto. Oder vielleicht gerade deshalb?
Manche der zurückgebliebenen Affpischerstaner sind jetzt aber vielleicht der Ansicht, daß die Meckerfritzen lieber wegbleiben mögen. Mitsamt den Steuermillionen, Ferrari und Lamborghini.
Denn selbst der beschissenste Affpischerstaner hat noch soviel Stolz, daß er auf die paar mickrigen Kröten verzichtet, wenn ihm dafür das ständige Genörgel erspart bleibt!
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JoBar
22.05.2004, 10:50
@ vasile
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Ich erinnere mich dunkel an die Zeit als ich meiner Tochter Asterix vorlas, |
-->da gab es in einer Geschichte eine Figur... die schaffte es mit nur ganz wenigen Worten die gerade Anwesenden binnen kürzester Zeit in wüste Streitereien zu treiben.
Vasile, mir scheint, daß auch Du diese Gabe hast:((
Nichts gegegen Meinungs-Verschiedenheiten und kernige Auseinandersetzungen, aber alles gegen die Art und Weise wie Du das hier exerzierst.
Wäre ich Elli, dann hätte ich Dich längst gesperrt. Bin ich aber nicht - deshalb erlaube ich mir dich füderhin zu ignorieren. Ziehe Schlüsse.
Bye
J.
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bonjour
22.05.2004, 11:51
@ JoBar
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Re: Ach was, wenn man die Schweizer verkraften kann........ |
-->Kurzfassung der Schweizer Geschichte
Die ersten Bewohner der Schweiz
Die Entstehung der Alpen steht nicht nur zeitlich am Anfang dieser"Schweizer Geschichte" in 20 Kapiteln, denn die Alpen prägten und prägen Empfinden, Denken und Handeln der Bevölkerung dieses Kleinstaates bis heute. Nachdem sich die eiszeitlichen Gletscher zurückgezogen hatten, konnten Steinzeitmenschen hier sammeln und jagen. Der keltische Stamm der Helvetier ist das erste im Gebiet der heutigen Schweiz lebende Volk, von dem wir auch schriftliche Kunde haben. 58 v. Chr. wurden sie von den Römern bei Bibracte besiegt. Die Römer dehnten ihr Reich bis an den Rhein aus und hinterliessen u.a. ein gut ausgebautes Netz von Karrenwegen (inkl. Passübergänge).
Völkerwanderung: die Schweiz wird zum mehrsprachigen Land
Um etwa 400 n. Chr. drangen im Zuge einer grossen"Völkerwanderung" germanische Stämme nach Mittel-, West- und Südeuropa vor, das römische Reich konnte sich nur im südöstlichen Mittelmeerraum halten: während die Franken sich in Nordfrankreich festsetzten, liessen die Burgunder sich in der Westschweiz und im angrenzenden Burgund nieder. Beide Stämme übernahmen Sprache (lateinisch -> französisch) und teilweise auch Kultur der Römer. Die Alamannen dagegen besiedelten frei gelassene Zwischenröme im schweizerischen Mittelland und behielten ihre Sprache (deutsch) und Lebensweise bei. Im Mittelalter etablierten sich die grossen Germanenreiche, das Christentum und das Lehenswesen mit der feudalen Ständeordnung (Adlige, Geistliche, Bauern), die antike Kultur wurde in den Klöstern konserviert und überliefert.
Bibracte, Schlacht bei
Zu Beginn seines Gall. Kriegs berichtet Julius Cäsar über seinen Feldzug von 58 v.Chr. gegen die Helvetier, die Rauriker, die Boier, die Latobriger und die Tulinger, die unter der Führung Divicos versuchten, in die Saintonge im südwestl. Gallien auszuwandern. Nach einem ersten Zusammenstoss Mitte April bei Genava und dem Massaker an den Tigurinern anfangs Juni am Ostufer der Saône zogen die Auswanderer in Richtung Loire, gefolgt von den sechs Legionen Cäsars. Um den 20. Juni bog dieser nach dem 27 km entfernten B. ab, um dort Lebensmittel zu holen, die ihm von den Häduern, seinen Verbündeten, zugesagt worden waren. Da machten die Helvetier kehrt und griffen an. Die Schlacht, die gegen Mittag begonnen hatte, endete in der Nacht mit der Niederlage der Auswanderer. Die meisten zogen sich in das Gebiet der Lingonen (Gegend um Langres, östl. Champagne) zurück, wo sie mangels Unterstützung kapitulierten. Cäsar schickte die Helvetier in ihr Gebiet zurück, wahrscheinlich nachdem er mit ihnen einen Vertrag abgeschlossen hatte. Das Schlachtfeld liegt vermutlich bei Montmort (Dep. Saône-et-Loire), wo bei archäolog. Untersuchungen ein Graben entdeckt wurde, der wahrscheinlich von den Legionären Cäsars ausgehoben worden war. Zwar wird in der Schweizer Geschichtsschreibung oft die Tapferkeit der Helvetier hervorgehoben (nach Cäsar soll kein Legionär gesehen haben, dass ein Feind ihm den Rücken zukehrte......das war bei den Germanen eh üblich..), doch haben B. und Divico in der Schweiz nicht dieselbe myth. Bedeutung erreicht wie Alesia und Vercingetorix in Frankreich, denn: Ein versuchter Auszug aus dem eigenen Land eignet sich schwerlich für den patriot. Diskurs.
4- Die Helvetier - ein Faktor für die nationale Identität der Schweiz?
Warum wurde der Name der H. für Ausdrücke wie Corpus helveticum, Helvetik (Helvet. Republik), Confoederatio helvetica oder Helvetismus verwendet? Ab dem SpätMA, v.a. aber im 19. Jh., regte sich in der Schweiz das Bedürfnis, sich mit Vorfahren zu umgeben, die Gründerpersönlichkeiten, Volksführer, Symbolfiguren und wenn möglich Helden waren. Die alten Eidgenossen erkannten sich in den stolzen und mutigen H.n, die Aegidius Tschudi in der Renaissance wiederentdeckt hatte, und schufen im 17. Jh. die allegorische Figur der Helvetia. In Karl Jauslins"Schweizergeschichte in Bildern" (1885-87) findet man Divico zwischen Wilhelm Tell und Arnold Winkelried. Die H. gaben auch ein sehr beliebtes Sujet in den in der 2. Hälfte des 19. Jh. hoch geschätzten hist. Umzügen und Gedenkfeiern ab. Allerdings behielt man lieber den Sieg von Agen (Gemälde von Charles Gleyre 1858) als die Niederlage von Bibracte in Erinnerung.
Merkwürdigerweise!!!!!! gehört das Thema der Auswanderung von 58 v.Chr. zu den Gründungsmythen der Schweiz, obwohl der Wunsch, sein Volk in die Fremde zu führen, nicht gerade eine patriot. Geste darstellt. Gleichwohl wurde der Name des keltischen Volkes der H., gewiss wegen Caesar und dem Drama von 58 v.Chr., als Synonym für die Schweiz verwendet - auf Kosten der Erinnerung an andere Völker, die auf dem Gebiet der heutigen Schweiz siedelten, wie die Allobroger in Genf, die Rauriker in Basel, die Nantuaten, Veragrer, Seduner und Uberer im Rhonetal, die Lepontier im Tessin, die Räter in Graubünden sowie weiterer Völker, von denen man so gut wie nichts mehr weiss, die völlig in Vergessenheit geraten oder gar verschwunden sind.
Bah, erst wollten sie flüchten, dann haben sie sich sofort an die Römer angebiedert.....
da waren andere germanische Stämme aber ein anderes Kaliber......[img][/img]
gruß b.
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nasowas
22.05.2004, 12:14
@ Baldur der Ketzer
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und hier ein Beispiel für einen skurrilen Gegensatz |
-->Hallo Baldur,
sicher hast Du andererseits auch schon von Urteilen gehört, die so absurd sind, dass sie mit klarem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind.
Beispiel:
Der Nachbarschaftsstreit zwischen einem Kripobeamten und einem Richter in Wiesbaden wegen einer 40-Watt-Glühbirne die Nachts an der Haustür des Kripobeamten leuchtete.
Der benachbarte Richter fühlte sich daraufhin in seinem Schlaf gestört und klagte. Er bekam natürlich Rückendeckung von seinen"Rechtsprechenden" Richterkollegen.
Urteil: 256.000 Euro Bußgeld bei wiederholtem leuchten der 40-Watt-Haustürbeleuchtung. [img][/img]
"Nach einem nächtlichen Ortstermin gelangte das Gericht jedoch zu dem Ergebnis, dass der Lichtschein 'zumindest ein erhebliches Gefühl der Lästigkeit mit einer Einschränkung hinsichtlich der Annehmlichkeit des Daseins' erzeuge. Die Argumentation des BKA-Beamten sahen die Richter zudem als 'konstruiert' und 'unredlich' an."
Solche Richter würden vermutlich auch den Mond auf Unterlassung des Daseins als Vollmond verklagen, wenn Sie denn wüssten, an welche Adresse des potentiellen"Beklagten" sich die Klage richten müsste.
In diesem Land hat das gesprochene Recht schon lange nichts mehr mit Moral oder Gerechtigkeit zu tun.
<ul> ~ die Rolläden wollte er [der Richter] aber nicht herunterlassen</ul>
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Baldur der Ketzer
22.05.2004, 12:16
@ JoBar
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Re: Von Neid, Ohnmacht und Klassenumverteilungskampfträumen |
-->Hallo, JoBar,
eigentlich wollte ich gerade direkt an vasile etwas entgegnen, aber es paßt besser als Antwort auf Deinen Beitrag.
Ein offenes, kontroverses Wort macht mir nichts aus, es ist besser und ehrlicher als irgendein akademisch verbrämtes, sprachlich kastriertes Gefasel.
so, wie vasile das ganz gut auf den Punkt gebracht hat, denken ja viele, aus meiner Sicht zu viele in meiner alten Heimat, und dies ist die Wurzel des Übels, daß Deutschland auf einmal nicht mehr vorankommt, weil sich zu viele verweigern - die einen, weil ihnen von den Anstrengungen nichts mehr zum Leben bleibt, vor lauter Staatsabzocken, die anderen, weil ihnen bei der Besteuerung der Erträge ein Nicht-investieren sinnvoller erscheint als die Übernahme von Risiko und Einsatz.
Die Folge aber ist stets gleich, es hakt, es klemmt, es geht nicht mehr voran, wenn keiner mag. Auf diese Tatsache kommts an, die Hintergründe sind schon zweitrangig.
Irgendwie muß sich vasile an meiner damaligen Frage stören, ob man aus dem Forumsmitgliederkreis Erfahrungen mit einem 348er Ferrari habe, ob das ein guter oder schlechter Kauf sei. Es kam der Rat, ein Lamborghini sei erheblich robuster und weniger serviceintensiv, so daß das wohl sinnvoller sei.
Außerdem hat der neue Gallardo Allradantrieb und ist einer der wenigen Exoten, die überhaupt in einem finanziell noch erreichbaren Rahmen liegen.
Für jeden? Nein, nicht für jeden.
Ich sag jetzt hier mal ein ganz böses Wort: dies ist ein Börsen- und Wirtschaftsforum, und bei der Beteiligung in Börse und Wirtschaft setzt das nun mal ein Mindestkapital voraus, das man einsetzen kann. Beziehungsweise die konkreten Anstrengungen, den unbedinten Willen, selber zu etwas zu kommen, seine Lebenspräferenzen (Freizeit oder Arbeit, Urlaub oder Überstunden) entsprechend einzurichten.
Es hat doch keinen Sinn, sich als unsportlicher Typ in einem Forum für aktive Fußballer zu bewegen, oder als Vegetarier in einem Kochkurs über Schweinefleisch.
Davon abgesehen, denke ich mal so rein subjektiv, daß vasiles Frust, der für mich hörbar rüberkommt, daher kommt, weil er als junger Mensch sieht, daß die Aussichten, ebenfalls beruflich erfolgreich zu sein und eben zu diesen fianziellen Mitteln zu kommen, um sich auch etwas leisten zu können, so schwer und so düster sind wie nur selten zuvor.
Wenn ich aus meinen aktuell hereinkommenden Zuflüssen mit einen fahrbaren Untersatz kaufen müßte, statt auf Erspartes von früher zurückgreifen zu können, müßte ich zu Fuß gehen, weil schon ein Fahrrad nicht hereinkommt, rein buchhalterisch. Insofern sind die TRäume von einem schnellen Flitzer nicht aus meiner und der Realität vieler anderer von heutzutage realisierbar, sondern sind defacto Schnee von gestern.
Daß dies der Sinn von Sparen ist, ist das eine.
Daß man sich dafür nichts kaufen kann, wenn man selber aufgrund des Lebensalters noch nichts namhaftes erarbeiten sparen konnte, ist das andere.
Nun kann man sagen, das ist so, wie es ist.
Oder man kann den Hals vollkriegen und Neid empfinden auf die älteren, die diese Möglichkeiten hatten und nutzten, bzw. so konsequent nutzten, daß sie auch gleich ihr räumliches Umfeld verlagerten, d.h. optimierten.
Aus dieser Sicht wird der Frust, der Neid, mitunter Haß sogar noch größer, was menschlich irgendwie nachvollziehbar ist, wenn man sieht, daß einem ein alter VW Polo für die Uni mehr KfZ-Steuer kostet als in steuermilden Ländern eine Luxuskarosse.
Aber das ist nicht das Problem dessen, der diesen Vorteil wahrnimmt.
Nun kommt auch immer wieder die alte Leier hoch, wenn die Reichen ihren Reichtum weitgehend abgeben müßten, dann ginge es auch allen Armen gut. lso ist das gerecht und muß durchgesetzt werden.
Tja, ich sags mal mit Kostolany, das (große) Geld ist eh scheu wie ein Reh, und die kleinen, denen es etwas besser geht, sind nicht endlos bereit, für einen Umverteilungsmoloch ausgesaugt und abgeschröpft zu werden, in den sie oben 100 reinstecken müssen, der unten 10 ausspuckt, und wenn sie selber mal was bräuchten, vielleicht einen 1er Krümel gönnerhaft herüberwirft wie einen stinkenden Knochen einem armen Hund vor die Füße.
In einem intakten Staatssystem hat der Bürger, so behaupte ich es und sehe es täglich hier, noch einen Sinn für solche Zwecke und Notwendigkeiten, weil sich Verschwendung und Irrsinn in Grenzen halten.
Aus meiner Sicht und der Sicht vieler andere haben diese Verschwendung und dieser tägliche Wahnwitz in Deutschland längst alle erträglichen Grenzen gesprengt, und deswegen sind diese Personen halt gegangen, und gut so, und Ende der Durchsage, frei nach Luigi Colani.
Jetzt zu der Schreihalstusse: die arme ist ja sooo krank, daß sie ja nix dafür kann, für das und für alles andere sowieso nicht. Tja, laß sie doch schreien.
In Ordnung, wer davon nicht betroffen ist, hat ja leicht Reden.
Auch die, die nicht an Bahnstrecken wohnen müssen, können leicht für PöffNV eintreten, sie kriegen den Lärm ja nicht ab.
Autobahnen? Ebenso.
Kläranlagen? Ebenso.
Usw.
Also heißt es, einen verträglichen Interessenausgleich anzustreben.
Und der ist in diesem Beispiel, aus meiner Sicht, völlig auf den Kopf gestellt, die Nachbarn müssen ihr Vermögen einbüßen und sich das bieten lassen, weil auf die Tusse megamäßig Rücksicht genommen wird - letztlich auf Kosten der Tyrannisierten selbst.
Das ist pervertiert. Und deswegen ist das für mich AffpiNscherstan. Schon wieder einmal.
Was ich täte? Die Tusse umsiedeln, Alleinlage. Oder Lärmstandort, wo ihr Geschrei im Restlärm untergeht. Dann kann sie schreien, so viel sie will. Ohne, daß andere darunter zu leiden haben.
Von Rücksicht auf den stinknormalen Normalverdiener, den Steuerzahler, den Normalsparer, der sich ein Leben lang abrackert, nur in der Hoffnung, im Alter ein menschenwürdiges Dasein selber mitfinanzieren zu können, von Rücksicht auf diese absolute Mehrheit ist in diesem Land dort nichts mehr zu vernehmen.
Und deswegen geht es dort den bekannten Gang.
Abwärts.
Meint der Baldur und grüßt, nicht ohne Dank an vasile für die passende, konkret formulierte Steilvorlage. Konkrete Standpunkte lassen sich schließlich besser ausdiskutieren als megavorsichtiges Gewäsch.
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Zet
22.05.2004, 12:38
@ Baldur der Ketzer
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Re: Apropos Schuhe z.B, |
-->Mensch Baldur!
>Und deswegen ist das für mich AffpiNscherstan
Nun halt einmal die Luft an oder willste alle
Deutschen als Deppen hinstellen?
Ich verwahre mich strikt dagegen, als"AffpiNscherstanianer"
bezeichnet zu werden.
Wenn ich Dir auf der Straße begegnen würde würde ich zu Dir
sagen: HALTS MAUL.
Gruß
Z
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Baldur der Ketzer
22.05.2004, 13:19
@ nasowas
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Re: und hier ein Beispiel für einen skurrilen Gegensatz |
-->Hallo, nasowas,
jedes von diesen Urteilen, die ja nur für eine einzige Person, die unterlegene, wirkliche Bedeutung haben, schafft ein gehöriges zusätzliches Maß der Staatsverdrossenheit.
Während für einen abstrahierenden Juristen der Staat nicht existiert, sondern Bund, Länder, Regierungsbezirke, Gemeinden, Fiskus, Exekutive, Judikative, legislative, Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung, Ministerien, usw., ist das für meinereiner alles eines, nämlich Staat. Punkt.
Und wenn der als solches Unsinn fabrikziert, dann ist das etwas, wofür auch die von mir abgezockten Steuerzahlungen (und wenns nur Mineralöl- und MWSteuer ist beim Tanken) verschwendet wurden. Bzw. verwendet in einem kontraproduktivem, irrsinnigen absurden Sinne.
Gut, in den VSA ist alles noch viel schlimmer, aber vielleicht in Burkina Faso auch - wir sollten uns immer nach dem normatievn Ideal ausrichten mit den Maßstäben und nicht deskriptiv auf die verweisen, denen es noch dümmer eingeht.
Mir reicht der Level betreffend Absurdistan vollauf, so daß mir ja dieser Begriff schon inhaltlich gar nicht mehr zur Beschreibung ausreicht, und ich schon auf Affpinscherstan ausgewichen bin.
Na, ja, what schällz.
Danke für diesen abermaligen Hammer, und schönes WE!
beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
22.05.2004, 13:30
@ Zet
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Re: Apropos Schuhe? Ruhe in der Ã-ffentlichkeit! |
-->Hallo, Zet,
nachdem sich bereits einmal Uwe gegen die Verallgemeinerung verwahrt hat und ich ihn deshalb immer explizit ausgenommen habe, und wir dann zur stillschweigenden Übereinkunft gekommen sind, daß sich das inskünftig automatisch so versteht, daß ich ihn nicht mit meine, wenn ich von den abstrusen Verhältnissen in der *BRD* spreche, habe ich das auch für andere so gedacht.
Also, bitte, gerne für Dich nochmal: wenn ich davon spreche, daß dieses Land aus meiner Sicht von *politisch-obenher* zu einem Saustall verkommen ist, dann ist das eine Feststellung, die diese politische Führung betrifft, und sie betrifft auch die wahrnehmbare allgemeine Stimmung dort, sowohl als Ursache wie auch als Folge dieser Entwicklung.
Wenn es Dir dennoch dort gut gefällt, na, prächtig bis hervorragend. Es ist Dir doch gegönnt.
Nur bitte, laß es auch mir vergönnt sein, etwas zu kritisieren, was aus meiner Sicht kritisiert gehört.
Und ob es ein Zeichen von souveränem demokratischen Verständnis sein kann, einem anderen den Mund zu verbieten, wage ich getrost selbst zu beantworten.
Ich habe, auch von Beitrag Vasiles her, das starke Gefühl, viele Leute ergeben sich einfach ins Schicksal, und begehren nicht einmal mehr verbal auf. Und wenn, dann in die verkehrte Richtung. Das wiederum hatten wir in der GeCHichte schon oft. Und auch die Leute, die rechtzeitig ins Exil gingen, sind keine neue Erfindung.
Beste Grüße vom Ketzer, der sein Maul kaum halten dürfte, da muß ich Dich leider enttäuschen - klick meine Beiträge halt nicht mehr an, dann bleiben Dir auch andere, insbesondere religiöse Denkanstöße erspart....
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vasile
22.05.2004, 13:37
@ Baldur der Ketzer
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Re: Vom Kampf der guten Plutokraten gegen die bösen"Kommunisten" |
-->Hi Baldur,
schön, daß Du so nett reagierst und nicht beleidigt bist.
>Ein offenes, kontroverses Wort macht mir nichts aus, es ist besser und ehrlicher als irgendein akademisch verbrämtes, sprachlich kastriertes Gefasel.
Ja, Deine Episoden über Deutschland sprechen ja auch Klartext. Da ist es nur konsequent, daß Du das so siehst.
>so, wie vasile das ganz gut auf den Punkt gebracht hat, denken ja viele, aus meiner Sicht zu viele in meiner alten Heimat, und dies ist die Wurzel des Übels, daß Deutschland auf einmal nicht mehr vorankommt, weil sich zu viele verweigern - die einen, weil ihnen von den Anstrengungen nichts mehr zum Leben bleibt, vor lauter Staatsabzocken, die anderen, weil ihnen bei der Besteuerung der Erträge ein Nicht-investieren sinnvoller erscheint als die Übernahme von Risiko und Einsatz.
Und da gibt es auch noch welche, die mit roten Haaren und 20 bis 30 Jahren pöbelnd und Bier trinkend in der Gosse sitzen.
Nur gibt's die woanders auch. Auch wenn Du es nicht wahrhaben möchtest. Deutschland ist immer noch eines der Länder mit der höchsten Lebensqualität in der Welt.
>Die Folge aber ist stets gleich, es hakt, es klemmt, es geht nicht mehr voran, wenn keiner mag. Auf diese Tatsache kommts an, die Hintergründe sind schon zweitrangig.
>Irgendwie muß sich vasile an meiner damaligen Frage stören, ob man aus dem Forumsmitgliederkreis Erfahrungen mit einem 348er Ferrari habe, ob das ein guter oder schlechter Kauf sei. Es kam der Rat, ein Lamborghini sei erheblich robuster und weniger serviceintensiv, so daß das wohl sinnvoller sei.
[img][/img] Nein, das stört mich eigentlich kein bischen! Ich finde es lediglich etwas dekadent, daß gerade jemand dem es so gut geht, so viel Zeit investiert, um ständig seinem Unmut über Deutschland Luft zu lassen.
Von den Leuten, denen"von den Anstrengungen nichts mehr zum Leben bleibt", habe ich noch wenig Beschwerden gelesen. Seltsamerweise sind die Meckerer immer gestandene Geschäftsleute.
>Außerdem hat der neue Gallardo Allradantrieb und ist einer der wenigen Exoten, die überhaupt in einem finanziell noch erreichbaren Rahmen liegen.
>Für jeden? Nein, nicht für jeden.
>Ich sag jetzt hier mal ein ganz böses Wort: dies ist ein Börsen- und Wirtschaftsforum, und bei der Beteiligung in Börse und Wirtschaft setzt das nun mal ein Mindestkapital voraus, das man einsetzen kann. Beziehungsweise die konkreten Anstrengungen, den unbedinten Willen, selber zu etwas zu kommen, seine Lebenspräferenzen (Freizeit oder Arbeit, Urlaub oder Überstunden) entsprechend einzurichten.
>Es hat doch keinen Sinn, sich als unsportlicher Typ in einem Forum für aktive Fußballer zu bewegen, oder als Vegetarier in einem Kochkurs über Schweinefleisch.
Ja, genau. Ebensowenig hat es großen Sinn sich ständig über eine Nation auszulassen, der man selber angehört, in einem Forum, welches größtenteils Poster aus ebendieser Nation beherbergt. Und das auch noch von Leuten, denen es gutgeht an ihrem Platz an der Sonne. Das ist Neidfrei gemeint. So wie Du das Bedürfnis hast, hier ständig über Deutschland zu meckern, so ist es mir ein Bedürfnis dagegen anzugehen.
>Davon abgesehen, denke ich mal so rein subjektiv, daß vasiles Frust, der für mich hörbar rüberkommt, daher kommt, weil er als junger Mensch sieht, daß die Aussichten, ebenfalls beruflich erfolgreich zu sein und eben zu diesen fianziellen Mitteln zu kommen, um sich auch etwas leisten zu können, so schwer und so düster sind wie nur selten zuvor.
Sie sind wirklich relativ düster. Wie ich aber schon in einem anderen Thread erwähnte, habe ich ein bischen Geld. Für einen Ferrari dürfte es auch durchaus reichen, wenn auch nur für einen Gebrauchten. Und für ein, zwei Jahre, könnte ich mir sogar noch den Unterhalt leisten.
Ich behalte das Geld lieber für andere Dinge und fahre Fahrrad oder Toyota Starlet, 13 Jahre, rot, Spitze ca. 185 km/h.
Ich bin auch nicht wirklich frustriert."Diskussionsfreudig" trifft's da schon eher.
>Wenn ich aus meinen aktuell hereinkommenden Zuflüssen mit einen fahrbaren Untersatz kaufen müßte, statt auf Erspartes von früher zurückgreifen zu können, müßte ich zu Fuß gehen, weil schon ein Fahrrad nicht hereinkommt, rein buchhalterisch.
Na siehste, da haben wir ja was gemeinsam!
Insofern sind die TRäume von einem schnellen Flitzer nicht aus meiner und der Realität vieler anderer von heutzutage realisierbar, sondern sind defacto Schnee von gestern.
>Daß dies der Sinn von Sparen ist, ist das eine.
>Daß man sich dafür nichts kaufen kann, wenn man selber aufgrund des Lebensalters noch nichts namhaftes erarbeiten sparen konnte, ist das andere.
>Nun kann man sagen, das ist so, wie es ist.
>Oder man kann den Hals vollkriegen und Neid empfinden auf die älteren, die diese Möglichkeiten hatten und nutzten, bzw. so konsequent nutzten, daß sie auch gleich ihr räumliches Umfeld verlagerten, d.h. optimierten.
>Aus dieser Sicht wird der Frust, der Neid, mitunter Haß sogar noch größer, was menschlich irgendwie nachvollziehbar ist, wenn man sieht, daß einem ein alter VW Polo für die Uni mehr KfZ-Steuer kostet als in steuermilden Ländern eine Luxuskarosse.
Also, ich bin weder neidisch noch hasse ich Dich oder sonstwen. Frustriert bin ich zwar schon manchesmahl. Das hängt aber nun wirklich eher mit meiner Frau zusammen, als mit dem, was andere Leute, die ich nicht mal kenne, tun oder lassen.
Der Gedanke, das ich die Zurschaustellung und Ansammlung von Reichtum aus moralischen und ideellen Gründen ablehne, kommt Dir wohl nicht? Meiner Ansicht nach entspringt aus dieser Raff- und damit verbunden Machtgier (die ich niemandem hier unterstelle) das größte Übel der Zeit -> plutokratische Arschgeigen, die jeden"Vorteil" zu ihren Gunsten ausnutzen. Man sieht es ganz gut derzeit in den USA.
>Aber das ist nicht das Problem dessen, der diesen Vorteil wahrnimmt.
Dann sei so konsequent und hör auch auf, über korrupte Politiker und Vorstände mit Millionenabfindung zu meckern. Die nehmen auch nur einen Vorteil war.
>Nun kommt auch immer wieder die alte Leier hoch, wenn die Reichen ihren Reichtum weitgehend abgeben müßten, dann ginge es auch allen Armen gut. lso ist das gerecht und muß durchgesetzt werden.
>Tja, ich sags mal mit Kostolany, das (große) Geld ist eh scheu wie ein Reh, und die kleinen, denen es etwas besser geht, sind nicht endlos bereit, für einen Umverteilungsmoloch ausgesaugt und abgeschröpft zu werden, in den sie oben 100 reinstecken müssen, der unten 10 ausspuckt, und wenn sie selber mal was bräuchten, vielleicht einen 1er Krümel gönnerhaft herüberwirft wie einen stinkenden Knochen einem armen Hund vor die Füße.
Und was hat dieser"Umverteilungsmoloch" genau mit Deutschland und den Deutschen zu tun? Es handelt sich doch wohl eher um einzelne, nämlich genau jene,"die auch nur ihren Vorteil wahrnehmen". Und die sind nicht nur auf Deutschland beschränkt. Ich wage sogar zu behaupten, daß gerade die Führung solcher steuermilden Länder sich aus solchen"Vorteilwahrnehmern" zusammensetzt, wo eine Luxuskarosse weniger kostet, als die Steuern für einen Polo. Wie nennt sich das noch gleich? Bananenrepublik!
>In einem intakten Staatssystem hat der Bürger, so behaupte ich es und sehe es täglich hier, noch einen Sinn für solche Zwecke und Notwendigkeiten, weil sich Verschwendung und Irrsinn in Grenzen halten.
>Aus meiner Sicht und der Sicht vieler andere haben diese Verschwendung und dieser tägliche Wahnwitz in Deutschland längst alle erträglichen Grenzen gesprengt, und deswegen sind diese Personen halt gegangen, und gut so, und Ende der Durchsage, frei nach Luigi Colani.
Na ja, die meisten sind noch hier. Sterben halt leider wegen Überalterung, aber verstopfen immer noch die Wartezimmer beim Arzt. Obwohl, jetzt ist es nicht mehr ganz so schlimm wegen der Praxisgebühr.
>Jetzt zu der Schreihalstusse: die arme ist ja sooo krank, daß sie ja nix dafür kann, für das und für alles andere sowieso nicht. Tja, laß sie doch schreien.
Ja, ist megaübel so eine Schreihalstusse! Aber was genau hat das jetzt mit einem"AffpiNscherstan" zu tun? Hier wird doch wirklich jeder Vorwand genutzt, um über"Affpischerstan" herzuziehen. Besonders von Dir und Euklid!
>In Ordnung, wer davon nicht betroffen ist, hat ja leicht Reden.
>Auch die, die nicht an Bahnstrecken wohnen müssen, können leicht für PöffNV eintreten, sie kriegen den Lärm ja nicht ab.
>Autobahnen? Ebenso.
>Kläranlagen? Ebenso.
Neben mir ist eine Vietnamesenfamilie eingezogen. Die stören jetzt schon jeden Morgen meinen heiligen Studentenschlaf mit Kindergeschrei und Töpfeklappern. Was soll ich jetzt tun? Vielleicht im Elliott-Forum gegen Ausländer und Affpischerstan wettern?
>Usw.
>Also heißt es, einen verträglichen Interessenausgleich anzustreben.
>Und der ist in diesem Beispiel, aus meiner Sicht, völlig auf den Kopf gestellt, die Nachbarn müssen ihr Vermögen einbüßen und sich das bieten lassen, weil auf die Tusse megamäßig Rücksicht genommen wird - letztlich auf Kosten der Tyrannisierten selbst.
>Das ist pervertiert. Und deswegen ist das für mich AffpiNscherstan. Schon wieder einmal.
Ungerechtigkeit gibt's überall auf der Welt. Nicht nur in AffpiNscherstan.
>Was ich täte? Die Tusse umsiedeln, Alleinlage. Oder Lärmstandort, wo ihr Geschrei im Restlärm untergeht. Dann kann sie schreien, so viel sie will. Ohne, daß andere darunter zu leiden haben.
Und dann würde das Geschrei losgehen von wegen Steuerverschwendung und so. Nee, lass mal. Manchen Leuten kann man es nie rechtmachen. Warst Du eigentlich schon mal vor Ort, um Dich selbst zu überzeugen, wie laut die Frau wirklich ist? Die kann doch nicht rund um die Uhr schreien und klopfen! Könnte mir vorstellen, daß da der ein oder andere auch ein bischen überempfindlich ist. Und irgendwie muß man Zeitungen ja auch verkaufen.
>Von Rücksicht auf den stinknormalen Normalverdiener, den Steuerzahler, den Normalsparer, der sich ein Leben lang abrackert, nur in der Hoffnung, im Alter ein menschenwürdiges Dasein selber mitfinanzieren zu können, von Rücksicht auf diese absolute Mehrheit ist in diesem Land dort nichts mehr zu vernehmen.
Schon aus Respekt vor diesen Leuten könnte man sich Sprüche über Affpischertstan sparen. Das schließt die nämlich mit ein. Meckere doch über Politiker oder Arschlöcher explizit und namentlich. Mich stört lediglich dieses alles in Topf werfen. Du triffst damit auch Leute, die es nicht verdient haben. Leute deren Großeltern für dieses Land gekämpft und gestorben sind.
>Und deswegen geht es dort den bekannten Gang.
>Abwärts.
Abwärts geht es doch überall auf der Welt. Das sind halt so Phasen, genannt Elliott-Wellen, die wohl nicht nur für's Börsengeschehen gelten.
So, jetzt muß ich mich aber mal selbst loben, wie gefickt ich doch das Forumsoberthema wieder eingeschädelt habe!
>Meint der Baldur und grüßt, nicht ohne Dank an vasile für die passende, konkret formulierte Steilvorlage. Konkrete Standpunkte lassen sich schließlich besser ausdiskutieren als megavorsichtiges Gewäsch.
Gruß zurück und gern geschehen!
(Wenigstens einer, der meine Direktheit zu schätzen weiß! Ich habe ob der Ablehnung meiner Person hier schon bitterliche Tränen vergossen!)
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Baldur der Ketzer
22.05.2004, 14:55
@ vasile
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Re: aein paar andere Sichtweisen zum gleichen Faktum |
-->Hallo, vasile,
>Deutschland ist immer noch eines der Länder mit der höchsten Lebensqualität in der Welt.
<font color=#0000FF>das ist eine Momentaufnahme, sie ist heute richtig, aber bei der Betrachtung der zeitlichen Entwicklung fällt das Land gegenüber anderen zurück; die fehlenden Investitionen in die Infrastruktur werden dieses offen sichtbare Bild zudem recht bald eintrüben; im übrigen ist diese Lebensqualität vom einzelnen auch teuer bezahlt, sie wird einem also keineswegs großmütig von der Obrigkeit geschenkt, sondern sie ist überraschenderweise trotz der Verschwendung noch gegeben - wie gesagt, noch...</font>
>Ich finde es lediglich etwas dekadent, daß gerade jemand dem es so gut geht, so viel Zeit investiert, um ständig seinem Unmut über Deutschland Luft zu lassen.
<font color=#0000FF>Mir geht es nur deswegen *so gut*, weil ich schon seit etlichen Jahren im Ausland lebe - wäre ich in Deutschland wohnhaft geblieben, wäre außer dem Posten *entrichtete Abgaben aller Art* nicht mehr viel unter eigenes Vermögen verbuchbar - ist es da ein Wunder, den Unmut zu äußern, zumal ich ja mitbekomme, daß es andernorts noch besser läuft und auch die Lebensqualität noch besser bis Weltspitze ist, ohne, daß man hierzu die Bürger derart rasiert?
Behaupten kann das jeder, aber wer die Fakten hat und nichts sagt, erweist der Sache erst recht keinen Dienst - denke ich. Wer sonst sollte denn legitimiert sein, laut entgegenzuhalten, wenn nicht jemand, der die bessere Alternative vor tagtäglich Augen hat? Obwohl es auch die Ansicht gibt, der Kenner schweigt und genießt...</font>
>Von den Leuten, denen"von den Anstrengungen nichts mehr zum Leben bleibt", habe ich noch wenig Beschwerden gelesen. Seltsamerweise sind die Meckerer immer gestandene Geschäftsleute.
<font color=#0000FF>Geschäftsleute sind für mich in erster Linie Gewerbetreibende. Sie zahlen schon mal eine zusätzliche Steuer, die Gewerbe(ertrags)steuer, die je nach Ã-rtlichkeit zwischen 15 und 20% vom Bruttogewinn ausmacht. ich weiß nicht, ob es die Gewerbekapitalsteuer noch gibt, sie ist sogar gewinnunabhängig. Fremdkapitalzinsen wurden übrigens schon immer wie Ertrag besteuert, was an sich schon ein Hammer ist, man hat das geld ja nie vereinnahmt, sondern gelöhnt Trotzdem muß man noch mal drauf zahlen.
Also, merke ad 1 ) ein Unternehmer zahlt eine zusätzliche Abgabe, die der Normalbürger nicht zahlen muß. Er ist deshalb höher belastet und entsprechend sensibler.
Zweitens: ein Unternehmer mit Arbeitnehmern kann üblicherweise so manche verdrußfördernde Erfahrung vor Arbeitsgerichten machen, was seine Sensibilität zusätzlich erhöht.
Drittens: dies trifft auch für Genehmigungsbehörden zu (Anlagen, Gewerbebauten etc.)
Viertens: ein importierender Unternehmer muß für ein paar Monate die Einfuhrumsatzsteuer aus eigener Liquidität vorstrecken, was seinen finanziellen Spielraum zusätzlich einschränkt.
Fünftens: ein Unternehmer sollte im Gewinnfall mehr Umsatzsteuer abführen, als er Vorsteuern geltend machen kann - bei der besteuerung nach vereinbarten Entgelten finanziert er also die auf seine Lieferungen und Leistungen erhobene Mehrwertsteuer dem Staat solange vor, bis der Kunde gezahlt hat - von Haftungsrisiken ganz zu schweigen. Die Liquidität wird also schon wieder vom Staat eingeengt.
Sechstens: ein Unternehmer bekommt Aufgaben aufhealst, die eigentlich Staatsaufgaben wären, aber von ihm unentgeltlich durchgeführt werden müssen, was natürlich zusätzliche Kosten bedeutet: Einbehalten und Abführung von Lohnsteuer, Sozialbeiträgen und anderem Käse
Siebtens: ein Unternehmer ist beitragspflichtig zur IHK,diese sind gewinnabhängig, und gleichen somit einer Zusatzsteuer, er zahlt Berufsgenossenschaftsbeiträge (Zwangsabgaben), alles, Abgaben, die ein Normalbürger nicht aufbringen muß.
Achtens: die unklare,widersprüchliche Steuergesetzgebung erzwingt die Beschäftigung eines Steuerberaters, da man selbst völlig überfordert wäre, die uchhaltung und Steuererklärungen selbst zu machen (z.B. kannst Du das Eigenkapital einer KapGes. nach Belastungsstufen EK0 etc. aufgliedern? Ich nicht). Diese Zusatzkosten beginnen bei einem Kleckerlesbetrieb bei 200 Euro monatlich und reichen bis in irrsinnigste Höhen - all das, die ganze Steuerbuchhaltung, nützt dem Betrieb rein gar nichts, ist nur ein Kostenfaktor, den der Unternehmer wiederum zusätzlich aufbringen muß
Neuntens: beim Unternehmer (außer 4-3-Einnahmenüberschußrechner) wird der Jahresgewinn nicht aus Geldgrößen hergeleitet, wie beim Gehaltsempfänger.
Der Arbeitnehmer zahlt nie Steuern auf etwas, was ihm nicht in Form von Geld zufloß, (auch wenn die Lohnsteuer und das Sozialklimbim vom Arbeitgeber einbehalten werden muß, so ist es doch eine Lohngröße, die theoretisch an den AN fließt, weil sie der AG ja berappen und abführen muß, der AN muß diese Beträge ja erst erwirtschaften - die lohnsteuerpflichtigen Sachbezüge sind eine Ausnahme, aber sie fallen nicht groß ins Gewicht).
Beim Unternehmer zählt hingegen der Vermögensvergleich: sofern sich das Betriebsvermögen erhöht hat, werden auf die Differenz die Steuern fällig. Sie sind in Geld zu leisten.
Wenn sich also das Vermögen dadurch erhöht hat, daß der Warenbestand sich erhöht hat, ist auf dem Konto keine müde Mark mehr drauf, und kein Euro mehr auch nicht - eher fehlt der Betrag, den die Ware bei der Anschaffung gekostet hat. Obowhl das Konto leer ist und der Gewinn als Ware herumliegt, muß der Unternehmersich verschulden, um Steuern zahlen zu können.
Auch Anlagen, Betriebsgebäude etc. alles zählt voll als Vermögen. lediglich die wirklichkeitsfremden Absetzungen für Abnutzung korrigieren das, während das Konto auf null steht oder in den roten Zahlen.
Es wird beim Unternehmer die Liquidität nicht berücksichtigt. 100 am Konto entsprechen 100 im Warenvorrat, auch wenn sich das in drei Jahren als unverkäuflich erweisen sollte. Deswegen haben ja die deutschen Betriebe so wenig Eigenkapital, weil ihnen immer alles sofort abgezockt wird.
Aus diesem Verschuldungszwang, nur, um die Steuernentrichten zu können, entsteht ein weiterer Verdruß und eine noch höhere Empfindlichkeit.
Nur mal das, was mir spontan dazu einfiel. Es gibt sicher noch mehr, bis hin zu den früher üblichen Bereitstellungsbescheiden, als die Bundeswehr ein Manöver plante und einfach Baufahrzeuge (LKWs) einzog.</font>
>Ja, genau. Ebensowenig hat es großen Sinn sich ständig über eine Nation auszulassen, der man selber angehört,...So wie Du das Bedürfnis hast, hier ständig über Deutschland zu meckern, so ist es mir ein Bedürfnis dagegen anzugehen.
<font color=#0000FF>Obacht - ich lasse mich über Mißstände der Obrigkeit dort aus. Das ist etwas anderes, als Nation oder Deutschland. Deswegen schreibe ich ja BRDDR, um Land und System zu trennen. Auch wenn sich Staat und Wähler nur dann trennen ließen, wenn man annähme, daß auch die Wahlen gefälscht werden. Ich kenne Leute, die das glauben.
Daß Du Deutschland schätzst, ehrt Dich. Ich hasse es doch nicht. Aber die Regierenden und politischen Meinungsmonopolisten sind nun mal nichts anderes als Treuhänder für unsere Nation, und als Treuhänder wären sie alle längestens hinter Gittern. Iweso sind es aber die Politiker nicht? (gleich welcher Coleur, bei dem, was sie aus der Treuhänderschaft machten)
Wer von Untreue etc. Wind bekommt und schweigt, macht sich zumindest moralisch mitschuldig - denk ich. Dann gilt das erst recht für die Obrigkeit.</font>
>Der Gedanke, das ich die Zurschaustellung und Ansammlung von Reichtum aus moralischen und ideellen Gründen ablehne, kommt Dir wohl nicht?
<font color=#0000FF>Nein. Ich kenne aber das Problem, daß unsere erste S-Klasse bloß kein Typenschild tragen durfte, von wegen Neid, und daß später noch eine gleichfarbige 123er Version dazukommen mußte, nur um sagen zu können, nein, das war doch der da, es ist doch nur ein 123er. Krank! Hat denn irgendjemand etwas gekauft, weil man ein kleineres Auto fuhr? Oder weil Preis und Leistung besser als bei der Konkurrenz waren? Wie weit reicht die Einmischung denn noch?
Was heißt denn zur Schau stellen? Bekommt man irgendwas von einem anderen geschenkt, daß man danke sagen muß? Was man mit seinem Ersparten anfängt, geht doch einen anderen nichts an.
Angenommen, ich kauf mir einen Gallardo, kostet 140 oder so. Dann ist das protzig und von übel.
Angenommen, ich bin besoffen und verzocke die 140 im Casino. Dann ist das gut, weil es Schadenfreude bringt?
Angenommen, ich kaufe in dem Haus mit der Gröhlerin eine ETW und kriege die nie mehr weg - ist das dann Dummheit, Schicksal, oder sozialer Ausgleich?
Würde ich für das Geld Staatsanleihen kaufen und Zinsen kassieren, würde ich immerhin noch einen Beitrag zur Verlängerung des Systems leisten, das wäre für mich nicht korrekt, daraus Zinsen einzustreichen, auch nicht.
Also - woher kommt die Ansicht, über das Geldausgabeverhalten von anderen urteilen zu dürfen, wenn man zu deren Ersparnisbildung selber nichts beigetragen hat?
Die Snobs und Prasser sind die besten Wirtschaftsmotoren, ohne sie hätten technische Massen-Selbstverständlichkeiten wie ABS, Klima etc. nie entwickelt, weil nicht absatzfinanziert werden können.
Gilt sinngemäß für alles andere.
Die schlimmsten für die Wirtschaft sind aus meinen Augen diejenigen Vielfachmillionäre, die in Uraltklamotten herumlaufen, im Monat für 100 Euro konsumieren, und alles im Dagobert-Duckschen Geldspeicher horten . Ich bin solchen Leuten begegnet, sie waren für mich ganz bedauernswerte arme Schweine. Wofür sparten sie? Bei allen, die ich kannte, haben es dann die Nachkommen in kurzer Zeit verpraßt und verjubelt.......verpraßt und verjubelt? Haben sie das? Nein! Sie haben es wieder der Wirtschaft zurückgeführt, für Umsatz/Konsum/Produktion/Löhne etc. gesorgt.
Löhne, Arbeitsplätze, Innovationen, alles kann nur durch vorige Erträge/Gewinne finanziert werden.
Die Tatsache, daß die Gewinnspannen so gering sind, liegt auch darin begründet, daß Geiz geil sein soll. Eben das ist er nicht. Wer hohe Gewinne erzielt, kann auch ordentliche Löhne zahlen (Schweiz). Und wie die hochpreisigen Autos beweisen, an denen das meiste Geld verdient wird, sind gerade diese die Säulen des ganzen Wirtschaftens.
Ein Karton Edelgesöff bringt der Wirtschaft mehr Gewinn ein als ein ganzer Lastzug voller Aldibrause.
Ich vermag daran nichts negativeszu erkennen.
</font>
>>Meiner Ansicht nach entspringt aus dieser Raff- und damit verbunden Machtgier (die ich niemandem hier unterstelle) das größte Übel der Zeit -> plutokratische Arschgeigen, die jeden"Vorteil" zu ihren Gunsten ausnutzen. Man sieht es ganz gut derzeit in den USA.
<font color=#0000FF>Man kann wildwest-gringorianische Verhältnisse, und solche aus Afrika und Lateinamerika, nicht auf Europa übertragen, ohne die hiesige Wirklichkeit zu verleugnen.</font>
>Dann sei so konsequent und hör auch auf, über korrupte Politiker und Vorstände mit Millionenabfindung zu meckern. Die nehmen auch nur einen Vorteil war.
<font color=#0000FF>Halt! Ein Politiker bezieht seine Einkünfte aus Steuermitteln der Allgemeinheit, die andere ungefragt für seine treuhänderische Tätigkeit zwangsweise zahlen müssen. Auch er ist Staatsdiener .
Ein Vorstand bezieht seine Gelder nicht von der Allgemeinheit! Geschädigte seines verhaltens bleiben die Kunden (aber niemand wird gezwungen dort zu kaufen), die Lieferanten (niemand wird gezwungen, dorthin zu liefern), die Aktionäre (niemand ist gezwungen, solche Aktien zu halten), und die Arbeitnehmer (niemand ist gewzungen, dort zu arbeiten - das hinkt aber etwas).
Im übrigen zahlt ein Millionenverdiener die höchste Steuerprogression überhaupt!
</font>
>Und was hat dieser"Umverteilungsmoloch" genau mit Deutschland und den Deutschen zu tun? Es handelt sich doch wohl eher um einzelne, nämlich genau jene,"die auch nur ihren Vorteil wahrnehmen". Und die sind nicht nur auf Deutschland beschränkt. Ich wage sogar zu behaupten, daß gerade die Führung solcher steuermilden Länder sich aus solchen"Vorteilwahrnehmern" zusammensetzt, wo eine Luxuskarosse weniger kostet, als die Steuern für einen Polo. Wie nennt sich das noch gleich? Bananenrepublik!
<font color=#0000FF>siehe oben, es gibt einen wesentlichen Unterschied - nämlich, woher die Mittel fließen...</font>
>Ja, ist megaübel so eine Schreihalstusse! Aber was genau hat das jetzt mit einem"AffpiNscherstan" zu tun? Hier wird doch wirklich jeder Vorwand genutzt, um über"Affpischerstan" herzuziehen. Besonders von Dir und Euklid!
<font color=#0000FF>Es ging mir um den abermaligen Beweis, daß es fragwürdig geworden ist, unter diesen Umständen noch Eigentum in Deutschland zu behalten. Nicht die Eigentumsinteressen vieler werden geschützt, sondern das unbestritten abnorme Verhalten einer Einzelperson.</font>
>Neben mir ist eine Vietnamesenfamilie eingezogen. Die stören jetzt schon jeden Morgen meinen heiligen Studentenschlaf mit Kindergeschrei und Töpfeklappern. Was soll ich jetzt tun? Vielleicht im Elliott-Forum gegen Ausländer und Affpischerstan wettern?
<font color=#0000FF>Seit wann ist Kindergeschrei zu normalen Zeiten abnormes Verhalten? Gemessen am Maßstab aller billig und gerecht denkenden = gute Sitten?</font>
>Schon aus Respekt vor diesen Leuten könnte man sich Sprüche über Affpischertstan sparen. Das schließt die nämlich mit ein. Meckere doch über Politiker oder Arschlöcher explizit und namentlich. Mich stört lediglich dieses alles in Topf werfen. Du triffst damit auch Leute, die es nicht verdient haben. Leute deren Großeltern für dieses Land gekämpft und gestorben sind.
<font color=#0000FF>So hart das klingt, genau diese Generation war die tragende Säule der politkriminellen Herrschaft(en) nach Ludwig Erhard. Was sagte meine Oma immer, der Roman Herzog sieht aus wie der Herr Pfarrer, und deswegen mag ich den so. Und den Herrn Kohl auch. Da kann man nichts entgegensetzen. Über Blüm und die Rentenlüge zu diskutieren, war dabei völlig aussichtslos.
</font>
>Abwärts geht es doch überall auf der Welt. Das sind halt so Phasen, genannt Elliott-Wellen, die wohl nicht nur für's Börsengeschehen gelten.
<font color=#0000FF>Ich muß mich präzisieren: offenbar geht es in Deutschland jetzt stärker runter als in vergleichbaren Nachbarländern. Mich alarmiert das. Warum ich mich überhaupt noch damit identifziere: ich bin nun mal Deutscher, was mit der BRDDR nicht identisch ist, und ich habe notgedrungen noch deren Paß, bin Staatsbürger, und deswegen zum Diskurs verpflichtet.</font>
Beste Grüße vom Ketzer
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Zet
22.05.2004, 16:46
@ Baldur der Ketzer
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Re: Du bist auf dem Holzweg... |
-->Baldur!
>das starke Gefühl, viele Leute ergeben sich einfach ins Schicksal
Da hast Du Dich aber ganz gewaltig geschnitten.
Es gibt - außer mir - noch sehr viele Leute (Deutsche),
die im Untergrund arbeiten mit geballten Fäusten...
...echte DEUTSCHE eben. Die wollen - SPÄTER - wieder etwas
aufrichten, wenn"die Zeit reif ist", verstehste?
Leute wie Du stören dabei nur weil Du genau das machst,
was andere auch machen: Deutschland in den Dreck ziehen.
Du kommst Dir dabei wunder wie schlau vor. Andere, UNSERE Feinde
hingegen, lachen sich eins ins Fäustchen...
Wir werden am Ende sehen, wer sich dann in sein Schicksal
ergeben wird. Ich jedenfalls und viele andere bestimmt nicht.
Diese Diskussion ist für mich persönlich jetzt beendet.
Es war lediglich ein Warnschuß, damit die anderen merken,
daß noch 'was vom Deutschen Blut übrig ist...
Gruß
Z
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Baldur der Ketzer
22.05.2004, 17:17
@ Zet
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Re: Du bist auf dem Holzweg...ein Weg auf hoher See bei Sturm? |
-->Hallo, Zet,
da hab ich Dich ja total verkannt.
>verstehste?
Klar, capisco.
Es ist nur die Frage, ob es Sinn macht, den ganzen Weg runter bis ins Tal der Tränen selber mitzugehen, sprich, selbst in den Trümmern zu hocken, um dann den Wiederanfang von Null aus anzufangen, oder ob man es nicht macht wie die Exilanten ab 1933, die halt mit vollen Möglichkeiten aus dem Exil zurückkamen, und zwar keinesfalls mit leeren Taschen. Und die ganzen Entbehrungen hatten sie auch nicht durchzustehen, das unterm Tisch hockenbleibenmüssen ist ihnen auch erspart geblieben, ganz im Gegensatz zu denen, die versteckt in Kellern und Dachböden warten mußten, bis es vorbei war.
Das muß jeder mit sich selbst ausmachen. Aus meiner heutigen Weltsicht kann ich zur heutigen Situation sagen, daß ich immer den Gang zur Seite vorziehen werde, statt mich zu verschleißen, so lange die Zeit eh nicht reif ist.
. >Leute wie Du stören dabei nur weil Du genau das machst,
>was andere auch machen: Deutschland in den Dreck ziehen.
Deutschland, oder das lächerliche, grimassenhafte System, das dort herrscht?
>Du kommst Dir dabei wunder wie schlau vor. Andere, UNSERE Feinde
>hingegen, lachen sich eins ins Fäustchen...
Komisch, wie denn dieses? Wenn ich die absurden Verirrungen und die beispiellose Unsinnigkeit bloßstelle, die von den obrigkeitlichen Steigbügelhaltern und Speichelleckern eben dieser Feinde zelebriert werden, soll ich denen zuspielen? Das ist mir zu hoch.
>Wir werden am Ende sehen, wer sich dann in sein Schicksal
>ergeben wird. Ich jedenfalls und viele andere bestimmt nicht.
Mir scheint, als ob sich aufgrund der schleichenden und überlang fortdauernden Zerfallsprozesse diese Wahl nicht mehr stellen wird. Irgendwann ist man nämlich schlicht zu alt, um nochmal was anzufangen.
Und der Niedergang ist noch lange nicht beendet. Ist ja gerade hier am Elliottforum DAS Gesprächsthema, wie lange es denn noch dauern kann, bis das absehbare und rechnerisch unabwendbare denn endlich eintritt, oder wieder mal 10-20 Jahre verschoben wird.
So lange möchte ich mich nicht jeden Tag ärgern müssen.
>Diese Diskussion ist für mich persönlich jetzt beendet.
>Es war lediglich ein Warnschuß, damit die anderen merken,
>daß noch 'was vom Deutschen Blut übrig ist...
Och, so viel diskutiert wurde ja gar nicht. Vielleicht ist es auch gar nicht nötig, weil man sich nur um die jeweilige Seite der gleichen Medaille streiten würde.
Eines habe ich erkannt: das Leben ist kurz. Das Leben, in dem man was bewerkstelligen kann, ist noch kürzer. Es umfaßt vielleicht maximal 30 Jahre. Wenn Du es nicht geschafft hast, in dieser Zeit das zu verwirklichen, was Du Dir vorgenommen hast, ist es zu spät, unwiderruflich.
Wenn Du an einer Ampelkreuzung stehst, und die Steuerung für das Licht auf der Geradeaus-Spur ist defekt und zeigt stundenlang rot, kann man warten, bis es wieder grün wird, oder man biegt zur Seite ab und fährt halt auf einem anderen Weg zum Ziel.
Solche Wege gibt es, sie sind gesetzeskonform, und sie führen nicht durch Nacht und Elend.
Eine Ehrensmedaille fürs Ausharren an defekten Ampeln hingegen kenne ich nicht - hast Du schon jemals eine solche gesehen? Brauchst mir nicht zu antworten. Ich sag nur, wo ist denn die Ex-DDR-Bürgerrechtsbewegung, die ihren Kragen riskiert haben? Verschwunden, nein, verdrängt. Und wer hockt an deren Stelle? Wendehälse und Establishment.
Ich sehe nirgends, daß sich daran jemals was ändern würde.
Beste Grüße vom Baldur
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JoBar
22.05.2004, 18:25
@ Baldur der Ketzer
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Re: einen Punkt hast Du in Deiner Aufzählung vergessen! |
-->Neunundneuzigtens: Verglichen mit den"abhängig beschäftigten Massen" sind selbständige Unternehmer eh nur eine kleine Minderheit.
Und als solche lohnt es sich nicht für die ein Bein ausreißen. Und gegen die etablierte Mehrheiten in diesem Staate können die eh nichts ausrichten. Also drehen wir die Steuer-, Abgaben-, Bürokratie- und sonstige Schrauben eben noch etwas fester an.
Allein - was nützen die ganzen Erklärungs-Versuche? Es geht doch nicht über gesunde Vorurteile [img][/img]
Vergiß es Baldur! Lemminge kann man nicht aufhalten.
Dazu ein letztes Zitat:"Die einzigen die in Deutschland Jammern sind eh nur die Unternehmer"
J.
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vasile
22.05.2004, 19:58
@ Baldur der Ketzer
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Re: ein paar andere Sichtweisen zum gleichen Faktum --- von mir auch |
-->Hallo Baldur,
>das ist eine Momentaufnahme, sie ist heute richtig, aber bei der Betrachtung der zeitlichen Entwicklung fällt das Land gegenüber anderen zurück; die fehlenden Investitionen in die Infrastruktur werden dieses offen sichtbare Bild zudem recht bald eintrüben; im übrigen ist diese Lebensqualität vom einzelnen auch teuer bezahlt, sie wird einem also keineswegs großmütig von der Obrigkeit geschenkt,
Was redest Du denn immer von der Obrigkeit? So weit ich weiß ist das einzige was die Obrigkeit macht das Regieren. Alles andere macht das Volk in gemeinsamer Anstrengung. Ja, Baldur, da ist auch eine kleine Minderheit, die objektbezogene Arbeitsleistung erbringt. Rein mit administrativen Tätigkeiten (Geschäftsführer, z.B.) ist noch keiner satt geworden!
>Mir geht es nur deswegen *so gut*, weil ich schon seit etlichen Jahren im Ausland lebe - wäre ich in Deutschland wohnhaft geblieben, wäre außer dem Posten *entrichtete Abgaben aller Art* nicht mehr viel unter eigenes Vermögen verbuchbar - ist es da ein Wunder, den Unmut zu äußern, zumal ich ja mitbekomme, daß es andernorts noch besser läuft und auch die Lebensqualität noch besser bis Weltspitze ist, ohne, daß man hierzu die Bürger derart rasiert?
Irgendwo ist es immer in irgendeiner Beziehung besser. Dann aber undifferenziert alles in einen Topf zu schmeißen finde ich nicht gut.
>Behaupten kann das jeder, aber wer die Fakten hat und nichts sagt, erweist der Sache erst recht keinen Dienst - denke ich. Wer sonst sollte denn legitimiert sein, laut entgegenzuhalten, wenn nicht jemand, der die bessere Alternative vor tagtäglich Augen hat? Obwohl es auch die Ansicht gibt, der Kenner schweigt und genießt...
Dann halte entgegen. Was Du hier machst ist Frustablassen. Inklusive Kotz-Smilies und Sarkasmus.
>Absatz über Unternehmer: <gesnipt>
Trotz allem gibt es immer noch genügend Leute in Deutschland, die ordentlich Geld scheffeln. Zwar nicht mehr so wie früher, die Zeiten sind wohl vorbei, aber immer noch genügend. Globalisierung, Abwanderung in andere Länder und die allgemeine Entwicklung lassen sich doch nicht einzig und allein der Bürokratie anlasten. Ich will nicht weiter darauf eingehen, ist nicht mein Fachgebiet. Deines aber offensichtlich auch nicht.
Nur weil es bei Dir nicht mehr so gut lief, heißt das nicht, das alles in Deutschland beschissen ist. Vieles ist sogar Weltklasse!
>Obacht - ich lasse mich über Mißstände der Obrigkeit dort aus. Das ist etwas anderes, als Nation oder Deutschland. Deswegen schreibe ich ja BRDDR, um Land und System zu trennen. Auch wenn sich Staat und Wähler nur dann trennen ließen, wenn man annähme, daß auch die Wahlen gefälscht werden. Ich kenne Leute, die das glauben.
Vielleicht sind sie gefälscht. Das glaube ich aber nicht, es ist nämlich gar nicht nötig. Die Parteien in D. sind der gleiche Mist nur unterschiedlich im Duft. Da ist die ganze"Wahl" doch nichts anderes als eine reine Farce.
Im Übrigen habe ich Dich wohl falsch verstanden. Ich habe bis jetzt angenommen, Deine Aussagen bezögen sich auf Deutschland und die Deutschen im Allgemeinen. So nach dem Motto: alle zu blöd zum scheißen, Gott sei dank bin ich da weg!
>Daß Du Deutschland schätzst, ehrt Dich.
Es ehrt mich nicht. Es gehört zu meiner Identität und meiner Geschichte. Deutschland nicht zu schätzen hieße für mich, ins eigene Nest zu scheißen, pardon für die Wortwahl. Dabei bin ich noch nicht mal hier geboren und nur zur Hälfte Deutscher. Wenn man mal da war, wo ich herkomme, weiß man, was es heißt, in Deutschland leben zu DÜRFEN!
>Ich hasse es doch nicht. Aber die Regierenden und politischen Meinungsmonopolisten sind nun mal nichts anderes als Treuhänder für unsere Nation, und als Treuhänder wären sie alle längestens hinter Gittern.
Genaugenommen sind es Leute, die ihren Vorteil ausnutzen und teilweise auch richtige Kriminelle. Ein Krimineller ist in erster Linie Krimineller und erst dann Treuhänder. Unser politisches System ebnet offensichtlich den betreffenden Leuten den Weg in die Politik und in die Wirtschaft. Das ganze System ist Faul, ist es schon immer gewesen. Lassen wir das, sonst werde ich wieder als Klassenkämpfer bezeichnet.
>Iweso sind es aber die Politiker nicht? (gleich welcher Coleur, bei dem, was sie aus der Treuhänderschaft machten)
>Wer von Untreue etc. Wind bekommt und schweigt, macht sich zumindest moralisch mitschuldig - denk ich. Dann gilt das erst recht für die Obrigkeit.
Siehe oben.
>Nein. Ich kenne aber das Problem, daß unsere erste S-Klasse bloß kein Typenschild tragen durfte, von wegen Neid, und daß später noch eine gleichfarbige 123er Version dazukommen mußte, nur um sagen zu können, nein, das war doch der da, es ist doch nur ein 123er. Krank! Hat denn irgendjemand etwas gekauft, weil man ein kleineres Auto fuhr? Oder weil Preis und Leistung besser als bei der Konkurrenz waren? Wie weit reicht die Einmischung denn noch?
>Was heißt denn zur Schau stellen? Bekommt man irgendwas von einem anderen geschenkt, daß man danke sagen muß? Was man mit seinem Ersparten anfängt, geht doch einen anderen nichts an.
Ja, geht keinen was an. Es passt halt manchmal nicht dazu, wenn der eine sich über seine schlechte wirtschaftliche Situation beklagt, dennoch aber genug hat für ein Luxusauto. Die Dekadenz liegt meiner Ansicht nach in diesem widersprüchlichen Verhalten. Natürlich bleibt es Dir unbenommen egal was für ein Auto zu kaufen. Meinen Segen hast Du und ich bin auch nicht neidisch. Ich hatte selber schon dicke Autos. Sogar mal einen Jaguar V12 mit Doppeltank und 25 Litern Verbrauch.
>Angenommen, ich kauf mir einen Gallardo, kostet 140 oder so. Dann ist das protzig und von übel.
Nein, ist toll. Würd ich auch gern mal fahren. Aber nur mal zum Spaß. Die Angst vor dem Risiko, daß mal ein Kratzer reinkommt, daß er geklaut wird oder daß die Benzinpreise steigen, wäre mir ein Gallardo nicht wert. Aber wenn man natürlich nicht mehr weis wohin mit seinem Geld, bitte.
>Angenommen, ich bin besoffen und verzocke die 140 im Casino. Dann ist das gut, weil es Schadenfreude bringt?
Also ich finde das traurig und wäre kein bischen Schadenfroh. Jemand der soviel verzockt ist spielsüchtig oder Multimillionär. Der Erstere gehört in die Therapie.
>Angenommen, ich kaufe in dem Haus mit der Gröhlerin eine ETW und kriege die nie mehr weg - ist das dann Dummheit, Schicksal, oder sozialer Ausgleich?
Weder noch. Das ist schlicht und ergreifend Pech! Meine Mutter hatte unverschuldet einen schweren Autounfall und bleibt für den Rest ihres Lebens behindert. Was ist das? Dummheit, Schicksal, oder sozialer Ausgleich?
>Würde ich für das Geld Staatsanleihen kaufen und Zinsen kassieren, würde ich immerhin noch einen Beitrag zur Verlängerung des Systems leisten, das wäre für mich nicht korrekt, daraus Zinsen einzustreichen, auch nicht.
Das ist Dein Bier. Mach mit Deinem Geld was Du willst, Du bist wirklich niemandem Rechenschaft schuldig. Wie wärs's: Hol Dir doch einen schönen Gallardo!
>Also - woher kommt die Ansicht, über das Geldausgabeverhalten von anderen urteilen zu dürfen, wenn man zu deren Ersparnisbildung selber nichts beigetragen hat?
Das weiß ich auch nicht. Woher kommt die Ansicht, daß man über alles meckern muß, wenn es einem doch offensichtlich ganz gut geht? Was ich kritisiert habe ist lediglich diese notorische Schwarzseherei, nicht Dein Geldausgabeverhalten.
>Die Snobs und Prasser sind die besten Wirtschaftsmotoren, ohne sie hätten technische Massen-Selbstverständlichkeiten wie ABS, Klima etc. nie entwickelt, weil nicht absatzfinanziert werden können.
Na und. Wer braucht schon den ganzen Kram, wenn er Fahrrad fährt oder zu Fuß geht? Das hält obendrein noch schlank und gesund!
>Gilt sinngemäß für alles andere.
>Die schlimmsten für die Wirtschaft sind aus meinen Augen diejenigen Vielfachmillionäre, die in Uraltklamotten herumlaufen, im Monat für 100 Euro konsumieren, und alles im Dagobert-Duckschen Geldspeicher horten . Ich bin solchen Leuten begegnet, sie waren für mich ganz bedauernswerte arme Schweine. Wofür sparten sie? Bei allen, die ich kannte, haben es dann die Nachkommen in kurzer Zeit verpraßt und verjubelt.......verpraßt und verjubelt? Haben sie das? Nein! Sie haben es wieder der Wirtschaft zurückgeführt, für Umsatz/Konsum/Produktion/Löhne etc. gesorgt.
Was Du nicht verstehst ist Folgendes:
Wir hier im Westen sind nur deswegen so reich, weil die armen Schweine in anderen Teilen der Welt nichts zu beißen haben. Ich meine die, die unseren ganzen Kram für 1 Dollar pro Woche fertigen. Du befindest Dich in einem gnadenlosen Umverteilungssystem in dem der Stärkere den Schwächeren unterdrückt. Wilkommen in der Realität!
Den Kram mit Umsatz/Konsum/Produktion/Löhne kannst Du Dir sparen.
>Löhne, Arbeitsplätze, Innovationen, alles kann nur durch vorige Erträge/Gewinne finanziert werden.
>Die Tatsache, daß die Gewinnspannen so gering sind, liegt auch darin begründet, daß Geiz geil sein soll. Eben das ist er nicht. Wer hohe Gewinne erzielt, kann auch ordentliche Löhne zahlen (Schweiz). Und wie die hochpreisigen Autos beweisen, an denen das meiste Geld verdient wird, sind gerade diese die Säulen des ganzen Wirtschaftens.
>Ein Karton Edelgesöff bringt der Wirtschaft mehr Gewinn ein als ein ganzer Lastzug voller Aldibrause.
>Ich vermag daran nichts negativeszu erkennen.
Frag mal die anderen 90% Deiner Mitmenschen, die in bitterer Armut leben, was sie von Deiner Theorie halten.
>Man kann wildwest-gringorianische Verhältnisse, und solche aus Afrika und Lateinamerika, nicht auf Europa übertragen, ohne die hiesige Wirklichkeit zu verleugnen.
Man verleugnet aber die hiesige Wirklichkeit, wenn man den Einfluß wildwest-gringorianischer Verhältnisse und solcher aus Afrika und Lateinamerika auf Europa nicht berücksichtigt.
Halt! Ein Politiker bezieht seine Einkünfte aus Steuermitteln der Allgemeinheit, die andere ungefragt für seine treuhänderische Tätigkeit zwangsweise zahlen müssen. Auch er ist Staatsdiener .
>Ein Vorstand bezieht seine Gelder nicht von der Allgemeinheit! Geschädigte seines verhaltens bleiben die Kunden (aber niemand wird gezwungen dort zu kaufen), die Lieferanten (niemand wird gezwungen, dorthin zu liefern), die Aktionäre (niemand ist gezwungen, solche Aktien zu halten), und die Arbeitnehmer (niemand ist gewzungen, dort zu arbeiten - das hinkt aber etwas).
>Im übrigen zahlt ein Millionenverdiener die höchste Steuerprogression überhaupt!
Ist ja auch gerecht. Soweit ich weiß sind es bei den meisten Millionenverdienern zum Großteil ihre Angestellten, die die Millionen erwirtschaften.
Seit wann ist Kindergeschrei zu normalen Zeiten abnormes Verhalten? Gemessen am Maßstab aller billig und gerecht denkenden = gute Sitten
Sechs Uhr morgens ist nicht unbedingt eine normale Zeit... am Samstag und Sonntag. Aber was soll man da machen? Tja, eben Pech gehabt...
>So hart das klingt, genau diese Generation war die tragende Säule der politkriminellen Herrschaft(en) nach Ludwig Erhard. Was sagte meine Oma immer, der Roman Herzog sieht aus wie der Herr Pfarrer, und deswegen mag ich den so. Und den Herrn Kohl auch. Da kann man nichts entgegensetzen. Über Blüm und die Rentenlüge zu diskutieren, war dabei völlig aussichtslos.
Das gleiche habe ich in dem Tabuthread auch gemeint. Da sind mir dann alle an die Gurgel gesprungen. Deinen Zuspruch in dieser Sache habe ich damals wohl überlesen.
>Ich muß mich präzisieren: offenbar geht es in Deutschland jetzt stärker runter als in vergleichbaren Nachbarländern. Mich alarmiert das. Warum ich mich überhaupt noch damit identifziere: ich bin nun mal Deutscher, was mit der BRDDR nicht identisch ist, und ich habe notgedrungen noch deren Paß, bin Staatsbürger, und deswegen zum Diskurs verpflichtet.</font>
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>Beste Grüße vom Ketzer
Schönes Wochenende
vasile
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apoll
22.05.2004, 20:25
@ Zet
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Re: Du bist auf dem Holzweg... |
-->>Baldur!
>>das starke Gefühl, viele Leute ergeben sich einfach ins Schicksal
>Da hast Du Dich aber ganz gewaltig geschnitten.
>Es gibt - außer mir - noch sehr viele Leute (Deutsche),
>die im Untergrund arbeiten mit geballten Fäusten...
>...echte DEUTSCHE eben. Die wollen - SPÄTER - wieder etwas
>aufrichten, wenn"die Zeit reif ist", verstehste?
>Leute wie Du stören dabei nur weil Du genau das machst,
>was andere auch machen: Deutschland in den Dreck ziehen.
>Du kommst Dir dabei wunder wie schlau vor. Andere, UNSERE Feinde
>hingegen, lachen sich eins ins Fäustchen...
>Wir werden am Ende sehen, wer sich dann in sein Schicksal
>ergeben wird. Ich jedenfalls und viele andere bestimmt nicht.
>Diese Diskussion ist für mich persönlich jetzt beendet.
>Es war lediglich ein Warnschuß, damit die anderen merken,
>daß noch 'was vom Deutschen Blut übrig ist...
>Gruß
Erst wenn das totale Chaos da ist,ist Schöpfung nah,-nicht vorher und glaub mir,
die Höllenfahrt ist noch lange nicht zu Ende.
Die Apologeten der Zerstörung Deutschlands und aller Völker dieser Erde haben noch viele Eisen im Feuer und nicht vergessen,mit den 68ern fing es an.
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Baldur der Ketzer
23.05.2004, 00:10
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nachtrag an Zet - Fundsache zur deutschen Politobrigkeit incl. Knorpel |
-->Fiktionen
Aus meiner Sicht - von Franz Schönhuber in Nation&Europa, von seiner Heimseite www. schoenhuber-franz.de, betreffend April 2004
Heft 4 • April 2004 • Seite 31
Von meinem langjährigen Freund und späteren politischen Gegner Franz Josef Strauß stammt der Satz: „Wer Jedermanns politischer Darling sein will, endet als Jedermanns Depp.“ Und unsere Politiker tun derzeit alles, den Beweis für die Richtigkeit dieses Satzes anzutreten, die Linken wie die Rechten, die Grünen wie die Roten. Vor allem in den talkshows. Den wahren Patrioten in diesem Land soll´s recht sein. Ein nicht mehr haltbares System macht sich „veröffentlicht“ und „öffentlich-rechtlich“ lächerlich, ist auf dem Weg zu zeitgeistigen Schoßhündchen und wird dabei auf der Strecke bleiben.
Aber man mache sich keine Illusionen: Das kann noch lange dauern!
Die Wurzeln der Umerziehung sitzen tief. Hier muss noch viel gejätet werden. Erst wenn das Feld frei ist für eine wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung kann endlich mit Überzeugung und ohne politische Skrupel  gesungen werden: „Auferstanden aus (geistigen) Ruinen und der Sonne zugewandt.“
Vom Volk entfernt
Bei aller Skepsis lasse ich mir jedoch den Genuss nicht nehmen, den mir die Auftritte mancher Politikerinnen und Politiker in den Sendungen, beispielsweise bei der Dame Christiansen bereiten. Amüsant zu sehen, wie der CDU-Meyer unbeholfen mit der deutschen Sprache ringt, der CSU-Glos bemüht ist, seinen Ruf als Kasperl Larifari zu vervollkommnen, der erst grüne, dann rote Schily daran arbeitet, der Figur eines Großinquisitors immer ähnlicher zu werden und letztendlich der bayerische Innenminister Beckstein keine Gelegenheit auslässt, den bösen Satz seines „Parteifreundes“ Waigel zu bestätigen, er sei Bayerns bekanntester Legastheniker.
......Und an den Stammtischen geht das Sprichwort um: Pack schlägt sich, Pack verträgt sich!
..... Aber vielen deutschen Patrioten hat Gerhard Schröder endgültig das Kraut ausgeschüttet, als sie erfuhren, dass ein deutscher Bundeskanzler, dessen Vater im Kampf gegen unsere Gegner gefallen ist, gemeinsam mit den siegreichen Alliierten deren erfolgreiche Landung in der Normandie feiern will. Das sollte er einer Frau Merkel, den Pflügers und Schäubles überlassen.
Märchen statt Wahrheit
Wahrscheinlich aber setzt Schröder auf den zeitgeistigen Trend. Vielleicht sind sich die verantwortlichen Gestalter von Fernsehdokumentationen bei den „Ã-ffentlich-Rechtlichen Anstalten“ der Tragweite ihrer in der Süddeutschen Zeitung abgedruckten Aussage nach der Stauffenberg „Doku Soap“ selbst nicht bewusst gewesen, als sie verlautbaren ließen: „Deutsche Geschichte kann auch als TV-Fiktion funktionieren.“ Na endlich wurde die Katze aus dem Sack gelassen! Neuen Legendenbildungen sind nunmehr offiziell Tür und Tor geöffnet, geschichtliche Ereignisse können als pädagogisch wichtige Märchenerzählungen verkauft werden. Mit Guido Knopp als Märchenonkel. Dazu fällt mit ein Ausspruch von Theodor Fontane ein: „ Es ist nicht alles Schwindel, aber das meiste!“
....Die Fernsehgewaltigen kennen die Macht der Bilder genau. Sie wissen, dass die Erweckung von Emotionen größere Wirkung zeigt, als das Anführen rationaler Argumente. Man erinnere sich, wie die Weltmeinung zugunsten eines Einsatzes der Nato gegen Jugoslawien durch Horrorbilder aus dem Kosovo beeinflusst worden ist.....
Das Polit-Theater findet inzwischen seine Entsprechung und Ergänzung im wirklichen Theater.
Aus Schillers Vision vom Theater als moralische Anstalt ist in der heutigen Realität eine Kloake geworden, aus dem unentwegt Fäkalsprache dampft.
Insofern lieferten die Bretter, die angeblich die Welt bedeuten den Boden, auf dem sich jetzt das Fernsehen tummelt. In den Inszenierungen der Werke der klassischen Weltliteratur haben es die Regisseure vorgemacht, wie man statt des originalen Textes einen fiktiven verwenden kann. Schiller, Goethe, Lessing, von Wagner gar nicht zu reden, würden sich im Grabe umdrehen, könnten sie sehen, was der Zeitgeist aus Ihren Stücken gemacht hat.
Auch hier machten sich die „Hiwis“, die Hilfswilligen der Umerziehung verdient. Und sie gaben ihre Vorstellungen und  Erfahrungen auch an die geistigen Brüder und Schwestern in den Fernsehanstalten weiter. In den so genannten zeitkritischen Fernsehspielen hat sich inzwischen eine Rezeptur herausgebildet, die immun gegen Rückfälle in braune Zeiten machen soll. Sie sieht so aus: Man nehme in den Handlungsablauf mindestens einen sympathischen Schwulen, eine kämpferische Lesbe, einen weisen versöhnungswilligen jüdischen Mitbürger, einen gedemütigten Türken, einen unverbesserlichen Nazi, der seine SS-Uniform im Schrank hängen hat, dazu aber als Gegengewicht eine demokratische Lichtgestalt, die heldenmütig wie weiland Siegfried gegen ein paar Irre in Bomberjacken und Springerstiefeln kämpft. Das Ganze garniere man mit viel Geschlechtsverkehr in allen Stellungen, mit Gestöhn und Gekeuche. Und verabreicht wird das Ganze zu besten Sendezeiten mit Kindern als Zuschauer. Denkbar, dass ein kleines Mädchen die neben ihr sitzende Mutter fragt: „Sag mal Mammi, macht das der Pappi mit Dir genau so?“
......Die CDU ist zu einem Sammelbecken der Pharisäer geworden, dazu gehören auch die zu ihr übergelaufenen Künstler.Â
Nachträgliche Heldentaten
Ich bin ein leidenschaftlicher „Zapper“. Nicht nur in den Sattelitenprogrammen des Fernsehens, sondern auch im Internet. Wichtigste Erfahrung: In nahezu allen ausländischen Sendungen über Geschichte heißt der wichtigste „Programmgestalter“ Adolf Hitler. Er ist das böse Gegenstück zu  dem guten „Jesus Superstar“, der Teufel in Menschengestalt, der selbst Stalin nur eine Nebenrolle überlässt. Dazu immer wieder Einblendungen von marschierenden SS-Kolonnen, die in mir den Verdacht hochkommen lassen, die diesbezügliche Bildverliebtheit der Macher könnte darauf zurückzuführen sein, dass sie selbst der Faszination dieses kraftstrotzenden Männerbundes verfallen sind. Siegmund Freud würde dazu sicher die passende Deutung finden.
Spitzenreiter der deutschfeindlichen Sendungen sind nach meinen Erfahrungen die italienischen Produktionen. Da wimmelt es von Heldentaten, die die antifaschistischen Partisanen gegen die Deutschen begangen haben sollen. Glück für die Drehbuchschreiber, dass es nur noch wenige Zeitzeugen gibt, die während ihrer Stationierung als Soldaten in Italien von diesem Widerstand kaum etwas bemerkt haben. Dazu gehöre auch ich. Ich erinnere mich an die Freundlichkeit, mit der uns die italienische Bevölkerung begegnete. Eine spürbare Partisanenbetätigung ließ sich erst gegen Ende des Krieges feststellen. Da wurden auf beiden Seiten Grausamkeiten begangen, wobei die antifaschistischen Grausamkeiten in den Sendungen natürlich keine Erwähnung finden. Nicht viel anders ist die Situation bei den französischen Medien.
Auch dort ist das Bestreben erkennbar, die wenig ruhmvolle eigene Kriegszeit zu Lasten der deutschen Okkupanten zu bewältigen. Angesichts all dieser Gräueldarstellungen verwundert es mich immer wieder, dass die einfachen Menschen in diesen Ländern in den Deutschen keine blutrünstigen Monster sehen, sondern auch bedauernswerte Opfer eines vermeidbar gewesenen Krieges. Zu dieser Erkenntnis trägt auch das Internet bei. Es ist die wahrhaft demokratische Gegenveranstaltung zu den politisch instrumentalisierten Massenmedien. Aus dieser Sicht ist es erklärbar, dass die führenden Politiker vieler Länder, besonders in Schily-Deutschland, alles daransetzen, das Internet in den Griff zu bekommen.
usw.
<ul> ~ da stehts komplett</ul>
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Zet
23.05.2004, 11:12
@ apoll
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Re: Du bist auf dem Holzweg... |
-->Hallo!
>die Höllenfahrt ist noch lange nicht zu Ende.
Das wissen wir.
Das herrschende System dieser Welt ist gut und straff
organisiert und kann NOCH eine gewisse Zeit regieren.
Auch wenn viele Entscheidungen in diesem System an den
Verstand gehen, muß man sich zurückhalten, sonst läuft
man Gefahr, zermahlen zu werden. Wir stehen also mit
beballten Fäusten in der Tasche bereit, irgendwann,
"wenn die Zeit reif ist", einzugreifen um uns der
dann herrschenden Kraft anzuschließen.
Mit Politik hat das Ganze nix zu tun, auch nicht mit den
68ern. Es ist 'was anderes.
Ein Esoteriker versteht diese Spielregeln nicht,
sonst würde er nicht so viel Schaum schlagen...
Gruß
Z
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