Tosch
27.05.2004, 00:54 |
Was geschieht bei immer weiter steigenden Ă-lpreisen? Thread gesperrt |
-->Es droht Inflation,da fast alles Produzierte vom Ă-l abhĂ€ngt. Die Warenverteilung ist ohne Benzin undenkbar. D.h steigt der Ă-lpreis erheblich,so steigen auch die Preise fĂŒr VerbrauchsgĂŒter. Die Folge der Energiekrise ist eine Sozialkrise, wenn man nicht schon vorsorgt und sich ĂŒberlegt, wie die AbhĂ€ngigkeit vom Ă-l stark verringert werden kann. Die AbhĂ€ngigkeit vom Ă-l fremder LĂ€nder wird wohl ĂŒber kurz oder lang erhebliche Spannungen verursachen.
Und was ist dann die Lösung?
Nun, ein radikaler Wechsel in der Energiepolitik aller(!) LĂ€nder und vor allen Dingen der USA! Die Art und Weise, wie und wofĂŒr die Menschheit ihre fossilen sprich endlichen Ressourcen gebraucht ist maĂgebend dafĂŒr, ob wir sehenden Auges mit 200 Km/h gegen eine Wand donnern oder es noch schaffen, den Aufprall abzufedern. Was wir wirklich brauchen, ist ein Wechsel von Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen hin zu einer alternativen Energiewirtschaft/-infrastruktur. Es gibt immer mehr Anzeichen(kleine wie groĂe), daĂ dieser Wechsel in Gang kommt. Man suche sich mal die Charts der börsennotierten Unternehmen, die Brennstoffzellen fĂŒr Kraftwerke,Autos, Busse Bahnen,etc herstellen. Man verfolge die Nachrichten dieser Firmen.http://www.biz.yahoo.com/prnews/040526/nyw043_1.html
Man verfolge Nachrichten aus der Politik. Sehr interessant halte ich die Gesetzeserlasse von Schwarzenegger in Kalifornien. Er setzt ein wichtiges Signal fĂŒr die gesamte USA. http://www.schwarzenegger.com/
Es wĂ€re fĂŒr mich nicht verwunderlich, wenn der mal sogar PrĂ€sident werden wĂŒrde:-)
Ich denke jedoch,es muĂ leider erst mal richtig BRENNEN in der Welt, damit die Politikerpappnasen aufwachen und handeln(ich meine die Sorte, die etwas bewegen könnte und es nicht tut,aus was fĂŒr GrĂŒnden auch immer....)
So, das war mein Senf.
Und gute Nacht!
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Tosch
27.05.2004, 01:00
@ Tosch
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Sorry.korrekter Link hier: |
-->http://biz.yahoo.com/prnews/040526/nyw043_1.html
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El Sheik
27.05.2004, 10:18
@ Tosch
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Im Gegenteil: Steigende Ă-lpreise wirken deflationĂ€r |
-->Hallo Tosch!
Man bedenke folgende Kausalkette:
Zwar kommt es zu Preisschocks, die auch an die Endverbraucher weitergeleitet werden.
Auf die Budgets der Wirtschaftssubjekte wirken höhere Ă-lpreise wie eine zusĂ€tzliche Steuer. Die Wirtschaftssubjekte mĂŒssen an anderer Stelle sparen. Sie fragen weniger nach. Die Unternhemen haben folglich weniger Preismacht, was in Verbindung mit den weltweit aufgebauten ĂberkapazitĂ€ten preisdrĂŒckend, also deflationĂ€r wirkt.
InflationĂ€r wird es erst, wenn man anfĂ€ngt Ă-l zu horten aus Angst weiter steigender Preise. Im Moment tut das noch keiner, zumindest beim Ă-l. Die Vorboten der nĂ€chsten Inflationswelle sind bei anderen Rohstoffen schon zu beobachten. BIs alle GĂŒter des tĂ€glichen Bedarfs von solcher Hortungs-MentalitĂ€t erfasst werden, könnten noch einige Jahre verstreichen.
Die Zinsen am langen Ende könnten zunÀchst weltweit auf unter 3 Prozent fallen. Àhnlich wie 1850 ff., die Schuldenblase sich noch verzehnfachen, bevor es 2012 bis 2015 zu einer ersten Inflationswelle kommt.
Besten GruĂ
El Sheik
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Euklid
27.05.2004, 10:44
@ El Sheik
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Re: Im Gegenteil: Steigende Ă-lpreise wirken deflationĂ€r |
-->Hallo El Sheik
die von Dir aufgezeigte Kausalkette ist zunÀchst einmal nicht zu beanstanden.
Wer mehr fĂŒrs Ă-l ausgeben muĂ hat weniger Geld fĂŒr andere Ausgaben.
Aber jetzt unterscheide ich mal ganz streng:
Man kann aber auch durch zusÀtzliches Geld ausgeben Geld einsparen ohne daà man im Besitz dieses Geldes ist. (Kredit kann dann auch eine Lösung dazu sein)
Bei den von dir avisierten Niedrigstzinsen wĂŒrde es sich umso besser rechnen.
Ein Beispiel: Wer feststellt daĂ sein 5000 Liter Ă-ltank anstatt 1000 Euro in Zukunft wohl 3000 Euro zur BefĂŒllung kostet muĂ halt ĂŒberlegen wie er durch Investieren aus den 3000 Euro fĂŒrs Ă-l unter UmstĂ€nden nur 400 Euro macht.
Es geht dann um jÀhrlich 2600 Euro an Einsparpotential.
Damit lĂ€Ăt sich doch etwas machen oder nicht?
Das Problem ist doch immer daĂ man bei den Ersten sein muĂ wenn sichs rechnet.
Wenn die Meute mal drauf springt nur weil der Zins dann am niedrigsten ist dann sind die Materialien die dazu nötig sind lÀngst auf dem Höhepunkt und verteuern wieder die Investition.
Das Timing machts und das ist das allerschwierigste bei der Entscheidungsfindung.
Ich sehe schon wieder den berĂŒhmten Schweinezyklus am Bau vor meinem geistigen Auge.
Wenn das Ă-l erst mal sauteuer ist mögen die Zinsen vielleicht noch unten sein,aber die Kosten (z.B DĂ€mmumg) um in Einsparungen des Ă-ls zu investieren können schon nahe am Maximalpunkt sein.
Das Timing ists.
Wie oft habe ich in meimem Leben schon gesagt viel zu teuer.
Und nachher wars schlagartig noch teurer.
Die ganze Angelegenheit ist delikat und ĂŒberhaupt nicht einfach.
GruĂ EUKLID
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Dimi
27.05.2004, 17:32
@ El Sheik
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Re: Im Gegenteil: Steigende Ă-lpreise wirken deflationĂ€r |
-->Hallo Scheich,
>Man bedenke folgende Kausalkette:
>Zwar kommt es zu Preisschocks, die auch an die Endverbraucher weitergeleitet werden.
>Auf die Budgets der Wirtschaftssubjekte wirken höhere Ă-lpreise wie eine zusĂ€tzliche Steuer. Die Wirtschaftssubjekte mĂŒssen an anderer Stelle sparen. Sie fragen weniger nach. Die Unternhemen haben folglich weniger Preismacht, was in Verbindung mit den weltweit aufgebauten ĂberkapazitĂ€ten preisdrĂŒckend, also deflationĂ€r wirkt.
>InflationĂ€r wird es erst, wenn man anfĂ€ngt Ă-l zu horten aus Angst weiter steigender Preise. Im Moment tut das noch keiner, zumindest beim Ă-l. Die Vorboten der nĂ€chsten Inflationswelle sind bei anderen Rohstoffen schon zu beobachten. BIs alle GĂŒter des tĂ€glichen Bedarfs von solcher Hortungs-MentalitĂ€t erfasst werden, könnten noch einige Jahre verstreichen.
>Die Zinsen am langen Ende könnten zunÀchst weltweit auf unter 3 Prozent fallen. Àhnlich wie 1850 ff., die Schuldenblase sich noch verzehnfachen, bevor es 2012 bis 2015 zu einer ersten Inflationswelle kommt.
Damit prognostizierst Du eine Debt/GDP-Ratio, die sehr weit ĂŒber historische Vergleichszahlen hinausgeht.
Ob steigende Ă-lpreise inflationĂ€r wirken, hĂ€ngt davon ab, ob genĂŒgend zusĂ€tzliches Geld&Kredit geschöpft wird. Wenn dies der Fall ist, haben wir Inflation, und zwar recht schnell.
GruĂ, Dimi
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CRASH_GURU
27.05.2004, 19:36
@ El Sheik
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Re: Steigende Ă-lpreise wirken deflationĂ€r - ungefĂ€hr so wie MWSt Erhöhungen... |
-->
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KEEP-COOL
27.05.2004, 20:10
@ Tosch
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Re: Was geschieht bei immer weiter steigenden Ă-lpreisen? |
-->... dann könnten die Kernenergie wieder an Akzeptanz gewinnen.
Mittelfristig mĂŒssen ohnehin die Weichen der Energieversorgung neu gestellt werden.
GruĂ
K C
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El Sheik
28.05.2004, 00:50
@ Dimi
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KapazitÀten |
-->>Hallo Scheich,
>>Man bedenke folgende Kausalkette:
>>Zwar kommt es zu Preisschocks, die auch an die Endverbraucher weitergeleitet werden.
>>Auf die Budgets der Wirtschaftssubjekte wirken höhere Ă-lpreise wie eine zusĂ€tzliche Steuer. Die Wirtschaftssubjekte mĂŒssen an anderer Stelle sparen. Sie fragen weniger nach. Die Unternhemen haben folglich weniger Preismacht, was in Verbindung mit den weltweit aufgebauten ĂberkapazitĂ€ten preisdrĂŒckend, also deflationĂ€r wirkt.
>>InflationĂ€r wird es erst, wenn man anfĂ€ngt Ă-l zu horten aus Angst weiter steigender Preise. Im Moment tut das noch keiner, zumindest beim Ă-l. Die Vorboten der nĂ€chsten Inflationswelle sind bei anderen Rohstoffen schon zu beobachten. BIs alle GĂŒter des tĂ€glichen Bedarfs von solcher Hortungs-MentalitĂ€t erfasst werden, könnten noch einige Jahre verstreichen.
>>Die Zinsen am langen Ende könnten zunÀchst weltweit auf unter 3 Prozent fallen. Àhnlich wie 1850 ff., die Schuldenblase sich noch verzehnfachen, bevor es 2012 bis 2015 zu einer ersten Inflationswelle kommt.
>Damit prognostizierst Du eine Debt/GDP-Ratio, die sehr weit ĂŒber historische Vergleichszahlen hinausgeht.
>Ob steigende Ă-lpreise inflationĂ€r wirken, hĂ€ngt davon ab, ob genĂŒgend zusĂ€tzliches Geld&Kredit geschöpft wird. Wenn dies der Fall ist, haben wir Inflation, und zwar recht schnell.
>GruĂ, Dimi
Hallo Dimi!
Die aktuelle Debt/GDP-Ratio ist bereits heute auf historischem Allzeithoch ohne daĂ es zu Inflation kam. Was folgt daraus? Schulden sind offensichtlich kein guter Indikator fĂŒr Inflation. Im Gegenteil, zusĂ€tzliche Schulden wirken ``a la longue deflationĂ€r.
Kurzfristige Schwankungen der Geldmengen oder Schulden fĂŒhren höchstens ĂŒber temporĂ€re Asset-Bubbles zu Preisschocks. Preisschocks sind nicht Inflation. Inflation/Deflation werden ĂŒber die Psychologie der Wirtschaftenden bestimmt. Der Faktor, der diese am besten erklĂ€rt, sind KapazitĂ€ten.
Mehr nicht.
GruĂ
El Sheik
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Dimi
28.05.2004, 08:22
@ El Sheik
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Re: KapazitÀten |
-->>Die aktuelle Debt/GDP-Ratio ist bereits heute auf historischem Allzeithoch ohne daĂ es zu Inflation kam. Was folgt daraus? Schulden sind offensichtlich kein guter Indikator fĂŒr Inflation.
Das vorherige bezog sich auf Deine Aussage der Verzehnfachung (!) der Schuldenblase.
>Im Gegenteil, zusÀtzliche Schulden wirken ``a la longue deflationÀr.
Wenn man den Zeitraum lange genug wÀhlt, wird schon eine Gegenbewegung einsetzen...
>Kurzfristige Schwankungen der Geldmengen oder Schulden fĂŒhren höchstens ĂŒber temporĂ€re Asset-Bubbles zu Preisschocks. Preisschocks sind nicht Inflation. Inflation/Deflation werden ĂŒber die Psychologie der Wirtschaftenden bestimmt. Der Faktor, der diese am besten erklĂ€rt, sind KapazitĂ€ten.
Wie können die Psyche der Wirtschaftenden und die KapazitÀt am Anfang der Kausalkette beim Preisniveau stehen?
GruĂ, Dimi
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