Immo
25.05.2004, 06:58 |
Teuro ist lediglich Einbildung (sagt Studie) Thread gesperrt |
-->Mit dem Euro ist alles teurer geworden, lautet eine bekannte Formulierung. Stimmt nicht, sagt jetzt eine Studie, die untersucht hat, ob der Euro tatsächlich überall ein Teuro ist. Das Ergebnis: Sehr oft ist die Teuerung durch den Euro pure Einbildung. Herausgefunden haben die Studienautoren die"Teuro-Einbildung" beim Besuch eines italienischen Restaurants mit Probanden aus Deutschland und Ã-sterreich.
<img border="0" src="http://www.menschen-in-not.at/5_en_10_eurobiljet.jpg" align="left" hspace="12" width="400" height="315">
Der Auslöser für eingebildete Preiserhöhungen sei eine"selektive Fehlerkorrektur", die nur"nicht erwartungsgemäße Ergebnisse" kontrolliert, erläuterte Studienautor Stefan Schulz-Hardt, Professor für Sozial- und Finanzpsychologie an der Technischen Universität Dresden, am Montag in Wien.
Einschätzungen etwa, dass es durch die Euro-Einführung zu massiven Preiserhöhungen gekommen sei, würden der Realität nicht standhalten und von den Menschen auch nicht an diese angeglichen, meinen die Studienautoren.
Offizielle Statistiken über Inflationsraten und Preisindizes weisen jedenfalls keine überdurchschnittlichen Preissteigerungen durch den Euro aus.
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Pudelbirne
25.05.2004, 07:10
@ Immo
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Was sollen die pornographischen Geldscheine? Und wo ist die Quelle? (o.Text) |
-->
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Emerald
25.05.2004, 07:49
@ Pudelbirne
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mit diesen kann man nur in ital. Spezial-Etablissements bezahlen |
-->die Scheine werden, ähnlich wie in den USA, zu 120 % gegen kulante Euro-
Bank-Noten umgetauscht, damit der Freudenhaus-Betreiber schon bei der
Ankunft des Kunden die ersten 20 % sicher vereinnahmt. Der Rücktausch
von unverbrauchtem (verspieltem) Geld erfolgt dann wieder 1:1.
Ich nehme an der Beitrag ist ein Fake!
Emerald.
PS: Credit Cards Welcome!
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Immo
25.05.2004, 07:54
@ Immo
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hier ist die Quelle samt Link |
-->http://www.orf.at/040524-74553/index.html
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JLL
25.05.2004, 08:59
@ Immo
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Re: Subjektives Preisempfinden - amtliche Statistik - tatsächliche Teuerung |
-->Das sind drei Paar Schuhe.
Die Argumentationslinie ist jedoch hinlänglich bekannt: Hier der tumbe Verbraucher, der lediglich subjektiv"empfindet", dort die amtliche Statistik, die"wissenschaftlich misst".
Alleine die Tatsache, dass sich das subjektive Teuerungsempfinden so hartnäckig und trotz aller Regierungspropaganda in breiten Schichten der Bevölkerung hält, sollte man ernst nehmen. Wenn die Leute mehrheitlich klagen, dass alles so teuer geworden sei, dann meinen sie primär ihre Kostenbelastung. Die amtliche Statistik hat aber wiederum gar nicht den Anspruch, die Kostenbelastung der Menschen zu messen, sondern will eine methodisch richtige Preissteigerung ermitteln (bestenfalls). Beides klafft alleine schon deshalb auseinander, weil bestimmte Kostenbelastungen der Bürger im Warenkorb nicht, oder systematisch unterrepräsentiert sind. Daneben finden im Index die hinlänglich bekannten Qualitätsbereinigungen (traditionell und hedonisch) statt, methodisch richtig, aber eben ohne Auswirkungen auf die tatsächliche Kostenbelastung des Verbrauchers. Beispiel: Neuwagenpreise sind um 20 % gestiegen. Die Statistiker ermitteln, dass 15 % davon auf"Qualitätsverbesserungen" zurückzuführen sind. Ergo fließen in den Verbraucherpreisindex aus diesem Bereich nur 5 %"echte" Preissteigerung ein. Der Kostenbelastung des Neuwagenkäufers ist jedoch um 20 % gestiegen, ob der die"Qualitätsverbesserungen" nun im einzelnen überhaupt haben will, steht auf einem anderen Blatt, er wird schlicht gezwungen, sie zu kaufen, weil es die altmodischen, theoretisch billigen Fahrzeuge nicht mehr als Neuwagen gibt. Perfiderweise, wird die vom Verbraucher dann wahrgenommene Verteuerung des Neufahrzeugs als"subjektives Preisempfinden" verunglimpft.
Neben diesen rein methodischen Effekten, wird natürlich auch bei der Darstellung der Zahlen kräftig manipuliert. Wenn beispielsweise eine Rate"ex Nahrungsmittel und Energie" berichtet wird, weil deren Preisentwicklung volatil sei, dann ist das der Gipfel der statistischen Augenwischerei; die Leute können sich weder Speicherchips in den Tank füllen, noch Handys fressen.
Eine systematisch zu niedrig ausgewiesene Preissteigerung dämpft zudem die Lohnforderungen und führt zu einem höheren Ausweis des realen Wirtschaftswachstums. Für jede Regierung ist es also ein große Versuchung an solchen Statistiken zu drehen, gaukeln sie doch Zielerreichung vor, wo sie tatsächlich nicht gegeben ist. Anfang des Jahres konnten wir ja live miterleben, wie die Arbeitsmarktstatistik geschönt wurde. Bei der Preisstatistik läuft das lediglich subtiler und wird von den meisten, die sich die Mechanik nicht ansehen, gar nicht erst verstanden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich neige zu der Auffassung, dass das subjektive Preisempfinden der Leute keine Massenpsychose ist, sondern tendenziell näher an der tatsächlichen Teuerung liegt, als die amtliche Verbraucherpreisstatistik.
Schönen Tag
JLL
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Taktiker
25.05.2004, 09:18
@ Immo
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Diese Krankheit nennen Mediziner auch Euklidiomie |
-->Macht aber nichts: Es gibt halt Köpfe, die erst mit großer Phasenverschiebung Gegenwärtiges richtig verarbeiten können. Die Alles-Wird-Immer-Teurer-Präambel schwingt vielfach noch aus den 70ern und 80ern nach. Da braucht es bei manchen viel Zeit, bis sich neue Eindrücke ordentlich im Denkkasten festsetzen.
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Taktiker
25.05.2004, 09:27
@ JLL
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amtliche Statistiken werden nicht besser/schlechter,sondern nur irrelevanter |
-->Das Problem ist, dass sich Preisdiversifizierung nicht in Warenkörben niederschlagen kann. Heute gibt es aber kaum noch Dienstleistungen und Waren, die von extremer Preisdiversifizierung nicht betroffen sind. Man kann heute oft physisch identische Güter/Leistungen zu weit auseinanderklaffenden Preisen erwerben. Wenn man beispielsweise in Berlin ohne gewisse Vorbereitungen abends loszieht, zahlt man am Ende für Bars, Getränke, Restaurants, Cocktails, Kulturevents locker das Doppelte. Beim täglich Einkaufen bzw. alltäglichen Dienstleistungen ist es nicht anders: Orientiert man sich an Aktionen und kauft man geschickt, kann man easy 30-40% sparen, wohlgemerkt für absolut identische Ware, als wenn man [anderer Ort, andere Zeit] zum Vollpreis gekauft hätte. Dazu gibt es unzählige Rabattaktionen. Wenn man ausschließlich adhoc kauft, zahlt man wesentlich mehr.
WO ist jetzt der"faire" Warenkorb? Eindeutig gab es derlei aggressive Verkaufsaktionen, Kundenbindungssysteme vor wenigen Jahren noch nicht.
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Euklid
25.05.2004, 10:13
@ Taktiker
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Re: amtliche Statistiken werden nicht besser/schlechter,sondern nur irrelevanter |
-->Hallo Taktiker
dieser ganze Rabattzirkus samt Kundenbindung ist nur was für Leute im Zoo.
Wenn ich einmal Kundenbesuche in Speyer,dann in Baden-Baden und am nächsten Tag in Frankfurt habe kann ich mir mit den Kundenbindungen den Hintern abwischen.
Gruß EUKLID
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Taktiker
25.05.2004, 11:47
@ Euklid
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Du gibts mir also Recht |
-->>dieser ganze Rabattzirkus samt Kundenbindung ist nur was für Leute im Zoo.
Stimmt 100%. Das machts aber jetzt nicht teurer.
>Wenn ich einmal Kundenbesuche in Speyer,dann in Baden-Baden und am nächsten Tag in Frankfurt habe kann ich mir mit den Kundenbindungen den Hintern abwischen.
Sehr wohl. Soviel kannst Du gar nicht scheißen, wie es Coupons gibt, mit denen man sich den A... wischen kann.
Nur: Nicht alle Leute machen Kundenbesuche in Speyer, dann in Baden-Baden und am nächsten Tag in Frankfurt. Wir kaufen unser Gedöns immer in der Stadt ein, wo auch unser Kühlschrank steht. Wenn Du Dich als Kunde nicht"binden" läßt, ist das freilich für die Katz'.
Und ein Beleg mehr dafür, dass mit allgemeinen"Warenkörben" heute mehr als je zuvor kein Staat mehr zu machen ist. Bis auf Sprit, Heizung & Wasser bekomme ich heute alles Lebensnotwendige günstiger als vor Euro-Einführung, wobei ich mich jetzt nicht auf die letzte Zuckersorte festlegen will, summa summarum eben.
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Nachfrager
25.05.2004, 17:26
@ Taktiker
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Meine Güte, ich kann es langsam nicht mehr lesen |
-->"Heute gibt es aber kaum noch Dienstleistungen und Waren, die von extremer Preisdiversifizierung nicht betroffen sind. Man kann heute oft physisch identische Güter/Leistungen zu weit auseinanderklaffenden Preisen erwerben."
Ja, kann man. Wenn man genug Zeit hat, um sich durch tausende von Prospekten und Postwurfsendungen zu wühlen. Dann schießt man Schuppenshampoo, Rinderhack und Hausschuhe 10 % preiswerter. Zeitaufwand sowie Sprit- und Anfahrtskosten zum Ort des Schnäppchens nicht eingerechnet, versteht sich.
"Wenn man beispielsweise in Berlin ohne gewisse Vorbereitungen abends loszieht, zahlt man am Ende für Bars, Getränke, Restaurants, Cocktails, Kulturevents locker das Doppelte."
Jaja, wir wissen es mittlerweile. Berlin ist das Paradies für Schnäppchenjäger, klaro.
Leider geht es bei täglich empfundenen Preissteigerungen aber nicht um"Bars, Getränke, Restaurants, Cocktails und Kulturevents"!
Vielleicht begreifst auch Du das mal.
"WO ist jetzt der"faire" Warenkorb?"
Hier z.B.: Verbraucherpreise in NRW.
Nahrung: - 0,9 % zum Vorjahr
Alkohol/Tabak + 7,1 %
Bekleidung/Schuhe: - 0,7 % (Über Qualität reden wir ja nicht)
Wohnung/Elektrizität + 1,5 %
Hausrat: - 1,7 % (kauft man ja jede Woche, nicht wahr)
Gesundheitspflege + 21,2 %
Verkehr + 4,4 %
Nachrichtenübermittlung: - 0,6 %
Freizeit/Kultur: - 1,2 %
Bildungswesen: + 0,1 %
Hotel/Gaststätten: + 0,9 %
Andere Dienstleistungen: + 1,1 %
Ergibt einen statistischen Durchschnitt von 1,9 % Preissteigerung ([img][/img] )
Aber gut, dass es immer wieder Aktionen für DVD-Spieler. PCs und Farbfernseher gibt, gell?
Da kann dann jeder die aktuelle Defla herbeireden.
Gruß
Nachfrager
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